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korum - AHK Korea

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KORUM<br />

<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />

www.kgcci.com<br />

Luxusprodukte<br />

Nr. 29 I Oktober 2010<br />

Konjunktur:<br />

Rekordaufträge<br />

Werkzeugmaschinenbau<br />

Recht:<br />

Schutz von<br />

Geschäftsgeheimnissen<br />

Konjunktur:<br />

Autobatterien


Recognise<br />

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Freier Handel ist auch Luxus<br />

<strong>Korea</strong>ner lieben Luxusprodukte, das sieht<br />

jeder, der mit offenen Augen durch Seoul<br />

geht. Hauptabsatzkanäle sind (im Gegensatz<br />

zu Deutschland) die großen Kaufhäuser.<br />

Fast alle Luxusprodukte sind Importwaren,<br />

meist aus Europa. Das fängt bei Premium-<br />

Autos an, bei denen die deutschen Hersteller<br />

knapp 60% Marktanteil halten und<br />

reicht über Mode und Accessoires bis hin<br />

zu Kosmetika, Schreibartikeln und Küchenaustattungen.<br />

In fast allen Bereichen gibt es<br />

erfolgreiche deutsche Marken in <strong>Korea</strong>, u.a.<br />

Fissler und Zwilling, Montblanc und Faber-<br />

Castell sowie die Uhrenhersteller Glashütte<br />

Original und Lange&Söhne. Auch Küchen<br />

von bulthaup und Miele sowie Möbel von<br />

Rolf Benz sind in <strong>Korea</strong> zu finden.<br />

Die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens<br />

(FTA) zwischen der Republik <strong>Korea</strong><br />

und Europa am 6. Oktober in Brüssel ist<br />

eine hervorragende Nachricht – nicht nur<br />

für Produzenten von Luxusprodukten. Dieses<br />

erste FTA der EU mit einem asiatischen Staat<br />

muss jetzt noch von dem EU-Parlament<br />

sowie dem koreanischen Parlament ratifiziert<br />

werden, wofür alles spricht, und wird<br />

dann ab 1. Juli 2011 vorläufig in Kraft treten.<br />

Das FTA bringt massive Handelserleichterungen<br />

quer über alle Produktbereiche.<br />

Rund die Hälfte aller aus Europa nach <strong>Korea</strong><br />

gelieferten Warengruppen kommt sofort<br />

nach Inkrafttreten in den Genuss der zollfreien<br />

Einfuhr. Nach spätestens fünf Jahren<br />

folgen dann die restlichen Bereiche, womit<br />

ab Mitte 2016 so gut wie alle deutschen<br />

Produkte zollfrei eingeführt werden können.<br />

Die Europäische Kommission beziffert die<br />

Höhe der koreanischen Importsteuerlast für<br />

europäische Firmen zur Zeit auf rund 1,6<br />

Mrd. Euro pro Jahr. Das FTA wird deutschen<br />

Firmen, die schon heute über 40% aller<br />

Lieferungen aus Europa stellen, besonders<br />

zu Gute kommen. Es hilft beim Preiswettbewerb<br />

und auch dabei, noch bestehende<br />

nicht-tarifäre Handelshemmnisse in den<br />

Griff zu bekommen.<br />

Jürgen Wöhler<br />

Geschäftsführer<br />

Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

jwoehler@kgcci.com<br />

Kommentar<br />

The fact that <strong>Korea</strong>ns are in love with luxury<br />

products can immediately be recognized while<br />

walking the streets of Seoul. Main distribution<br />

channels are the large department stores.<br />

Most luxury items are imported products,<br />

mainly from Europe. Examples range from<br />

premium cars, with a German market share<br />

of about 60%, to fashion and accessoires,<br />

cosmetics, writing instruments and kitchen<br />

equipment. German brands are succesful<br />

in nearly all fields, e.g. Fissler and Zwilling,<br />

Montblanc and Faber-Castell as well<br />

as watchmakers Glashütte Original and<br />

Lange&Söhne. Furniture of bulthaup, Miele<br />

and Rolf Benz is also available in <strong>Korea</strong>.<br />

The signing of the FTA between the Republic<br />

of <strong>Korea</strong> and the EU on October 6 th in Brussels<br />

is excellent news not only for the luxury<br />

industry. This first FTA of the EU with an<br />

Asian country has now to be ratified by both<br />

the EU- and the <strong>Korea</strong>n parliament and can<br />

get effective from July 1 st 2011. It lifts trade<br />

restrictions for all kinds of goods. Around half<br />

of the European exports will benefit from a<br />

zero import tax immediately after ratification,<br />

the other product groups after 5 years the<br />

latest. From 2016, nearly all products from<br />

Germany can be exported to <strong>Korea</strong> without<br />

any import duties.<br />

According to the European Commission,<br />

the total import duty burden for European<br />

products in <strong>Korea</strong> amounted to 1.6 bil. Euro<br />

in 2009. The FTA will be especially beneficial<br />

for German companies that have a total EU<br />

export to <strong>Korea</strong> share of more than 40%. It<br />

facilitates price competition and is also the<br />

starting point for solving some still existing<br />

non-tariff trade issues.<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010 5


Luxusprodukte<br />

Kommentar<br />

Freier Handel ist auch Luxus 5<br />

Kompakt<br />

Südkoreaner lieben Luxus 8<br />

Rollender Luxus 10<br />

„Konservative Haltung bei Luxusartikeln“ 12<br />

The Sirona Dental <strong>Korea</strong> Story 13<br />

Wo ist das Original? 15<br />

bulthaup setzt internationale Maßstäbe in <strong>Korea</strong> 16<br />

Kunst der deutschen Uhrentechnik 17<br />

Konjunktur<br />

Rekordaufträge im Werkzeugmaschinenbau 18<br />

<strong>Korea</strong> will bei Autobatterien ganz nach vorn 20<br />

<strong>Korea</strong> setzt auf Elektromobilität 22<br />

Kontrakte<br />

Schutz von Geschäftsgeheimnissen 24<br />

Kollegen<br />

Discover exciting opportunities with Lufthansa 27<br />

Kontakte<br />

News and People 28<br />

New Members 28<br />

Upcoming 29<br />

Contacts 31<br />

<strong>Korea</strong> Life<br />

Vermittelt, verlobt, verheiratet 33<br />

KORUM<br />

<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />

Konjunktur, S. 18<br />

Der koreanische Werkzeugmaschinenbau verzeichnete Rekordaufträge<br />

in der ersten Jahreshälfte 2010 und profitiert von der guten Konjunktur<br />

im produzierenden Gewerbe.<br />

Recht, S. 24<br />

Geschäftsgeheimnisse sollten nicht nach außen dringen, weshalb ihre<br />

rechtliche Absicherung ein wichtiger Erfolgsfaktor bei grenzüberschreitenden<br />

Geschäften ist.<br />

Konjunktur, S. 20<br />

<strong>Korea</strong> will bei großen Sekundärbatterien eine internationale Spitzenposition<br />

erobern. Erste Projekterfolge bei Batterien für Hybrid- und<br />

Elektroautos konnten bereits realisiert werden.<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010 7


8<br />

Kompakt<br />

Südkoreaner lieben Luxus<br />

Luxusmarkt übertrifft Vorkrisenniveau<br />

Hohes Markenbewusstsein<br />

Frank Robaschik<br />

The <strong>Korea</strong>n luxury market is expanding again. Contrary to Japan, consumer sentiment<br />

for premium products remains positive. The demand for most luxury products surpassed<br />

the pre-crisis level (e.g. expensive cosmetics and handbags). Sales of German<br />

premium cars show a very positive growth trend. <strong>Korea</strong>n consumers have a high level<br />

of brand awareness that is beneficial for products “made in Germany”.<br />

<strong>Korea</strong>ner leben in einer hierarchischen<br />

Gesellschaft. Sie lieben Großprojekte, Rankings<br />

und große Namen. Und sie mögen<br />

Statussymbole, auch um ihre eigene Position<br />

in der Gesellschaft zu zeigen. Nach<br />

einer Studie von McKinsey steht Südkorea<br />

für etwa 4% der weltweiten Verkäufe von<br />

Luxusgütern. Der Umsatz liegt demnach<br />

bei rund 4 Mrd. USD. Dies ist zwar deutlich<br />

weniger als im benachbarten Japan,<br />

wo der Umsatz nach einer anderen Studie<br />

von McKinsey 2009 um etwa ein Sechstel<br />

auf rund 10 Mrd. USD gesunken ist.<br />

Pro Einwohner gerechnet wären die Werte<br />

Einfuhr ausgewählter Verbrauchsgüter<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010<br />

