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Im letzten Sommer, es hatte zu der Zeit an die 30 °, kamen<br />
zwei aufgeregte Gassi-Geherinnen zu uns ins <strong>Tierheim</strong>. Sie<br />
hatten einen großen massiven Küchenmaschinen-Karton<br />
dabei. Sichtlich geschockt über ihren Fund erzählten Sie mir<br />
ihre Erlebnisse:<br />
Da es sehr heiß war, beschlossen die Frauen an diesem Tag<br />
mit den Hunden am Lech spazieren zu gehen, die Wassernähe<br />
versprach Abkühlung für Zwei- und Vierbeiner. An der<br />
Staustufe angekommen, gab Hund Anton keine Ruhe mehr.<br />
Der sonst so unkomplizierte und folgsame Anton war nicht zu<br />
stoppen, er bellte und tobte bis Frauchen ihm endlich folgte<br />
und sich ins Gestrüpp führen ließ. Dort stand ein großer Karton.<br />
Nur das wiederholte Anschlagen ihres Hundes ließ die<br />
Tierfreundin auf die Idee kommen, dass an dem Karton wohl<br />
etwas ungewöhnlich sein musste. Mit Autoschlüsseln und<br />
Fingernägeln bearbeiteten nun die beiden Frauen den fest<br />
verklebten und verschnürten Karton um ihn zu öffnen. Darin<br />
lagen eine Katzenmutter und zwei Kätzchen, die sich selbst<br />
nicht hätten befreien können. Die Mutter, matt und etwas<br />
dehydriert, lag teilnahmslos neben ihren Jungen im Karton,<br />
hatte ihre Kleinen aber offensichtlich gesäugt, da die Kätzchen wohlauf waren.<br />
SEELISCHE NARBEN VERHEILEN LANGSAM<br />
Wir nahmen die Katzen auf und päppelten sie hoch.<br />
Die Kätzchen waren lieb und zutraulich, aber sie spielten nicht - überhaupt<br />
nicht!<br />
Erst viel später fingen sie an sich wie junge Katzen zu benehmen. Mittlerweile<br />
haben das grauweiße Katzenmädchen Dahlia und ihr schwarzer Bruder Danny<br />
ein gemeinsames, wunderschönes Zuhause gefunden.<br />
Da ihre neue Familie viel Geduld und Verständnis zeigte, konnten sie nun endlich<br />
ankommen und in ein „normales Katzenleben“ starten.<br />
Katzenmama Donna (siehe Foto rechts) wartet, bis zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses,<br />
immer noch im <strong>Tierheim</strong> auf einen liebevollen Platz.<br />
Wöchentlich gehen bei uns herzzerreissende 4-beinige<br />
Schicksale ein. Und obwohl ich durch meine jahrelange<br />
ehrenamtliche Tätigkeit im <strong>Tierheim</strong> eigentlich ein dickes<br />
Fell haben sollte, stockt mir immer wieder der Atem über<br />
das Verhalten mancher Mitmenschen.<br />
Es drängt sich die Frage auf: „Sind wir wirklich eine höher<br />
entwickelte, sozialisierte, kultivierte und … intelligente<br />
Spezies?“<br />
HUND Anton RETTET KATZEN<br />
Wohlgenährt und gesund hielten<br />
sie sich in einem unserer Katzenzimmer<br />
auf. Doch es fehlte noch<br />
etwas…, es fehlte die Liebe und<br />
das Interesse der Mutter an ihren<br />
Jungen und es fehlten kleine<br />
übermütige verspielte Kätzchen,<br />
die nur Blödsinn im Kopf haben.<br />
www.tierheim-landsberg.de Seite 8