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Tierheim Landsberg Zeitung 2013

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<strong>Tierheim</strong>hund "BENDIX"<br />

verwandelt Schülerin in junge Autorin<br />

Buch: "Hundige Angelegenheiten" von Clara und Simone Clemens<br />

Als meine Tochter Clara 9 Jahre alt war, musste sie schwierige Prüfungen bestehen, damit sich aufs Gymnasium<br />

gehen konnte. Wir haben ihr versprochen, dass wenn sie die Prüfungen besteht, sie ihren lang ersehnten Hund<br />

bekommen würde. Sie hat die Prüfungen bestanden und sie durfte sich einen Hund bei dem <strong>Tierheim</strong> in <strong>Landsberg</strong><br />

aussuchen. Dort wurden wir sehr gut beraten: Die Mitarbeiterin hat uns 2 Familienhunde gezeigt, die gut<br />

zu uns passen würden. Der erste war lieb, aber ein wenig stürmisch und weil wir noch den damals 4-jährigen<br />

kleinen Bruder Gabriel hatten, hat es nicht ganz gepasst. Aber der zweite<br />

war unser Bendix. Er hat perfekt zu uns gepasst: er war lieb und ruhig, aber<br />

gleichzeitig auch aufgeweckt. Es war Liebe auf dem ersten Blick bei der ganzen<br />

Familie. Bendix war damals 1,5 Jahre alt, kam aus Ungarn und wir haben<br />

seinen Namen nicht geändert.<br />

Bendix hat sich gut an unsere Familie angepasst, aber weil er so jung war,<br />

hat er uns noch einige Streiche gespielt. :-)<br />

Und wir haben auch sehr viel mit ihm gelernt.<br />

Clara war so überwältigt und glücklich mit dem Hund, dass sie sich gefragt<br />

hat, was er so denkt. Aus ihren Gedanken, was er so denkt, seinen Abenteuern<br />

und Streichen an unserer Familie hat sie ein paar Geschichten geschrieben. Aus diesen paar Geschichten<br />

wurde schließlich ein ganzes Buch.<br />

Heute, mit 13 Jahren, macht sie regelmäßig Lesungen an Schulen und Büchereien; Bendix und das Buch begeistern<br />

viele Kinder im Grundschulalter.<br />

P.S.: zu manchen Lesungen begleitet Bendix meine Tochter.<br />

Hier ein kurzer Ausschnitt aus dem Buch:<br />

"Die Geschichte begann so: „Cool, Mama, du bist die Beste! Und du natürlich<br />

auch, Papa!“, jubelte mein Bruder Fabius. „Toll, wir gehen zu Junnys Fun-Park!“,<br />

freute sich Lucie, meine Schwester. „Ja, Kinder“, entgegnete der Vater, „so ist<br />

es.“ Da rief meine Mutter Eleonora: „Kommt, wenn wir rechtzeitig um zwei Uhr<br />

dort sein wollen, müssen wir los! Es ist schließlich schon Viertel nach eins.“ Der<br />

Rest meines Rudels machte sich fertig, packte Proviant ein und alles war in Ordnung.<br />

Ich freute mich schon, dieser Park war anscheinen echt super! Doch<br />

dann hörte ich: „Bendix, bis baaald. Du<br />

musst leider zu Hause bleiben“, verabschiedete sich Lucie mit mitleidigem, aber<br />

zuckersüßem Lächeln. Ich war entsetzt! Einfach entsetzt! Und empört und enttäuscht<br />

und traurig und wütend und zornig und ... und ... und was es eben sonst<br />

noch für schlechte Gefühle gab. Aber am meisten fühlte ich mich verlassen!<br />

Man hatte mich schon einmal verlassen, als ich klein war. Aber das erzähle ich<br />

euch ein andermal.<br />

Auf jeden Fall fühlte ich mich grässlich und schrecklich. Was, wenn sie mich jetzt<br />

auch verließen? Ich begann, leise vor mich hin zu wimmern. Was tat ich da? Ich<br />

war ein echter Kerl! Und richtige Kerle hatten vor nichts und niemandem Angst! Ich würde mich jetzt hinlegen<br />

und warten! Ja, genau. Das würde ich jetzt tun. Ich wartete und wartete. Irgendwann, nach einer scheinbaren<br />

Ewigkeit, wurde es dann wirklich so langweilig, dass ich es nicht mehr aushielt. Ich langweilte mich so sehr, dass<br />

ich die Schuhe, die neben mir lagen, beschnupperte und merkte, dass sie irgendwie gut rochen. Mich plagte<br />

plötzlich ein starkes Hungergefühl. Ich konnte nicht mehr widerstehen. Außerdem wollte ich unbedingt spielen<br />

und irgendwas zerkauen. Ich riss mein Maul auf, biss ein klitzekleines Stückchen von dem Schuh ab, aber spuckte<br />

es so-<br />

fort wieder aus. „Igitt, igitt!“, dachte ich mir. Aber ein perfektes Spielzeug war dieses Ding, das mein Rudel Sanda-le<br />

nannte. Ich spielte mit ihr herum, rannte mit ihr durch das Zimmer, zerriss sie in Tausend Stücke und biss auf<br />

ihr herum, bis sie nach nichts mehr schmeckte. Nun war ich sehr müde. Zu müde, um irgendwas anderes zu<br />

machen, als zu schlafen. Jetzt sah das Haus wenigstens schöner aus: Ein Teppich aus meinen Haaren bedeckte<br />

den Boden. Ich hatte ein paar Kissen vom Sofa heruntergerissen, die jetzt den Boden polsterten. Die Kissen waren<br />

teilweise geplatzt und der Boden wurde durch die Federn noch weicher. Ich hatte ein bisschen die Stühle<br />

angeknabbert, die jetzt unzählige Dellen hatten……..<br />

Seite 17<br />

www.tierheim-landsberg.de

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