damit vergleichbar - und das bei einem im<br />

Durchschnitt niedrigeren Einkommen in<br />

<strong>Korea</strong>.<br />

Dabei hilft sicherlich, dass <strong>Korea</strong> gut<br />

durch die Wirtschaftskrise gekommen ist.<br />

Das Land konnte 2009 sogar ein leichtes<br />

Wachstum des realen BIP von plus 0,2%<br />

gegenüber dem Vorjahr verbuchen. Für<br />

2010 lauten die Prognosen auf ein Plus<br />

von etwa 6%. So rechnet beispielsweise<br />

die Bank of <strong>Korea</strong> mit einem Wachstum<br />

von 5,9% in 2010 und 4,5% in 2011. Dies<br />

ist viel, wenn man den bereits erreichten<br />

2007 2008 2009 1. Hj. 2010 Veränd.<br />

Edelmetalle, Schmuck 1.665 1.723 1.432 997 +72,7<br />

.Gold 1.313 1.284 1.115 766 *) +71,1<br />

.Silber 255 335 236 163 +66,0<br />

.Diamanten 60 71 52 31 +41,4<br />

.Sonstiges 37 32 28 38 +281,6<br />

Kosmetika 991 1.081 1.052 617 +24,8<br />

.äther. Öle, deren Mischungen 157 161 152 88 +15,1<br />

.Parfüms und Duftwässer 67 81 81 37 +17,3<br />

.Schminkmittel, Hautpflege 531 598 602 378 +33,6<br />

.Haarbehandlungsmittel 118 128 115 51 +0,2<br />

.Zahn-, Mund- u. a. Pflegemittel 119 115 102 57 +20,5<br />

Handtaschen 337 433 431 296 +51,2<br />

.mit Außenseite aus Leder 162 209 194 139 +55,1<br />

.andere 176 224 237 157 +47,9<br />

Golfzubehör 341 347 296 180 +30,5<br />

Uhren 261 296 291 176 +38,6<br />

Schreibgeräte 98 110 82 52 +26,0<br />

.Kugelschreiber 32 38 25 18 +66,2<br />

Pkw 2.456 2.478 1.882 1.309 +53,7<br />

Bekleidung 4.239 4.133 3.295 1.702 +23,1<br />

*) davon ein Viertel aus Deutschland<br />

Quelle: MOSF; koreanische Außenhandelsstatistik, KOTIS<br />

in Mio. USD, %<br />

Entwicklungsstand berücksichtigt.<br />

Nach der Studie von McKinsey gibt es zwei<br />

weiche Faktoren, die den koreanischen<br />

Luxusmarkt prinzipiell attraktiv machen.<br />

Zum einen mögen <strong>Korea</strong>ner Luxus und<br />

haben beim Kauf deutlich weniger Schuldgefühle<br />

als Kunden in anderen Industrieländern<br />

oder in China. Das zweite Element<br />

ist der Druck, nicht hinter Nachbarn oder<br />

Kollegen zurückzustehen. <strong>Korea</strong>nische Konsumenten<br />

von Luxusgütern gehen Trends<br />

und Moden mit, zeigen aber auch gerne,<br />

was sie besitzen.<br />

Traditionell sind im koreanischen Luxusgütermarkt<br />

Frauen im Alter von vierzig bis<br />

siebzig Jahren die wichtigste Käufergruppe.<br />

Eine neue Zielgruppe sind zwanzig- bis<br />

vierzigjährige Konsumenten. So zeigt die<br />

Studie von McKinsey, dass jüngere Konsumenten<br />

von 18 bis 29 Jahren eine hohe<br />

Affinität zu Luxusgütern haben. Für diese<br />

Käufergruppe sind demnach preiswertere<br />

Einstiegsprodukte wichtig. Auch die Bedeutung<br />

von Männern als Konsumenten von<br />

Luxusgütern nimmt zu.<br />

Hauptvertriebsweg für Luxusgüter sind<br />

die großen Kaufhäuser. Deren Umsätze<br />

sind nach Angaben des National Statistical<br />

Office auch 2008 (+4,2%) und 2009<br />

(+9,1%) gestiegen. Im 1. Halbjahr 2010<br />

erreichten sie 11,6 Bill. Won (+12,9%<br />

gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum).<br />

Laut McKinsey vereinen die Warenhäuser<br />

von Lotte, Shinsegae und Hyundai<br />

rund drei Viertel aller Umsätze mit Luxusgütern<br />

in <strong>Korea</strong> auf sich. Daneben sind<br />

die "Duty-Free"-Läden ein wichtiger Vertriebsweg.<br />

Flagshipstores, Premium Marken<br />

Outlets und Onlineverkäufe spielen im<br />

Vergleich dazu eine untergeordnete Rolle.<br />

Das Internet - in <strong>Korea</strong> generell ein wichtiger<br />

Vertriebsweg - hat im Luxusbereich


vor allem eine Werbe- und Informationsfunktion.<br />

Wichtige importierte Luxusprodukte sind<br />

teure Kosmetika, Handtaschen, Schmuck,<br />

Golfzubehör, Schreibgeräte und nicht<br />

zuletzt Premium-Autos. Zu den Umsätzen<br />

bei Luxusgütern tragen auch Touristen aus<br />

Japan bei, die angesichts eines starken Yen<br />

und eines relativ schwachen Won auch<br />

zum Einkaufen nach <strong>Korea</strong> fahren.<br />

<strong>Korea</strong> hat einen hohen Kosmetika-Verbrauch.<br />

Die Einfuhren von Schmink- und<br />

Hautpflegemitteln sind auch in den Krisenjahren<br />

2008 und 2009 gestiegen. Trotz<br />

hoher im Inland hergestellter Volumina<br />

zogen im ersten Halbjahr 2010 die Importe<br />

nochmals um ein Drittel an. Nicht nur<br />

Frauen, sondern zunehmend auch Männer<br />

greifen zu Kosmetika. Französische Edelmarken<br />

sind sehr beliebt. Aber auch deutsche<br />

Firmen kommen zum Zuge. Beiersdorf<br />

beispielsweise ist nicht nur mit Nivea, sondern<br />

auch mit der Luxus-Marke La Prairie<br />

erfolgreich im Geschäft.<br />

Die Einfuhren von Handtaschen stiegen<br />

auch 2008 und gingen 2009 nur leicht<br />

zurück. Im 1. Halbjahr 2010 zogen sie noch<br />

einmal um mehr als 50% an. Moderne Creation<br />

München (MCM), seit 2005 mit einer<br />

koreanischen Eigentümerin, eröffnete im<br />

März 2009 einen Flagshipstore in Seoul, im<br />

April 2010 folgte eine Boutique im internationalen<br />

Flughafen von Incheon. Insgesamt<br />

dominieren französische und italienische<br />

Marken wie Louis Vuitton und Gucci.<br />

Bei Uhren stammen wertmäßig fast<br />

60% der Einfuhren aus der Schweiz. Bei<br />

Schreibwaren sind deutsche Schreibgeräte<br />

von Montblanc (und außerhalb des Luxus-<br />

bereichs Staedtler oder Faber Castell) gut<br />

etabliert. Bei Bekleidung sind beispielsweise<br />

Jil Sander und Hugo Boss in <strong>Korea</strong><br />

vertreten.<br />

Das hohe Markenbewusstsein der <strong>Korea</strong>ner<br />

geht weit über den engen Luxusmarkt von<br />

teurem Schmuck, Kosmetika und Handtaschen<br />

hinaus. Die Pkw-Einfuhren sind<br />

im 1. Halbjahr 2010 um mehr als 50%<br />

gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres<br />

auf 1,3 Mrd. USD gestiegen. Mehr<br />

als die Hälfte davon entfällt auf Deutschland.<br />

Mercedes-Benz (7.592 verkaufte<br />

Fahrzeuge) und BMW (6.901), Volkswagen<br />

Kompakt<br />

(4.760) und Audi (3.958) sind dabei auch<br />

nach Stückzahlen die wichtigsten ausländischen<br />

Marken, alle zählen in <strong>Korea</strong><br />

zum oberen Preissegment. Auch Anbieter<br />

aus anderen Branchen profitieren. So gibt<br />

es beispielsweise kaum einen <strong>Korea</strong>ner,<br />

der die Marken Fissler und Zwilling nicht<br />

kennt.<br />

Auch bei Lebensmitteln sind <strong>Korea</strong>ner<br />

bereit, für gute Qualität mehr Geld auszugeben.<br />

Hanwoo-Rindfleisch, das heißt<br />

Rindfleisch von koreanischen Kühen, ist um<br />

ein Vielfaches teurer als importierte Ware<br />

aus den USA. Gerade die - zwar schon<br />

etwas zurückliegenden - Meldungen über<br />

BSE oder Lebensmittelskandale in China<br />

haben den "Well-being"-Trend in <strong>Korea</strong><br />

noch verstärkt.<br />

Selbst bei Maschinen kaufen <strong>Korea</strong>ner gern<br />

Markenware, was deutschen Anbietern<br />

entgegen kommt. Zwar haben deutsche<br />

Produkte das Image teuer zu sein. Dennoch<br />

hilft nach Einschätzung von Händlern den<br />

koreanischen Abnehmern beim Verkauf<br />

ihrer auf den Maschinen gefertigten Produkte<br />

die Argumentation, dass die Ware<br />

mit soliden deutschen Maschinen hergestellt<br />

worden sei.<br />

Auch im Dienstleistungsbereich zeigen sich<br />

das Markenbewusstsein und das Streben,<br />

nicht hinter den anderen zurückbleiben<br />

zu wollen. So wollen Südkoreaner - wenn<br />

irgend möglich - in renommierten Krankenhäusern<br />

behandelt werden. Und für die<br />

Bildung ihrer Kinder ist den Eltern nichts<br />

zu teuer: Der Nachwuchs lernt von klein<br />

auf, um an eine möglichst renommierte<br />

Universität zu kommen.<br />

Ein Problem bleiben gefälschte Markenerzeugnisse.<br />

Der koreanische Zoll versucht<br />

gegen Einfuhren solcher Produkte vorzugehen<br />

und wird auch auf Hinweis tätig. Vor<br />

allem bei Lieferungen aus China wird er<br />

dabei immer wieder fündig. Bei Ware, die<br />

sich im Inland im Umlauf befindet, sind die<br />

Kontrollen dagegen geringer.<br />

Frank Robaschik ist Korrespondent von<br />

Germany Trade & Invest in <strong>Korea</strong>.<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010 9


10<br />

Kompakt<br />

Rollender Luxus<br />

Der Premium-Automobilmarkt in <strong>Korea</strong><br />

Matthias Laznik<br />

<strong>Korea</strong> has become an important market for luxury automobiles. The author discusses<br />

some of the factors that have made this possible.<br />

Ein kurzer Spaziergang in Samcheon-dong<br />

oder Apgujeong genügt, um zur Feststellung<br />

zu gelangen: <strong>Korea</strong>ner lieben Markenprodukte.<br />

Die neuesten Smartphones,<br />

exklusive Designerhandtaschen und luxuriöse<br />

Autos, vornehmlich europäischer Hersteller,<br />

prägen das Straßenbild. Die Finanzkrise<br />

hat beim Konsumverhalten in <strong>Korea</strong><br />

keine Spuren hinterlassen. Ganz im Gegenteil,<br />

koreanische Kunden kaufen begeistert<br />

weiter. Dies trifft auf alle möglichen Produkte<br />

zu, aber insbesondere auf den Markt<br />

für Luxusartikel.<br />

<strong>Korea</strong> wies 2009 nach China die zweithöchste<br />

Wachstumsrate beim Absatz<br />

von Luxusgütern auf und hat nach einigen<br />

Schätzungen einen Anteil von 4%<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010<br />

am weltweiten Markt für solche Produkte<br />

erreicht. <strong>Korea</strong> ist für viele Hersteller von<br />

Luxusprodukten mittlerweile ein bedeutender<br />

Markt geworden.<br />

Neben der robusten Entwicklung der korea-<br />

nischen Wirtschaft gibt es einen besonderen<br />

Faktor, der <strong>Korea</strong> als Markt für Luxusgüter<br />

prädestiniert: <strong>Korea</strong> ist, um einen<br />

Ausdruck von Brian Salsberg und Jae-<br />

Eun Shin von der Beratung McKinsey zu<br />

benutzen, eine „luxusfreundliche Gesellschaft“.<br />

<strong>Korea</strong>nische Konsumenten stellen<br />

ihre Luxusgüter sehr gerne zur Schau, weil<br />

sie hierdurch soziale Achtung erfahren.<br />

Sie müssen sich, anders als beispielsweise<br />

deutsche Konsumenten, weniger um<br />

sozialen Neid sorgen. Das in einigen west-<br />

europäischen Gesellschaften geschätzte<br />

bewusste Understatement kommt in <strong>Korea</strong><br />

deutlich seltener vor. Zu zeigen, was man<br />

hat, gilt nicht als Protzerei, sondern ist<br />

sozial absolut akzeptables Verhalten.<br />

Ein weiterer Faktor, der großen Einfluss auf<br />

das Konsumverhalten hat, ist „peer pressure“<br />

oder Gruppenzwang. Erwirbt jemand im<br />

Bekanntenkreis ein begehrenswertes Produkt,<br />

erzeugt das bei anderen Mitgliedern<br />

der Gruppe das starke Verlangen, dieses<br />

Produkt ebenfalls zu besitzen. Man möchte<br />

mit Freunden und Kollegen mithalten und<br />

nicht „zurückbleiben“. Erfolgreiche Produkte<br />

profitieren so von einem sich selbst<br />

verstärkenden Effekt, Erfolg generiert<br />

Erfolg. Dank der Vorliebe für Luxus und<br />

des ausgeprägten „peer pressure“ ist <strong>Korea</strong><br />

ein idealer Markt für Premiummarken. Dies<br />

kann man deutlich am Beispiel des Auto-


mobilsektors erkennen und hier insbesondere<br />

am Markt für größere Limousinen<br />

Auf Luxus abfahren<br />

Diese Segmente - in Deutschland als obere<br />

Mittelklasse und Oberklasse bekannt - sind<br />

für deutsche Automobilhersteller von sehr<br />

großer Bedeutung, weil sie die ertragsstärk-<br />

sten und prestigeträchtigsten sind. Und<br />

<strong>Korea</strong> ist in diesen Segmenten mittlerweile<br />

ein sehr bedeutender Markt.<br />

So ist <strong>Korea</strong> beispielsweise für Mercedes-<br />

Benz einer der weltweit führenden Märkte<br />

in den Segmenten der oberen Mittelklasse<br />

und der Oberklasse, in denen unsere Marke<br />

mit der E-Klasse und der S-Klasse vertreten<br />

ist.<br />

Seit Jahren zählt <strong>Korea</strong> auch zu einem der<br />

wichtigsten Märkte für Maybach Superluxus-Fahrzeuge.<br />

Der Durchbruch gelang, als<br />

ein Automobilliebhaber und Mitglied einer<br />

angesehenen Unternehmerfamilie in <strong>Korea</strong><br />

eines der Fahrzeuge kaufte. Dies sprach<br />

sich herum und animierte bald andere<br />

potenzielle Kunden zum Kauf. Dieser eine<br />

Kauf hat mehr zur Etablierung der Marke<br />

in <strong>Korea</strong> beigetragen als jede Marketingmaßnahme,<br />

und ist ein gutes Beispiel für<br />

den oben erwähnten „peer pressure“.<br />

An diesen Beispielen sieht man deutlich,<br />

dass <strong>Korea</strong> für deutsche Automobilhersteller<br />

ein sehr attraktiver Markt ist, in dem sie<br />

sehr erfolgreich sind. Um diesen Erfolg zu<br />

sichern, ist aber viel Aufwand und ein sehr<br />

hoher Mitteleinsatz nötig. So müssen Fahrzeuge,<br />

um im koreanischen Markt zugelassen<br />

werden zu können, Normen erfüllen,<br />

die nur in <strong>Korea</strong> gelten. Daher müssen die<br />

Fahrzeuge als eigene <strong>Korea</strong>variante gebaut<br />

werden, was beispielsweise im Bereich der<br />

Motorsteuerung sehr hohe zusätzliche Entwicklungskosten<br />

verursacht.<br />

Das Produktangebot deutscher Premiumhersteller<br />

ist auch auf den koreanischen<br />

Markt zugeschnitten. Fahrzeuge in jedem<br />

Segment sind bereits in den Basisversionen<br />

sehr gut ausgestattet. Für koreanische<br />

Kunden ist es selbstvertändlich,<br />

dass importierte Premiumfahrzeuge keine<br />

Sitzbezüge aus Stoff oder manuelle Gangschaltungen,<br />

dafür aber z.B. serienmäßig<br />

Schiebedächer haben, auch wenn diese<br />

sehr selten genutzt werden. In den gehobenen<br />

Segmenten bleibt ausstattungsmäßig<br />

kaum ein Wunsch offen, die Fahrzeuge<br />

enthalten ab Werk eine Unmenge an Komfortausstattungen<br />

und Assistenzsystemen.<br />

Dies erhöht natürlich die Kosten für<br />

die Hersteller, ist aber eine notwendige<br />

Voraussetzung für ein erfolgreiches Agieren<br />

im koreanischen Markt.<br />

Der Aufwand beschränkt sich nicht auf<br />

Technik und Produktangebot. <strong>Korea</strong>nische<br />

Kunden sind nämlich nicht nur Liebhaber<br />

großer Marken, sondern sie sind auch sehr<br />

anspruchsvolle Kunden. Sie erwarten in<br />

allen Bereichen Top-Service und Betreuung.<br />

Das ist einer der Gründe, weshalb<br />

Autohäuser in Seoul es hinsichtlich der<br />

Infrastruktur locker mit Top-Autohäusern<br />

in Europa aufnehmen können. In diesen<br />

Betrieben können Kunden, die ihr Fahrzeug<br />

zum Service bringen, sich zum Beispiel die<br />

Zeit beim Internetsurfen, mit Screen-Golf,<br />

in Massagesesseln oder sogar mit einer<br />

echten Massage vertreiben.<br />

Kompakt<br />

Speziell für den koreanischen Markt bietet<br />

etwa Mercedes-Benz als Standard eine<br />

Dreijahresgarantie, die neben Reparaturkosten<br />

auch die Kosten für den normalen<br />

Kundendienst abdeckt. Kunden in <strong>Korea</strong><br />

können auch, wenn sie ihr Fahrzeug nicht<br />

selbst zum Service fahren wollen oder können,<br />

einen kostenlosen Abhol- und Bring-<br />

Service in Anspruch nehmen. Solche Serviceleistungen<br />

sind natürlich für die Hersteller<br />

teuer, aber auch nötig, um im korea-<br />

nischen Markt erfolgreich zu bestehen.<br />

Wird <strong>Korea</strong> auch in Zukunft seine Stellung<br />

als Luxus-Automobilmarkt beibehalten?<br />

Der Markt wird sich auf jeden Fall<br />

in den nächsten paar Jahren stark wandeln.<br />

Im Rahmen der von der Regierung<br />

Lee Myung-bak vorangetriebenen Green<br />

Growth Initiative wurden neue —und sehr<br />

anspruchsvolle— Flottenziele für CO2 Emissionen<br />

und Kraftstoffverbrauch angekündigt.<br />

Obwohl noch nicht alle Details bekannt<br />

sind, ist abzusehen, dass sich dies stark auf<br />

das Produktangebot deutscher Hersteller<br />

auswirken wird. Deutsche Hersteller haben<br />

bereits in der Vergangenheit eine Vorreiterrolle<br />

bei der Einführung neuer Technologien<br />

im koreanischen Markt gespielt, so<br />

z.B. mit CDI Dieselmotoren und Hybridantrieben<br />

mit Lithium-Ionenbatterien im<br />

Oberklassesegment. Dieser Trend wird sich<br />

in Zukunft weiter verstärken. Und möglicherweise<br />

wird das Produktangebot in<br />

Segmenten unterhalb der oberen Mittelklasse<br />

ausgeweitet werden.<br />

Dank der Ausweitung der Produktpalette,<br />

des Einsatzes innovativer Technologien<br />

und des Angebotes attraktiver und faszinierender<br />

Produkte ist davon auszugehen,<br />

dass der Automobilabsatz deutscher Hersteller<br />

in <strong>Korea</strong> in den nächsten Jahren<br />

weiter wachsen wird. Deutsche Premiumfahrzeuge<br />

werden also weiterhin ein vertrauter<br />

Anblick auf den Straßen Seouls und<br />

anderer Städte ds Landes sein.<br />

Matthias Laznik ist Vice-President Sales<br />

& Marketing bei Mercedes-Benz <strong>Korea</strong><br />

Ltd.<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010 11


12<br />

Kompakt<br />

„Konservative Haltung bei Luxusartikeln“<br />

Interview mit Eric Halter<br />

<strong>Korea</strong>n consumers tend to make a conservative choice regarding luxury products<br />

within the range of well-established brands. Foreign companies need to adjust parts<br />

of their global marketing campaigns in order to succeed in the <strong>Korea</strong>n market.<br />

