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Abgeschoben, zurückgelassen, ausgesetzt, nicht mehr gewollt oder nicht geduldet, Opfer von Trennung oder<br />
Wohnungswechsel, oft vernachlässigt, nicht artgerecht gehalten, manchmal sogar misshandelt – das ist das<br />
traurige Schicksal fast aller Tiere, die in einem <strong>Tierheim</strong> landen.<br />
Damit ihnen in Zukunft ein solches Schicksal erspart bleibt, gehen wir bei der Suche nach einem neuen Herrchen<br />
oder Frauchen für unsere Schützlinge besonders sorgfältig vor. Aber eine Garantie, dass es dem Vierbeiner<br />
in seinem neuen Zuhause auch tatsächlich gut geht, gibt es natürlich nicht - trotz Fragenbogen, ausführlicher<br />
Beratung und Nachkontrolle.<br />
Auch kommt es immer wieder mal vor, dass ein vermitteltes Tier nach kurzer<br />
Zeit wieder zu uns zurückgebracht wird, weil das Zusammenleben mit dem<br />
neuen Hausgenossen aus den verschiedensten Gründen nicht so funktioniert,<br />
wie man es sich vorgestellt hatte.<br />
Umso größer ist die Freude bei allen Beteiligten, wenn wir dann von den neuen<br />
Besitzern erfahren, dass es unserem ehemaligen Schützling gut geht und sie<br />
glücklich mit ihm sind. Und dass das in den meisten Fällen so ist, entnehmen<br />
wir unter anderem den vielen Zuschriften, die uns immer wieder erreichen und<br />
für die wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Leider können wir nicht<br />
alle Zuschriften veröffentlichen, und bei der Auswahl, die wir unseren Lesern<br />
hier vorstellen, haben wir uns teilweise auf Auszüge aus den Originalberichten<br />
beschränken müssen, die zu unserer großen Freude alle die gleiche Aussage<br />
beinhalten. Unsere Vierbeiner haben ihr Glück gefunden, sind zur Ruhe gekommen,<br />
sind endlich:<br />
Angekommen<br />
auf der<br />
Dingo<br />
Im Mai 2004 haben wir … nein, hat Dingo sich uns ausgesucht!<br />
Am Anfang war unser rumänischer Straßenflitzer<br />
ein wirklich wilder Kerl, mit einem ungestümen Wesen,<br />
aber endlos großem Herzen. Hat alles zerfetzt was<br />
ihm nicht in den Kram passte, hat Freunde, die zu Besuch<br />
kamen, vor lauter Freude „umdekoriert“, etliche<br />
Körbchen zerlegt usw.<br />
Leicht war`s anfangs nicht, aber wir waren uns einig:<br />
Ein Kind kann man auch nicht zurückgeben – und es<br />
hat sich bezahlt gemacht.<br />
Heute ist Dingo ein wahrer Gentleman und Mittelpunkt<br />
der Familie und des gesamten Freundeskreises!<br />
Seite 9<br />
des Lebens<br />
Kinder sind seine große Leidenschaft.<br />
Für sie tut er wirklich alles, überwindet sogar seine tief<br />
sitzenden Ängste vor Türen und ungewohnten Bodenbelägen.<br />
Unser zehnjähriger Sohn hatte ihn einmal mit in die<br />
Grundschule genommen, um sein Haustier vorzuführen.<br />
Ich hatte Zweifel, ob wir Dingo überhaupt ins Gebäude<br />
bekommen. Aber Dingo überraschte uns alle<br />
und ist zielstrebig mit meinem Sohn in die Klasse gegangen.<br />
Alle Befehle, die wir ihm beigebracht haben,<br />
hat er ohne Worte nur auf Zeichen ausgeführt, als wäre<br />
es das Selbstverständlichste der Welt. Die Kinder,<br />
die Lehrerin und ich waren sprachlos.<br />
Dingo ist eine außergewöhnlich aufmerksame, interessierte,<br />
liebenswerte, intelligente Persönlichkeit mit sehr<br />
viel Charme – und immer offen für jeden Blödsinn.<br />
Der Anlass dieses Briefes ist sein 10. Geburtstag, den er<br />
im März <strong>2013</strong> sehr fidel, glücklich und kerngesund<br />
„feiert“!<br />
Melanie Scheyhing, <strong>Landsberg</strong><br />
www.tierheim-landsberg.de