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Tierheim Landsberg Zeitung 2013

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Im letzten Sommer, es hatte zu der Zeit an die 30 °, kamen<br />

zwei aufgeregte Gassi-Geherinnen zu uns ins <strong>Tierheim</strong>. Sie<br />

hatten einen großen massiven Küchenmaschinen-Karton<br />

dabei. Sichtlich geschockt über ihren Fund erzählten Sie mir<br />

ihre Erlebnisse:<br />

Da es sehr heiß war, beschlossen die Frauen an diesem Tag<br />

mit den Hunden am Lech spazieren zu gehen, die Wassernähe<br />

versprach Abkühlung für Zwei- und Vierbeiner. An der<br />

Staustufe angekommen, gab Hund Anton keine Ruhe mehr.<br />

Der sonst so unkomplizierte und folgsame Anton war nicht zu<br />

stoppen, er bellte und tobte bis Frauchen ihm endlich folgte<br />

und sich ins Gestrüpp führen ließ. Dort stand ein großer Karton.<br />

Nur das wiederholte Anschlagen ihres Hundes ließ die<br />

Tierfreundin auf die Idee kommen, dass an dem Karton wohl<br />

etwas ungewöhnlich sein musste. Mit Autoschlüsseln und<br />

Fingernägeln bearbeiteten nun die beiden Frauen den fest<br />

verklebten und verschnürten Karton um ihn zu öffnen. Darin<br />

lagen eine Katzenmutter und zwei Kätzchen, die sich selbst<br />

nicht hätten befreien können. Die Mutter, matt und etwas<br />

dehydriert, lag teilnahmslos neben ihren Jungen im Karton,<br />

hatte ihre Kleinen aber offensichtlich gesäugt, da die Kätzchen wohlauf waren.<br />

SEELISCHE NARBEN VERHEILEN LANGSAM<br />

Wir nahmen die Katzen auf und päppelten sie hoch.<br />

Die Kätzchen waren lieb und zutraulich, aber sie spielten nicht - überhaupt<br />

nicht!<br />

Erst viel später fingen sie an sich wie junge Katzen zu benehmen. Mittlerweile<br />

haben das grauweiße Katzenmädchen Dahlia und ihr schwarzer Bruder Danny<br />

ein gemeinsames, wunderschönes Zuhause gefunden.<br />

Da ihre neue Familie viel Geduld und Verständnis zeigte, konnten sie nun endlich<br />

ankommen und in ein „normales Katzenleben“ starten.<br />

Katzenmama Donna (siehe Foto rechts) wartet, bis zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses,<br />

immer noch im <strong>Tierheim</strong> auf einen liebevollen Platz.<br />

Wöchentlich gehen bei uns herzzerreissende 4-beinige<br />

Schicksale ein. Und obwohl ich durch meine jahrelange<br />

ehrenamtliche Tätigkeit im <strong>Tierheim</strong> eigentlich ein dickes<br />

Fell haben sollte, stockt mir immer wieder der Atem über<br />

das Verhalten mancher Mitmenschen.<br />

Es drängt sich die Frage auf: „Sind wir wirklich eine höher<br />

entwickelte, sozialisierte, kultivierte und … intelligente<br />

Spezies?“<br />

HUND Anton RETTET KATZEN<br />

Wohlgenährt und gesund hielten<br />

sie sich in einem unserer Katzenzimmer<br />

auf. Doch es fehlte noch<br />

etwas…, es fehlte die Liebe und<br />

das Interesse der Mutter an ihren<br />

Jungen und es fehlten kleine<br />

übermütige verspielte Kätzchen,<br />

die nur Blödsinn im Kopf haben.<br />

www.tierheim-landsberg.de Seite 8

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