KORUM: Als Chef einer in <strong>Korea</strong> ansässigen<br />

Agentur betreuen Sie viele ausländische<br />

Firmen. Für welche Luxus-Produzenten<br />

haben Sie schon gearbeitet?<br />

Halter: Als spezialisierte Werbeagentur für<br />

Beziehungs- und Direktmarketing haben<br />

Eric Halter, CEO von Javezz Communications Co., Ltd.<br />

wir in den letzten 13 Jahren etliche Kampagnen<br />

und Programme für Konsumenten<br />

im obersten Einkommenssegment entwickelt.<br />

Unter anderem für Lancôme, INFINITI,<br />

Bentley, Sheraton Walker Hill, Oakwood<br />

Premier und Samsonite, aber auch für<br />

lokale Marken wir Huyndai Department<br />

Store, Lotte und Hyundai Card.<br />

KORUM: Wie viel kann von internationalen<br />

Kampagnen übernommen und was<br />

muss außer der Sprache unbedingt lokal<br />

angepasst werden?<br />

Halter: Für Kampagnen, welche vorwiegend<br />

auf die Markenbildung ausgerichtet<br />

sind, ist es grundsätzlich immer besser, so<br />

viel wie möglich von internationalen Kampagnen<br />

zu übernehmen. Einerseits wird so<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010<br />

ein konsistenter Auftritt gewährleistet und<br />

andererseits wird das „Global Image“ kommuniziert.<br />

Dies geht soweit, dass einfache<br />

Slogans ebenfalls im Englischen belassen<br />

werden sollten. Anders sieht es bei<br />

Kampagnen aus, welche auf den Verkauf<br />

von Produkten oder auf die Kundenbindung<br />

ausgerichtet sind. Hier sollte unbedingt<br />

eine nahezu vollständige Lokalisierung<br />

erfolgen. Wann immer Handlungen,<br />

sprich Response, ausgelöst werden sollen,<br />

gilt zu bedenken, dass koreanische Konsumenten<br />

andere „Trigger“ benötigen als<br />

europäische Konsumenten. Dies wird sehr<br />

schön am Beispiel von INFINITI deutlich.<br />

Für die markenbildende Werbung wurden<br />

ausschließlich internationale Kampagnen<br />

übernommen und lediglich ins <strong>Korea</strong>nische<br />

übersetzt. Im Gegensatz dazu wurden für<br />

die Gewinnung von Leads neue Kampagnen<br />

und Kommunikationselemente entwickelt,<br />

welche lediglich bestehende Produktbilder<br />

verwenden.<br />

KORUM: Die Auswahl von als Norm akzeptierten<br />

Luxusartikeln scheint in <strong>Korea</strong> kleiner<br />

als in Europa zu sein, sehen Sie das<br />

auch so?<br />

Halter: Ja, denn koreanische Konsumenten<br />

im mittleren und gehobenen Alterssegment<br />

neigen zu einer eher konservativen<br />

Haltung. Gerade in den Bereichen Mode<br />

und Accessoires können koreanische<br />

Konsumenten sicher nicht als Trendsetter<br />

bezeichnet werden. Bei der Wahl von<br />

Luxusartikeln hat die „sichere Wahl“ immer<br />

Vorrang gegenüber einer extravaganten<br />

Kaufentscheidung. Hinzu kommt, dass sich<br />

koreanische Konsumenten sehr stark an<br />

anderen Personen, wie beispielsweise Celebrities,<br />

Freunden oder Vorbildern orientieren.<br />

Kurz, man kauft verstärkt, was andere<br />

kaufen. Deshalb werden vorwiegend Marken<br />

und Produkte in <strong>Korea</strong> geführt, welche<br />

eher im etwas konservativen Bereich<br />

liegen.<br />

KORUM: Was sind nach Ihrer Erfahrung<br />

typische Fehler, die ausländische Luxusartikelhersteller<br />

bei der Kommunikation<br />

machen, wenn sie nach <strong>Korea</strong> kommen?<br />

Halter: Viele neue Marken investieren viel<br />

Zeit und Geld in die eigentliche Einführungsphase,<br />

was zu teilweise großartigen,<br />

kreativen Kampagnen führt. Leider ist es<br />

dann sehr oft so, dass dieser anfängliche<br />

Schwung in den folgenden Phasen zu<br />

wenig genutzt wird, um ein konsistentes<br />

und kontinuierliches Markenerlebnis zu<br />

erzeugen. Vielfach wird die Kommunikation<br />

nach der Einführung auf „Standard“<br />

zurückgefahren. Das Potenzial aus den


anfänglichen Investition wird somit nur<br />

bedingt ausgeschöpft. Des Weiteren legen<br />

noch viel zu wenig Firmen Gewicht auf die<br />

Gewinnung und Umwandlung von potentiellen<br />

Kunden. Was im Englischen als „Lead<br />

Engagement and Conversion Program“<br />

bezeichnet wird bleibt sehr oft schon in<br />

der Einführungsphase auf der Strecke.<br />

KORUM: Inwiefern ist in <strong>Korea</strong> Markenbildung<br />

schwieriger bzw. anders?<br />

Halter: Die Tatsache, dass sich koreanische<br />

Konsumenten sehr stark an anderen Personen<br />

orientieren, macht die Markenbildung<br />

meines Erachtens etwas schwieriger.<br />

Damit sich Erfolg einstellt, braucht es eine<br />

gewisse kritische Masse an Kunden, welche<br />

The Sirona Dental <strong>Korea</strong> Story<br />

Premium-Hightech „made in Germany“ für koreanische Zahnärzte<br />

Enge Kooperation mit <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> in der Startphase<br />

Caroline Gommel<br />

Sirona Dental <strong>Korea</strong> has been built up in a record period of just 6 months in close<br />

cooperation with local parters like KGCCI. Sirona is the worldwide leading manufacturer<br />

of premium high-tech dental equipment and has recently inaugurated a<br />

400sqm showroom in Hannam-dong.<br />

Das Dentalunternehmen Sirona ist ein an<br />

der US-Technologiebörse NASDAQ gelistetes<br />

Unternehmen mit weltweit über<br />

2.300 Mitarbeitern an 22 Standorten. Im<br />

Juni 2010 hat das Unternehmen eine weitere<br />

Tochtergesellschaft in der Republik<br />

<strong>Korea</strong> gegründet. Wer ist Sirona und was<br />

hat das Unternehmen in <strong>Korea</strong> vor?<br />

Als Technologieführer der Dentalindustrie<br />

entwickelt und produziert Sirona das<br />

komplette Spektrum an dentalen Ausstattungsgütern<br />

im Premiumbereich, darunter<br />

CAD/CAM-Systeme für computergestützte<br />

Keramikrestaurationen (CEREC), digitale<br />

Bildgebende Systeme für Intraoral- und<br />

Panorama-Röntgen sowie Volumentomographie<br />

(3D), Behandlungseinheiten,<br />

Instrumente und Hygienegeräte. Bis 1997<br />

gehörte das Unternehmen zum Siemens-<br />

Konzern und ist damit seit mehr als 130<br />

Jahren weltweiter Partner für den Fachhandel,<br />

für Zahnarztpraxen, Kliniken und<br />

Dentallabors.<br />

Sirona steht für die Innovationsführerschaft<br />

in der Dentalbranche und setzt mit<br />

bahnbrechenden Entwicklungen Standards<br />

in der Zahnbehandlung: von der ersten<br />

elektrischen Zahnbohrmaschine 1887 über<br />

das erste dentale Röntgengerät 1905, die<br />

weltweit erste Röntgenkugel 1934, dem<br />

ersten CAD/CAM-Restaurationssystem<br />

CEREC 1985 bis zu den Innovationen von<br />

heute: dem 3-D Röntgensystem GALILEOS,<br />

der biogenerischen CEREC Software und<br />

der Premium Behandlungseinheit TENEO.<br />

Sirona hat in den letzten sechs Jahren<br />

Sirona meets Porsche<br />

Kompakt<br />

eine Marke kaufen und von anderen Konsumenten<br />

damit wahrgenommen werden.<br />

Dies zu erreichen erfordert einigen Aufwand<br />

in Sachen Werbung, PR und Events<br />

aber auch Zeit.<br />

Das Interview wurde geführt von Carsten<br />

Lienemann, Stv. Geschäftsführer <strong>AHK</strong><br />

<strong>Korea</strong>.<br />

insgesamt mehr als 250 Mio. USD für Forschung<br />

und Entwicklung ausgegeben. Das<br />

entspricht einer F&E Quote zwischen 6%<br />

und 7%. Das Unternehmen kooperiert mit<br />

mehreren Universitäten und Forschungseinrichtungen<br />

weltweit. Fokusgruppen von<br />

Zahnärzten, Dentallabors und weiteren<br />

Experten testen alle Prototypen und liefern<br />

wichtige Impulse für die weitere Produktentwicklung.<br />

Am größten Standort des<br />

Unternehmens in Bensheim/Deutschland<br />

entsteht derzeit ein Sirona Innovationszentrum<br />

für die wachsenden F&E Teams<br />

des Unternehmens. Sirona Produkte erhalten<br />

regelmäßig Innovations- und Designawards,<br />

so zuletzt in 2010 den iF communication<br />

design award und den iF Gold<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010 13


14<br />

Kompakt<br />

award für die Behandlungseinheit TENEO<br />

sowie den red dot design award für das<br />

Lasergerät SIROLaser Advance.<br />

<strong>Korea</strong>nische<br />

Tochtergesellschaft<br />

Der weltweite Ausbau der Sales- und Servicestruktur<br />

und das Erschließen neuer<br />

Märkte sind wichtige Bestandteile der<br />

Erfolgsstrategie von Sirona. So ist es konsequent,<br />

dass Sirona seine Präsenz im<br />

wachsenden koreanischen Markt mit der<br />

Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft<br />

in Seoul ausgebaut hat. Davor wurde<br />

das Unternehmen fast 20 Jahre lang von<br />

einem koreanischen Dentalhändler vertre-<br />

Der Sirona Showroom in Hannam-dong<br />

ten. Mit der Neugründung soll die Marke<br />

Sirona bei koreanischen Zahnärzten und<br />

Dentaltechnikern stärker etabliert werden.<br />

„Ein engeres Kundenverhältnis kann nur<br />

im unmittelbaren Kontakt erreicht werden,<br />

und nur wer seine Kunden persönlich<br />

kennt, kann seine Position stärken. Wichtig<br />

für eine langfristige Kundenbindung sind<br />

regelmäßige Weiterbildungsseminare, gute<br />

Betreuung, qualitativ hochwertiger und<br />

schneller After-Sales-Service sowie regelmäßige<br />

Wartung“, beschreibt Petra Röhrig,<br />

Rep. Direktor von Sirona Dental Systems<br />

<strong>Korea</strong> Ltd., die Motivation für die Firmengründung.<br />

Bereits die Eröffnungsveranstaltung Ende<br />

Juni 2010 zeigte den koreanischen Zahnärzten<br />

und Dentaltechnikern, was sie<br />

von Sirona erwarten können: intelligente<br />

Dentalinnovationen im Premiumsegment.<br />

Bewusst wurde für die Auftaktveranstal-<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010<br />

tung ein Ambiente gewählt, in dem diese<br />

Positionierung auch auf einer emotionalen<br />

Ebene sichtbar gemacht werden konnte.<br />

Während der Dentalmesse SIDEX vom<br />

25. bis 27. Juni 2010 hat Sirona das erste<br />

Kundenevent in den Räumen der Seouler<br />

Porsche-Niederlassung veranstaltet.<br />

Unter dem Motto „Sirona meets Porsche“<br />

konnten im attraktiven Showroom des<br />

Autohauses die Top-Zahnärzte und Techniker<br />

des Landes empfangen werden. Die<br />

Dentalinnovationen CEREC und GALILEOS<br />

wurden effektvoll neben den Porsche-Premiummarken,<br />

allen voran dem neuen Panamera,<br />

in Szene gesetzt. Die Veranstaltung<br />

„Sirona meets Porsche“ war ausgesprochen<br />

erfolgreich, denn das neue hochmotivierte<br />

koreanische Sirona-Team konnte den Kontakt<br />

zu den Top-Zahnärzten und -Dentaltechnikern<br />

direkt aufnehmen und das<br />

Ziel, Sirona-Produkte zur ersten Wahl für<br />

koreanische Zahnärzte zu machen, direkt<br />

ins Visier nehmen.<br />

Start in Rekordzeit<br />

Der gelungene Start setzte jedoch eine<br />

enorme Vorarbeit voraus, für die im Falle<br />

von Sirona Dental Systems <strong>Korea</strong> nur<br />

sechs Monate zur Verfügung standen. Dass<br />

dies überhaupt in so kurzer Zeit gelingen<br />

konnte, hatte vor allem einen Grund.<br />

Sirona verstand es, sich unmittelbar nach<br />

der Entscheidung, in <strong>Korea</strong> ein Tochterunternehmen<br />

zu gründen, mit den richtigen<br />

Stellen vor Ort in Verbindung zu setzen<br />

und das viel zitierte koreanische Netzwerk<br />

zu nutzen. Sehr viel Support gab es von<br />

der Deutsch-<strong>Korea</strong>nischen Industrie- und<br />

Handelskammer (<strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>). Die Kammer<br />

hat effizient und professionell bei der<br />

Marktanalyse, beim Recruitingprozess, bei<br />

der Wahl des geeigneten Standorts und<br />

der Organisation der Umbaumaßnahmen<br />

für den neuen Showroom geholfen.<br />

Sirona hat sich für Räumlichkeiten im<br />

Gebäude der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> entschieden, denn<br />

in Hannam-dong fand man eine optimale<br />

Lage und eine gute Infrastruktur zu<br />

attraktiven Konditionen vor. Die Nähe zu<br />

Gangnam war für Sirona besonders wichtig,<br />

da dort viele Zahnarztpraxen, Kliniken<br />

und Dentallabors ansässig sind. Die Firma<br />

Schenker unterstützte beim Aufbau eines<br />

Lagers und das Architektenbüro Zabel wurde<br />

mit dem Ausbau der Büroräume und<br />

eines repräsentativen Showrooms beauftragt.<br />

Mit den koreanischen Anwälten<br />

Hwang Mok Park konnten neben Compliance-Fragen<br />

auch die generellen rechtlichen<br />

Fragen gelöst werden. Besonders der<br />

Zulassungsprozess für Medizinprodukte ist<br />

in <strong>Korea</strong> kompliziert und musste besonders<br />

intensiv begleitet werden.<br />

Die mittlerweile 16 Kolleginnen und Kollegen<br />

in der neuen Gesellschaft Sirona<br />

Dental Systems <strong>Korea</strong> Ltd. sind ausnahmslos<br />

<strong>Korea</strong>ner. Sie bringen eine tiefe Kenntnis<br />

des Dentalmarkts mit und verfügen<br />

über technische Fähigkeiten und Marketing-Know-How.<br />

Sprachkenntnisse sind<br />

besonders wichtig, um mit den Kollegen<br />

am größten Standort des Unternehmens in<br />

Bensheim/Deutschland kommunizieren zu<br />

können. So haben einige der neuen Mitarbeiter<br />

im Ausland studiert, zwei davon<br />

in Deutschland. Sie sind nun dafür verantwortlich,<br />

sich intensiv mit dem Markt<br />

und den Kunden zu beschäftigen. Dazu<br />

nutzen sie den attraktiven Showroom und<br />

die modernen Trainingseinrichtungen und<br />

bieten dort regelmäßig Kundenveranstaltungen,<br />

Schulungen oder Vorträge an. Dieser<br />

echte Mehrwert und der Service für<br />

den Kunden gibt den Ausschlag in der Differenzierung<br />

Sironas zu den Mitbewerbern<br />

im koreanischen Markt.<br />

Dr. Caroline Gommel ist Public Relations<br />

Managerin bei Sirona.


