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Klimaschutz und Klimawandel - NABU Neuss

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<strong>Klimawandel</strong> / <strong>Klimaschutz</strong><br />

Ursachen, Konsequenzen <strong>und</strong> Handlungsmöglichkeiten<br />

<strong>Klimaschutz</strong> über Sparlampe, Solarpanel <strong>und</strong> Ökostrom hinaus<br />

Gitta Röth, Dezember 2009<br />

aus: Das Spiel mit dem Feuer, Die Erde von oben<br />

Jeder weiß, dass hemmungsloser Energiekonsum das Klima ruiniert.<br />

Vielleicht gibt es eine einfache Erklärung für unser absurdes Spiel mit dem Feuer. Womöglich<br />

haben Genetiker bisher eine versteckte Erbanlage übersehen, ein "Chromosom E", das die<br />

Menschheit zur Energievergeudung verdammt. Warum sonst drücken Angestellte mit einer 38,5-<br />

St<strong>und</strong>en-Sitz-Woche mittags den Fahrstuhlknopf, statt ihre Muskeln treppauf, treppab die Bewegung<br />

zur Kantine zu gönnen? Was zwingt Eltern dazu, schon Kleinstkinder mit dem batteriebetriebenen<br />

Quäken, Brabbeln <strong>und</strong> Nuckeln interaktiver Puppen zu traktieren oder Dreijährige in<br />

den "Corral T-Rex" zu setzen, ein 20 Kilogramm schweres Breitreifengefährt, dessen zwei 12-<br />

Volt-Motoren für "Power-Antrieb" im Vor- <strong>und</strong> Rückwärtsgang sorgen? Weshalb lassen sich<br />

Großstädter mit U-Bahn-Anschluss nach wie vor vom Autowunsch übermannen? "279 PS",<br />

raunt der eine Gesprächspartner; "325", triumphiert der andere. Und beiden ist klar, dass sie sich<br />

<strong>und</strong> der Welt bei "Top Speed" <strong>und</strong> "zügigem Cruisen im 6. Gang" Stau, Stress, Smog <strong>und</strong> Klimaprobleme<br />

einhandeln.<br />

Unwissenheit scheidet als Gr<strong>und</strong> für die Verschwendung aus. Dass menschengemachte Treibhausgase<br />

das Erdklima durcheinander bringen, ist allgemein geläufig. Eines davon, das Kohlendioxid<br />

(CO2), entsteht tückischerweise bei der Lieblingsbeschäftigung im modernen Leben, dem<br />

Verfeuern von Kohle, Gas, Öl, Benzin, Diesel, Kerosin. Das hält Prometheus' Erben nicht davon<br />

ab, inzwischen pro Tag mehr fossile Energie zu verbrennen, als sich in tausend Jahren Erdgeschichte<br />

gebildet hat.<br />

Die zugr<strong>und</strong>e liegende Logik erinnert an die Urschocks der Kindheit. Nicht aufgepasst - <strong>und</strong><br />

plötzlich liegen Scherben auf dem Boden oder der Tisch hat einen Brandfleck. Und mit den Tränen<br />

steigt Trotz hoch. Zorn auf das Porzellan oder die Streichhölzer, die verhindert haben, dass<br />

man so unschuldig ist, wie man es eigentlich sein wollte. Es keimt die irrwitzige Hoffnung, dass<br />

sich alles von alleine wieder einrenkt, wenn man nur hartnäckig genug die Augen schließt ...<br />

Menschen werden älter, irrational bleiben sie doch. Doofe Erde, die sich durch das bisschen Heizen,<br />

Fliegen, Tanken <strong>und</strong> Spaß am Einkaufen aus dem Gleichgewicht bringen lässt. Fiese Öko-<br />

Rechthaberei, die Kollektivschuld en gros <strong>und</strong> bis ins winzigste Detail aufrechnet: Jeder<br />

Deutsche häuft im Jahr eine Durchschnittslast von über 10 Tonnen CO2 an. Die Treibhausgasemissionen<br />

betrugen in Deutschland 2005 r<strong>und</strong> 1000 Mio.Tonnen CO2 <strong>und</strong> andere Gase.<br />

Schweden bleibt unter 100 Mio., Frankreich kommt auf 600 Mio., die USA liegen bei über 7000 Mio. Tonnen CO2.<br />

Der CO2-Gehalt hat sich weltweit in den letzten h<strong>und</strong>ert Jahren um 40 % Prozent erhöht. Der<br />

Methangehalt in der Atmosphäre - wesentlich klimaschädigender als CO2 - hat sich in den letzten<br />

150 Jahren mehr als verdoppelt. Und auch der Wasserdampfgehalt der Luft ist in den letzten<br />

20 Jahren stark angestiegen.<br />

1


Ursachen<br />

Wie schaffen wir das eigentlich?<br />

Weltweit werden täglich 10 Mio. Tonnen Erdöl verheizt, dazu 12,5 Mio. Tonnen Steinkohle <strong>und</strong><br />

7,5 Mio Kubikmeter Erdgas. (pro Tag!!)<br />

Das System hat sich verselbständigt. Eine "Droge" nennt der britische Autor Daniel Litvin unseren<br />

Lieblingsstoff: das Erdöl, das sich so verführerisch leicht in Komfort <strong>und</strong> Lebensstandard<br />

verwandeln lässt. Jeder Erdbewohner nimmt inzwischen statistisch Tag für Tag zwei Liter in<br />

Anspruch, wobei Welten den Durchschnitts-Inder mit 0,4 Liter Ölkonsum täglich vom US-<br />

Bürger mit 11,0 Liter trennen. Tendenz in beiden Fällen: steigend. Litvin schreibt: "Wie alle harten<br />

Drogen verspricht Erdöl den sofortigen, unwiderstehlichen Kick. Jetzt aufhören damit? Ach,<br />

morgen ist auch noch ein Tag.<br />

Die Übernutzung fossiler Brennstoffe für die Industrie, für Heizkraftwerke, für Internetserver,<br />

für unseren eigenen Stromverbrauch <strong>und</strong> das Heizen von privaten <strong>und</strong> öffentlichen Gebäuden,<br />

<strong>und</strong> für unsere Mobilität mit Autos, Flugzeugen, Schiffen <strong>und</strong> Bahnen ist die Hauptursache für<br />

die Produktion dieser unglaublichen Mengen an klimaschädlichen Gasen, vor allem dem CO2.<br />

Das, was in vielen Jahrtausenden Erdgeschichte an Sonnenenergie in der Erdkruste in Form von<br />

Kohlenstoffverbindungen eingelagert wurde, verheizen wir in einer Menschengeneration.<br />

Hinzu kommen weitere Millionen Tonnen Methangas, Stickoxide <strong>und</strong> CO2 aus der landwirtschaftlichen<br />

Produktion, vor allem aus der (Massen)Viehhaltung, dem Nassreisanbau <strong>und</strong> dem<br />

Einsatz von Mineraldüngern. Methangas hat ein Erwärmungspotential von 1:24 im Vergleich zu CO2.<br />

Wir sind mittlerweile etwa sieben Milliarden Weltbewohner, in den letzten 50 Jahren ist die<br />

Weltbevölkerung um fünf Milliarden angestiegen, für die nächsten zwei Jahrzehnte rechnet man<br />

mit noch mal zwei Milliarden mehr. Die alle brauchen was zu essen, verbrauchen Energie, vor<br />

allem wenn der Wohlstand steigt, was man den Menschen in Entwicklungsländern kaum versagen<br />

kann. Ohne einen radikalen Wandel - jetzt - kommt der Klimakollaps noch schneller als vorher<br />

gesagt. Davor warnen Klimaexperten heute immer eindringlicher. Dazu kommen die zunehmenden<br />

Risiken des Auftauens der Permafrostböden in den polnahen Regionen <strong>und</strong> das beschleunigte<br />

Abschmelzen der Eismassen durch wärmere Meeresströmungen.<br />

Und was machen wir? Statt radikal umzustellen auf erneuerbare Energien aus Wind, Sonne <strong>und</strong><br />

Wasserkraft zerstören wir eine der wichtigsten CO2-Senken der Erde: die tropischen Regenwälder<br />

<strong>und</strong> Urwälder Sibiriens <strong>und</strong> Kanadas. Wir zerstören sie für unseren immensen Bedarf an<br />

Holz <strong>und</strong> Papier, für Rinderweiden in Lateinamerika, für Palmölplantagen in Indonesien <strong>und</strong><br />

Malaysia, <strong>und</strong> für die Sojaproduktion als Viehfutter für unsere Massenviehhaltung. Jedes Jahr<br />

verschwinden 13 Millionen Hektar Wald. Pro Minute wird Regenwald in der Größe von 36 Fußballfeldern<br />

vernichtet.<br />

Beispiel: Die Abholzung des Cerrado im inneren Nordosten Brasiliens; Rettet den Regenwald (3-2009)<br />

Dort, wo sich noch vor einigen Jahren Mähnenwolf <strong>und</strong> Gürteltier gute Nacht sagten, dehnen sich nun endlose Soja-<br />

<strong>und</strong> Zuckerrohrmonokulturen aus. Gut zwei Drittel des Cerrado sind schon umgepflügt oder wurden zu Rinderweiden<br />

gemacht. Doch die Abholzung des Cerrado ist nicht nur ein brasilianisches Problem. Auch in Deutschland haben<br />

wir drei mal täglich ein Stück Cerrado auf dem Teller. Mit dem dort angebauten Soja werden unsere hungrigen<br />

Rinder, Schweine <strong>und</strong> Hühner in Europa gemästet. In jeder Milch, jedem Käse oder Joghurt, in jedem Stück Fleisch<br />

<strong>und</strong> in jedem Ei steckt auch ein wenig Cerrado. Das gleiche gilt genau so für all die Millionen Hektar abgeholzter<br />

Regenwaldflächen.<br />

Seit ein paar Jahren kommt noch ein rasanter Boom der "Nachwachsenden Rohstoffe" hinzu,<br />

denn die Ölindustrie hat diese sogenannten "Biotreibstoffe" als Alternative zu den knapper werdenden<br />

fossilen Rohstoffen <strong>und</strong> als lukratives Geschäft für sich entdeckt. Für den Anbau von<br />

Agrotreibstoffpflanzen wie Zuckerrohr, Palmöl <strong>und</strong> Jatropha werden Millionen von Hektar Regenwald<br />

gerodet. In Indonesien werden dafür sogar Torfwälder abgebrannt, was noch zusätzlich<br />

riesige Mengen an CO2 in die Luft freisetzt. Ähnliches passiert bei der Trockenlegung von Mooren<br />

<strong>und</strong> Sümpfen zur Landgewinnung für die landwirtschaftliche Nutzung. 20% der Treibhausgasemissionen<br />

stammen aus dem Abholzen <strong>und</strong> Abbrennen der Wälder <strong>und</strong> frei werdenden Sumpfgasen.<br />

