Kapitel 4 - Fazies des Rotliegenden im Untersuchungsgebiet
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4 <strong>Fazies</strong> <strong>des</strong> <strong>Rotliegenden</strong> 64<br />
gebundener Staub den Verlauf der ehemaligen Salzkrusten nachzeichnen (evaporitic<br />
adhesion structures).<br />
Angedeutet werden in dieser Probe kleinskalige Pseudoschräglaminationssets (in Abb. 4.7<br />
mit einem „x“ markiert), die nicht fluviatilen Ursprungs sind und als nicht evaporative Adhäsionsstrukturen<br />
angesprochen werden. Sie entstehen an Adhäsionrippeln, die sich auf<br />
einer salzfreien und konstant feucht gehaltenen, sehr glatten Sed<strong>im</strong>entoberfläche bilden.<br />
Diese Strukturen haben generell ein geringes Erhaltungspotential, da nachfolgende Salzkrustenbildungen<br />
bei schon geringem Nachlassen an kapillar aufsteigendem Grundwasser<br />
die labilen Strukturen zerstören bzw. überprägen können.<br />
Deutlich zu sehen sind auch sehr feine und leicht gestörte, quasi-planare Adhäsionlaminationen<br />
(Abb. 4.7: horizontale Doppelpfeile). Diese entstehen, wenn die Menge an kapillar<br />
aufsteigendem Grundwasser für die Bildung von Adhäsionsrippeln auf der salzfreien,<br />
feuchten Sed<strong>im</strong>entoberfläche nicht ausreicht.<br />
Leider nur angedeutet werden in dieser Probe die vertically cl<strong>im</strong>bing adhesion ripples oder<br />
auch Adhäsionswarzen (Abb. 4.7: weißer Pfeil). Nach REINECK (1955) und KOCUREK &<br />
FIELDER (1982) bilden sich diese Strukturen auf einer salzfreien feuchten Ebene, wo starke,<br />
sehr variable Winde zu einer vertikalen Akkretion von Sand, Silt und Ton führen. Nach<br />
GOODALL ET AL. (2000) sind es Strukturen von sehr steilen adhäsiven Pseudoschräglaminationen<br />
an Adhäsionsrippeln, die z.B. rezent in der Sabkhat Matti (Saudi Arabien) anzutreffen<br />
sind. Bei sehr schnellem und starkem Anstieg in der Menge von kapillar aufsteigendem<br />
Grundwasser werden die Pseudoschräglaminationen so steil, daß eine vertikale<br />
Akkumulation stattfindet. Die Schräglaminationen gehen verloren und werden durch annähernd<br />
horizontale, domförmige Laminae ersetzt. Diese Struktur aus der Abbildung 4.7<br />
zeigt somit einen schnell steigenden, hohen Grundwasserspiegel an.<br />
Ebenfalls zu sehen ist eine interne Tonlamine in der großen Anhydritkonkretion (Abb. 4.7<br />
am obersten Bildrand), die auf das Zusammenwachsen von mehreren Konkretionen hindeutet.<br />
Zumin<strong>des</strong>t für den hier dargestellten Abschnitt kann ein oszillierender Grundwasserspiegel<br />
innerhalb der Sand Flat Sed<strong>im</strong>entation nachgewiesen werden. Generell<br />
treten jedoch die nicht evaporativen Adhäsionstrukturen nur selten innerhalb <strong>des</strong> Lithotyps<br />
Sf, l auf. Das liegt zum einen an ihren geringen Erhaltungspotentialen (Deflation bei<br />
wieder fallendem Grundwasserspiegel, Überprägung durch nachfolgende Salzkrusten) und<br />
zum anderen am dominant wirkenden Akkumulationsprozeß an Salzkrusten (salt ridges)<br />
<strong>im</strong> Sand Flat-Subenvironment.