Wo ist das Original?<br />

tesa scribos verbindet Markenschutz und Warenverfolgung<br />

Thorsten Petersson und Frank Kolmorgen<br />

South <strong>Korea</strong> is currently the eighth largest exporter globally. This success also means<br />

that <strong>Korea</strong>n manufacturers of electronic equipment, luxury goods, and technologically<br />

sophisticated industrial products get increasingly targeted by product pirates. tesa<br />

scribos GmbH has developed tesa® trust & trace, a concept that optimizes distribution<br />

and prevents counterfeiting and grey market trade by combining brand protection<br />

with product tracking.<br />

<strong>Korea</strong> gehört mit seiner leistungsstarken<br />

Wirtschaft und seinen hohen technologischen<br />

Fähigkeiten zu den wichtigsten<br />

Wirtschaftspartnern Deutschlands in Ostasien.<br />

Heute ist Deutschland mit über<br />

600 im Land vertretenen Unternehmen<br />

der wichtigste europäische Handelspartner<br />

für die 15.-größte Volkswirtschaft<br />

und 9.-größte Exportnation der Welt. Das<br />

gesamte gegenseitige Handelsvolumen lag<br />

2009 bei rund 20 Mrd. US-Dollar. Umgekehrt<br />

haben sich koreanische Produkte und<br />

Marken im letzten Jahrzehnt erfolgreich<br />

am Weltmarkt etabliert, vor allem bei elektronischen<br />

Geräten und in der Automobilbranche.<br />

Aus Südkorea kommen mehr<br />

Halbleiterchips sowie Bildschirme und Displays<br />

als aus irgendeinem anderen Land<br />

der Welt.<br />

Mit dem wirtschaftlichen Erfolg gerät<br />

das Land allerdings zunehmend ins Visier<br />

von Produktfälschern. Die Nachahmungen<br />

schmälern Image und Gewinn der Markenunternehmen<br />

aus dem In- und Ausland und<br />

gefährden im Extremfall, beispielsweise bei<br />

Medikamenten oder Autoersatzteilen, auch<br />

Leib und Leben der Endkunden. Für Marken-<br />

unternehmen sind wirksame Schutzmaßnahmen<br />

daher wichtig, um das Eindringen<br />

von Fälschungen in die Lieferkette auszuschließen,<br />

indem die Echtheit der Ware<br />

für jedermann eindeutig sichtbar gemacht<br />

wird. Hier treffen klassische Logis-<br />

tikansprüche auf Anforderungen des Markenschutzes.<br />

Für Logistiker ist es entscheidend,<br />

den Weg jedes einzelnen Produkts<br />

von der Herstellung bis zum Vertriebspartner<br />

genau verfolgen zu können. Marken-<br />

schützer hingegen wollen Originale schnell<br />

und sicher von Fälschungen unterscheiden<br />

und Graumarktware erkennen.<br />

Die tesa scribos GmbH, Spezialist für Markenschutz<br />

und Produktidentifikation, hat<br />

mit tesa® trust & trace ein Konzept entwickelt,<br />

das Produktverfolgung und Originalitätsnachweis<br />

für nahezu alle Branchen<br />

– von elektronischen Bauteilen für<br />

Mobiltelefone über Luxushandtaschen bis<br />

hin zu Autoersatzteilen - verbindet. Kern<br />

ist eine physisch gesicherte Codierung.<br />

Jedes Produkt bekommt einen individuellen<br />

Code zugewiesen und wird mit einem<br />

fälschungssicheren Kennzeichnungsetikett<br />

Kompakt<br />

wie dem tesa Holospot® versehen. Dieser<br />

speichert auf mehreren Ebenen Informationen,<br />

die zum Teil mit dem bloßen<br />

Auge, mit der Lupe oder nur maschinell<br />

ausgelesen werden können. Das bedeutet:<br />

Sicherheit direkt auf dem Produkt oder der<br />

Verpackung – zur sofortigen Überprüfung<br />

der Echtheit sowie zur effizienten Produktverfolgung.<br />

Das tesa® trust & trace Konzept lässt sich<br />

problemlos in bestehende Logistikprozesse<br />

einbinden. Warenverfolgungssysteme auf<br />

Basis von Barcodes, 2D-Matrix-Codes oder<br />

RFID- und NFC-Technologie werden dabei<br />

einfach in den Markenschutz integriert.<br />

So ist es beispielsweise möglich, bereits<br />

in der Produktion das einzelne Produkt<br />

zu erfassen und beim Verpacken mit dem<br />

Code der Transportverpackung und diese<br />

später mit einem RFID-Paletten-Etikett zu<br />

verknüpfen. Durch Anbindung zusätzlicher<br />

IT-Systeme, wie SAP oder Zolldatenbanken,<br />

tesa® trust & trace kombiniert eine physische Produktcodierung mit modernsten Track & Trace-Systemen<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010 15


16<br />

Kompakt<br />

lassen sich Aufträge einzelnen Paletten<br />

zuordnen und nachverfolgen. In der Logistik<br />

liefert tesa® trust & trace auf diese<br />

Weise verlässliche Daten für Qualitätskontrolle<br />

und Rückrufaktionen. Auch die<br />

Vorteile für den Markenschutz liegen auf<br />

der Hand: Alle Beteiligten in der Logistik,<br />

Mitarbeiter der Zollbehörden, die Vertriebspartner<br />

und auch die Endverbraucher<br />

können die Echtheit eines Produktes jederzeit<br />

feststellen.<br />

Aber das tesa scribos Konzept geht noch<br />

weiter: Der Geschäftsbereich Independent<br />

Aftermarket des Automobilzuliefe-<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010<br />

rers Continental nutzt beispielsweise diese<br />

sichere Verbindung von Markenschutz und<br />

Warenverfolgung im weltweiten Automobil-Ersatzteilgeschäft<br />

zusätzlich noch zur<br />

Kundenbindung. Verbraucher können die<br />

von tesa scribos in eine Datenbank übertragenen<br />

Produktcodes über das Internet<br />

verifizieren und damit ihr Vertrauen in die<br />

Originalität und die Marke festigen.<br />

Mit dem neuen tesa® trust & trace-Konzept<br />

erweitert tesa scribos sein Angebot an<br />

Sicherheitslösungen. Dieses umfasst neben<br />

der Strategieberatung eine große Bandbreite<br />

moderner Sicherheits- und Applika-<br />

der Kompetenz zur Produktion von individuellen<br />

Einzelküchen produziert das in<br />

Deutschland beheimatete Familienunternehmen<br />

Projekte mit mehreren hundert<br />

tionstechnologien. Dazu gehören der tesa<br />

Holospot® für höchsten Fälschungsschutz<br />

und Rückverfolgbarkeit, tesa® Code Seal<br />

für Sicherheit in Massenmärkten, das tesa®<br />

SecuritySeal-Sortiment mit Klebebändern<br />

und Etiketten, die Manipulationen an der<br />

Verpackung zeigen, sowie die kundenspezifische<br />

Bedruckung und Konfektionierung<br />

von Sicherheitsetiketten.<br />

T h o r s t e n Pe t e r s s o n , C o r p o r a t e<br />

Communications bei tesa SE, und Frank<br />

Kolmorgen, Managing Director bei tesa<br />

<strong>Korea</strong>.<br />

bulthaup setzt internationale Maßstäbe in <strong>Korea</strong><br />

Erfolgreiche Projektabwicklung in Hannam-dong<br />

Ines Denk und Hoony Kim<br />

bulthaup focusses on equipping anything from major projects involving sophisticated<br />

solutions for several hundred kitchens right through to properties with complex,<br />

exclusive systems for a few select residences. The bulthaup brand is recognized as a<br />

premium brand in <strong>Korea</strong>. Therefore, bulthaup supplies big, prestigeous kitchens both<br />

in retail- as well as in project-business.<br />

bulthaup versteht sich als Küchenmanufaktur,<br />

die hochwertige und individuelle<br />

Systeme für Küchen und Lebensräume<br />

entwickelt, fertigt und vermarktet. Neben<br />

Einheiten. Planung der Architektur von<br />

Küchen und Lebensräumen erfolgen gemäß<br />

den bulthaup Prinzipien Ästhetik, Sinnlichkeit,<br />

Funktionalität, Ergonomie.<br />

So setzt die bulthaup Projektabteilung den<br />

Anspruch nach exklusivem Wohnraum an<br />

vielen Orten der Welt um. bulthaup hat<br />

eigene Tochtergesellschaften mit Sitz in<br />

Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien,<br />

den Niederlanden, der Schweiz, Hongkong<br />

sowie den USA und arbeitet weltweit<br />

mit mehr als 500 Partnern zusammen -<br />

beispielsweise in <strong>Korea</strong>, wo internationale<br />

Objekte mit bulthaup Küchen ausgestattet<br />

werden, die höchsten Ansprüchen in Planung,<br />

Qualität und Funktionalität gerecht<br />

werden.<br />

So setzt das exklusive Design der Wohnungen<br />

von Lucid House im Hannamdong<br />

UN Village neue Maßstäbe in der<br />

koreanischen Architektur. Das 2007 fertig<br />

gestellte Lucid House stellt mit seinen<br />

14 Kücheneinheiten eines der Meisterwerke<br />

des Designers Choi Si-young dar.<br />

Einen weiteren einzigartigen Wohnkom


plex in <strong>Korea</strong> bietet „The Hill“, ebenfalls<br />

in Hannam-dong gelegen, das 34 Küchen<br />

in exklusivsten bulthaup Ausführungen<br />

beherbergt. Die Philosophie, die diesem<br />

Projekt zugrunde liegt, beruht auf dem<br />

Wunsch, eine Umgebung zu schaffen, die<br />

puristisches Design und höchsten Wohnkomfort<br />

vereint. Jedes Apartment besitzt<br />

eine Größe von 330 Quadratmetern und<br />

liefert den perfekten Rahmen für luxuriöses<br />

Wohnen. Als strategischer bulthaup Partner<br />

agiert die <strong>Korea</strong> Design Corporation, die für<br />

bulthaup einen idealen Partner in der Realisierung<br />

von hochkarätigen Lebensräumen<br />

darstellt. Die 34 Küchen sind jeweils mit<br />

einem bulthaup b3 Küchensystem ausgestattet<br />

– auch hier ist man dem Anspruch<br />

der kommissionsweisen Fertigung treu<br />

geblieben. Hochwertige Materialien und<br />

spezielle Planungen machen jede Küche<br />

einzigartig.<br />

Von der Auswahl der Materialien bis zur<br />

präzisen Verarbeitung - jedes einzelne<br />

Küchenelement ist auf architektonische<br />

Gesamtqualität und Wertbeständigkeit<br />

ausgerichtet. Modernstes Ingenieurwissen<br />

trifft bei bulthaup mit der Handwerkskunst<br />

der Menschen aus der Manufaktur zusammen.<br />

Die einzigartige Verbindung von<br />

Kunst der deutschen Uhrentechnik<br />

Erfolgreiche Markteinführung von Glashütte Original in <strong>Korea</strong><br />

Gaby Jung<br />

Glashütte Original, as one of Europe’s prestige watch brands has finally arrived at the<br />

<strong>Korea</strong>n luxury market. With tradition, high quality and precision movements it was<br />

the most popular brand at the first <strong>Korea</strong>n watch fair.<br />

Der Markt für importierte Luxusartikel<br />

boomt seit rund fünf Jahren und Uhren<br />

sind ein zunehmend wichtiges Segment.<br />

Der Wettbewerb ist sehr hart und in <strong>Korea</strong><br />

sind mittlerweile fast alle Uhrenmarken<br />

zu finden. Nicht nur gewöhnliche Uhren,<br />

sondern auch Luxusmarken, welche den<br />

meisten Konsumenten bislang unbekannt<br />

waren.<br />

Glashütte Original ist eine von ihnen. Es ist<br />

die deutsche Uhrenmarke, die 1845 unter<br />

„Lange & Söhne“ ihren Anfang nahm. Die<br />

Kunst der perfekten Herstellung von komplizierten<br />

Uhren hat eine lange Tradition<br />

bei der Glashütte Original Manufaktur.<br />

Seit der Gründung des ersten Uhrenbetriebs<br />

in Glashütte durch den sächsischen<br />

Hofuhrenmacher F. A. Lange im Dezember<br />

1845 hat sich die kleine, im pittoresken<br />

Müglitz Tal gelegene Stadt zu Deutschlands<br />

Zentrum für Uhrenherstellung entwickelt.<br />

Präzisionsuhren von Lange, Assmann und<br />

Helwig machten Glashüttes Uhrenbetriebe<br />

weit über die Grenzen Deutschlands hinaus<br />

berühmt. Qualität und Präzision sind schon<br />

immer die hochgeschätzten Eigenschaften<br />

der deutschen Feinuhrenherstellung gewesen,<br />

die noch heute in der Präzision der<br />

mechanischen Uhrwerke von Glashütte<br />

Original wiederzufinden sind. Nach dem 2.<br />

Weltkrieg wurde das Uhrenunternehmen<br />

zur VEB Glashütter Uhrenbetriebe. Im Jahr<br />

1994 wurde der Name des Unternehmens<br />

im Zuge der Privatisierung in das ursprüngliche<br />

Glashütte Original geändert. Seit dem<br />

Jahr 2000 gehört das Unternehmen zu<br />

den prestigeträchtigen Marken der Swatch<br />

Group AG.<br />

Nach der offiziellen Markteinführung<br />

im „Equation du temps“ Shop (AvenueL<br />

und Hyundai Kaufhaus in Seoul) wurde<br />

Glashütte Original richtungweisend im<br />

koreanischen Markt für Luxusuhren. Da<br />

Kompakt<br />

moderner Manufaktur und neuester Industriefertigung<br />

ist ein Qualitätsversprechen.<br />

Jede bulthaup Küche ist somit ein Unikat,<br />

denn jede ist pure Maßanfertigung. Und<br />

dabei bleibt Qualität immer messbar. Hohe<br />

Flexibilität und Individualität bei umfassenden<br />

Lösungen, klar definierte Projektstrukturen<br />

und kompetente Unterstützung<br />

wurden somit bei den Projekttätigkeiten in<br />

<strong>Korea</strong> eindrucksvoll unter Beweis gestellt.<br />

Ines Denk ist Junior-Referentin PR bei<br />

Bulthaup GmbH & Co KG und Hoony Kim<br />

Asst. Manager bei der <strong>Korea</strong> Design Corp.<br />

koreanische Verbraucher einen sehr konservativen<br />

Geschmack haben, ist es recht<br />

schwierig, ihnen ein grundlegend neues<br />

Konzept vorzustellen. Doch mit dem großen<br />

Wachstum des Luxusartikelmarktes<br />

haben die Konsumenten begonnen, auch<br />

für neue Marken aufgeschlossen zu sein.<br />

Mittlerweile suchen sie sich Luxusgüter<br />

nach den Maßstäben der Qualität und Persönlichkeit<br />

aus und nicht mehr nur anhand<br />

eines bekannten Namens.<br />

Obwohl die Schweiz klare Nummer eins<br />

in der Uhrenindustrie ist, möchten die<br />

Menschen neue Marken kennenlernen.<br />

Dies bedeutet eine Chance für Diversität,<br />

Design und ist auch der Grund, weshalb<br />

Glashütte Original dieses Jahr auf dem<br />

koreanischen Markt Erfolg gefunden hat.<br />

Die Tatsache, dass Glashütte Original die<br />

beliebteste Marke auf der ersten großen<br />

koreanischen Uhrenmesse war, die letzten<br />

Mai im Hyundai Kaufhaus stattfand,<br />

beweist ihr großes Potenzial.<br />

Glashütte Original Uhren haben spezielle<br />

Eigenschaften, die andere Uhrenmarken<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010 17