2


Konsequenzen<br />

Was hat das alles nun für Konsequenzen?<br />

(aus: Vor uns die Sinflut, Die Erde von oben)<br />

Überflutungen, Dürren, Stürme, Erdrutsche - die Zahl durch Wetterextreme ausgelöster Naturkatastrophen<br />

ist in den letzten Jahrzehnten drastisch gestiegen.<br />

Was es bedeutet, dass sich die weltweite Durchschnittstemperatur seit Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

um 0,74 C° auf 15,6 C° erhöht hat, zeigt sich besonders deutlich an den Eiszonen der Erde.<br />

Seit 1900 ist etwa die Hälfte der Gletschermassen in den Alpen abgeschmolzen. In der Arktis,<br />

wo der Temperaturanstieg mit 2° C (in Zukunft bis zu 6-12°C) am stärksten ausfällt, verschwindet<br />

jährlich eine Eisfläche von der Größe Nordrhein-Westfalens. Seit 2000 wird das Abbrechen<br />

der Eisshelfs beobachet. Schmelzbäche durchteilen das Eis in Grönland. Zwischen April 2002<br />

<strong>und</strong> November 2005 verwandelten sich 240 Milliarden Kubikmeter Grönlandeis für immer in<br />

Wasser.<br />

Gleichzeitig tauen seit Jahrh<strong>und</strong>erten im Kälteschlaf liegende Permafrostböden auf, Seen <strong>und</strong><br />

Flüsse frieren später zu <strong>und</strong> werden früher wieder eisfrei.<br />

Die lebendige Welt beginnt sich bereits auf den Wandel einzustellen: Die Wachstumsperioden<br />

der Vegetation sind länger geworden, Bäume blühen früher, Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten dringen<br />

polwärts vor. Dafür wird der Lebensraum für Eisbären, Walrosse <strong>und</strong> andere Bewohner der Polregionen<br />

eng. Forscher berichten von verhungerten Eisbären <strong>und</strong> durch Hunger begründeten Kanibalismus<br />

untereinander.<br />

Für das gerade angebrochene Jahrh<strong>und</strong>ert prophezeit das Intergovernmental Panel on Climate<br />

Change (IPCC) eine noch sehr viel drastischere Veränderung: Um 1,4 bis 5,6 C° werden sich<br />

nach Einschätzung der Klimaforscher die globalen Durchschnittstemperaturen bis 2100 erhöhen<br />

- weitaus stärker als bisher angenommen. Parallel dazu könne der Meeresspiegel um bis zu 1,40<br />

Meter steigen. (manche sagen sogar 6m)<br />

Ein Gr<strong>und</strong> für die Verschärfung der IPCC-Prognose waren Studien über bisher nicht einkalkulierte<br />

Wechselwirkungen beim Kohlendioxid-Haushalt. Britische Forscher haben nämlich festgestellt,<br />

dass die Böden dabei eine bislang unterschätzte Rolle spielen. Denn bei den drohenden<br />

höheren Temperaturen wird organisches Material von den darin siedelnden Mikroben schneller<br />

zersetzt als zuvor vermutet - wobei Kohlenstoff als CO2 in die Luft abgegeben wird.<br />

Es gibt immer noch Menschen, auch einige Forscher, die den <strong>Klimawandel</strong> in Frage stellen (zB<br />

durch Schwankungen der Sonnenintensität verursacht), <strong>und</strong> als Schwindel oder Propagandatrick<br />

(zB der Atomenergielobby) bezeichnen.<br />

Unbestritten ist jedoch der drastische Anstieg des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre:<br />

Während er 1000 Jahre lang relativ konstant bei etwa 280 ppm lag, kletterte er seit 1900 auf heute<br />

fast 380 ppm. Das leugnen selbst die stärksten Gegner der Treibhauseffekt-Theorie auch nicht<br />

mehr.<br />

Eindeutig ist, dass das Gas zwar Licht aus dem All bis zur Erde durchlässt, aber von der Erde<br />

zurückgestrahlte Infrarotwellen absorbiert <strong>und</strong> sich dadurch erhitzt, weshalb die meisten Klimaforscher<br />

davon ausgehen, dass der CO2-Anstieg eine Erwärmung der Atmosphäre zur Folge hat.<br />

(Nach dem zweiten Weltkrieg hat der von Menschen verursachte Sulfatausstoss <strong>und</strong> Feinstaub zunächst die Erwärmung<br />

gebremst, ehe in den 1970er Jahren die Luftreinhaltungsmaßnahmen gegriffen haben. Seither schlägt der<br />

Treibhauseffekt voll durch.<br />

Die Zahlen illustrieren die schmale Bandbreite zwischen Normalität <strong>und</strong> Katastrophe. Denn der "natürliche Treibhauseffekt",<br />

besagte 280 ppm in der Atmosphäre, ist die Gr<strong>und</strong>lage irdischen Lebens. Ohne diese "Heizung" wäre<br />

die Erde zu einer unwirtlichen Eiswüste mit einer Duchschnittstemperatur von minus 18 C° erstarrt.<br />

Werden die vom Menschen hinzugefügten Mengen diese sensible Balance kippen?)<br />

3


Sieben bis acht Gigatonnen (Milliarden Tonnen) Kohlenstoff produzieren die Menschen heute<br />

im Jahr durch die Brandrodung der Wälder <strong>und</strong> die Verbrennung von fossilen Rohstoffen zur<br />

Energiegewinnung. Aus dem Anstieg des Kohlendioxidgehalts der Atmosphäre lässt sich errechnen,<br />

dass sich dort davon r<strong>und</strong> vier Gigatonnen ansammeln. Etwa zwei Gigatonnen nimmt der<br />

Ozean jährlich auf. Der Rest, ein bis zwei Gigatonnen Kohlenstoff (oder mehr) werden von der<br />

Biosphäre aufgesaugt.<br />

Naturwälder mit ihrem alten Baumbestand, ihrer Vielfalt an Arten <strong>und</strong> einer großen Menge an<br />

Totholz haben hierbei eine ganz besondere Bedeutung. Sie speichern sehr viel mehr Kohlenstoff<br />

als Nutzholzwälder <strong>und</strong> sind damit in der Bilanz als Kohlenstoffsenke sehr viel höher zu bewerten.<br />

(Das 1997 verabschiedete <strong>und</strong> am 16. Februar 2005 in Kraft getretene Kyoto-Protokoll hat hier nur einseitige Regelungen<br />

getroffen. Laut Übereinkunft sollen die Länder, die durch Aufforstung der Luft Kohlendioxid entziehen <strong>und</strong><br />

in organische Substanz verwandeln, entsprechend mehr fossile Brennstoffe verfeuern dürfen. Die Zerstörung der<br />

Naturwälder bleibt dabei jedoch unberücksichtigt, ebenso die Frage: Wie viel Kohlendioxid nimmt der Wald in<br />

welcher Wachstumsphase <strong>und</strong> unter welchen klimatischen Bedingungen auf, wie viel gibt er wieder ab, <strong>und</strong> wieviel<br />

speichert er in der Nettobilanz dauerhaft?<br />

Erst wenn die einzelnen Länder genau angeben könnten, wieviel Treibhausgase sie produzieren <strong>und</strong> wieviel davon<br />

die dortige Vegetation aufnimmt, ließe sich ein wirklich konsequenter Handel von Zertifikaten für CO2-Emissionen<br />

aufbauen.<br />

zu Handel mit Emissionsrechten: Stößt ein Land weniger CO2 aus als zugebilligt, kann es die Differenz an eine<br />

andere Nation verkaufen, die dann entsprechend mehr emittieren darf - Hauptsache die globale Bilanz bleibt stabil.<br />

Kritiker monieren zwar, dass sich reiche Industrieländer nun das Recht auf Umweltverschmutzung erkaufen können.<br />

Die meisten Klimaforscher jedoch haben keine prinzipiellen Bedenken, solange der Handel nicht die Begrenzung<br />

der CO2- Menge insgesamt gefährdet. )<br />

Dennoch: Der Überschuss von vier Gigatonnen Kohlenstoff aus menschlichen Aktivitäten lässt<br />

sich schon heute durch keine Senke wegdiskutieren. Er reichert sich Jahr für Jahr an <strong>und</strong> wird für<br />

unsere Nachkommen eine Atmosphäre schaffen, wie sie Menschen noch nie erlebt haben.<br />

"Während der vergangenen 420.000 Jahre schwankte der Kohlendioxidgehalt zwischen 180 <strong>und</strong><br />

280 ppm. Der Mensch hat es geschafft, innerhalb von 100 Jahren auf 370 ppm zu kommen, <strong>und</strong><br />

wenn wir so weiter machen, könnten wir 1000 ppm erreichen", mahnt Hans-Joachim Schellnhuber.<br />

Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung warnt deshalb: "Wir leben<br />

ohnehin in einer Warmzeit. Und jetzt sind wir dabei, die Heizung nochmals so richtig aufzudrehen.<br />

Das ist ein Spiel mit dem Feuer!"<br />

Eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um drei Celsiusgrade oder mehr werde<br />

verheerende Folgen haben. Akzeptabel seien allerhöchstens anderthalb bis zwei Grade, <strong>und</strong> diese<br />

Begrenzung wäre nur zu erreichen, wenn es gelänge, den CO2-Gehalt in der Atmosphäre bei<br />

zirka 550 ppm zu stabilisieren. Das bedeutet, wir müssten die Emissionen des Treibhausgases<br />

nicht um moderate 5,2 Prozent senken, wie in Kyoto vereinbart, sondern zügig weltweit um 50<br />

%, in den Industrieländern sogar um 60-80 %.<br />

Das Horrorszenario, das den nächsten Generationen sonst droht, wenn das Spiel mit dem Feuer<br />

nicht beendet wird, haben Klimaexperten minutiös vorher gesagt:<br />

In 50-70 Jahren werden die Eisflächen an den Polen möglicherweise ganz verschw<strong>und</strong>en sein.<br />

Je weniger Eisfläche vorhanden ist, desto mehr Sonnenstrahlung wird von den dunklen Wasserflächen<br />

absorbiert <strong>und</strong> in Wärme umgewandelt. Je wärmer die Weltmeere werden, desto höher<br />

ist die Verdunstung <strong>und</strong> damit der Wassergehalt in der Luft, was wiederum zu einer Häufung<br />

heftiger Niederschläge führen wird.<br />

Durch die Erwärmung des Meerwassers werden Korallenriff-Ökosysteme irreversibel geschädigt,<br />

womit auch der Lebensraum vieler Fischarten bedroht ist.<br />

Die Weltmeere versauern durch die verstärkte Anreicherung mit CO2.<br />

4


Insgesamt wird ein großer Anteil von Ökosystemen bei einem stärkeren Temperaturanstieg ihre<br />

derzeitige Gestalt nicht bewahren können. Viele Arten sind damit vom Aussterben bedroht, die<br />

Biodiversität insgesamt wird abnehmen.<br />

Der Meeresspiegel könnte bis zu 6 Meter ansteigen, was für flache Inseln wie die Malediven <strong>und</strong><br />

Mikronesien eine Vertreibung vieler Menschen bedeuten würde. Auch Amsterdam, Dakar, New<br />

York, Hamburg, Shanghai, Kalkutta <strong>und</strong> andere Küstenstädte würden im Meer versinken.<br />

In Zentralafrika trocknet der Tschad-See allmählich aus, da viele Flüsse nur noch nach der Regenzeit<br />

