Wahlergebnisse dokumentiert und ausgewertet - Ministerium für ...
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Seitens der Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten wurde insgesamt ein Informationsdefizit<br />
beklagt. Die Information etwa, dass alle Einwohner <strong>und</strong> Einwohnerinnen<br />
einer Kommune kandidieren konnten, kam leider bei vielen nicht an, die an einer<br />
Kandidatur interessiert gewesen wären. In einigen Fällen haben sich Interessenten<br />
nach Ablauf der Frist zur Einreichung der Wahlvorschläge (i.d.R.<br />
war das der 28.09.2009) gemeldet <strong>und</strong> waren enttäuscht darüber, dass es <strong>für</strong><br />
ihre Kandidatur zu spät war. Ausgeprägter war diese Problematik noch hinsichtlich<br />
der Information der neuen Wählergruppen der Eingebürgerten <strong>und</strong><br />
Spätausgesiedelten, denn nicht alle hat die Information erreicht, dass sie wählen<br />
konnten, sich da<strong>für</strong> aber i.d.R. fristgerecht ins Wählerverzeichnis eintragen<br />
lassen mussten. In einigen Kommunen war es möglich, die Eintragung ins<br />
Wählerverzeichnis am Wahltag selbst mit dem Wahlgang zu kombinieren.<br />
Diese Möglichkeit wurde sehr begrüßt <strong>und</strong> ist als wünschenswert <strong>für</strong> alle<br />
Kommunen zu betrachten, denn der Aufwand, sich vor der Wahl ins Wählerverzeichnis<br />
eintragen zu lassen, wurde von vielen als Hürde <strong>für</strong> die Wahlbeteiligung<br />
empf<strong>und</strong>en.<br />
Zur Eintragung ins Wählerverzeichnis war bei Eingebürgerten die Einbürgerungsurk<strong>und</strong>e,<br />
bei Spätausgesiedelten die Spätaussiedler-Bescheinigung vorzulegen.<br />
Dies war offensichtlich in einigen Fällen mit Unklarheiten verb<strong>und</strong>en.<br />
Darüber hinaus wurde uns die Problematik berichtet, dass nicht alle Spätausgesiedelte<br />
(noch) eine Spätaussiedlerbescheinigung hatten, die sie hätten vorlegen<br />
können. Immer wieder wurde seitens Eingebürgerten <strong>und</strong> Spätausgesiedelten<br />
Unmut über die notwendige Eintragung ins Wählerverzeichnis geäußert.<br />
Hier galt es immer wieder aufzuklären, dass es sich um keine absichtliche<br />
Schlechterstellung handelte, sondern es keine andere Möglichkeit gab, da<br />
es sich bei diesem Personenkreis ja um deutsche Staatsangehörige handelt.<br />
Wünschenswert <strong>für</strong> zukünftige Beiratswahlen wäre es, dass deutsche Staatsangehörige<br />
mit Migrationshintergr<strong>und</strong> sich nicht <strong>für</strong> jede Wahl wieder ins Wählerverzeichnis<br />
eintragen lassen müssen, sondern nach einmaliger Eintragung<br />
dort <strong>für</strong> die folgenden Wahlen fortgeführt werden.<br />
Ausländerinnen <strong>und</strong> Ausländern, die automatisch ins Wählerverzeichnis übernommen<br />
wurden, konnte in nicht wenigen Fällen die Wahlbenachrichtigung<br />
nicht zugestellt werden, da die Adressen nicht mehr aktuell waren. Ein Phänomen,<br />
das aus früheren Wahlen bereits bekannt ist <strong>und</strong> durchaus nicht unbedeutende<br />
Dimensionen hat.<br />
Sehr große Unterschiede gab es auch in den Kommunen hinsichtlich ihres<br />
Engagements <strong>für</strong> die Beiratswahlen. Während einige Kommunen große Anstrengungen<br />
unternahmen, Kandidatinnen <strong>und</strong> Kandidaten sowie Wählerinnen<br />
<strong>und</strong> Wähler über die Wahl zu informieren <strong>und</strong> zu mobilisieren (durch Presseartikel,<br />
Veröffentlichungen in eigenen Mitteilungsblättern, Informationen auf ihrer<br />
Website sowie durch Beratung), spielte das Thema in anderen Kommunen<br />
kaum eine Rolle. So konnte die AGARP bei einer Recherche der Internetseiten<br />
der Kommunen wenige Tage vor der Wahl feststellen, dass nur die wenigsten<br />
das Thema Beiratswahl hervorhebend beispielsweise auf ihrer Startseite<br />
platziert hatten. Die meisten Internetseiten der Kommunen hatten das<br />
Thema der bevorstehenden Beiratswahl entweder in Untermenüs oder überhaupt<br />
nicht aufgenommen.<br />
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