18<br />

Konjunktur<br />

nicht aufweisen. Zunächst werden sie zu<br />

90% in Deutschland durch Handarbeit hergestellt.<br />

Ferner produziert das Unternehmen<br />

von den kleinsten Schrauben bis hin<br />

zu den Werkzeugen für die Uhrenherstellung<br />

alles selbst. Natürlich werden auch<br />

alle Uhrwerke selbst entwickelt, hergestellt<br />

und nicht an andere Marken weiterver-<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010<br />

kauft. Dies zeigt, warum Glashütte Original<br />

so einzigartig ist. Es existieren lediglich<br />

zwei Uhrenmarken auf der Welt, die auf<br />

diese Weise autark sind, und Glashütte<br />

Original ist die einzige in den Reihen der<br />

Prestige Uhrenmarken.<br />

Mit diesen Stärken findet Glashütte Origi-<br />

Rekordaufträge im Werkzeugmaschinenbau<br />

Investitionen legen kräftig zu<br />

Boomende Nachfrage von Elektronik- und Kfz-Industrie<br />

Frank Robaschik<br />

After a difficult year 2009, incoming orders of <strong>Korea</strong>n machine tool manufacturers<br />

reached new record levels in the first half of 2010. The volume of new orders of the<br />

worldwide fifth-largest machine tool producer has more than doubled in comparison<br />

with the same period of the previous year. The imports of the worldwide fifth-largest<br />

importer of machine tools have also risen by about a quarter. German firms, which<br />

in 2009 could increase their deliveries in a shrinking market, brought slightly lower<br />

volumes to the market.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt von <strong>Korea</strong> ist<br />

im 1. Halbjahr 2010 real um etwa 7,5%<br />

gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum<br />

gestiegen. Zwar soll sich das Wachstum<br />

im Jahresverlauf abschwächen. Dennoch<br />

rechnet die Bank of <strong>Korea</strong> (BoK) für das<br />

Gesamtjahr mit einem Plus von 5,9%. Die<br />

Impulse kommen dabei von steigenden<br />

Exporten und stärkeren Investitionen in<br />

Ausrüstungen. Bei den Ausfuhren prognostizierte<br />

die BoK im Juli 2010 für das laufende<br />

Jahr ein Plus von 26,4% auf Zollbasis.<br />

Bei den Investitionen erwartet sie<br />

einen realen Zuwachs von 14,9%.<br />

nal einen guten Anklang auf dem koreanischen<br />

Markt. Bemerkenswert ist, dass<br />

die meisten Kunden Uhrensammler sind.<br />

Bereits vor der Markteinführung kannten<br />

sie unseren Namen und schätzten den<br />

technischen Wert sowie das Design von<br />

Glashütte Original. Bislang hat sich die<br />

gesamte Bandbreite der Kollektion gut verkauft,<br />

obwohl koreanische Kunden tendenziell<br />

eher schlicht gestaltete Uhren bevorzugen.<br />

Es gibt jedoch einen gemeinsamen<br />

Nenner: Sie halten Ausschau nach originär<br />

deutscher Technologie.<br />

Die erfolgreiche Markteinführung von Glashütte<br />

Original wird weitere Uhrenmarken<br />

nach sich ziehen und den ohnehin schon<br />

starken Wettbewerb ausweiten. Kunden<br />

werden eine noch größere Auswahl haben.<br />

Glashütte Original ist zuversichtlich, auch<br />

zukünftig eine wichtige Rolle im Markt für<br />

importierte Luxusuhren zu spielen.<br />

Gaby Jung, Marketing & PR Glashütte<br />

Original <strong>Korea</strong>, bei The Swatch Group<br />

(<strong>Korea</strong>) Ltd.<br />

Davon und von der besseren Weltkonjunktur<br />

profitieren die koreanischen Werkzeugmaschinenbauer.<br />

Diese erhielten im 1.<br />

Halbjahr 2010 mehr Aufträge als je zuvor.<br />

Bei den Mitgliedern der <strong>Korea</strong> Machine<br />

Tool Manufacturers' Association (KOM-<br />

MA) gingen Orders über knapp 1,8 Bill.<br />

Won (rund 1,2 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.532<br />

Won im 1. Halbjahr 2010) ein. Dies ist ein<br />

Anstieg um 117% gegenüber dem gleichen<br />

Vorjahreszeitraum.<br />

Deutlich stärker legten die Bestellungen<br />

aus dem Inland zu, und zwar auf 1,1 Bill.<br />

Won (+150%). Vor allem Firmen der Elek


trotechnik/Elektronik (+577% auf 218 Mrd.<br />

Won), die Automobilhersteller (+282%,<br />

371 Mrd. Won), Firmen der Stahl- und<br />

Metallindustrie (+217%, 176 Mrd. Won)<br />

sowie die Maschinenbauer (+96%, 155<br />

Mrd. Won) waren die treibenden Kräfte<br />

für diesen kräftigen Zuwachs. Der Schiffbau<br />

hat hingegen seine Aufträge weiter<br />

reduziert. Diese Zahlen spiegeln die rapide<br />

Zunahme der Investitionen in <strong>Korea</strong>s<br />

Industrie im bisherigen Verlauf von 2010<br />

wider, nachdem diese 2009 eingebrochen<br />

waren. Die Aufträge aus dem Ausland stiegen<br />

um 81% auf knapp 700 Mrd. Won.<br />

Die Einfuhren von Werkzeugmaschinen<br />

einschließlich Teilen und Zubehör stiegen<br />

im 1. Halbjahr 2010 um 23%. Deutsche<br />

Firmen, die 2009 in einem schrumpfenden<br />

Markt ihre Ausfuhren noch erhöhen konnten,<br />

mussten leichte Rückgänge in Kauf<br />

nehmen. Der Anteil von Lieferungen aus<br />

Deutschland an den Importen sank auf<br />

19%. Die Bezüge aus China schrumpften<br />

ebenfalls leicht auf 47,7 Mio. USD. Japanische<br />

Firmen, mit einem Anteil von 44%<br />

Importmarkführer bei Werkzeugmaschinen<br />

in <strong>Korea</strong>, konnten hingegen die Lieferungen<br />

um 57% auf 341 Mio. USD erhöhen. Auch<br />

aus der Schweiz (54 Mio. USD, +76%) und<br />

aus Taiwan (52,4 Mio. USD, +207%) sind<br />

die Importe kräftig gestiegen.<br />

Ein Problem bleiben Zertifizierungserfor-<br />

dernisse von Maschinen und deren Komponenten<br />

in puncto elektromagnetische<br />

Verträglichkeit (EMV) und Sicherheit elek-<br />

trischer Geräte. Die relevanten Vorschriften<br />

werden nicht immer gleich angewendet.<br />

Die Zertifizierung hat in <strong>Korea</strong> zu erfolgen.<br />

Dies gilt auch für Ersatzteile.<br />

Erleichterung derart, dass die koreanische<br />

Seite zumindest die EMV-Testzertifikate<br />

von EU-Laboren anerkennen muss und<br />

Importe von Werkzeugmaschinen<br />

Produktgruppe (HS-Code) 2009 Veränd.<br />

Konjunktur<br />

nach drei Jahren auch von den Unternehmen<br />

selbst ausgestellte Zertifikate, dürfte<br />

das geplante Freihandelsabkommen (FHA)<br />

mit der EU schaffen. Dieses soll im Juli<br />

2011 (vorläufig) in Kraft treten. Bei den<br />

Sicherheitsvorschriften sind laut Annex<br />

2-B des FHA für die ersten drei Jahre Zertifikate<br />

koreanischer Labore auf Basis von<br />

Tests in EU-Laboren und danach - bis auf<br />

einige Ausnahmen - ebenfalls die Anerkennung<br />

selbst ausgestellter Zertifikate<br />

vorgesehen. Auch nach Inkrafttreten des<br />

FHA verbleiben allerdings zum Teil unterschiedliche<br />

Standards zwischen der EU<br />

und <strong>Korea</strong> zu EMV und zur Sicherheit elektrischer<br />

Geräte.<br />

Die koreanischen Exporte von Werkzeugmaschinen<br />

(Summe von SITC 731, 733 und<br />

735) stiegen im 1. Halbjahr 2010 um 256%<br />

auf 886 Mio. USD. Während die Lieferungen<br />

nach China (374 Mio. USD, +34%),<br />

Indien (67 Mio. USD, +102%) und Taiwan<br />

(32,0 Mio. USD, +163%) kräftig zulegten,<br />

sanken die Ausfuhren in die USA (86,2<br />

Mio. USD, -11%), nach Japan (52,1 Mio.<br />

USD, -18%) und Deutschland (24,6 Mio.<br />

USD, -38%) weiter.<br />

Auch die Produktion ist kräftig gestiegen.<br />

1. Hj.<br />

2010 Veränd.<br />

Importe aus<br />

Deutschland<br />

(1. Hj. 2010)<br />

in Mio. USD, %<br />

Veränd.<br />

Laser- u.a. Maschinen zum<br />

Abtragen von Stoffen (8456)<br />

117,5 -48,1 113,2 +159,8 15,7 +32,7<br />

Bearbeitungszentren (8457) 143,0 -47,1 98,5 +32,8 14,5 +69,7<br />

Drehmaschinen (8458) 175,4 -15,6 95,1 +25,8 32,1 +91,7<br />

Spanabhebende<br />

Werkzeugmaschinen (8459)<br />

94,8 -18,4 42,2 -5,8 3,3 -5,1<br />

Schleif- u. Honmaschinen<br />

(8460)<br />

155,3 +4,6 85,3 +7,7 6,1 -74,5<br />

Hobelmaschinen (8461) 122,5 +8,6 50,2 -2,7 16,1 -19,1<br />

Pressen (8462)<br />

Andere Maschinen z.<br />

293,3 +43,0 129,4 +13,9 18,5 -43,1<br />

spanlosen Metallbe- u.<br />

verarbeitung (8463)<br />

31,4 -33,8 24,2 +92,4 5,8 +86,8<br />

Werkzeugmaschinen, gesamt 1.133,2 -15,1 638,2 +28,9 112,0 -6,6<br />

Teile u. Zubehör (8466) 275,8 -22,9 144,5 +3,5 36,9 +3,5<br />

Insgesamt<br />

Quelle: <strong>Korea</strong>nische Zollstatistik, Kotis<br />

1.409,0 -16,7 782,7 +23,3 148,9 -4,6<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010 19


20<br />

Konjunktur<br />

Die Mitgliedsfirmen der KOMMA stellten<br />

im 1. Halbjahr 2010 Werkzeugmaschinen<br />

im Wert von 1,3 Bill. Won (+45%)<br />

her. Spanende Maschinen hielten daran<br />

einen Anteil von 88%. Innerhalb dieser<br />

Gruppe wurden numerisch gesteuerte (NC)<br />

Maschinen für 1,0 Bill. Won (+38%) und<br />

Nicht-NC-Maschinen für 103 Mrd. Won<br />

(+192%) hergestellt. NC-Drehmaschinen<br />

(488 Mrd. Won, +37%) waren das größte<br />

einzeln ausgewiesene Produktsegment.<br />

Dahinter folgten Bearbeitungszentren mit<br />

376 Mrd. Won (+68%). Der Produktions-<br />

<strong>Korea</strong> will bei Autobatterien ganz nach vorn<br />

Milliardeninvestitionen geplant<br />

Viel Schwung auch bei dazugehörigen Chemikalien<br />

Frank Robaschik<br />

<strong>Korea</strong> holt bei Akkus auf. In den letzten<br />

Jahren und Monaten konnten koreanische<br />

Hersteller vor allem auf Kosten japanischer<br />

Produzenten Zugewinne bei den Marktanteilen<br />

verzeichnen. Laut dem Ministry of<br />

Knowledge Economy (MKE) hatten Samsung<br />

SDI und LG Chem 2009 bei Akkus<br />

Weltmarktanteile von 19% respektive<br />

13%.<br />

Die Lokalisierungsrate bei den dafür benötigten<br />

Materialien lag 2009 allerdings bei<br />

unter 20% und die meisten Vorprodukte<br />

müssen zumeist aus Japan, China oder den<br />

USA eingeführt werden. Anodenmaterialien<br />

werden zu 99% importiert, Membranen zu<br />

75%, Kathodenmaterial zu 73% und Elektrolyte<br />

zu 70%.<br />

Zudem liegen die Stärken Südkoreas vor<br />

allem bei kleinen Akkus für die Unterhaltungselektronik.<br />

Bei mittelgroßen und<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010<br />

wert von umformenden Werkzeugmaschinen<br />

erreichte 147 Mrd. Won (+45%).<br />

Wichtigste heimische Messe der Branche<br />

ist die alle zwei Jahre abgehaltene "Seoul<br />

International Machine Tool Show" (SIMTOS).<br />

Sie fand in ihrer letzten Auflage vom 13.04.<br />

bis 18.04.2010 im KINTEX-Ausstellungsgelände<br />

statt. Die Veranstalter verzeichneten<br />

456 Aussteller aus 27 Ländern. Nach Gastgeber<br />

Südkorea (181 Aussteller) kamen die<br />

meisten Firmen (61 Aussteller) aus Deutschland.<br />

Danach folgten Japan (55), Taiwan<br />

<strong>Korea</strong>n companies are strong at small rechargeable batteries for mobile phones and<br />

consumer electronics. Now, <strong>Korea</strong> aims at the top spot also for medium and large<br />

size batteries where Japanese companies still dominate business. Lithium Ion battery<br />

production is being expanded by <strong>Korea</strong>n firms – partly in cooperation with German<br />

companies.<br />

großen Batterien führen japanische Firmen.<br />

Südkorea, China und Deutschland<br />

holen jedoch nach Einschätzung des MKE<br />

in diesem Bereich auf.<br />

(54), die USA (22) und China (15).<br />

Im Rahmen des Auslandsmesseprogramms<br />

des Bundes gab es wieder einen vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