Wasser führen.<br />

Hitzewellen <strong>und</strong> Trockenzeiten erhöhen das Risiko von großflächigen Waldbränden, wie zB in<br />

Kalifornien, Südeuropa <strong>und</strong> Australien in den letzten Jahren.<br />

Sinkende Ernteerträge <strong>und</strong> mehrjährige Ernteausfälle in Afrika <strong>und</strong> anderen Entwicklungsländern<br />

verursachen Hunger in ländlichen Regionen <strong>und</strong> Nahrungsmittelkrisen auch für die urbane<br />

Bevölkerung.<br />

Starke Stürme vernichten ganze Waldgebiete. Hurrikans <strong>und</strong> Taifune nehmen größere Mengen<br />

an Wasser auf über den Meeren, die sinnflutartig über den Landflächen abregnen <strong>und</strong> dort verheerende<br />

Überschwemmungen verursachen.<br />

Durch Verarmung <strong>und</strong> Flucht wird es verstärkte Migrationsströme geben. Der WWF rechnet mit<br />

mehr als 100 Millionen Klimaflüchtlingen.<br />

Bei einem Temperaturanstieg von mehr als 1,5-2° steigt das Risiko der sogenannten "tipping<br />

points" (Umkipp-Punkte). Es handelt sich hierbei um Großrisiken, deren Eintritt direkt oder indirekt<br />

gefährliche Schäden für Mensch <strong>und</strong> Umwelt zur Folge hätte. Durch diese teils irreversiblen<br />

Prozesse kann es zu einem galoppierenden Treibhauseffekt kommen, wenn sich die verschiedenen<br />

tipping points durch ihre Wechselwirkungen gegenseitig aufschaukeln.<br />

Es besteht die Gefahr einer Schwächung der natürlichen Kohlenstoffsenken <strong>und</strong> der atlantischen<br />

thermohalinen Zirkulation.<br />

Eine zunehmende Süßwasserverdünnung des Golfstroms bremst die Zirkulation der Meeresströme,<br />

oder stoppt sie ganz, was zu einer Eiszeit in Europa führen kann.<br />

Das Abschmelzen des Grönlandeisschilds <strong>und</strong> der Himalaya-Gletscher ist irreversibel. Die Wasserversorgung<br />

von mehr als einer Milliarde Menschen in Asien ist langfristig gefährdet, da die<br />

Gletscher die wichtigsten Flüsse des Kontinents speisen.<br />

Die Freisetzung des natürlichen Methans durch Auftauen der Permafrostböden in Sibirien <strong>und</strong><br />

der Arktis <strong>und</strong> auch des "Methaneises" unter den Meeren nimmt zu (UN Weltbericht CD).<br />

Die Monsunzonen verschieben sich, zB in den südlichen Sahel hinein, mit Wechsel von Dürren<br />

<strong>und</strong> Überschwemmungen.<br />

Ein Kollaps des Amazonas-Regenwaldes ist möglich, durch den die "grüne Lunge" der Erde in<br />

eine zusätzliche CO2-Quelle verwandelt würde.<br />

Ab 3° C Temperaturanstieg besteht ein erhöhtes Risiko von abrupten, großen Verschiebungen im<br />

Klimasystem, zB mit dem Zusammenbruch der atlantischen thermohalinen Zirkulation oder des<br />

westantarktischen Eisschildes.<br />

Das heutige Zeitalter wird dann als Antropozän in die Erdgeschichte eingehen, weil es in so besonderem<br />

Maße vom Homo sapiens bestimmt wurde <strong>und</strong> das Gesicht dieses Planeten so sehr <strong>und</strong><br />

so schnell verändert hat.<br />

Es sind besonders die Länder der südlichen Hemisphäre <strong>und</strong> dort vor allem die armen Bevölkerungsgruppen,<br />

welche die bitteren Folgen der globalen Klimaveränderung jetzt schon zu spüren<br />

bekommen. Diejenigen, die am wenigsten für die Klimakrise verantwortlich sind, werden am<br />

meisten darunter leiden, denn sie verfügen nicht über die notwendigen Ressourcen <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

wie Technik, Finanzen <strong>und</strong> politischen Einfluss um den Folgen zu begegnen.<br />

Wir sollten die Entwicklungsländer aber auch mit in die Pflicht nehmen. Wir können uns ein so<br />

drastisches Bevölkerungswachstum wie in den vergangenen Jahrzehnten nicht mehr leisten.<br />

5


Auch hier muss sich die Einsicht durchsetzen, dass 2-3 Kinder pro Familie genug sind, kulturelle<br />

Werte müssen neu überdacht werden. Hoffentlich findet auch bei den evangelikalen Kirchen in<br />

den USA in Hinsicht Geburtenkontrolle endlich ein Umdenken statt. Sie haben lange genug<br />

sämtliche Familienplanungsprogramme torpediert <strong>und</strong> starken Einfluss in Afrika <strong>und</strong> Lateinamerika<br />

damit ausgeübt.<br />

Der Raubbau an den natürlichen Ressourcen, vor allem an Wald <strong>und</strong> Bäumen, verursacht lokal<br />

bedingte Klimaveränderungen. Es müssen massive Aufforstungskampagnen durchgesetzt <strong>und</strong><br />

von außen unterstützt werden. Der Zerstörung der tropischen Regenwälder aus reinen Wirtschaftsinteressen<br />

muss Einhalt geboten werden.<br />

Eine globale Veränderung des Klimas ist wohl nicht mehr zu vermeiden, nur das Ausmaß<br />

ist noch zu beeinflussen.<br />

(aus: Das Spiel mit dem Feuer)<br />

Die Verminderung des Energie- <strong>und</strong> Rohstoffeinsatzes auf ein Viertel, in einigen Fällen gar auf<br />

ein Zehntel des heutigen Standards wäre technisch machbar. Die Politiker müssten allerdings<br />

jeden Ressourcenverbrauch drastisch verteuern. Die Entwickler <strong>und</strong> Ingenieure müssten auf cleveres<br />

Materialsparen so viel Wert legen wie auf Leistung <strong>und</strong> modisches Design. Würden dann<br />

noch die K<strong>und</strong>en ihre Gewohnheiten ändern, wäre die Revolution für die Umwelt sogar "bei<br />

wachsenden Wohlstandsanprüchen" zu bewerkstelligen.<br />

Die frohe Botschaft kommt nicht an. Klaus Michael Meyer-Abich ärgert sich, dass Bürger, Politik<br />

<strong>und</strong> Industrie reagieren wie beim "Schwarzer Peter"-Spiel. Der Physiker, Philosoph <strong>und</strong> Professor<br />

saß jahrelang als Sachverständiger in jener Enquetekommission des B<strong>und</strong>estags, die sich<br />

dem "Schutz der Erdatmosphäre" verschrieben hat. Er hat gelernt: "Jeder schiebt dem anderen<br />

die Verantwortung zu, den ersten Schritt zu tun."<br />

Die Modelle scheitern nicht an ihrer Machbarkeit, sondern an unserer Psyche. Die Genussgesellschaft<br />

verteidigt intuitiv ihr Gewohnheitsrecht auf Behaglichkeit, Bequemlichkeit, Gedankenlosigkeit,<br />

Spaß. > Tempolimit? Ach, nein! > Kerosinsteuer? Zunächst eine freiwillige Abgabe, die<br />

vielleicht irgendwann in späterer Zukunft einmal verpflichtend wird.<br />

Zwischenstation Sackgasse. Die Experten haben das Trotz- <strong>und</strong> Trägheitsmoment vernachlässigt.<br />

Vor der flächendeckenden Einführung von Passivhäusern <strong>und</strong> Solarmobilen muss die Menschheit<br />

sich selbst überlisten, die bereit stehenden Rezepte zu ihrer Rettung anzuwenden.<br />

Solange das Verantwortungsbewusstsein dazu fehlt, hilft ein Trick, um sich selbst freizusprechen:<br />

Heuchelei. - Genuss ohne Reue ist der schönste - nichts einfacher, als den Gr<strong>und</strong> der<br />

Reue zu leugnen! Wir Heizer im Treibhaus geben uns aufgeklärt <strong>und</strong> besorgt. Wir bedauern,<br />

dass man sich im fernen Indien <strong>und</strong> im fernen China an einem überkommenen Modell der Verschwendung<br />

orientiert, dem wir längst abgeschworen haben. Wir halten uns für Musterschüler<br />

<strong>und</strong> Vorreiter in Sachen Zukunftsfähigkeit, auch wenn die Fakten noch so sehr dagegen sprechen.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des <strong>Klimawandel</strong>s ist eine Selbstbegrenzung zuallererst Verzicht auf noch<br />

mehr Wachstum, auf noch mehr Wohlstand zu Lasten anderer. Selbstbegrenzung bedeutet, die<br />

begrenzten Ressourcen gerecht zu teilen, damit für Menschen <strong>und</strong> Natur Leben möglich ist.<br />

Der <strong>Klimawandel</strong> <strong>und</strong> die wachsende Armut verlangen es, dass wir uns mit all unserer Kraft <strong>und</strong><br />

unserem Können auf den Weg zu einer solidarischen Weltgesellschaft, auf den Weg der Gerechtigkeit<br />

begeben.<br />

Nicht irgendwann, sondern jetzt.<br />

6


Handlungsmöglichkeiten<br />

Was jeder Einzelne von uns zum <strong>Klimaschutz</strong> beitragen kann<br />

Informieren Sie sich - über Internet, Zeitung, Radio, Fernsehen <strong>und</strong> Bildungsmaterial zB von<br />

EED, BfdW, German Watch, WWF, <strong>NABU</strong> <strong>und</strong> BUND oder Greenpeace.<br />

Reden Sie darüber mit anderen. Versuchen Sie, die Themen in Arbeitskreise <strong>und</strong> Diskussionsr<strong>und</strong>en<br />

einzubringen. Oder gründen Sie neue Gesprächskreise dafür.<br />

Überlegen Sie gemeinsam, was jeder Einzelne als Beitrag zum <strong>Klimaschutz</strong> leisten kann, tauschen<br />

Sie Erfahrungen aus.<br />

Und werden Sie aktiv!<br />

_______________________<br />

Schauen Sie sich den Film von Al Gore "Eine unbequeme Wahrheit" noch einmal an.<br />

Der Film endet damit, dass künftige Generationen sich die folgende Frage stellen könnten:<br />

"Was haben sich unsere Eltern gedacht, weshalb haben sie nichts getan?"<br />

Und weiter:<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, etwas zu tun, für jeden Einzelnen:<br />

Verwenden Sie energieeffiziente Elektrogeräte <strong>und</strong> Energiesparlampen.<br />

