Red Sea Bewerbung .qxd - Unterwasser
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SNAPS PER MINUTE<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
N =<br />
17<br />
fischen und Zweifarbschwalbenschwänzen,<br />
deutlich tageszeitabhängig<br />
ist (Abb. 6). Keine der<br />
Fischgruppen zeigte maximale<br />
Aktivität am Mittag, aber im<br />
Gegensatz zu den morgens sehr<br />
aktiven Papageifischen besuchten<br />
z.B. die Meerbarben und<br />
Doktorfische die Putzerstationen<br />
am häufigsten am frühen Abend.<br />
Entsprechend zeigten auch die<br />
Putzerfische selbst morgens und<br />
abends eine höhere Aktivität als<br />
während der Mittagsstunden (Abb.<br />
7). Dies lässt sich durch die<br />
Tatsache erklären, dass Fische vor<br />
allem während ihrer nächtlichen<br />
Ruhephase von Parasiten befallen<br />
werden können, so dass sie sich<br />
morgens als erstes an einer<br />
KORALLENRIFF-ÖKOLOGIE, Mangrove Bay, Ägypten, September 2004<br />
17 14 14 18 19 15 15 16 14 15<br />
morning<br />
afternoon<br />
evening<br />
Abb. 8: Schnappfrequenzen DAY TIME von vier Pagageifischen zu unterschiedlichen Tageszeiten. Zu<br />
Testergebnissen siehe Text.<br />
Scarus niger scratching algae from dead<br />
coral. (Nils Anthes)<br />
15<br />
SPECIES<br />
S. niger<br />
S. ferrugineus<br />
C. viridescens<br />
S. sordidus<br />
Putzerstation säubern lassen. Am<br />
Mittag entfernen sich viele<br />
Planktonfresser vom Riff und<br />
kehren erst am Nachmittag aus<br />
dem tieferen Wasser zurück, so<br />
dass mittags an den Putzerstationen<br />
wenig Betrieb herrscht.<br />
Gegen Abend kommen manche<br />
Fische vermutlich zu einer letzten<br />
Säuberung vor der Nachtruhe zu<br />
einer Station, außerdem sind<br />
einige herbivore Fische wie die<br />
Doktorfische generell am Nachmittag<br />
aktiver als vormittags. Ein<br />
weiterer Vorteil des abendlichen<br />
Besuchs an der Putzerstation könnte<br />
sein, dass kleinere oder herbivore<br />
Fische dann dort den Kontakt<br />
mit Räubern meiden können, die<br />
eher am Morgen zum Säubern<br />
kommen.<br />
Nicht nur die "Körperpflege", auch<br />
die Nahrungsaufnahme wird bei<br />
vielen Fischarten von tageszeitlichen<br />
Rhythmen bestimmt. JAN<br />
BÜLLESBACH betrachtete in diesem<br />
Kontext die Fressgewohnheiten<br />
von Papageifischen (Scaridae) am<br />
Riff. Diese bunt gefärbten<br />
Pflanzenfresser haben einen vogelartigen<br />
Schnabel, mit dem sie die<br />
auf Korallen wachsenden Algen<br />
abgrasen. Das dabei entstehende<br />
kratzende Geräusch der Schnappbewegung<br />
des Schnabels auf den<br />
Korallen ist unter Wasser deutlich<br />
hörbar. BÜLLESBACH beobachtete<br />
vier verschiedene, gut unterscheidbare<br />
Arten (Scarus niger, S. fer-<br />
rugineus, S. sordidus, Calotomus<br />
viridescens) zu drei Tageszeiten<br />
und notierte jeweils die Anzahl an<br />
Schnappbewegungen der Fische<br />
pro Minute. Aufgrund vorangegangener<br />
Beobachtungen stellte<br />
BÜLLESBACH die Hypothese auf,<br />
dass die Papageifische zu verschiedenen<br />
Tageszeiten unterschiedlich<br />
aktiv sind. Die Untersuchungen<br />
wurden am Riff von<br />
Mangrove Bay in 0,5 bis 5 m<br />
Wassertiefe durchgeführt. BÜLLES-<br />
BACH konnte zeigen, dass sich die<br />
Anzahl der Schnappbewegungen<br />
pro Minute für die vier Arten deutlich<br />
unterscheidet (Two-way<br />
ANOVA, Bonferroni post-hoc test F<br />
= 36,51, df = 3, P < 0,001, Abb. 8).<br />
Des weiteren lässt sich ein signifikanter<br />
Unterschied in der<br />
Anzahl der Schnappbewegungen<br />
pro Minute zwischen den drei<br />
Tageszeiten erkennen (Two-way<br />
ANOVA, F = 39,16, df = 2, P <<br />
0,001). Die Interaktion von Spezies<br />
und Tageszeit zeigte ebenfalls ein<br />
signifikantes Ergebnis (Two-way<br />
ANOVA, F = 2,79, df = 6, P =<br />
0,013), was zeigt, dass die Arten<br />
unterschiedliche Anpassungen<br />
ihres Fressverhaltens an die<br />
Tageszeiten zeigen.<br />
Schön und erfolgreich?<br />
Die Bedeutung von<br />
Schönheit und Symmetrie<br />
für die Partnerwahl<br />
Die Bedeutung von Färbungsmustern<br />
und Symmetrie für die<br />
Partnerwahl bei Tieren ist inzwischen<br />
allgemein berkannt. Bei<br />
Falterfischen (Chaetodon spec.)<br />
jedoch ist bisher ungeklärt, welche<br />
Bedeutung die auffallende<br />
Färbung dieser Tiere hat. HELENE<br />
RICHTER und NADINE PARADOWSKI<br />
stellten sich daher die Frage, ob<br />
ein Zusammenhang bestehen könnte<br />
zwischen der auffälligen<br />
Musterung der Falterfische und<br />
ihrer Chance einen Partner zu finden<br />
und ob unregelmäßig gezeich-<br />
9