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Red Sea Bewerbung .qxd - Unterwasser

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Anzahl<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Auch NADINE PARADOWSKIs Betrachtungen,<br />

welche Seite asymmetrisch<br />

gestreifte Fische ihrem<br />

Partner zuwenden, brachten zum<br />

Teil signifikante Ergebnisse. Geht<br />

man davon aus, dass visuelle<br />

Reize auch bei diesen Tierarten<br />

eine wesentliche Rolle bei der<br />

Partnerwahl spielen, so bedeutet<br />

dies, dass ein regelmäßigeres<br />

Muster die Chance, einen Partner<br />

zu finden, erhöhen würde. Und tatsächlich<br />

wenden in Paaren<br />

lebende Masken- (Binomial Test;<br />

zweiseitig; N = 16; P = 0.077) und<br />

Fähnchenfalterfische (Binomial<br />

Test; zweiseitig; N = 12; P = 0.006)<br />

mit einem links-rechts asymmetrischen<br />

Muster ihrem Partner<br />

häufiger die regelmäßigere,<br />

schönere Seite zu (vgl. Abb. 9).<br />

KORALLENRIFF-ÖKOLOGIE, Mangrove Bay, Ägypten, September 2004<br />

zeigen die<br />

unregelmäßige<br />

Seite<br />

zeigen die<br />

regelmäßige<br />

Seite<br />

Masken-Falterfisch Rotmeer-<br />

Winkelfalterfisch<br />

Rotmeer-<br />

Rippenfalterfisch<br />

Fähnchen-Falterfisch<br />

Abb. 9: Anzahl der Paare mit asymmetrischen Individuen für die Arten C. semilarvatus, C.<br />

paucifasciatus, C. austriacus und C. auriga, in denen die Individuen die regelmäßige bzw.<br />

die unregelmäßige Seite zeigen.<br />

Die vorliegenden Daten zeigen,<br />

dass der Zusammenhang zwischen<br />

"Schönheit" und Partnerchancen<br />

bei Falterfischen ein<br />

artabhängiges Phänomen ist. Dies<br />

wiederum scheint in sofern einleuchtend,<br />

als dass auch nur bei<br />

den Masken-Falterfischen eine auf<br />

den ersten Blick enge Partnerbindung<br />

zu beobachten ist. Es ist<br />

auffällig, dass in Paaren lebende<br />

Masken-Falterfische stets in derselben<br />

Position zueinander<br />

schwimmen und sich selten aus<br />

der Sichtweite des Partners entfernen.<br />

Dies lässt sich für andere<br />

Falterfisch-Arten nicht in dem<br />

Maße beobachten. Ebenfalls zu<br />

berücksichtigen ist die Zusammensetzung<br />

der Paare. In sieben von<br />

insgesamt elf beobachteten Fällen<br />

hatte ein im Paar lebender<br />

"unregelmäßig" gemusterter<br />

Abb. 10. Abundanzen von Stylophora pistillata and Pocillopora damicornis Kolonien auf 4<br />

m² an der Buchtöffnung (sea side), im mittleren (jetty area) und im inneren Buchbereich.<br />

11<br />

Masken-Falterfisch dennoch eine<br />

"regelmäßige" Seite ohne Fehler,<br />

die ihm bei der Partnerwahl erhebliche<br />

Vorteile verschaffen kann.<br />

Ein solcher Fisch könnte demnach<br />

ebenso hohe Partnerchancen<br />

haben wie einer, der auf beiden<br />

Seiten "regelmäßig" gestreift ist,<br />

da er seinem Partner ausschließlich<br />

die schöne Seite präsentieren<br />

kann.<br />

Sich aus dem Weg gehen:<br />

Konfliktvermeidung im Riff<br />

Korallenriffe gehören zu den artenreichsten<br />

Lebensräumen der Erde.<br />

Entsprechend wichtig ist es für<br />

Bewohner dieses Ökosystems,<br />

effektive Strategien zur<br />

Vermeidung von Konflikten zu<br />

entwickeln. Konflikte entstehen<br />

immer dann, wenn entweder<br />

Mitglieder ein und der selben Art<br />

oder aber Vertreter verschiedener<br />

Arten um die selbe, nur eingeschränkt<br />

verfügbare Ressource<br />

konkurrieren. Naheliegend sind<br />

beispielsweise Konflikte um<br />

knappe Nahrungsressourcen,<br />

jedoch entstehen Konkurrenzkämpfe<br />

ebenso häufig um<br />

"Ressourcen" wie Wohnhöhlen,<br />

Balzplätze oder Paarungspartner.<br />

Im Rahmen mehrerer Projekte<br />

wurde Konfliktvermeidung zwischen<br />

verschiedenen Riffbewohnern<br />

studiert.<br />

Am zwei häufigen, riffbildenden<br />

Korallen, Stylophora pistillata und<br />

Pocillopora damicornis, untersuchte<br />

ALEXANDER KARLSHOFER,<br />

inwieweit Umweltbedingungen wie<br />

Strömung und Trübung im Wasser<br />

die Wachstumskonkurrenz zwischen<br />

beiden Arten beeinflussen.<br />

Dazu wurde die Verbreitung der<br />

beiden Arten entlang eines<br />

Umweltgradienten von der windund<br />

strömungsexponierten Öffnung<br />

von Mangrove Bay bis in den<br />

stark geschützten, flachen inneren<br />

Bereich der Bucht untersucht. Im<br />

Bereich der Buchtöffnung<br />

dominierte keine der beiden<br />

Korallenarten. Dagegen überwog<br />

Stylophora im mittleren Bereich

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