Verwenden Sie Thermostate mit Zeitschaltuhr.<br />

Verbessern Sie die Isolierung Ihres Hauses.<br />

Prüfen Sie Ihren Energieverbrauch.<br />

Wechseln Sie zu einem Energieanbieter, der Ökostrom anbietet.<br />

Recyclen Sie. Nutzen Sie alte Dinge um neues zu bauen oder zu reparieren.<br />

Gehen Sie zu Fuß oder fahren Sie mit dem Fahrrad, wo immer es möglich ist.<br />

Benutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel.<br />

Fahren Sie ein Hybridauto (oder demnächst ein Elektroauto).<br />

Wählen Sie Politiker, die daran arbeiten, diese Klimakrise zu lösen.<br />

Oder kandidieren Sie selbst.<br />

Pflanzen Sie Bäume, viele Bäume.<br />

Sprechen Sie Ihre Nachbarn an <strong>und</strong> reden Sie über diese Maßnahmen.<br />

(Sagt euren Eltern, sie sollen die Welt in der wir leben nicht kaputt machen.)<br />

Wenn Sie an das Gebet glauben, beten Sie, dass die Menschen die Kraft finden, sich zu ändern.<br />

Ein afrikanisches Sprichwort besagt: Wenn du betest, beweg deine Füße.<br />

Andere gute eindrückliche Filme in dem Zusammenhang sind zB "Home", "Unsere Erde", "Unsere<br />

Ozeane" oder auch "The day after tomorrow".<br />

Vielleicht kann man in Kirchen gemeinsame Filmabende organisieren.<br />

Im Schulunterricht sollten diese Filme zum Standardprogramm gehören.<br />

<strong>Klimaschutz</strong> muss zu einem Querschnittsthema in der Ausbildung <strong>und</strong> Erziehung jüngerer<br />

Generationen werden. Setzen Sie sich dafür ein. - Denn das passiert noch nicht genug.<br />

7


Weitere Empfehlungen<br />

Man kann diese Liste von Empfehlungen noch weiter fortsetzen. Es gibt so viele Möglichkeiten -<br />

im Großen wie im Kleinen - um Energie zu sparen.<br />

Ernährung <strong>und</strong> Konsum<br />

Kaufen Sie Nahrungsmittel, die in Ihrer Nähe hergestellt wurden, um Transportkosten zu sparen.<br />

Dadurch hätten wir auch weniger LKWs auf den Straßen.<br />

Kaufen Sie heimische saisonale Gemüse- <strong>und</strong> Obstarten, für deren Produktion <strong>und</strong> Transport weniger<br />

Energie notwendig ist <strong>und</strong> die zudem weniger pestizidbelastet sind.<br />

Kaufen Sie Bioprodukte, die ohne Kunstdünger <strong>und</strong> Pestizide hergestellt wurden.<br />

Beides belastet unsere Umwelt <strong>und</strong> benötigt sehr viel Energie für die Herstellung, besonders von Stickstoff.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte gelten: Mehr Qualität als Quantität, auch bei der Ernährung.<br />

Essen Sie weniger Fleisch, Milchprodukte, Fisch <strong>und</strong> Reis, dafür mehr Kartoffeln <strong>und</strong> Teigwaren,<br />

lokales Gemüse <strong>und</strong> Obst.<br />

Proteinreiches Soja ist heute die Basis unseres Viehfutters. 4 Millionen Tonnen/Jahr werden aus Lateinamerika<br />

importiert, wo für Sojaanbauflächen der Regenwald gerodet wird. Weite Transportwege brauchen viel Energie.<br />

Ein Rind produziert ca. 200 Liter Methangas am Tag, eines der schädlichsten Klimagase, 24x stärker im Vergleich<br />

zu CO2. Ebenso wird im Nassreisanbau viel Methangas freigesetzt.<br />

Unsere Weltmeere sind hoffnungslos überfischt, viele Arten stehen auf der Roten Liste. Etwa 30% wird als sogenannter<br />

Beifang einfach wieder über Bord geworfen, meist ohne Überlebenschance.<br />

Akzeptieren Sie Kunstfleisch, wenn diese neue Technologie endlich auf den Markt kommt.<br />

Es ist gesünder, klimaschonender <strong>und</strong> ethischer als die derzeitige Massenviehhaltung.<br />

Kaufen Sie Produkte aus dem Fairen Handel, denn hier wird bei der Produktion mehr auf Umweltschutz<br />

geachtet <strong>und</strong> <strong>Klimaschutz</strong>maßnahmen gefördert.<br />

Kaufen Sie Mehrweg- statt Einwegflaschen.<br />

Versuchen Sie, den Verpackungsmüll zu reduzieren.<br />

Nehmen Sie Stoffbeutel, Korb oder Rucksack mit zum Einkaufen.<br />

Verwenden Sie Umweltschutzpapier, auch für Küchenrollen, Tempos <strong>und</strong> Klopapier.<br />

Ein großer Teil unserer Zellulose <strong>und</strong> das Frischpapier kommt aus Indonesien <strong>und</strong> Malaysia, den Ländern, in denen<br />

momentan der größte Raubbau an den Regenwäldern betrieben wird.<br />

Kaufen Sie keine Möbel aus Tropenholz. Auch keine Gartenmöbel.<br />

Das FSC-Gütesiegel für Nachhaltige Forstwirtschaft ist nur bedingt empfehlenswert. Lieber ganz darauf verzichten.<br />

Kaufen Sie haltbare <strong>und</strong> zeitlose Kleidung, wenn möglich aus Naturfasern aus dem biologischen<br />

Anbau. zB von Hess Natur, Otto, DM (Babykleidung)<br />

Informieren Sie sich - <strong>und</strong> konsumieren Sie bewußter.<br />

Organisieren Sie gemeinsam einen globalen oder konsumkritischen Stadtr<strong>und</strong>gang durch die<br />

verschiedenen Einkaufsläden in Ihrer Stadt. Boykottieren Sie Straßencafes mit Heizpilzen.<br />

Engagieren Sie sich in einer der vielen Organisationen, die zur Lösung der Klimakrise beitragen<br />

wollen.<br />

zB Greenpeace, German Watch, Robin Wood, BUND, Prima Klima weltweit eV, we are what we do, Jungle Rivers<br />

8


Haushalt <strong>und</strong> Energieverbrauch<br />

Schalten Sie in Räumen, die nicht genutzt werden, die Heizung ab.<br />

19-20° C Raumtemperatur ist im allgemeinen gesünder als überheizte Räume im Winter. Ziehen<br />

Sie einen Pullover an <strong>und</strong> legen Sie sich eine Wolldecke über die Beine, wenn Sie gemütlich<br />

sitzen möchten. 1°C weniger Raumtemperatur bringt 6 % Energieeinsparung.<br />

Duschen statt baden, das spart etwa 70% Wasser <strong>und</strong> Energie.<br />

Beschränken Sie die Duschzeit auf 5-10 Minuten. Einmal baden entspricht 30 Minuten duschen.<br />

Wäsche waschen reicht bei 40°C oder höchstens 60°C.<br />

Kochwäsche bei 90°C ist heute bei moderner Technologie überflüssig.<br />

Trocknen Sie Ihre Wäsche auf einem Wäscheständer statt im Trockner.<br />

Kaufen Sie einen energiesparenden Kühlschrank, Gefrierschrank, Wasch- oder Spülmaschine.<br />

Schalten Sie die standby-Schaltungen an Stereoanlagen, Computern oder Fernsehen aus.<br />

Wegen des Stromverlusts durch das leuchtend rote Lämpchen müssen in Deutschland zwei Atomkraftwerke laufen.<br />

Ziehen Sie Netzteile <strong>und</strong> Akkus nach abgeschlossener Ladung aus der Steckdose.<br />

Tauschen Sie Ihren Desktop-PC gegen ein Notebook aus. Es ist wesentlich energieeffizienter.<br />

Schauen Sie Fernsehen über das TV-Gerät. Der PC braucht vielleicht nicht mehr Strom, aber die<br />

Großrechner, über die die Menge an Daten übertragen wird, brauchen sehr viel Energie.<br />

Nutzen Sie Multifunktionsgeräte. Sie brauchen bis zu 30% weniger Energie als Drucker, Fax,<br />

Kopierer <strong>und</strong> Scanner einzeln.<br />

Verzichten Sie bei der Gartenarbeit auf elektrische <strong>und</strong> motorbetriebene Geräte, die störenden<br />

Lärm verursachen, unnötig Energie verbrauchen <strong>und</strong> zT Schadstoffe ausstoßen.<br />

Bauen Sie Ihr neues Eigenheim oder renovieren Sie Ihren Altbau unter energetischen Gesichtspunkten:<br />

- mit Wärmedämmung, möglichst an den Außenwänden<br />

- mit Solarzellen für die Warmwassergewinnung <strong>und</strong> Photovoltaic zur Stromproduktion<br />

- mit der Nutzung von Erdwärme (Geothermie) oder kleinen Blockheizkraftwerken als<br />

alternative Heizmöglichkeiten.<br />

- mit gut isolierten Fenstern <strong>und</strong> Türen<br />

Wenn Sie keine eigene Photovoltaic-Anlage haben, wechseln Sie zu einem Ökostromanbieter.<br />

zB Greenpeace Energy, Lichtblick, Elektrizitätswerke Schönau, Naturstrom www.stromwechseln-wirkt.de<br />

Zur Zeit wird erst 17 % des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien gewonnen.<br />

Für Kirchengemeinden ist hier das Projekt "Grüner Hahn" der westfälischen Landeskirche (ev.)<br />

interessant, mit guten Empfehlungen <strong>und</strong> einem Beratungsangebot für ein nachhaltiges Umweltmanagementsystem.<br />

(Handlungs-Empfehlungen für Kirchen (<strong>Klimawandel</strong>-Heft S.20, EED/BfdW-Aktionsmappe):<br />

Konzept "Grüner Hahn"einführen, Einsatz für <strong>Klimaschutz</strong>, Ökostrom beziehen, klimafre<strong>und</strong>lich wirtschaften,<br />

klimaverträglich reisen, in <strong>Klimaschutz</strong> investieren)<br />

9


Mobilität <strong>und</strong> Reisen<br />

Nutzen Sie Ihre Beine <strong>und</strong> fahren Sie mit dem Rad oder gehen Sie zu Fuß, wo immer das möglich<br />

ist. Vor allem für Kinder ist auch der Roller eine Alternative für den Schulweg.<br />

Regen Sie an, in Schulen <strong>und</strong> Kindergärten das "Grüne Meilen" Projekt immer wieder mal<br />

durchzuführen. Jeder Kilometer, der von den Kindern mit Roller, Rad oder zu Fuß zur Einrichtung zurück gelegt<br />

wurde, wird angerechnet. Die Besten werden ausgezeichnet. Mit Sponsoren kann man das damit gesammelte Geld<br />

an ein Kinder- oder Naturschutzprojekt spenden.<br />

Benutzen Sie den Nahverkehr <strong>und</strong> reisen Sie mit Bus <strong>und</strong> Bahn.<br />

Reisebusse sind im Vergleich die sparsamsten Transportmittel. (CO2 Emissionsrechner)<br />

Machen Sie keine Kurzurlaube per Flugzeug.<br />

Machen Sie Urlaub dort, wo man mit Bahn, Bus oder Schiff hin kommt.<br />

Der entspannendste Urlaub ist auf einer autofreien Nordseeinsel.<br />

Setzen Sie andere Maßstäbe an Ihren persönlichen Urlaub.<br />

Zitat des Schweizer Tourismuskritikers Jost Krippendorf<br />

"Wie kommen wir vom extensiven zum intensiven Reisen, vom Kilometerfressen zum Verweilen, vom Abhaken im<br />

