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Funktionale dreidimensionale Photonische Kristalle aus ...

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1. Einleitung 14<br />

Die Realisierung einer vollständigen photonischen Bandlücke ist mit künstlichen Opalen nicht<br />

möglich. Theoretische Rechnungen zeigen, dass selbst bei hohen Brechungsindexkontrasten<br />

noch Bänderüberlagerungen auftreten. Eine Diamantgitterstruktur, die <strong>aus</strong> zwei ineinander<br />

geschobenen, kubisch dichtesten Kugelpackungen besteht, würde ab einem Brechungsindex-<br />

kontrast von 2,0 eine vollständige Bandlücke <strong>aus</strong>bilden [8] . Da diese Struktur nicht durch<br />

Selbstorganisation, sondern nur mit hohem Aufwand zugänglich ist [66] , sind in der Vergan-<br />

genheit andere Wege gesucht worden, vollständige photonische Bandlücken <strong>aus</strong> Kugelpa-<br />

ckungen zu realisieren.<br />

Ein Weg, eine vollständige photonische Bandlücke <strong>aus</strong> künstlichen Opalen zu generieren, ist<br />

die Invertierung. Unter Invertierung ist ein Prozess zu verstehen, der die räumliche Anord-<br />

nung der hoch- und niedrigbrechenden Materialien im Opal vert<strong>aus</strong>cht. Der Kolloidkristall<br />

wird dafür mit einem hochbrechenden Material gefüllt, und die Kugeln werden anschließend<br />

entfernt. Dieser Prozess kann mit unterschiedlichsten Materialien mit mehreren Methoden<br />

durchgeführt werden [67,68] . So kann das hochbrechende Material durch CVD-Prozesse (CVD,<br />

engl.: chemical vapor deposition) [69-71] , Sol-Gel-Verfahren [72-76] , Polymerisationen [77,78] oder<br />

andere Verfahren [79-83] eingefüllt werden. Die Entfernung der Kugeln richtet sich nach dem<br />

Kugelmaterial. Siliziumdioxid kann leicht mit Flusssäure gelöst werden. Polymere können<br />

entweder durch Kalzinieren <strong>aus</strong>gebrannt oder in einem organischen Lösungsmittel <strong>aus</strong> dem<br />

gefüllten Kristall gelöst werden. Die invertierte Opalstruktur wird auch Replika genannt. Für<br />

Replikas mit einem Brechungsindexkontrast von 2,8 ist eine vollständige photonische Band-<br />

lücke für höhere Ordnungen durch Simulationen vor<strong>aus</strong>gesagt [9] . In Abbildung 1.12. sind ei-<br />

nige Beispiele von Replikas abgebildet, die <strong>aus</strong> künstlichen Opalen hergestellt wurden.<br />

a b c<br />

Abbildung 1.12.: Elektronenmikroskopaufnahmen von Replikas <strong>aus</strong> künstlichen Opalen<br />

a: Titandioxid-Replika <strong>aus</strong> einem Polymer-Opal (Arbeitskreis Zentel)<br />

b: Zinndisulfid-Replika <strong>aus</strong> einem Polymer-Opal [50] (Arbeitskreis Zentel)<br />

c: Silizium-Replika <strong>aus</strong> einem Siliziumdioxid-Opal [70]

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