(BMWi) geförderten Gemeinschaftsstand<br />

deutscher Aussteller. Auf dem Stand<br />

war auch ein Vertreter des Verbands deutscher<br />

Werkzeugmaschinenhersteller (VDW).<br />

Die Mehrheit der deutschen Aussteller<br />

auf dem Stand und auf der Messe zeigte<br />

sich zufrieden mit den Aussichten für das<br />

Nachmessegeschäft.<br />

Vor diesem Hintergrund versucht die korea-<br />

nische Regierung, das Land bei der Akkutechnik<br />

noch besser zu positionieren und<br />

kündigte im Juli 2010 an, dass sie bis 2020<br />

staatliche und private Investitionen in Forschung<br />

und Entwicklung sowie in Anlagen<br />

i.H.v. 15 Bill. Won (circa 10 Mrd. Euro)<br />

anstrebt. Ziel ist zum einen die Stärkung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit bei mittelgroßen<br />

und großen Batterien und zum anderen


der Aufbau einer eigenen Materialbranche<br />

bis 2020. Dadurch soll bis dahin ein Weltmarktanteil<br />

von 50% bei Akkus erreicht<br />

werden und der Anteil der lokal hergestellten<br />

Materialien für Akkus auf 75% steigen.<br />

Wie die Summe von 15 Bill. Won zusammenkommen<br />

soll, wird nicht genau aufgeschlüsselt.<br />

Völlig unrealistisch sind die<br />

Beträge allerdings nicht. So hatte im Mai<br />

2010 die Samsung Group, zu der neben<br />

Samsung SDI unter anderem auch Samsung<br />

Electronics, Samsung Fine Chemicals<br />

Ausgewählte Projekte<br />

einfachen Metallen und auf Anoden, die<br />

den Sauerstoff in der Luft nutzen, setzen.<br />

Förderung für die Materialindustrie<br />

kommt zum einen aus dem "World Premier<br />

Materials"-Projekt. Eines von zehn bis 2018<br />

mit insgesamt 1 Bill. Won geförderten Vorhaben<br />

ist die Entwicklung von Elektrodenmaterialien<br />

für Starkstrom-Akkus. Die Forschung<br />

wird von Samsung SDI koordiniert<br />

und besteht aus vier Arbeitsgruppen. Dabei<br />

leitet Samsung SDI eine Gruppe selbst<br />

(weitere Teilnehmer Samsung Electronics,<br />

Projektbezeichnung Investitionssumme Projektstand Anmerkung<br />

SB Li Motive (JV v. Samsung SDI u.<br />

Bosch): Entw. u. Prod. v. Lithium-<br />

Ionen Batteriezellen<br />

LG Chem: Entw. u. Prod. v. Lithium-<br />

Ionen Batteriezellen (Ochang<br />

Techno Park in Cheongwon, Prov.<br />

N. Chungcheong)<br />

LG Chem, Werk f. Lithium-<br />

Ionen Batteriezellen in Holland<br />

(Michigan, USA)<br />

SK Energy, Werk f. Batterien f.<br />

Elektroautos in Seosan (Prov. S.<br />

Chungcheong)<br />

Hanwha Chemical, Werk<br />

für das Anodenmaterial<br />

Lithiumeisenphosphat in Ulsan<br />

Quelle: Unternehmensangaben, Pressemeldungen<br />

und Cheil Industries gehören, bekanntgegeben,<br />

dass sie bis 2020 insgesamt 5,4 Bill.<br />

Won in Autobatterien investieren will.<br />

Darüber hinaus will die Regierung bei mittelgroßen<br />

und großen Akkus einen Plan<br />

für Forschung und Entwicklung in den<br />

Bereichen Elektroautos und Energiespeicherung<br />

erstellen. Angedacht sind hierfür<br />

Investitionen von 4 bis 5 Bill. Won von<br />

Staat und Privat bis 2020. Darüber hinaus<br />

soll im Rahmen eines "Battery 2020"-Projektes<br />

die Entwicklung von Akkus der<br />

nächsten Generation nach Lithium-Ionen-<br />

Batterien vorangetrieben werden. Ein Beispiel<br />

ist die Entwicklung von leichten und<br />

günstigen Akkus, die auf Kathoden aus<br />

ca. 500 Mio. USD im Bau<br />

1 Bill. Won (ca.<br />

740 Mio. USD)<br />

im Bau<br />

300 Mio. USD im Bau<br />

k.A. Plan<br />

300 Mrd. Won im Bau<br />

Investitionen bis 2013,<br />

Baubeginn (Werk in<br />

Ulsan): September 2009;<br />

Serienprod. ab 2011<br />

Investitionen bis 2013,<br />

Baubeginn im Juni 2009;<br />

Prod. ab 2. Hj. 2010<br />

Baubeginn: Juli<br />

2010; Prod. ab 2012,<br />

Fertigstellung 2013<br />

Kapazität 500 MWh;<br />

Fertigstellung für 2012<br />

geplant<br />

Fertigstellung 1.<br />

Stufe: Oktober 2010,<br />

Investitionssumme bis<br />

2015<br />

SB LiMotive, MK Electron, Aekyung Petrochemical,<br />

die amerikanische Enerdel sowie<br />

<strong>Korea</strong> Institute of Ceramic Engineering and<br />

Technology, Seoul National University und<br />

<strong>Korea</strong> University).<br />

Die anderen Gruppen werden von Landf<br />

Material (SK Energy, Techno Semichem,<br />

JEIO, Enertech International, EIG, die USamerikanische<br />

Johnson Controls sowie<br />

Kyungpook National University und <strong>Korea</strong><br />

Electronics Technology Institute), die zur<br />

belgischen Umicore gehörende Umicore<br />

<strong>Korea</strong> (Hanwa Techm, D.N Tech, Kokam,<br />

die französische Saft Group sowie Institute<br />

for Advanced Engineering, KAIST und<br />

Kookmin University) und Posco Chemtech<br />

Konjunktur<br />

(Yeil Electronics, Hankook M-Tech, EIG, die<br />

japanische Enax sowie Kongju University,<br />

Hanyang University, <strong>Korea</strong> University und<br />

<strong>Korea</strong> Institute of Energy Research) geleitet.<br />

Weitere Mittel für die Materialbranche in<br />

nicht genannter Größenordnung kommen<br />

aus dem von 2010 bis 2020 laufenden<br />

"World Class 300"-Projekt zum Aufbau<br />

stärkerer mittelständischer Unternehmen.<br />

Abgerundet wird die Förderung der Batteriebranche<br />

mit einer Politik der Ressourcensicherung<br />

bei wichtigen Rohstoffen,<br />

wie beispielsweise von Lithium in Bolivien,<br />

Kobalt in Afrika und Nickel in China. Darüber<br />

hinaus arbeitet der Stahlriese POSCO<br />

gemeinsam mit dem Ministry of Land,<br />

Transport and Maritime Affairs und dem<br />

<strong>Korea</strong> Institute of Geoscience and Mineral<br />

Resources von 2010 bis 2014 an der Kommerzialisierung<br />

der Lithium-Gewinnung<br />

aus dem Meer.<br />

Bereits vor den neuesten Plänen gab es viel<br />

Schwung in der Entwicklung von Lithium-<br />

Ionen-Batterien für Hybrid- und Elektroautos.<br />

Ab 2013 will Hyundai Motor mit einer<br />

Großproduktion von Plug-In-Hybridautos<br />

beginnen. Um die Zulieferung der Batterien<br />

konkurrieren in verschiedenen Projekten<br />

LG Chem, SK Energy und SB LiMotive<br />

(Joint Venture zwischen Samsung SDI<br />

und Bosch).<br />

GM hatte im Januar 2009 LG Chem als<br />

Lieferant von Lithium-Ionen-Batteriezellen<br />

für sein geplantes Elektroauto Volt<br />

ausgewählt. Im Juni 2009 erfolgte die<br />

Grundsteinlegung für ein Werk im Ochang<br />

Techno Park in Cheongwon (Provinz North<br />

Chungcheon, Investition von 1 Bill. Won<br />

bis 2013) und im Juli 2010 im Beisein von<br />

Präsident Obama für ein Werk in Holland<br />

(Michigan, USA, Investitionssumme 300<br />

Mio. USD).<br />

SB LiMotive hat den Zuschlag als Lieferant<br />

von Lithium-Ionen-Batteriezellen für<br />

Elektrofahrzeuge von BMW bekommen<br />

und plant bis 2013 etwa 500 Mio. USD zu<br />

investieren. Das Unternehmen übernahm<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010 21


22<br />

Konjunktur<br />

im Juli 2009 Cobasys, einen US-Hersteller<br />

von Batterien für Hybridautos. Im September<br />

2009 erfolgte die Grundsteinlegung für<br />

einen Produktionsstandort in Ulsan.<br />

Sowohl LG Chem, SB LiMotive als auch<br />

SK Energy haben seitdem weitere Kunden<br />

für ihre Batterien gewinnen können. Ende<br />

Juli 2010 unterzeichnete SK Energy eine<br />

Absichtserklärung mit der Stadt Seosan<br />

und der Provinz South Chungcheong, dort<br />

bis 2012 ein Werk für Batterien für Elektroautos<br />

mit einer Kapazität von 500 MWh<br />

errichten zu wollen.<br />

Die Batterieprojekte haben Auswirkungen<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010<br />

auf die Fertigung dafür benötigter Chemikalien.<br />

Die belgische Firma Umicore gab im<br />

April 2010 bekannt, ihre Fertigungskapazitäten<br />

für Kathodenmaterialien in Cheonan<br />

(Provinz South Chungcheong) bis 2011<br />

zu erweitern. Diese kommen in Batterien<br />

für Notebooks und in Hybridautos zum<br />

Einsatz. Ende 2009 nahm Solvay die Produktion<br />

von Monofluoroethylenkarbonat,<br />

einem Elektrolytzusatz für Lithium-Ionen-<br />

Batterien in <strong>Korea</strong> auf.<br />

Auch Posco Chemtech will Kathodenmaterialien<br />

für Lithium-Ionen-Batterien produzieren.<br />

Ende August 2010 schloss das<br />

Unternehmen mit LS Mtron einen Vertrag<br />

<strong>Korea</strong> setzt auf Elektromobilität<br />

Hyundai stellt Elektroauto vor<br />

Ladestellen werden aufgebaut<br />

Frank Robaschik<br />

All major <strong>Korea</strong>n car manufacturers have plans for the production of electric cars. In<br />

September 2010, Hyundai Motor presented a full electric car that is also going to be<br />

shown during the G20-Summit in November. Private customers will not find this electric<br />

car at the showrooms yet. Already availabe are „neighborhood electric vehicles“<br />

with 60km/h maximum speed that are allowed on certain roads. Furthermore, <strong>Korea</strong><br />

wants to build up the infrastructure for electric cars, e.g. recharging stations.<br />