Reiseführer zum Stehenbleiben <strong>und</strong> Sinnieren, von der Hetze zur Muße, vom aggressiv Zerstörerischen zur kreativen<br />

Kommunikation, vom Kamera-umhängten Trottel zu Menschen mit dem dritten Auge?"<br />

Tipps für einen Nachhaltigen Tourismus findet man in verschiedenen Informationsheften.<br />

Heft "Tourismus", EED/BfdW Aktionsmappe (auslegen)<br />

Naturspiegel 2/2008<br />

Touristischer Klima-Fußabdruck, WWF (Heft)<br />

Tourism Watch www.tourism-watch.de<br />

Forum Anders Reisen www.forumandersreisen.de<br />

Viabono www.viabono.de<br />

WWF www.wwf.de/interaktiv/verbrauchertipps/besser-reisen/<br />

Kurzfilm von GermanWatch: "Die Rechnung" (5 min)<br />

Wer dennoch fliegen muss <strong>und</strong> zugleich Verantwortung übernehmen will, sollte sich unter<br />

www.atmosfair.de oder www.myclimate.de die Emissionen für jede Strecke berechnen lassen. Eine<br />

damit verb<strong>und</strong>ene Klimaspende geht an Energiesparprojekte in Entwicklungsländern.<br />

Kaufen Sie einen Hektar Regenwald um Ihre nicht vermeidbaren Flüge zu kompensieren. Ein<br />

Hektar kostet 120,-€. www.regenwald.org<br />

(http://www.prima-klima-weltweit.de/co2/co2-emissionen-berechnen.php auch für Aufforstungsprojekte)<br />

23% der energiebezogenen Treibhausgasemissionen stammen aus dem Verkehrssektor. Bis 2050<br />

soll sich die Anzahl der Autos weltweit noch einmal verdoppeln.<br />

Machen Sie sich eine kraftstoffsparende Fahrweise zu eigen (es gibt dafür auch Fahrtrainings).<br />

100 kmh auf der Autobahn tut's auch!<br />

Stellen Sie den Motor aus, wenn das Auto steht.<br />

Den Motor warm laufen lassen im Winter ist Unsinn.<br />

Entfernen Sie unnötigen Ballast <strong>und</strong> ungenutzte Dachaufbauten.<br />

Kontrollieren Sie den Reifendruck. 2,8-3 bar ist optimal.<br />

Vermeiden Sie Klimaanlage <strong>und</strong> Sitzheizung. Kaufen Sie ein weißes statt ein schwarzes Auto.<br />

Achten Sie beim Neukauf eines Autos auf den Energieverbrauch. 5-Liter Autos gibt es heute<br />

überall im Angebot, auch 3-Liter-Autos sind auf dem Markt. Das Auto der Zukunft wird wahrscheinlich<br />

das Elektroauto sein.<br />

Berechnen Sie Ihren Ökologischen Fußabdruck <strong>und</strong> regen Sie Lehrer dazu an, das auch mit<br />

ihren Schülern zu tun. Ökologischer Fußabdruck in der Schule, Forum Umweltbildung, Wien<br />

www.mein-fussabdruck.at www.footprint.at<br />

10<br />

CO2-Emissionen pro Hin-<strong>und</strong> Rückflug/Person<br />

Düsseldorf -Mallorca 720 kg, Dd-Lissabon 940 kg<br />

Dd - NewYork 4020 kg, Dd - Kapstadt 6940 kg<br />

Dd - Kathmandu 4720 kg, Dd - Auckland 13800 kg<br />

Hinzu zu rechnen sind noch Stickoxide <strong>und</strong> Wasserdampf,<br />

die in der Höhe ein sehr viel stärkeres<br />

Erwärmungspotential haben als CO2.<br />

Schwere Geländewagen brauchen bei<br />

sparsamem Verbrauch 12-13 l Kraftstoff,<br />

bei Vollgas bis zu 60 Liter.<br />

Der Porsche Cayenne produziert pro 100<br />

km etwa 36 kg CO2.


Umwelt <strong>und</strong> Natur<br />

Pflanzen Sie Bäume, viele Bäume (Al Gore) <strong>und</strong> schützen Sie große alte Bäume, die ein h<strong>und</strong>ertfaches<br />

an CO2-Aufnahmekapazität haben im Vergleich zu kleinen jungen Bäumen.<br />

Fordern Sie Regeln für den Schutz großer Bäume, um wahlloses Fällen zu verhindern. Jeder<br />

Baum ist heute wichtig. Baumschutzsatzungen sind sinnvoll <strong>und</strong> sollten angewandt werden.<br />

Motivieren Sie Lehrer <strong>und</strong> Schüler dazu, einen Schulwald zu pflanzen.<br />

Sensibilisieren Sie Kinder für Klima-, Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutzthemen.<br />

Trennen Sie Ihren Müll <strong>und</strong> vermeiden Sie Verpackungsmüll, wo eben möglich.<br />

Wir müssen letztendlich hin zu einem Recyclingsystem kommen, bei dem alle Rohstoffe in einem geschlossenen<br />

Kreislauf immer wieder verwertet werden. Denn unsere Ressourcen sind begrenzt. Und unsere Umwelt ist vermüllt.<br />

Vor allem die Weltmeere werden immer noch als wilde Müllkippe genutzt.<br />

Geben Sie alte Handys nicht zum Elektroschrott sondern an Umweltorganisationen wie <strong>NABU</strong><br />

oder WWF.<br />

Handys enthalten wertvolle seltene Rohstoffe wie zB Coltan (Tantal) aus dem kongolesischen Regenwald, das auf<br />

jeden Fall wieder verwertet werden sollte. Mit 2-3 € pro Alt-Handy können damit Naturschutzgroßprojekte wie<br />

"Mittlere Elbe" teilfinanziert werden.<br />

Geldanlagen<br />

Investieren Sie Ihr Geld in nachhaltige umwelt- <strong>und</strong> sozialverträgliche Kapitalanlagen.<br />

Unterstützen Sie Projekte <strong>und</strong> Neuanlagen für Erneuerbare Energien.<br />

Die UmweltBank in Nürnberg steht für umwelt- <strong>und</strong> sozialverträgliche Investments, Finanzierung von Umweltprojekten,<br />

insbesondere Solaranlagen <strong>und</strong> Windenergieparks in ganz Europa<br />

Sie bietet relativ sichere Kapitalanlagen (Genußscheine, grüne Aktien, Sparkonto, Umweltfonds mit vernünftigen<br />

Renditen), Ökologische Baufinanzierung <strong>und</strong> Altbausanierung, <strong>und</strong> einen sehr guten Service.<br />

Vom Südwindinstitut in Siegburg werden diese Kapitalanlagen als "ethische Kapitalanlagen" eingestuft, d.h. es gibt<br />

keine Investments in Großprojekte die Umwelt zerstören oder benachteiligte Gruppen (zB Indianervölker) von<br />

ihrem Land vertreiben, wo andere Banken wie Weltbank <strong>und</strong> KfW keine Skrupel haben.<br />

Politik<br />

Mischen Sie sich ein.<br />

Machen Sie selber Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Engagieren Sie sich in Umweltverbänden für Klima-, Natur- <strong>und</strong> Umweltschutz.<br />

Schreiben Sie Zeitungsartikel oder Briefe an Politiker <strong>und</strong> Firmenchefs.<br />

Schreiben Sie zB an Henkel, dass Sie deren Produkte nicht mehr kaufen, solange Palmöl darin enthalten ist.<br />

Fordern Sie eine Baumsatzung für Ihre Kommune, wenn es das noch nicht gibt.<br />

Sammeln Sie Unterschriften <strong>und</strong> formulieren Sie einen Bürgerantrag, wenn es darum geht, Bäume<br />

zu schützen, den Nahverkehr oder das Radwegesystem auszubauen.<br />

Beteiligen Sie sich an einer Bürgersolaranlage <strong>und</strong> an einem Bürgerwäldchen.<br />

Fordern Sie den Ausstieg aus der Kohle- <strong>und</strong> Atomenergie <strong>und</strong> stattdessen nachhaltige <strong>Klimaschutz</strong>konzepte<br />

für Politik <strong>und</strong> Wirtschaft mit Erneuerbaren Energien.<br />

In Deutschland ist der Bau von 30 neuen Kohlekraftwerken geplant.<br />

Fordern Sie die B<strong>und</strong>eskanzlerin <strong>und</strong> den Umweltminister auf, sich für die folgenden Klimaziele<br />

für Deutschland, in der EU <strong>und</strong> weltweit einzusetzen, <strong>und</strong> diese festgelegten Ziele hier in<br />

Deutschland auch konsequent umzusetzen:<br />

1. Der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur muss auf unter zwei Grad Celsius gegenüber dem<br />

vorindustriellen Niveau begrenzt werden.<br />

11


2. Bei den weltweiten Emissionen von Treibhausgasen muss innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre eine<br />

Trendwende geschafft <strong>und</strong> bis 2050 müssen die globalen Emissionen halbiert werden (gegenüber 1990).<br />

3. Die Industrieländer müssen ihre Emissionen um mindestens 40 Prozent bis 2020 <strong>und</strong> 90 Prozent bis<br />

2050 (gegenüber 1990) verringern. Diese Verpflichtung ist unerlässlich <strong>und</strong> entspricht dem Verursacherprinzip.<br />

Nehmen wir Herrn Röttgen beim Wort mit seinem erklärten Ziel: Verringerung der CO2-Emissionen auf<br />

fast 0 bis zum Jahr 2050. Auch wenn er dann nicht mehr Umweltminister sein wird <strong>und</strong> dafür gerade stehen muss.<br />

4. Die klimapolitische Verantwortung auch der Schwellen- <strong>und</strong> Entwicklungsländer wächst. Die Industrieländer<br />

sollten den Aufbau klimaverträglicher Energiestrukturen dort aktiv unterstützen sowie selbst<br />

eine Vorreiterrolle einnehmen.<br />

5. Klima- <strong>und</strong> Energiepolitik müssen zum integralen Bestandteil der Entwicklungspolitik werden, denn<br />

nur so können die Überwindung der Armut <strong>und</strong> die Stabilisierung unseres Klimas erreicht werden.<br />

6. Jedes Land sollte 0,02 % seines Staatshaushaltes für die Entwicklung <strong>und</strong> den Einsatz von Erneuerbaren<br />

Energien <strong>und</strong> den <strong>Klimaschutz</strong> aufwenden.<br />

Unterstützen Sie Proteste, Demos <strong>und</strong> Kampagnen für den <strong>Klimaschutz</strong>, für den Regenwaldschutz<br />

oder gegen den Neubau von Kohlekraftwerken <strong>und</strong> gegen die Beimischungsquoten von<br />

Agrotreibstoffen für Benzin <strong>und</strong> Dieselkraftstoffe.<br />

Unterstützen Sie die Organisation "Rettet den Regenwald" mit email-Protestaktionen gegen geplante<br />

Abholzungen, Baumaßnahmen <strong>und</strong> Anlage von Plantagen in Regenwaldgebieten oder<br />

