Nr. 5/2004 September & Oktober Ausgabe 16
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Frank Bingel Jake Miller<br />
Die Columbia River Gorge, kurz die „Gorge“<br />
genannt, weckte Ende der achtziger Jahre<br />
mein Interesse. In dem Gorge Kultstreifen „Tricks<br />
of the Trade“ mit Oldschool Freestyle-Legende<br />
Ian Boyd sehe ich erstmals Bilder von dort.<br />
Hammerwind und ein gigantischer Swell, der<br />
dort den Fluss hinunterrollt, blieben seither in<br />
meinem Gedächtnis haften.<br />
Wir schreiben das Jahr <strong>2004</strong> und seit nunmehr<br />
10 Jahren zähle auch ich zu der Spezies<br />
Fluss-Windsurfer, die sich regelmäßig in die<br />
Strömung eines Flusses wagen und dort beim<br />
Freestylen ihren Spaß suchen. Der Rhein ist<br />
seither mein bevorzugter Spielplatz und ich<br />
weiß dessen Vorzüge zu schätzen.<br />
Anfang dieses Jahres knüpfe ich über meine<br />
Webseite www.river-rippers.net Kontakte zu<br />
Gorge-Locals. Diese berichten mir über ihre<br />
letzten Big Days mit 40 Knoten Wind und Logo<br />
hohem Swell und senden mir dazu noch die<br />
passenden Bilder. Meine Gier, einmal diesen<br />
Fluss zu rippen, steigert sich von Tag zu Tag<br />
und so zögere ich nicht länger, stürme in das<br />
nächste Reisebüro und buche den Flug. Der<br />
Trip meines Lebens sollte beginnen.<br />
Clint Bogard Dale Cook<br />
Anfang Juli starte ich von Frankfurt nach Portland/Oregon<br />
mit einem mehrtägigen Zwischenstopp<br />
in San Francisco. Nach einem Sightseeing-<br />
Trip mache ich einen Abstecher an den<br />
Sacramento River, im Hinterland der Millionen-<br />
Metropole, bevor mein Anschlussflug nach<br />
Portland weitergeht. An einem typischen<br />
Sommertag mit Nebel in der Bay-Area und<br />
Gluthitze im Hinterland läuft der Windmotor am<br />
Fluss bei Rio Vista wie gewohnt hochtourig mit<br />
konstanten 20 Knoten. Nach einstündiger Fahrt<br />
von Downtown San Francisco steuere ich einen<br />
Spot namens „Powerlines“ an, an dem der Fluss<br />
von Hochspannungsleitungen überspannt wird.<br />
Folgt man diesen, so erblickt man in der Ferne<br />
auf den gegenüberliegenden Hügeln dutzende,<br />
rotierende Windräder. Die Landschaft ist hier<br />
geprägt von goldgelben Kornfeldern und Wiesen.<br />
Mittendrin bahnt sich der Fluss seinen Weg. Am<br />
gleichen Tag findet dort ein Freestyle Camp statt<br />
und so treffe ich auf Gleichgesinnte. Wir rippen<br />
so gemeinsam den Nachmittag über den Fluss<br />
bei nahezu perfekten Freestyle-Bedingungen.<br />
Auch hier weht der Wind gegen die Strömung<br />
und man kann sich in aller Ruhe auf seine<br />
Freestyle-Moves konzentrieren, ohne ständig auf<br />
seine Höhe achten zu müssen.<br />
Frank Bingel Wyatt Miller Frank Bingel<br />
Frank Bingel Jake Miller<br />
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