Seit Juli 2009 gibt es in Südkorea Steuervergünstigungen<br />

für Hybridfahrzeuge.<br />

Nachdem Hyundai und Kia im Sommer<br />

2009 Mildhybridfahrzeuge im Inland auf<br />

den Markt gebracht haben, will Hyundai<br />

noch 2010 in den USA einen Vollhybrid<br />

des Modells Sonata einführen, ab 2011<br />

soll er auch in <strong>Korea</strong> erhältlich sein. Daneben<br />

entwickelt Hyundai auch ein Diesel-<br />

Hybridfahrzeug.<br />

Darüber hinaus treibt Südkorea die Kommerzialisierung<br />

von Elektroautos voran.<br />

Seit April 2010 sind sogenannte Neighborhood<br />

Electric Vehicles (NEV) mit einer<br />

Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h auf<br />

von den Kommunalverwaltungen festzulegenden<br />

Straßen zugelassen. Verschie-<br />

dene Hersteller stehen mit entsprechenden<br />

Modellen bereit. Dazu zählen<br />

CT&T (e-zone), AD Motors (Change), Leo<br />

Motors (Hilless) und die US-Firma ZAP<br />

über ihren koreanischen Partner Samyang<br />

Optics. CT&T plant zudem Montagewerke<br />

im Ausland, darunter in den USA, China<br />

und Europa.<br />

Am 09.09.2010 stellte Hyundai Motor mit<br />

dem BlueOn das erste vollwertige südkorea-<br />

nische Elektroauto vor. Allerdings müssen<br />

Privatkunden noch etwas warten, bis sie<br />

das Fahrzeug kaufen können. Bis Oktober<br />

2010 will Hyundai 30 BlueOn an verschiedene<br />

staatliche Stellen liefern. Damit kann<br />

<strong>Korea</strong> die Fahrzeuge auf dem G-20-Gipfel<br />

im November 2010 in Seoul zeigen. Bis<br />

zur Übernahme von dessen Geschäft für<br />

Kathodenmaterialien für Sekundärbatterien<br />

ab. Dieser Bereich (ehemals Firma Carbonix)<br />

hatte als erster in Südkorea Kathodenmaterialien<br />

für Akkus für Elektroautos<br />

entwickelt.<br />

Hanwha Chemical will von Ende 2009 bis<br />

2015 insgesamt 300 Mrd. Won in die Herstellung<br />

von Lithiumeisenphosphat (LiFe-<br />

PO4), einem Anodenmaterial für Lithium-<br />

Ionen-Batterien investieren. Im Oktober<br />

2010 soll eine Produktionslinie für 600 t<br />

pro Jahr in Ulsan fertiggestellt werden. Bis<br />

2015 sollen die Kapazitäten auf 120.000 t<br />

pro Jahr steigen.<br />

August 2012 sollen die Fahrzeuge getestet<br />

werden. Daneben gibt es auch Prototypen<br />

von Mini-Lkws wie den Labo von Power<br />

Plaza und Bussen wie den Elec-city von<br />

Hyundai. CT&T will ab 2011 einen Bus mit<br />

20 Sitzen vertreiben.<br />

Der BlueOn von Hyundai basiert auf dem<br />

i10 und wird mit einer 16,4 kWh Lithium-<br />

Polymer-Batterie von SK Energy betrieben.<br />

Weitere wichtige Zulieferer sind nach<br />

Angaben des Ministry of Knowledge Economy<br />

(MKE) Hyosung (Motor), LS Cable<br />

(Umrichter), Hyundai Wia (Getriebe) und<br />

Hyundai Mobis (Gleichstromtransformator).<br />

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt<br />

wie beim Mitsubishi i-MiEV 130km/h.<br />

Mit einer Batterieladung kann das Fahrzeug<br />

nach Angaben von Hyundai 140 km<br />

fahren. Zum Aufladen kann das Auto an<br />

eine 220V-Steckdose angeschlossen werden.<br />

Die Batterie ist dann innerhalb von<br />

sechs Stunden wieder voll. Alternativ ist<br />

mit einem 380V-Anschluss eine Schnellla-


dung innerhalb von 25 Minuten möglich.<br />

Zwar feiert <strong>Korea</strong> das neue Elektroauto<br />

als zu 90% aus einheimischen Teilen und<br />

Materialien gefertigt. Dennoch bleibt <strong>Korea</strong><br />

in wichtigen Punkten, wie beispielsweise<br />

der Elektrodentechnik für die Akkus, von<br />

ausländischen Lieferungen abhängig und<br />

investiert hier massiv in Forschung und<br />

Entwicklung (siehe vorherigen Beitrag).<br />

Im November 2010 will Kia mit einem<br />

etwas größeren Elektroauto folgen. Bis<br />

Ende 2012 will die Hyundai-Kia Automotive<br />

Group insgesamt 2.500 Elektroautos<br />

produzieren, davon 500 BlueOn. GM Daewoo<br />

stellte am 18.09.2010 einen Prototypen<br />

eines Elektroautos auf der Basis des<br />

Lacetti vor (außerhalb <strong>Korea</strong>s bekannt als<br />

Chevrolet Cruz). Auch Renault Samsung<br />

will mit einem Elektroauto auf den Markt<br />

kommen, und selbst der kurz vor der Übernahme<br />

durch die indische Mahindra &<br />

Mahindra stehende kleinste koreanische<br />

Autobauer Ssangyong hat Pläne für eine<br />

elektrische Version des C200.<br />

Im März 2010 wurde im Seoul Grand Park<br />

ein vom <strong>Korea</strong> Advanced Institute of Science<br />

and Technology (KAIST) entwickeltes<br />

sogenanntes on-line electric vehicle (OLEV)<br />

in Betrieb genommen. Dieses lädt seine<br />

Batterien durch in bestimmten Abständen<br />

in die Fahrbahn integrierte Magnetfelder<br />

auf. Die Kommerzialisierung könnte frühes-<br />

tens bis 2013 erfolgen. So hofft die Stadt<br />

Seoul darauf, derartige Fahrzeuge künftig<br />

für ihr Busnetz zu nutzen.<br />

Diese Entwicklungen passen in die ehrgeizige<br />

Strategie der Regierung. Im Oktober<br />

2009 gab das MKE bekannt, dass bis 2014<br />

etwa 400 Mrd. Won für Forschung und<br />

Entwicklung für die Kommerzialisierung<br />

von Elektroautos ausgegeben werden sollen.<br />

Gleichzeitig hatte es das Ziel der Massenproduktion<br />

für Elektroautos von 2013<br />

auf 2011 vorverlegt. Bis 2015 will <strong>Korea</strong><br />

demnach einen zehnprozentigen Welt-<br />

marktanteil bei Elektroautos erreichen.<br />

Im September 2010 stellte die Regierung<br />

weitere Ziele auf. So sollen bis 2015 10%<br />

der in Südkorea verkauften Kleinwagen<br />

Elektroautos sein und bis 2020 soll das für<br />

20% der Pkw gelten. Unter Nutzung der im<br />

BlueOn zum Einsatz gekommenen Technologie<br />

soll laut MKE ab 2014 (bisher 2017)<br />

auch ein Elektroauto der Mittelklasse in<br />

die Serienproduktion gehen.<br />

Neben den Akkus soll nach den Vorstel-<br />

Konjunktur<br />

lungen des MKE die Motoren kleiner und<br />

effizienter werden, die Entwicklung von<br />

Heizungen und Pumpen für die Klimaanlage<br />

von Elektroautos vorangetrieben und an<br />

der Verkleinerung weiterer Teile für Elektroautos<br />

gearbeitet werden.<br />

Um die Verbreitung von Elektroautos im<br />

Inland zu unterstützen, können nach dem<br />

Abschluss des Testbetriebs (geplant für<br />

2010 und 1. Halbjahr 2011) staatliche<br />

Institutionen beim Erwerb von Elektroautos<br />

einen Zuschuss in Höhe von 50% der<br />

Kosten bis maximal 20 Mio. Won erhalten.<br />

Ab 2013 sollen die Elektrofahrzeuge auch<br />

an Privatpersonen verkauft werden. Dafür<br />

werden verschiedene Subventionsmodelle<br />

und Anreize diskutiert. Diese könnten<br />

nach den Vorstellungen des MKE durch<br />

Vorgaben für die Einkaufspolitik öffentlicher<br />

Einrichtungen und Mindestquoten<br />

für "green cars" bei den Verkaufszahlen der<br />

Kfz-Hersteller ergänzt werden.<br />

Auch die Ladeinfrastruktur soll erweitert<br />

werden. Mitte September 2010 gab es 16<br />

Ladestationen an neun Orten, unter anderem<br />

in Seoul, Gwacheon und in Incheon.<br />

Bis zum 1. Halbjahr 2011 soll ein Plan aufgestellt<br />

werden, damit bis 2020 insgesamt<br />

2,2 Mio. Ladegeräte an öffentlichen<br />

Orten, Großmärkten und Parkplätzen zur<br />

Verfügung stehen können. Bis 2012 ist das<br />

vor allem eine Aufgabe der öffentlichen<br />

Haushalte. Allerdings soll bereits ab 2011<br />

bei großen Entwicklungsprojekten mit an<br />

entsprechende Ladevorrichtungen gedacht<br />

werden. Ab 2013 will das MKE private<br />

Vorhaben zum Aufbau von Ladestellen bei<br />

Großmärkten, Kaufhäusern, Parkplätzen<br />

etc. unterstützten. Auch die Förderung<br />

schneller Batteriewechselstationen wird<br />

diskutiert.<br />

Ganz einseitig in Richtung Elektromobilität<br />

ist die Entwicklung allerdings nicht. Laut<br />

MKE sollen unter anderem vor dem Hintergrund<br />

der ab 2014 in Europa geltenden<br />

Euro-6-Normen auch Teile für saubere Dieselfahrzeuge<br />

entwickelt werden. Das MKE<br />

hofft, Mittel für ein entsprechendes Förderprogramm<br />

im Budget ab 2011 sichern<br />

zu können.<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010 23


24<br />

Kontrakte<br />

Schutz von Geschäftsgeheimnissen<br />

Rechtslage und Compliance-Erfordernisse<br />

Matthias Schleicher<br />

Prominent Cases raised public awareness of the sensitivity of trade secret protection.<br />

This article discusses the applicable legal framework (Unfair Competition Prevention<br />

and Trade Secret Protection Act and Act on the Prevention of Outflow and Protection<br />

of Industrial Technology) and conceivable measures for companies doing business in<br />

<strong>Korea</strong>.<br />

Mit der wachsenden technologischen<br />

Wettbewerbsfähigkeit koreanischer Unternehmen<br />

erfährt der Schutz von Geschäftsgeheimnissen<br />

erhöhte Aufmerksamkeit in<br />

der koreanischen Öffentlichkeit. So haben<br />

das staatliche Nachrichtenamt (<strong>Korea</strong>n<br />

Intelligence Service), die Staatsanwalt-<br />

schaft und die Polizeibehörden nach dem<br />

Bekanntwerden diverser Fälle des Abflusses<br />

von unternehmerischer Spitzentechnologie<br />

besondere Einsatzgruppen gebildet, die<br />

Unternehmen mit nationalen Kerntechno-<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010<br />

logien schützen sowie Verletzungshandlungen<br />

ahnden sollen.<br />

Von der erhöhten Sensibilität der koreanischen<br />

Geschäftswelt für dieses Thema<br />

sind zunächst deutsche Unternehmen<br />

betroffen, die mit den so überwachten<br />

Unternehmen Geschäfte tätigen. Häufig<br />

sind aber auch Fälle, in denen bei der<br />

Anstellung neuer Mitarbeiter der alte<br />

Arbeitgeber einen Abfluss von Geschäftsgeheimnissen<br />

an den neuen Arbeitgeber<br />

behauptet. Dies insbesondere, wenn alter<br />

und neuer Arbeitgeber miteinander konkurrieren<br />

oder in der Vergangenheit durch<br />

ein Joint Venture oder ein Vertriebsverhältnis<br />

verbunden waren. Da entsprechende<br />

Verletzungshandlungen strafrechtlich relevant<br />

sind, zu Schadensersatzpflichten und<br />

im Einzelfall gar zu einer Betriebsunterbrechung<br />

durch einstweilige Verfügung<br />

des Gerichts führen können, sollten die<br />

wesentlichen Inhalte der einschlägigen<br />

gesetzlichen Regelwerke bekannt sein und<br />

deren Umsetzung im Rahmen der innerbetrieblichen<br />

Compliance geprüft werden.<br />

Wettbewerbsgesetz<br />

Das Gesetz zur Verhütung unlauteren Wettbewerbs<br />

und zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen<br />

(Unfair Competition Prevention<br />

and Trade Secret Protection Act) vom<br />

31.12.1986 (hier als „Wettbewerbsgesetz“<br />

bezeichnet) schützt Geschäftsgeheimnisse<br />

in Form von Produktions- und Verkaufsmethoden<br />

sowie sonstigen technischen oder<br />

betriebswirtschaftlichen Informationen zur<br />

Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs.<br />

Diese Methoden oder Informationen dürfen<br />

nicht öffentlich bekannt sein, müssen<br />

einen unabhängigen wirtschaftlichen Wert<br />

besitzen und zu ihrer Geheimhaltung muss<br />

ein erheblicher Aufwand betrieben werden.<br />

Die Definition umfasst technische Informationen<br />

wie Gestaltungsentwürfe, Software<br />

und Montageverfahren, aber auch<br />

betriebswirtschaftliche Informationen wie<br />

Kundenlisten, Verkaufshandbücher und<br />

Produktions- bzw. Verkaufspläne für neue<br />

Produkte.<br />

Eine strafrechtliche Haftung begründen<br />

der Erwerb, die Nutzung oder die Aufdeckung<br />

von für das von dem Eingriff betroffene<br />

Unternehmen nützlichen Geschäftsgeheimnissen,<br />

sofern dies zum Zweck der<br />

Erzielung ungerechtfertigter Vorteile oder


zur Schädigung des betroffenen Unternehmens,<br />

also mit Bereicherungs- oder<br />

Schädigungsabsicht erfolgt. Als Rechtsfolge<br />

drohen Freiheitsstrafen von bis zu<br />

fünf Jahren (bis zu zehn Jahren bei Benutzung<br />

des Geschäftsgeheimnisses außerhalb<br />

<strong>Korea</strong>s) oder angemessene Geldstrafen von<br />

mindestens dem Zweifachen und höchstens<br />

dem Zehnfachen des Vermögensvorteils.<br />

Zivilrechtlich kann der Inhaber der vom<br />

Eingriff betroffenen Geschäftsgeheimnisse<br />

Schadenersatz bei vorsätzlicher<br />

oder fahrlässiger Beeinträchtigung seiner<br />

Geschäftsinteressen verlangen. Im Fall<br />

einer bewiesenen Verletzung seiner Rechte<br />

wird die Kausalität für den Schaden<br />

unterstellt. Im Sinne einer „Safe-Harbour“-<br />

Regelung kommt es zu keiner Haftung,<br />

wenn das Geschäftsgeheimnis im Rahmen<br />

einer legalen Transaktion (mit-) erworben<br />

wurde und der Erwerber nicht grob fahrlässig<br />

missachtet hat, dass das Geschäftsgeheimnis<br />

eigentlich nicht hätte offen<br />

gelegt werden dürfen.<br />

Industrietechnologieschutzgesetz<br />

Am 28.04.2007 ist zum Wettbewerbsgesetz<br />

das Gesetz zur Verhinderung des Abflusses<br />

und zum Schutz von Industrietechnologien<br />

(Act on the Prevention of Outflow<br />

and Protection of Industrial Technology)<br />

hinzu getreten, das genau definierte nationale<br />

Kerntechnologien besonders schützen<br />

soll. Bislang sind 49 Technologien als<br />

nationale Kerntechnologien bestimmt, die<br />

sich auf die Bereiche Elektrotechnik (5),<br />

Automobiltechnik (8), Stahlherstellung (6),<br />

Schiffbau (7), Nukleartechnik (4) EDV (11),<br />

Raumfahrttechnik (5) und Biotechnik (3)<br />

verteilen.<br />

Die strafrechtlichen Tatbestände umfassen<br />

u.a. (a) den Erwerb von Kerntechnologien<br />

durch unlautere Mittel wie Diebstahl oder<br />

Betrug bzw. die Nutzung oder Veröffentlichung<br />

der so erworbenen Technologien, (b)<br />

die missbräuchliche Preisgabe von Kerntechnologien<br />

unter Verstoß gegen eine<br />

Verschwiegenheitspflicht, sowie (c) den<br />

Erwerb, die Nutzung oder die Preisgabe<br />

von Kerntechnologien in Kenntnis oder<br />

grob fahrlässiger Unkenntnis der unter (a)<br />

und (b) genannten Verletzungstatbestände.<br />

Anders als bei Verletzungshandlungen<br />

nach dem Wettbewerbsgesetz reicht schon<br />

Fahrlässigkeit aus.<br />

Es drohen Freiheitsstrafen von bis zu fünf<br />

Jahren oder Geldstrafen von bis zu KRW<br />

500 Millionen (bei Absicht oder Preisgabe<br />

ins Ausland: 10 Jahre bzw. bis zu KRW 1<br />

Milliarde). Für grob fahrlässig handelnde<br />

Zweiterwerber sind Freiheitsstrafen von bis<br />

zu drei Jahren oder Geldstrafen von bis zu<br />

KRW 300 Millionen möglich.<br />

Für die zivilrechtliche Haftung finden die<br />

Vorschriften des Wettbewerbsgesetzes und<br />

die allgemeinen Deliktsvorschriften des<br />

<strong>Korea</strong>nischen Zivilgesetzbuchs Anwendung.<br />

Compliance-Maßnahmen<br />

Angesichts der unter Umständen erheblichen<br />

straf- und zivilrechtlichen Konsequenzen<br />

von Verletzungshandlungen ist<br />

die Implementierung entsprechender Compliance-Prozeduren<br />

und –Prüfungen dringend<br />

anzuraten.<br />

Für eigene Geschäftsgeheimnisse empfiehlt<br />

sich der Aufbau von Schutzmechanismen<br />

im eigenen Unternehmen und die<br />

Durchsetzung entsprechender Mechanismen<br />

bei Kooperationspartnern und Lizenznehmern.<br />

Mögliche Maßnahmen sind der<br />

Aufbau von Zugriffsbarrieren, der Einsatz<br />

von Verschlüsselungstechnologien und der<br />

Abschluss von Vertraulichkeitsvereinbarungen.<br />

Des Weiteren bietet das <strong>Korea</strong>nische<br />

Patentamt (<strong>Korea</strong>n Intellectual<br />

Property Office, KIPO) ab Oktober 2010<br />

einen Zertifizierungsdienst an, durch den<br />

der Entstehungszeitpunkt eines Geschäftsgeheimnisses<br />

mittels eines elektronischen<br />

Fingerabdrucks bescheinigt werden kann<br />

(http://www.kipo.co.kr – Convenient Protection<br />

of Corporations Key Technology).<br />

Zur Identifizierung von Geschäftsgeheimnissen<br />

Dritter ist zu prüfen, ob eine<br />

Kontrakte<br />

Information dem Katalog nationaler Kerntechnologien<br />

unterfällt. Informationen seitens<br />

eines Geschäftspartners, die für die<br />

Geschäftsabläufe mit ihm oder gemeinsam<br />

betrauten Dritten nicht unbedingt notwendig<br />

sind, sollten nicht erworben und<br />

gegebenenfalls gelöscht oder zerstört werden.<br />

Des Weiteren ist es ratsam, Informationen<br />

unterschiedlicher Geschäftspartner<br />

auf unterschiedlichen Servern oder Datenträgern<br />

abzuspeichern sowie den Transfer<br />

von einem Account zu anderen Accounts<br />

zu vermeiden.<br />

Der Erwerb und die Nutzung von Informationen<br />

Dritter sollte insbesondere in<br />

Bezug auf Zweck, Herkunft sowie Art und<br />

Umstände des Erwerbs dokumentiert werden;<br />

auf den Abschluss von Geheimhaltungsvereinbarungen<br />

sollte hingewirkt<br />

werden. Denkbar sind auch regelmäßige<br />

Audits und die Einsetzung eines Information<br />

Officers getrennt für jedes Kundenteam.<br />

Besondere Sensibilität ist im Umgang mit<br />

den eigenen Arbeitnehmern geboten.<br />

Neben der Durchsuchung neuer und ausscheidender<br />

Arbeitnehmer ist die Überwachung<br />

ihrer Computer in Betracht zu<br />

ziehen. Da entsprechende Überwachungshandlungen<br />

allerdings der vorherigen<br />

Zustimmung des Arbeitnehmers bedürfen,<br />

sollte eine Einverständniserklärung vom<br />

Arbeitnehmer bereits bei Beginn seines<br />

Arbeitsverhältnisses eingeholt werden.<br />

Fazit<br />

Verstöße gegen die koreanischen Rechtsvorschriften<br />

zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen<br />

sind häufig und werden<br />

mitunter vom verantwortlichen Management<br />

übersehen, können aber erhebliche<br />

Konsequenzen für das betreffende Unternehmen<br />

und die verantwortlichen Mitarbeiter<br />

haben. Deshalb sind geeignete<br />

Compliance-Maßnahmen – unter Beachtung<br />

der einschlägigen arbeitsrechtlichen<br />

Regelungen – dringend geboten.<br />

Dr. Matthias Schleicher ist deutscher<br />

Rechtsanwalt und Foreign Legal<br />

Consultant in Seoul.<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010 25


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Lufthansa offers most innovative ways to fly<br />