Palmölnutzung hier in Deutschland. www.regenwald.org Regenwald-Reports<br />

(Existierende Wälder absorbieren mehr als ein Drittel der globalen CO2-Emissionen.)<br />

Fordern Sie eine Intensivierung der Forschung für klimaschonende Innovationen im Bereich der<br />

Erneuerbaren Energien, für Kunstfleisch <strong>und</strong> Kunstfisch <strong>und</strong> Künstliche Photosynthese. Hierfür<br />

müssen mehr Gelder bereit gestellt werden.<br />

Unterstützen Sie Entwicklungshilfeorganisationen, die dezentrale Kleinprojekte für Erneuerbaren<br />

Energien in den Ländern des Südens finanzieren. Oder solche Projekte, die die lokale Zivilgesellschaft<br />

dabei unterstützen, die Bevölkerung für den <strong>Klimawandel</strong> zu sensibilisieren, von<br />

ihren Regierungen eine ambitionierte <strong>Klimaschutz</strong>politik zu fordern <strong>und</strong> demokratische Prozesse<br />

fördern.<br />

__________________<br />

Wir brauchen eine Nachhaltige Enwicklung. Das heisst, wir müssen den Umweltverbrauch verringern,<br />

weniger Energie verbrauchen, sparsamer mit den Dingen umgehen, Rohstoffe besser<br />

nutzen. Wir dürfen nicht mehr Schadstoffe <strong>und</strong> Treibhausgase in die Umwelt einbringen als von<br />

den Ökosystemen (Luft, Boden, Süßwasser <strong>und</strong> Meere) ohne Schaden aufgenommen werden<br />

kann. Und wir sollten so leben, dass auch andere leben können, dass die Menschen in der "Dritten<br />

Welt" ihr Auskommen haben, <strong>und</strong> dass auch unsere Kinder <strong>und</strong> Kindeskinder gute Lebensmöglichkeiten<br />

vorfinden.<br />

Empfehlung:<br />

Anstoss zu einer gesellschaftlichen Debatte:<br />

EED/BfdW/BUND-Projekt "Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt"<br />

Diskussionsforen in Kirchengemeinden <strong>und</strong> anderswo, Vortragsreihen, Gottesdienste, Konfirmandenunterricht,<br />

Schule<br />

12


Was müsste geschehen für eine Umkehr im Umgang mit den Ressourcen?<br />

aus: Das Spiel mit dem Feuer, Die Erde von oben<br />

Der "schweren S-Klasse die Anerkennung zu verweigern, sie nicht als Statussymbol, sondern als<br />

unnötige Umweltbelastung zu sehen", wie ein Umweltberater der Hamburger Handwerkskammer<br />

das vor Jahren vorschlug, hätte ein sozio-ökonomisches Erdbeben zur Folge. Heute verbieten<br />

sich selbst die Grünen derartige Gedankenspiele. Ausgerechnet am 13. Januar 2001, am 25.<br />

Jahrestag der Parteigründung, sprach sich ihr Vorsitzender Reinhard Bütikofer im Gespräch mit<br />

der Süddeutschen Zeitung gegen eine Verteuerung des Autofahrens aus: "Unsere grüne Botschaft<br />

ist das nicht."<br />

Der im Jahr 1993 verstorbene Ökologe Herbert Gruhl, einst Mitbegründer der grünen Bewegung,<br />

hat in seinem Buch "Himmelfahrt ins Nichts" geschrieben: "Die Evolution des Lebens auf unserem<br />

Planeten resultiert aus einem endlosen Leistungswettbewerb; ein Wettbewerb mit dem Ziel<br />

der Nicht-Leistung ist nicht vorstellbar."<br />

Um das Dilemma zu ermessen, hilft ein Blick auf diejenigen, die dem Ideal der CO2-<br />

Minimierung in der Praxis recht nah kommen. Es sind nicht etwa die bewitzelten Ökofreaks im<br />

Schafwollpullover, sondern - noch schlimmer - die Penner. Die sind Meister der Ausnutzung von<br />

Abwärme <strong>und</strong> leben von dem, was andere übrig lassen. Sie waschen (sich) selten, halten ihren<br />

Anzug vom vorletzten Jahr noch lange nicht für out. Wenn sie sich überhaupt vom Fleck bewegen,<br />

dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln <strong>und</strong> nur so lange, bis der Kontrolleur kommt. Als<br />

Wärmedämmung nutzen sie alte Zeitungen; als Heizenergie Feuer von innen - hochprozentigen<br />

Alkohol. Das ist zwar auf die Dauer nicht ges<strong>und</strong>, aber der Weinbrand stammt immerhin zumeist<br />

aus einheimischer Produktion.<br />

Das neue Leitbild des aufgeklärten Sympathieträgers mit umweltverträglichem persönlichen<br />

CO2-Konto müsste energetisch eher den Pennern als dem Jetset gleichen. Vielleicht entspricht es<br />

ja dem neuen "vernünftigen" Luxustyp, den eine amerikanische Studie so beschreibt: Mr. <strong>und</strong><br />

Mrs. Lifestyle des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts schätzen Immaterielles - Zeit, Beweglichkeit, sinnvolle <strong>und</strong><br />

sozial anerkannte Freizeitbeschäftigung. Gewissermaßen als Brüder <strong>und</strong> Schwestern von Jesus,<br />

Buddha <strong>und</strong> Sokrates: zu Fuß flanierend unterwegs für die gute Sache.<br />

(Wir brauchen einen Paradigmenwechsel <strong>und</strong> ein neues Wertesystem.)<br />

Vielleicht ist nur eine neue Modewelle nötig, <strong>und</strong> alles wird gut. Die Zeitschrift Psychologie<br />

heute hat schon vor über einem Jahrzehnt das Ende einer Gegenwart eingeläutet, in der "innere<br />

Leere ständig mit Konsumgütern, Kalorien, Erlebnissen, Unterhaltung <strong>und</strong> Politik-Symbolen<br />

aufgefüllt werden" musste. Der "nie abreißende Strom von Waren <strong>und</strong> Erlebnissen", den wir<br />

"Teilzeit-Hedonisten" eben noch begehrten, wird in Zukunft verschmäht werden. Die "Kunst<br />

des stilvollen Verarmens" zu beherrschen, wie es der Autor Alexander von Schönburg inzwischen<br />

propagiert, entlastet das Girokonto, das Gewissen <strong>und</strong> - die Erdatmosphäre.<br />

So könnte es beginnen: Kinder-Elektromobile <strong>und</strong> Angeber-PS-Kutschen auf den Autofriedhof.<br />

Muskelkraft statt Fahrstuhl. Abschied vom Chromosom E, ehe sein Platz im Genom überhaupt<br />

zweifelsfrei festgestellt wurde.<br />

Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann können wir die<br />

Welt verändern - <strong>und</strong> diesen w<strong>und</strong>erbaren Planeten bewahren.<br />

Sollten wir nicht umsichtiger mit dieser einmaligen Schöpfung Gottes umgehen <strong>und</strong> als Christen<br />

unseren Schöpfungsbewahrungsauftrag wirklich ernst nehmen?<br />

13


<strong>Klimawandel</strong> - biblisch-theologische Gedanken, Pastor Klaus Breyer<br />

Der oft zitierte, dabei aus seinem Zusammenhang gerissene Herrschaftsauftrag des Menschen über die<br />

Natur, das dominium terrae des ersten Schöpfungsberichts: "Seid fruchtbar <strong>und</strong> mehret euch <strong>und</strong> füllet die<br />

Erde <strong>und</strong> machet sie euch untertan" (Gen 128) wurde zum Ankerpunkt einer heute fast religiös anmutenden<br />

Fortschrittsgläubigkeit.<br />

Die Natur wurde dabei degradiert zu einem "Ding", einer Ressource, Rohstofflager <strong>und</strong> Produktionsfaktor,<br />

<strong>und</strong> wird damit zur Ausbeutung freigegeben.<br />

Es ist aber nicht ein von Gott verliehener grenzenloser Herrschaftsauftrag, nicht die Fähigkeit zur Versklavung<br />

der Natur, die den Mensch als "Krone der Schöpfung" konstituiert.<br />

"Der Mensch ist als Mitwisser Gottes tiefer <strong>und</strong> radikaler in das Geschehen der Schöpfung einbezogen,<br />

als das von jedem anderen Geschöpf gelten kann." (Günter Altner, Biologe <strong>und</strong> Theologe)<br />

Als geist- <strong>und</strong> vernunftbegabtes Wesen, das über sich selbst <strong>und</strong> die Folgen seines Tuns reflektieren kann,<br />

wächst dem Menschen eine besondere Verantwortung für die Natur, für Gottes Schöpfung zu.<br />

"Der Mensch ist sich der Liebe Gottes, die aller Kreatur gilt <strong>und</strong> von der alles lebt, bewußt, <strong>und</strong> aus diesem<br />

Bewußtsein erwächst seine Verantwortung, Fähigkeit <strong>und</strong> Verpflichtung, diese Erde treuhänderisch<br />

zu bebauen <strong>und</strong> zu bewahren." (Altner)<br />

Erst wenn er diese besondere Verantwortung übernimmt, wird der Mensch zum Ebenbild Gottes.<br />

Als Haushalter Gottes ist es seine Aufgabe, wie im 2. Schöpfungsbericht (Gen 2,15) beschrieben, die<br />

Natur, die ihren Ursprung in Gott hat, zu "bebauen <strong>und</strong> zu bewahren".<br />

Die Erde bebauen <strong>und</strong> bewahren, die Welt gestalten <strong>und</strong> gleichzeitig das Leben fördern: Man kann kaum<br />

eine prägnantere Formulierung für das Leitbild einer Nachhaltigen Entwicklung finden.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist die Natur mehr als ein Rohstofflager, mehr als Um-Welt. Sie ist lebendige<br />

Mit-Welt.<br />

Wenn wir der Verheißung unseres Glaubens, der Verheißung eines auf uns zu kommenden Reiches der<br />

Gerechtigkeit, vertrauen, dann kann <strong>und</strong> darf "Nach uns die Sinflut" nicht unser Lebensmotto sein. Dann<br />

ist das heute so beliebte "schneller - höher - weiter, koste es, was es wolle ..." kein erstrebenswertes Ziel.<br />

Die Freiheit, zu der uns Christus befreit hat (Gal 5,1) ist eine Freiheit zur Selbstbegrenzung. Eine Selbstbegrenzung,<br />

die die Würde <strong>und</strong> Freiheit anderer Menschen, zukünftiger Generationen <strong>und</strong> die Bewahrung<br />

der Schöpfung zum Maßstab hat.<br />

Der <strong>Klimawandel</strong> <strong>und</strong> die wachsende Armut verlangen es, dass wir uns mit all unserer Kraft <strong>und</strong> unserem<br />

Können, auf den Weg zu einer solidarischen Weltgemeinschaft, auf den Weg der Gerechtigkeit begeben.<br />

Nicht irgendwann, sondern jetzt.<br />

Ohne Ökologie ist im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert keine Gerechtigkeit mehr zu haben. Gerechtigkeitsfähig werden nur<br />

