Kapitel 4 - Fazies des Rotliegenden im Untersuchungsgebiet
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4 <strong>Fazies</strong> <strong>des</strong> <strong>Rotliegenden</strong> 54<br />
höher als 3 m sind. Als horizontale Ausmaße einzelner kanalisierter Ströme in Terminal<br />
Fans geben KELLY & OLSON (1993) nach Studien <strong>im</strong> Gelände 100 m als Min<strong>im</strong>um an.<br />
Dieser Wert kann auch auf die in dieser Studie untersuchten Kernabschnitte mit prox<strong>im</strong>aler<br />
Terminal Fan-<strong>Fazies</strong> übertragen werden.<br />
Die Unterscheidung der prox<strong>im</strong>alen distributary Zone von der feeder Zone ist <strong>im</strong> Rahmen<br />
dieser Arbeit nicht mit Sicherheit durchführbar. Das liegt zum einen an der geringen Aufschlußdichte<br />
der Bohrungen. Ein wesentlicherer Punkt ist aber, daß nur anhand der vorliegenden<br />
Bohrkerninformationen zwischen feeder Zone und prox<strong>im</strong>aler distributary Zone<br />
nicht eindeutig unterschieden werden kann. In den fast ausschließlich sanddominierten<br />
Fan-Systemen <strong>des</strong> bearbeiteten Gebietes zeigt die feeder Zone <strong>im</strong> Profil nahezu identische<br />
Charakteristika, wie der sich lateral anschließende prox<strong>im</strong>ale Bereich der distributary<br />
Zone.<br />
Mediale distributary Zone<br />
Der Übergang von der prox<strong>im</strong>alen zur medialen <strong>Fazies</strong> ist in den bearbeiteten Profilen<br />
fließend und an keine markante Grenze gebunden. Die mediale <strong>Fazies</strong> hebt sich gegenüber<br />
der prox<strong>im</strong>alen durch eine deutliche generelle Reduktion in der fluviatilen Transportenergie<br />
hervor. Die Dichte <strong>des</strong> Netzwerkes von fluviatilen Kanälen n<strong>im</strong>mt ebenfalls ab,<br />
und die Sed<strong>im</strong>ente von kanalisierten Fluten treten signifikant zugunsten der Schichtflutablagerungen<br />
zurück. Die nachfolgend aufgeführte Abbildung (Abb. 4.3) zeigt stellvertretend<br />
einen Abschnitt aus der Bohrung Stavenhagen 1/76, der als mediale distributary Zone angesprochen<br />
wird.<br />
Das dargestellte Profil veranschaulicht die typisch feinsandig-tonsiltig dominierte Lithologie<br />
dieser <strong>Fazies</strong>. Grobklastische Einschübe als Indikatoren von intensiven Starkregenereignissen<br />
sind nur noch vereinzelt vorhanden (in diesem Fall Lithotyp Sc(M), p bei KM<br />
4738). Geprägt wird die <strong>Fazies</strong> durch eine komplexe Abfolge von einzelnen channel-<br />
Sequenzen (Lithotyp Sf, r bei KM 4722-4724 und 4735), Schichtflutsed<strong>im</strong>enten (Lithotyp<br />
Sf(M), p bei KM 4715-4720 und 4729-4733) und waning flow-Ablagerungen (Lihtotypen<br />
M(Sf), h bei KM 4726-29 und 4737-36; Sf(M), r bei KM 4712-14 und 4726-27 und M, r<br />
bei KM 4720-21).