Christian Schindler<br />

Lufthansa German Airlines has a simple<br />

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as early as 23 hours before departure via<br />

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pass printed out or sent to your mobile<br />

phone in advance, you can proceed directly<br />

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counter when you get to the airport. Baggage<br />

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Lufthansa is now offering optimized<br />

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customers access to a fund of practical<br />

information about services while on the<br />

go, and to view them on their display. With<br />

a navigation function, smartphone users<br />

can view the Lufthansa timetable, updates<br />

on flight arrival and departure times or<br />

store frequently used flight connections.<br />

With a “Webview“ function in the application,<br />

they can access mobile.lufthansa.com<br />

to make flight bookings, check in online,<br />

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their Miles & More mileage account. Even<br />

without the app, you can still book flights<br />

and check in by mobile phone at lufthansa.<br />

com, anywhere and at any time, as well as<br />

make use of many other services that will<br />

help you to enjoy your travel.<br />

Christian Schindler is General Manager<br />

<strong>Korea</strong> of Lufthansa German Airlines.<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010 27


Let us lead the way...we invite you to<br />

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Contacts<br />

7 th KGCCI <strong>Korea</strong>n Executive Forum<br />

AKM and Sundowner #3<br />

On June 27 th, the working group for SME (“Arbeitskreis Mittelstand” - AKM) was held at Trumpf<br />

<strong>Korea</strong>, TRUTEC Building. It was followed by a visit to the demo-center of Trumpf <strong>Korea</strong>, led by Mr.<br />

Friedrich Stockinger, President of Trumpf <strong>Korea</strong> and Vice President of KGCCI (picture: 2 nd from<br />

right). The AKM was followed by a Sundowner at the rooftop terrace of TRUTEC Building that<br />

was kindly sponsored by Mr. Stockinger and attended by around 60 members.<br />

Delegation trip to the 63 th IAA<br />

Commercial Vehicles International<br />

Motor Show in Hannover<br />

KGCCI has successfully organized a <strong>Korea</strong>n delegation to to IAA Commercial Vehicles from Sep. 26 to Oct. 2, 2010.<br />

Twenty commercial vehicles suppliers from Jeonbuk participated in this delegation and visited IAA, the factories<br />

of MAN Nutzfahrzeuge AG in München, Daimler AG in Wörth and Trumpf Laser- und Systemtechnik GmbH in<br />

Ditzingen. At the IAA, Jeonbuk Technopark signed a MoU with the German Association of the Automotive Industry<br />

(VDA Managing Director Mr. Bräunig, left) for establishing a close relationship and enable the participation of<br />

companies from Jeonbuk at the 64 th IAA Commercial Vehicles International Motor Show 2012.<br />

Kontakte<br />

Around 70 <strong>Korea</strong>n CEOs welcomed Trade Minister Kim Jong-hoon on September 29 th to the 7 th KGCCI <strong>Korea</strong>n<br />

Executive Forum (KEF) at The Ritz-Carlton Hotel in Seoul. Minister Kim gave a 50 minutes overview on current<br />

FTA issues and the status quo regarding <strong>Korea</strong>-EU FTA, to be effective from mid 2011. The KEF was a huge success<br />

and all participating KGCCI members enjoyed the exclusive insights, followed by an excellent course menue.<br />

Patent Law Seminar<br />

On September 28 th, KGCCI successfully held a patent law seminar in cooperation with the leading<br />

international patent law firms Witte, Weller & Partner (Germany), Kan and Krishme (India)<br />

and Morrison & Foerster LLP (USA). The lawyers informed 40 representatives of <strong>Korea</strong>n pharma,<br />

biotechnology and chemistry companies about specific requirements for patent filing and recent<br />

cases of patent protection strategies in the dynamic markets EU, India and USA.<br />

Breakfast Meeting with<br />

H.E. Dr. Seidt<br />

On September 16 th , KGCCI hosted a breakfast meeting with German Ambassador<br />

Dr. Hans-Ulrich Seidt at Millennium Seoul Hilton Hotel. Dr. Seidt presented<br />

recent trends in the bilateral relations and an outlook regarding upcoming<br />

EU-<strong>Korea</strong> FTA.<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010 31


Vermittelt, verlobt, verheiratet<br />

Franziska Meyer<br />

A lot of young <strong>Korea</strong>n singles try to find a future spouse via matchmaking. This old<br />

tradition is still prevalent and the business with arranged marriages is booming.<br />

Matchmaking ist eine koreanische Tradition:<br />

Oft lernen sich Männer und Frauen<br />

nicht durch eigene Initiative kennen, sondern<br />

lassen sich über einen Dritten vermitteln.<br />

Diese Art jemanden kennenzulernen,<br />

hat eine lange Geschichte. Durch konfuzianische<br />

Werte etablierte sich die Praxis,<br />

Ehen durch die Eltern zu arrangerien. Meist<br />

hatten Braut und Bräutigam hierbei nicht<br />

viel zu entscheiden. Heutzutage wird die<br />

alte Tradition von arrangierten Ehen wieder<br />

aufgelebt. Immer mehr junge <strong>Korea</strong>ner<br />

suchen ihre potentiellen Ehepartner durch<br />

Matchmaking, natürlich mit der freien Entscheidung<br />

zu heiraten, wen sie möchten.<br />

Beim Matchmaking muss zwischen „Sogeting“<br />

und „Seon“ unterschieden werden.<br />

Möchte man jemanden erst einmal unverfänglich<br />

kennenlernen, betreibt man ersteres.<br />

Hierbei wird man durch Freunde und<br />

Arbeitskollegen anderen Singles vorgestellt<br />

(„soge“ bedeutet vorstellen). Beim „Seon“<br />

hingegen werden ernstere Absichten verfolgt.<br />

Über Eltern, Matchmaking-Agenturen<br />

oder beide zusammen wird nach<br />

einem zukünftigen Ehepartner gesucht. Oft<br />

nehmen die Eltern die Anmeldung beim<br />

Matchmaker für ihre Kinder in die Hand.<br />

Nach Statistiken des koreanischen Instituts<br />

für Gesundheit und Sozialordnung<br />

haben sich zwischen 1998 und 2003 zwei<br />

von fünf Brautpaaren durch Matchmaking<br />

kennengelernt. Die Zahl der professionellen<br />

Verkuppler boomt. 2007 gab es in <strong>Korea</strong><br />

über 1.000 Agenturen und Vermittler, die<br />

jungen Menschen zu ihrem Glück verhelfen<br />

wollten. Doch geht es hierbei nicht so sehr<br />

um Romantik – es wird nicht erwartet, seinen<br />

Traumpartner zu finden. Matchmaking<br />

muss vielmehr pragmatisch als die Suche<br />

nach einer guten Partie, die gesellschaftlich<br />

zu einem passt, verstanden werden.<br />

Die Agenturen teilen die Singles bei bei<br />

Vermittlung in verschiedene Kategorien<br />

ein. Hierbei zählt bei Frauen insbesondere<br />

ihr äußeres Erscheinungsbild und ihr familiärer<br />

Hintergrund, Beruf und Ausbildung<br />

sind nur sekundär. Bei Männern hingegen<br />

sind Job und Ausbildung wichtiger. Das<br />

beste Vermittlungsalter liegt bei Frauen<br />

zwischen 24 und 25 Jahren, bei Männern<br />

zwischen 28 und 30 Jahren. Doch auch<br />

die Körpergröße ist, zumindest bei Männern,<br />

wichtig, denn führende Vermittlungsagenturen<br />

sind in jüngster Zeit bei Menschenrechtsbeobachtern<br />

in Kritik geraten,<br />

weil sie sich geweigert haben, einen 1,58m<br />

großen Mann in ihre Kartei aufzunehmen –<br />

aus Gründen der Unvermittelbarkeit.<br />

Unternehmen wie Samsung und LG veranstalten<br />

Blind-Date-Abende für ihre<br />

alleinstehenden Mitarbeiter und auch das<br />

<strong>Korea</strong> Life<br />

Gesundheitsministerium hat Pläne aufgestellt,<br />

um unverheiratete Beamte miteinander<br />

bekannt zu machen. Sogar Banken<br />

haben sich ein Matchmaking-Programm<br />

überlegt und bieten Kunden, die mehr als<br />

100.000 Dollar anlegen, kostenfrei an, ihre<br />

Kinder mit den Kindern anderer Kunden zu<br />

vermitteln. Doch auch Agenturen gehen<br />

neue Wege. So gibt es dank des Internets<br />

heute ein großes Angebot an online<br />

Matchmaking-Agenturen, bei denen sich<br />

neue Möglichkeiten ergeben, einen geeigneten<br />

Partner zu finden. Schnell können<br />

Daten von tausenden angemeldeten Singles<br />

durchsucht werden. Die passendsten Ergebnisse<br />

werden daraufhin gegen Geld herausgegeben.<br />

Das System hat Erfolg, große<br />

Matchmakingunternehmen bringen jährlich<br />

bis zu 1.000 Brautpaare zusammen.<br />

Aber auch für Ausländer hält die Agentur<br />

Sunoo gute Nachrichten bereit. Weil<br />

sich immer mehr Ausländer Erfolg bei der<br />

Partnersuche „auf koreanische Art“ erhoffen,<br />

bietet sie ein extra Programm für diese<br />

an. Sunoo plant sogar weltweit Büros zu<br />

eröffen, nachdem die Agentur Erfolge in<br />

den USA, Singapur und China verbuchen<br />

konnte. Doch die bemerkenswerteste neue<br />

Form des Matchmakings ist wohl, dass sich<br />

einige Agenturen darauf spezialisiert haben,<br />

nordkoreanische Frauen an südkoreanische<br />

Männer zu vermitteln. Die Agenturen, meist<br />

von nordkoreanischen Flüchtlingen gegründet,<br />

spielen mit gängigen Klischees: Der<br />

Vorstellung, dass nordkoreanische Frauen<br />

und südkoreanische Männer die schönsten<br />

Paare abgäben. Zudem erhoffen sich viele<br />

Männer von Nordkoreanerinnen stärkere<br />

Orientierung an traditionellen Werten. Die<br />

Agenturen leisten so ihren eigenen Teil zur<br />

Wiedervereinigung, denn eine Ehe kann den<br />

aus Nordkorea geflohenen Frauen helfen,<br />

sich in der anderen Gesellschaft zurecht zu<br />

finden und vielleicht sind diese Ehen ein<br />

guter Test für ein mögliches vereintes <strong>Korea</strong>.<br />

Franziska Meyer absolviert ein Praktikum<br />

bei der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>.<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010 33


34<br />

Media Data<br />

KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on <strong>Korea</strong>'s economy,<br />

markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The<br />

journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies.<br />

KORUM target group consists of KGCCI members in <strong>Korea</strong> and abroad, decision<br />

makers of companies doing business with <strong>Korea</strong>, business associations and relevant<br />

public sector institutions.<br />

Circulation: 1,000 copies<br />

Language: German<br />

Pages: minimum 32 (full colour)<br />

Frequency: bimonthly (February, April, June, August, October, December)<br />

AD RATES<br />

Rates per issue, all pages full colour<br />

Page<br />

Cover page 2 + page 3 (double spread)<br />

Page 30 + cover page 3 (double spread)<br />

2/1 page (DIN A4 double spread)<br />

Cover page 2<br />

Cover page 3<br />

1/1 page (DIN A4)<br />

1/2 page<br />

1/3 page<br />

NEXT ISSUE<br />

Advertisements and contributions for issue 30, 2010: November 30 th, 2010<br />

Main topic: Financial Services<br />

DISCOUNT RATES<br />

Member discount<br />

10% per ad<br />

Frequency discount<br />

3 issues: 5%<br />

6 issues: 10%<br />

KORUM Nr. 29 | Oktober 2010<br />

Basic rate<br />

2.2 Mil. Won / 1.900 €<br />

2.1 Mil. Won / 1.800 €<br />

2.0 Mil. Won / 1.650 €<br />

1.7 Mil. Won / 1.400 €<br />

1.6 Mil. Won / 1.350 €<br />

1.4 Mil. Won / 1.200 €<br />

0.8 Mil. Won / 700 €<br />

0.7 Mil. Won / 600 €<br />

CONTACT<br />

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Tel. + 82-2-37804-645<br />

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216 x 155<br />

216 x 105<br />

76 x 303<br />

KORUM<br />

<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />

Nr. 29 l Oktober 2010<br />

Das Magazin erscheint sechsmal im Jahr.<br />

Nachdruck nur mit Quellenangabe.<br />

© Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Herausgeber:<br />

Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Jürgen Wöhler<br />

Geschäftsführer<br />

Hannam Plaza I 28-2 Hannam-dong<br />

Yongsan-gu I Seoul 140-884 I <strong>Korea</strong><br />

www.kgcci.com<br />

Redaktion:<br />

Carsten Lienemann<br />

clienemann@kgcci.com<br />

Anzeigen:<br />

Ms. Sun-Ae Ju<br />

saju@kgcci.com<br />

Layout und Druck:<br />

DeSIGN SIDAE I Seoul l <strong>Korea</strong>

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