Wohlstandsmodelle sein können, welche der Biosphäre nicht zu viel abverlangen. (ZD, S.89)<br />

Die Gedanken von Klaus Breyer <strong>und</strong> die Zitate sind Teil eines neuen Projekts der evang. Kirche in Deutschland:<br />

"Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt".<br />

Dieses Projekt <strong>und</strong> die gleichnamige Studie des Wuppertalinstituts sollen einen Anstoß geben zu einer gesellschaftlichen<br />

Debatte.<br />

14


Weitere Zitate<br />

Zum Abschluss noch vier Zitate von einigen bekannten anerkannten Persönlichkeiten in unserer Gesellschaft. Diese<br />

Zitate bringen das Ganze sehr konkret <strong>und</strong> zT schonungslos auf den Punkt. - Einfach noch ein paar Denkanstöße.<br />

Bischof Wolfgang Huber, ehem. EKD-Vorsitzende<br />

Die Erderwärmung ist die Folge von schuldhaftem Verhalten, indem wir unseren eigenen kurzfristigen<br />

Vorteil als wichtiger ansehen als die langfristige Verantwortung für das gemeinsame Leben. Das ist<br />

Egoismus, das ist Selbstsucht, ja - das ist Sünde.<br />

Klaus Töpfer, ehem. Leiter des United Nations Ecological Programme (UNEP), Nairobi<br />

Wenn wir die Lebensbedingungen der Menschen in Entwicklungsländern verschlechtern, weil wir negative<br />

Umwelteffekte aus unserer Wohlstandskalkulation einfach ausklammern, dann ist das eine ökologische<br />

Aggression - <strong>und</strong> wird zunehmend auch so verstanden.<br />

Johannes Rau, Berliner Rede 2002<br />

"Freiheit <strong>und</strong> Gerechtigkeit - das sind die Werte, an denen wir uns orientieren müssen, wenn wir die Globalisierung<br />

wirtschaftlich <strong>und</strong> politisch auf einen guten Weg bringen wollen."<br />

Richard von Weizsäcker, zur Eröffnung der Fastenaktion von Misereor 1987<br />

"Wir teilen alle miteinander die großen Aufgaben unserer Zeit: den Frieden sichern, die Schöpfung bewahren,<br />

die Not bekämpfen. Wo immer Armut besteht, bedroht sie am Ende die Menschheit im Ganzen."<br />

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Literaturempfehlungen zu <strong>Klimawandel</strong>/schutz<br />

Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt<br />

Ein Anstoß zur gesellschaftlichen Debatte (Studie, 609 Seiten)<br />

Einblicke in die Studie (Zusammenfassung, 35 Seiten)<br />

Wegmarken für einen Kurswechsel (Zusammenfasssung, 38 Seiten)<br />

Wuppertal Institut, EED, BfdW, BUND<br />

Den Kurs wechseln - neue Wege gehen - Zukunft fair teilen, EED <strong>und</strong> BfdW<br />

Eine Arbeitshilfe zur Studie "Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt"<br />

Klimaveränderungen, voraussehbares Ende des billigen Öls, Kampf um die Ernten, Gerechtigkeitslücke - die Probleme<br />

einer globalisierten Welt halten für Deutschland immense Herausforderungen bereit. Wie können weniger<br />

Treibhausgase in die Atmosphäre abgegeben werden, wie ist ein naturverträgliches Wirtschaften möglich, wie kann<br />

ein sozialer Ausgleich zwischen Nord <strong>und</strong> Süd erfolgen?<br />

6 Themenhefte: <strong>Klimawandel</strong>, Tourismus, Welthandel, Fischereiwirtschaft, Agrotreibstoff, Maß halten<br />

2 Gottesdienstentwürfe: Auf dem Weg in die Zukunft, An der Wegstation; 1 Poster<br />

<strong>Klimawandel</strong>, Arbeitsheft<br />

Informationen <strong>und</strong> interaktive Module zur Vertiefung des Themas <strong>Klimawandel</strong>, <strong>Klimaschutz</strong> für Kirchengemeinden,<br />

Eine Frage der Gerechtigkeit, Risiken eines schnellen <strong>Klimawandel</strong>s, Fallbeispiel eines Kleinbauern in Nicaragua,<br />

biblisch-theologische Gedanken, Denkanstöße <strong>und</strong> Impulse<br />

Klima der Gerechtigkeit, Ev. Kirche von Westfalen www.ekvw.de<br />

Climate of justice (englische <strong>und</strong> deutsche Fassung in einem Heft)<br />

Entwicklungspolitische Klimaplattform der Kirchen, Entwicklungsdienste <strong>und</strong> Missionswerke<br />

Informationen zur internationalen Klimapolitik, Arbeitshilfe für die Gemeindearbeit, Gottesdienstvorschlag, <strong>Klimaschutz</strong>projekte<br />

in der Entwicklungszusammenarbeit, Internetempfehlungen<br />

Kirchen machen mobil, Eine Arbeitshilfe zur internationalen Klimapolitik, BfdW <strong>und</strong> EED<br />

Arbeitsheft <strong>Klimawandel</strong>, Welt-Sichten 10/2008, Gottesdienstentwurf, Informationen zu <strong>Klimaschutz</strong> <strong>und</strong> Klimapolitik<br />

Welt-Sichten, Wege aus der Klima- <strong>und</strong> Entwicklungskrise, 10/2008, EED+BfdW+Diakonie<br />

Der Grüne Hahn, Kirchliches Umweltmanagement, Ev. Kirche von Westfalen<br />

In Zeiten des <strong>Klimawandel</strong>s können Kirchengemeinden, kirchliche Werke <strong>und</strong> Einrichtungen eine Vorbildfunktion<br />

einnehmen <strong>und</strong> ein Zeichen der Hoffnung setzen, dass der <strong>Klimawandel</strong> kein Schicksal <strong>und</strong> der sorgsame Umgang<br />

mit Gottes Schöpfung möglich ist. www.gruener-hahn.net hhoerner@kk-ekvw.de<br />

Diercke Spezial: Globaler <strong>Klimawandel</strong>, German Watch <strong>und</strong> BMU, 2008<br />

Das Buch bietet viele Hintergr<strong>und</strong>informationen <strong>und</strong> anschauliche Erklärungen für die Klimazusammenhänge auf<br />

unserer Erde <strong>und</strong> die Ursachen des <strong>Klimawandel</strong>s <strong>und</strong> dessen Auswirkungen. Es zeigt Strategien auf zur Begrenzung<br />

des globalen Temperaturanstiegs für Politik <strong>und</strong> Wirtschaft, sowie Handlungs- <strong>und</strong> Aktionsmöglichkeiten in<br />

der Schule <strong>und</strong> im Privatleben. Und es gibt einen Einblick in die internationale Klimapolitik. für Sek I+II<br />

Atlas der Globalisierung, Klima, Le Monde diplomatique<br />

Mit vielen Karten <strong>und</strong> Schaubildern zeigt der Atlas die globalen Wirkungen unseres Handelns, <strong>und</strong> wie wir anders<br />

leben, produzieren <strong>und</strong> transportieren können.<br />

Globaler <strong>Klimawandel</strong>: Ursachen, Folgen, Handlungsmöglichkeiten, Germanwatch<br />

Das Heft enthält umfassende Informationen zu Klima, Treibhauseffekt <strong>und</strong> dessen Verursachern, Szenarien <strong>und</strong><br />

Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s, Kyoto-Protokoll, klimapolitische Herausforderungen, Maßnahmen zum <strong>Klimaschutz</strong>,<br />

Literatur- <strong>und</strong> Internetempfehlungen info@germanwatch.org<br />

Die Erde von oben, Yann Arthus-Bertrand, geo-Verlag<br />

Kapitel: "Vor uns die Sinflut" <strong>und</strong> "Das Spiel mit dem Feuer"<br />

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WWF-Hefte<br />

4-2008 S.26, 3-2009 Spezial: <strong>Klimaschutz</strong> oder Krise<br />

3-2009 Extrablatt: <strong>Klimaschutz</strong> zur B<strong>und</strong>estagswahl 2009, <strong>Klimaschutz</strong> oder Krise? Parteiprogramme<br />

auf dem Prüfstand <strong>und</strong> WWF-Vorschlag für einen klimabewußten Koalitionsvertrag<br />

Der touristische Klima-Fußabdruck, WWF-Bericht über die Umweltauswirkungen von Urlaubsreisen<br />

www.wwf.de/interaktiv/verbrauchertipps/besser-reisen/<br />

Urlaub <strong>und</strong> Umwelt. Reiseverhalten der Deutschen. Klima-Fußabdrucke von sieben typischen Urlaubsreisen im<br />

Vergleich. <strong>und</strong>: Wie kann Tourismus zum Schutz der Umwelt beitragen?<br />

<strong>NABU</strong>-Heft 2/08 S.9 Aktionsplan Klima<br />

Gr<strong>und</strong>satzprogramm Energie, <strong>NABU</strong> 2007<br />

Internationale <strong>und</strong> nationale Energie- <strong>und</strong> Klimapolitik, Nutzung der Energieressourcen in Deutschland - Analyse<br />

<strong>und</strong> Herausforderungen, Zukunftsfähige Energiepolitik aus Sicht des Klima-, Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutzes: Wind,<br />

Sonne, Biomasse, Geothermie besser nutzen, fossile <strong>und</strong> nukleare Energieträger begrenzen, Energieeffizienz steigern,<br />

Energieverbrauch senken<br />

Regenwald-Reports<br />

Regenwald - ein ganz besonderes Geschenk, 4/09 Erfolge in Asien <strong>und</strong> Südamerika<br />

Aktionen <strong>und</strong> Erfolge im Regenwald, 2/08<br />

Wächter des Waldes, 1/08<br />

Opfer des Palmölwahns 1/09<br />

auch in größerer Menge für Bildungszwecke erhältlich info@regenwald.org<br />

Volle Tanks - leere Teller, Der Preis für Agrokraftstoffe: Hunger, Vertreibung, Umweltzerstörung,<br />

Caritas International www.lambertus.de<br />

Mit dem Getreide, das benötigt wird, um den 100 Liter-Tank eines Geländewagens zu füllen, kann ein Mensch ein<br />

Jahr ernährt werden. Ob es ethisch zu rechtfertigen ist, Nahrungsmittel in Treibstoff umzuwandeln, ist eine der Fragen,<br />

die dieses Buch aufwirft. Die von der EU <strong>und</strong> den USA forcierten Agrotreibstoffe haben in der Agrarbranche<br />

Goldgräberstimmung aufkommen lassen. Das gilt auch für die dritte Welt, wo derzeit Plantagen gigantischen Ausmaßes<br />

entstehen. Die Konsequenzen sind verheerend: Verlust der Biodiversität, Anheizen des Weltklimas <strong>und</strong> Hunger.<br />

Stoppt den Agrarenergie-Wahn! GRAIN info@grain.org info@regenwald.org<br />

Agrobusiness produziert aus Pflanzen Treibstoff, um eine verschwenderische, zerstörende <strong>und</strong> ungerechte globale<br />

