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Kapitel 4 - Fazies des Rotliegenden im Untersuchungsgebiet

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4 <strong>Fazies</strong> <strong>des</strong> <strong>Rotliegenden</strong> 62<br />

4.2.4 Sand Flat<br />

Die Sed<strong>im</strong>ente <strong>des</strong> Sand Flat-Subenvironment sind durch die generell sand-dominierten<br />

Lithologien mit durchgehend irregulär laminierten, linsig-geschichteten oder diffusen<br />

Texturen der Lithotypen Sf, l, Sf, d und auch Sf(M), l gekennzeichnet. Ähnlich dem Mud<br />

Flat-Subenvironment spielen hier verschiedene Mechanismen bei der Genese der Sed<strong>im</strong>ente<br />

eine wichtige Rolle. Der wichtigste Prozeß ist die Sed<strong>im</strong>entakkumulation an den<br />

Salzkrusten der salt ridges.<br />

Nach FRYBERGER ET AL. (1983, 1984) entstehen die salt ridges an der Sed<strong>im</strong>entoberfläche<br />

als Folge der Verdunstung von kapillar aufsteigendem salzhaltigem Grundwasser (Abb.<br />

4.6). Die obersten Mill<strong>im</strong>eter Sand werden dabei komplett mit Salz (in der Regel Halit)<br />

zementiert. Durch die Expansion be<strong>im</strong> Salzwachstum wölbt sich die oberste Schicht auf<br />

und zerbricht. In die Hohlräume der entstandenen<br />

salt ridges dringt äolisch antransportierter<br />

Sand ein und verfüllt diese. Steigt das<br />

Grundwasser weiter kapillar auf, bildet sich<br />

salzzementierte, aufgewölbte Sandlage<br />

salt ridge<br />

5cm<br />

auf der neuen Sed<strong>im</strong>entoberfläche wieder eine<br />

kapillar aufsteigen<strong>des</strong><br />

salzzementierte Sandlage und der Prozeß<br />

wiederholt sich.<br />

Grundwasser<br />

An den salt ridges kann durch die hygroskopische<br />

Wirkung der Salze äolischer Staub<br />

neu aufgewehter Sand<br />

5cm<br />

adhäsiv gebunden werden, der dann <strong>im</strong> Sedi-<br />

kapillar aufsteigen<strong>des</strong><br />

ment als irreguläre oder undeutlich bis wellige<br />

Laminae zurückbleibt. Das Resultat ist eine<br />

Grundwasser<br />

irreguläre, diffuse, linsig-flaserige Schichtung<br />

oder Lamination in den Sandsteinen.<br />

Eine Besonderheit innerhalb dieses Subenvi-<br />

neuer salt ridge<br />

5cm<br />

ronments stellt der Lithotyp Sc(Sf), l dar, der<br />

in fast allen Bohrungen angetroffen wurde<br />

kapillar aufsteigen<strong>des</strong><br />

Grundwasser<br />

und <strong>des</strong>sen charakteristische Merkmale so- Abb. 4.6: Prinzip der Bildung von salt ridges<br />

wohl in einzeln verstreuten Grob- bis Mittelsandkörnern,<br />

als auch in irregulär angeord-<br />

nach FRYBERGER ET AL. (1983, 1984).<br />

neten Linsen mit Grob- bis Mittelsand bestehen (Abb. 10.7, Anhang A, S. A-12). Hierbei<br />

handelt es sich vermutlich um klastisches Material, das über die Ebene vom Wind rollend<br />

oder durch Saltation antransportiert wurde. Zudem treten stark verwaschene Schichten<br />

vom Lithotyp Sc(Sf), l gelegentlich auch in Wechsellagerung zum Lithotyp Sf, l auf.<br />

Daraus kann ebenfalls ein periodischer aquatischer Eintrag als unkanalisierte Schichtfluten<br />

auf der sehr flache Sandebene abgeleitet werden, die sekundär (äolisch) überprägt wurden.

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