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Kapitel 4 - Fazies des Rotliegenden im Untersuchungsgebiet

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4 <strong>Fazies</strong> <strong>des</strong> <strong>Rotliegenden</strong> 60<br />

wurden in der vorliegenden Studie nicht gefunden. Wahrscheinlich waren die Hohlräume<br />

innerhalb der Salzkrusten nicht groß genug, um eine interne Schichtung zu erzeugen (z.B.<br />

Füllung durch grain- fall). Zudem kann wiederholtes Schrumpfen und Quellen der Salzkristalle<br />

einen großen Teil der pr<strong>im</strong>ären Sed<strong>im</strong>entstrukturen zerstören (Haloturbation).<br />

Adhäsionsstrukturen, die nicht evaporativen Ursprungs sind, wie z.B. Adhäsionsrippel,<br />

Pseudocrosslamination, quasi-planare Adhäsionslamination und Adhäsoinswarzen<br />

(REINECK 1955, NAGTEGAAL 1973, KOCUREK & FIELDER 1982, GOODALL ET AL. 2000)<br />

sind innerhalb der Sed<strong>im</strong>ente <strong>des</strong> NEDB kaum zu beobachten, da sie durch den generell<br />

sehr hohen Gehalt an Tonsilt und der starken sekundären Überprägung verdeckt werden.<br />

Sie werden ausführlicher <strong>im</strong> Kap. 4.2.4 zum Sand Flat-Subenvironment) beschrieben.<br />

Gelegentlich zu beobachten sind einzelne oder mehrere Tonlaminen an der Basis oder<br />

innerhalb der Linsen, die entstehen, wenn Regen oder Überflutungen die Salzkrusten auflösen<br />

und das feine Material am Grund der Hohlräume sed<strong>im</strong>entiert.<br />

Ein salinares Milieu wird durch das nur seltene Auftreten von Trockenrissen und durch<br />

Pseudomorphosen von vermutlich Hämatit nach Hallit bestätigt (Abb. 10.28 Anhang A, S.<br />

A-22). Die obersten Mill<strong>im</strong>eter der Sed<strong>im</strong>entoberfläche sind regelrecht mit Salzen zementiert,<br />

so daß sich Trockenrisse erst gar nicht bilden können. Dabei bleiben einzelne<br />

kubische Halitkristalle erhalten und werden erst sekundär durch Grundwasser oder Fluide<br />

aufgelöst. In den verbleibenden kubischen Hohlräumen bildeten sich hämatitische bis<br />

l<strong>im</strong>onitische Aggregate.<br />

Charakteristisch für die Sed<strong>im</strong>ente <strong>des</strong> Mud Flat-Subenvironments <strong>im</strong> <strong>Untersuchungsgebiet</strong><br />

ist das lagen- bis abschnittsweise Auftreten von Konkretionen von Anhydrit und nur<br />

untergeordnet von Calcit. Vereinzelt kommen sogar bis zu 10 cm mächtige, reine Anhydritlagen<br />

vor. Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um ehemalige Gipskristallaggregate,<br />

die <strong>im</strong> Zuge der Versenkungsgeschichte in Anhydrit umgewandelt wurden. Intern auftretende<br />

Tonlaminen weisen auf ein Zusammenwachsen unterschiedlicher Konkretionen<br />

hin (siehe auch Foto zur Sand Flat in Abb. 4.7, S. 63). Nach GEBHARDT (1994) bildeten<br />

sich die Anhydritkonkretionen aus ehemaligen „Wüstenrosen“, die hohe Grundwasserstände<br />

anzeigen. MACHEL (1993) sieht allerdings in der Anwesenheit von Konkretionen<br />

kein signifikantes Indiz für das Paläoenvironment. Subsurface-Studien an devonischen<br />

Sed<strong>im</strong>enten der Leduc Formation (Kanada) zeigten, daß sich Anhydritkonkretionen bis in<br />

Versenkungstiefen von 2500-3000 m bilden können.<br />

Fluviatile Sed<strong>im</strong>entakkumulationen treten innerhalb dieses Subenvironments regelmäßig<br />

auf. Diese können zum einen als einzelne Einschübe von randlichen fluviatilen Systemen<br />

(distale Terminal Fans/ephemere Überschwemmungsebenen) genetisch angesprochen<br />

werden (vor allem während der Mirow- und unteren Dethlingen-Formationen). Daneben<br />

erzeugen aber auch Starkregenereignisse Schichtfluten und Tonströme (mud flows) inner-

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