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22<br />
V max,GS<br />
der im Anprallversuch gemessene Maximalwert<br />
der Summe der Querkraft in<br />
allen Blöcken A – C bzw. am 12-m-Gesamtsystem<br />
In der Regel ist die maximale Querkraft auf dem<br />
12-m-Gesamtsystem V max,GS größer als der Maximalwert<br />
am 4-m-Block V max,Block .<br />
Unter Kenntnis der gemittelten Hilfsschnittgröße für<br />
die Vertikallast V H erfolgt schließlich die Anpassung<br />
durch den Faktor f V gemäß Formel<br />
3.6.4.2 Beispiel Vertikallastanpassung<br />
Als Beispiel wird analog der Horizontallasteinstufung<br />
die in Bild 7 dargestellte Schutzeinrichtung gewählt.<br />
Die in (BASt H2) dokumentierte Auswertung der<br />
Messergebnisse beim Anprallversuch liefert folgende<br />
Vertikallasten:<br />
V max,Block = 193 kN am 4-m-Block A<br />
V max,GS<br />
= 272 kN am 12-m-Gesamtsystem<br />
Da die Vertikallast am Gesamtsystem größer ist als<br />
die maximale Vertikallast am Block A, ergibt sich<br />
folgende Hilfsschnittgröße:<br />
Für die vorliegende Schutzeinrichtung ist die ermittelte<br />
Hilfsschnittgröße geringer als die anzusetzende<br />
Vertikalkraft von 180 kN, daher braucht keine<br />
Anpassung der Vertikalast vorgenommen werden<br />
(f V = 1,0).<br />
3.6.4.3 Beurteilung<br />
Aufgrund der gewählten Versuchsanordnung und<br />
der damit nicht vorhandenen Querkraftkopplung<br />
der einzelnen Blöcke untereinander ist ein zutreffender<br />
Lastansatz nicht ohne weiteres möglich. Es<br />
ist davon auszugehen, dass im realen Falle infolge<br />
der im Kragarm vorhandenen Querkraftkopplung<br />
die Beanspruchungen auf einen 4-m-Block grundsätzlich<br />
kleiner ausfallen, was durch die Mittelung<br />
berücksichtigt wird. Inwieweit der gewählte Ansatz<br />
dies zutreffend erfassen kann, kann derzeit nicht<br />
ausreichend beurteilt werden.<br />
3.7 Zusammenfassung und<br />
Empfehlung<br />
3.7.1 Zusammenfassung<br />
Im vorliegenden Kapitel wurden die Anprallversuche<br />
sowie das daraus resultierende Vorgehen<br />
zur Einstufung von Fahrzeugrückhaltesystemen<br />
in die Lastklassen A – D nach DIN-FB 101:2009<br />
bzw. DIN EN 1991-2:2003 dargestellt und beurteilt.<br />
Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />
• Die bislang durchgeführten Anprallversuche<br />
sowie die auf den Messergebnissen und daraus<br />
resultierenden Hilfslastmodellen vorgenommene<br />
Einstufung der Fahrzeugrückhaltesysteme<br />
in die Lastklassen A – D nach DIN-FB<br />
101:2009 bzw. DIN EN 1991-2:2003 stellen<br />
einen ersten Schritt eines technischen Prozesses<br />
dar, bei dem es darum geht, die Sicherheitsanforderung<br />
an die Bemessung des Brückenkragarms<br />
zur Vermeidung von Fahrzeugabstürzen<br />
von Brücken festzulegen. Grundlage<br />
hierfür bilden die experimentell sehr aufwändig<br />
und begrenzt durchführbaren Anprallversuche,<br />
die nur wenig Spielraum für Parameteruntersuchungen<br />
ermöglichen. Der bisherige Prozess<br />
bietet daher erstmalig die Möglichkeit, unterschiedliche<br />
Fahrzeugrückhaltesysteme in<br />
ihrer Funktion als auch im Hinblick auf die resultierenden<br />
Beanspruchungen auf das Brückentragwerk<br />
systematisch und vergleichend<br />
gegenüberzustellen.<br />
• Es liegt in der Natur des Versuchswesens, dass<br />
die bisherigen Anprallversuche keine reale Abbildung<br />
eines Fahrzeuganpralls auf der Brücke<br />
widerspiegeln können, da hier noch andere Faktoren<br />
ein Rolle spielen, die im Versuch nicht erfasst<br />
werden können. Die Auswertung, Beurteilung<br />
und Anpassung der Versuchsergebnisse an<br />
die reale Situation stellen daher einen weiteren<br />
wichtigen Prozess dar, um das gewünschte bzw.<br />
erforderliche Sicherheitsniveau von Fahrzeugabstürzen<br />
auf Brücken bestmöglich zu erreichen.<br />
• Bei den bisher durchgeführten Anprallversuchen<br />
handelt es sich stets um Einzelversuche, die<br />
noch keine Aussage über eine mögliche Streu