Ökonomie am Leben zu erhalten. In vielen Entwicklungs- <strong>und</strong> Schwellenländern werden Millionen Hektar Land an<br />

internationale Ölkonzerne verkauft für den Anbau von Ölpalmen, Zuckerrohr, Jatropha <strong>und</strong> anderen Pflanzenarten.<br />

Millionen von Kleinbauern werden dadurch vertrieben, Wälder <strong>und</strong> Naturschutzzonen werden in Agrar-<br />

Monokulturen umgewandelt. Den Aufschwung der nationalen Wirtschaft fördert das Ganze in der Regel nicht. Beispiele<br />

aus verschiedenen Ländern.<br />

Greenpeace Magazin<br />

zB "Donnerwetter" 1/08, Forscher, Künstler, Aktivisten: Menschen fürs Klima<br />

Ohne Eis kein Eisbär, Magazin zum <strong>Klimaschutz</strong> <strong>und</strong> zur biologischen Vielfalt, BMU <strong>und</strong> Zoo<br />

Berlin service@bmu.b<strong>und</strong>.de info@zoo-berlin.de<br />

Lebensraum Arktis, Eisbären im Porträt, Klimareport<br />

Energiesparen im Haushalt, Umweltb<strong>und</strong>esamt uba@broschuerenversand.de<br />

Tipps <strong>und</strong> Informationen zum richtigen Umgang mit Energie<br />

Einfach das Klima verändern, 50 kleine Ideen mit großer Wirkung, Pendo-Verlag<br />

Einfach die Welt verändern<br />

Einfach die Welt verändern im Job<br />

Schluss mit dem Gefühl der Machtlosigkeit! Jeder Einzelne kann mit Kleinigkeiten Großes bewirken <strong>und</strong> so unseren<br />

Planeten lebenswerter gestalten<br />

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www.greenpeace.de<br />

www.greenpeace-magazin.de<br />

www.germanwatch.org<br />

Websites zum <strong>Klimawandel</strong>/-schutz<br />

www.sueddeutsche.de Zeitungsartikel über Klimakonferenzen, Demonstrationen, Kampagnen etc.<br />

www.zeit.de<br />

www.die-klimaallianz.de Bündnis vieler verschiedener Organisationen<br />

www.die-klimaschutz-baustelle.de/klimafilme.html Empfehlungen für Kino-Filme, Zitate u.a.<br />

www.gemeinsam-fuer-klimaschutz.de<br />

www.klimabuendnis.org<br />

www.klima-<strong>und</strong>-gerechtigkeit.de<br />

www.klima-sucht-schutz.de<br />

www.wir-klimaretter.de<br />

www.bmu.de/mediathek/filme/doc/41934.php beste Städtebeispiele in Deutschland zum <strong>Klimaschutz</strong><br />

www.eed.de<br />

www.welt-sichten.org<br />

www.zukunftsfähiges-deutschland.de<br />

www.regenwald.org<br />

www.bmu.de www.bmu.de/bildungsservice<br />

www.b<strong>und</strong>-naturschutz.de<br />

www.nabu.de<br />

www.wwf.de<br />

www.wwf.de/presse<br />

www.wwf.de/interaktiv/verbrauchertipps/besserreisen/<br />

www.wwf.de/themen/klima-energie/politik/<br />

weltklimarechner<br />

www.gruener-hahn.net<br />

www.tourism-watch.de<br />

www.atmosfair.de<br />

www.myclimate.de<br />

www.prima-klima-weltweit.de<br />

www.welthaus.de<br />

www.kate-berlin.de<br />

www.footprint.at<br />

www.mein-fussabdruck.at<br />

www.latschlatsch.de<br />

www.wwf.de/themen/klimaschutz<br />

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Material zu <strong>Klimawandel</strong>/schutz<br />

Klima-Poster (5), LAG 21 (Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW)<br />

gemeinsam für <strong>Klimaschutz</strong> www.lag21.de<br />

So mögen wir: Massentourismus (Ferien lokal)<br />

So mögen wir: Vielflieger (weniger fliegen)<br />

So mögen wir: Angeber (Photovoltaic)<br />

So mögen wir: Warmduscher Warmwasser mit Solarenergie)<br />

So mögen wir: Sonntagsfahrer (Radfahren statt Auto)<br />

Klima-Poster, die klima-allianz nrw<br />

Reduktion der Treibhausgase: 40% auf Alles bis 2020<br />

Poster "Zukunftsfähiges Deutschland", Zukunft fair teilen, EED, BfdW, BUND<br />

Klima-Poster, German Watch<br />

- International Rainforest F<strong>und</strong>, Saving Biodiversity and Climate<br />

- Super Smart Grid, 100 Percent Renewable Electricity in the EU before 2050<br />

- Top Runner Program, The Most Efficient sets the Standard<br />

- Emissions Trading, Prices should tell the Ecological Truth<br />

- Coal Moratorium, Now New Coal Power Plants without CCS<br />

- energy lights everything (Kohlekraftwerke) (schwarzer Rauch)<br />

- Meiner ist kleiner, Stromverbrauch (2 Föhns)<br />

CO2 Emissionsrechner für Haushalts-Energie <strong>und</strong> Individuelle Mobilität<br />

BfdW <strong>und</strong> Diakonie info@brot-fuer-die-welt.de kontakt@diakonie-katastrophenhilfe.de<br />

Geben Sie ein, wieviele Kilometer Sie im Jahr per PKW,Flugzeug, Bus oder Bahn zurücklegen <strong>und</strong> ermitteln Sie,<br />

wieviel CO2 Sie entsprechend ausstossen. Geben Sie ein, wieviel Heizmaterial <strong>und</strong> Strom Ihr Haushalt verbraucht<br />

<strong>und</strong> teilen Sie die Menge an ermitteltem CO2 durch die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen.<br />

Pro Kopf <strong>und</strong> Jahr sind nur 2000 kg CO2 erlaubt, d.h. können durch Ökosysteme absorbiert werden.<br />

Die Rechnung, Kurzfilm (5 min), German Watch<br />

Szene eines Stammtisch-Gesprächs über die letzten Jahresurlaube in Namibia, Mallorca <strong>und</strong> Rumänien mit den<br />

verschiedenen Aktivitäten <strong>und</strong> Transportmitteln. Am Ende gibt es die Rechnung in Form einer CO2-Bilanz für jeden<br />

einzelnen. Letztendlich müssen aber andere die Zeche zahlen.<br />

Wer rettet die Welt, Film (ca. 30 min), Westfälische Landeskirche<br />

Was ist möglich in Sachen Umwelt- <strong>und</strong> <strong>Klimaschutz</strong> in Kirchengemeinden <strong>und</strong> anderen kirchlichen<br />

Einrichtungen?<br />

UN Bericht über die menschliche Entwicklung 2007/2008, UNDP (DVD)<br />

Den <strong>Klimawandel</strong> bekämpfen: Menschliche Solidarität in einer geteilten Welt<br />

Für Millionen der ärmsten Menschen auf der Welt ist der <strong>Klimawandel</strong> kein Zukunftsszenario - vielmehr untergräbt<br />

er bereits heute ihre Bemühungen, sich aus der Armut zu befreien, <strong>und</strong> fördert ihre Verarmung. Zukünftige Generationen<br />

werden zu Opfern unserer heutigen Versäumnisse mit potentiell katastrophalen Folgen, wenn wir uns nicht<br />

von alten Verhaltensmustern lösen. Erforderlich sind ernsthafte <strong>und</strong> rasche Reaktionen auf der Gr<strong>und</strong>lage sozialer<br />

Gerechtigkeit, der Menschenrechte <strong>und</strong> menschlicher Solidarität über Grenzen hinweg. Der Kampf gegen den <strong>Klimawandel</strong><br />

kann nur gewonnen werden, wenn die Menschen auf der ganzen Welt wirksame Maßnahmen einfordern<br />

<strong>und</strong> Regierungen über nationale Grenzen hinweg gemeinsame Lösungen zur Abwehr einer Katastrophe entwickeln,<br />

die uns ale bedroht.<br />

Die DVD enthält zu diesem Thema viele interaktive Graphiken, Abbildungen <strong>und</strong> Videoclips. Sie erklärt die wichtigsten<br />

Klima-Brennpunkte <strong>und</strong> verdeutlicht die Ursachen der Krise an konkreten Beispielen.<br />

Unterwegs in die Zukunft<br />

12 Filme zur Studie "Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt", EZEF<br />

www.gep.de/ezef/katalog<br />

<strong>Klimaschutz</strong>-Aufkleber, LAG21 <strong>und</strong> Verbraucherzentrale www.lag21.de<br />

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DVDs (ausleihbar)<br />

Eine Unbequeme Wahrheit ab 12 Jahre<br />

Home ab 11 Jahre<br />

The day after tomorrow ab 14 Jahre<br />

Infomaterial<br />

Königreich Arktis ab 6 Jahre<br />

Unsere Erde ab 6 Jahre ab 10 Jahre<br />

Die Biospritfalle, Indonesiens Wälder in Gefahr<br />

Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt, Diskutieren <strong>und</strong> Handeln,<br />

Flyer von BfdW, EED, BUND<br />

Diskutieren- Mitdenken - Einmischen, Flyer zu Arbeitsmaterialien für "Zukunftsfähiges<br />

Deutschland in einer globalisierten Welt", BfdW, EED, BUND<br />

Mach mal Zukunft!, Kurzinfo zur Aktionsmappe, EED, BfdW, BUND<br />

Gemeinsam für <strong>Klimaschutz</strong>, Flyer der LAG21 <strong>und</strong> der Klima-Allianz NRW<br />

Hinsehen - Analysieren - Einmischen, Flyer von Germanwatch<br />

Organisationsprofil, Schwerpunkt Klimapolitik <strong>und</strong> Nord-Süd-Gerechtigkeit<br />

Ökobilanz von Bioethanol, Flyer von Germanwatch<br />

Auswirkungen des EU-Zuckerhandels auf Entwicklungsländer, Flyer von Germanwatch<br />

Klimaexpedition, Flyer von Germanwatch<br />

Live-Satellitenbilder machen Schule (ab 5.Klasse), 2-3 90-minütige Unterrichtseinheiten<br />

Verschenken Sie Regenwald, Flyer von Rettet den Regenwald<br />

<strong>Klimaschutz</strong> jetzt!, ein Appell der Klima-Allianz (Flyer+Heft) www.die-klima-allianz.de<br />

Fakten zur Umwelt, Faltblatt vom Umweltb<strong>und</strong>esamt (UBA)<br />

Dieses Faltblatt informiert über menschliche Einflüsse auf die Umwelt <strong>und</strong> die Entwicklungen in den Schutzgütern<br />

Klima, Naturhaushalt <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

Antworten auf den <strong>Klimawandel</strong>, Flyer von BfdW<br />

Ein starkes Team für Klimagerechtigkeit, Flyer von Diakonie <strong>und</strong> BfdW<br />

Vorsorge im <strong>Klimawandel</strong>, Flyer von Diakonie Katastrophenhilfe<br />

Die Weltgemeinschaft macht sich auf den Weg, Kurzinfo von Germanwatch zu den letzten 7<br />

Klimagipfeln<br />

Kurzinformationen zu den drei wichtigsten Treibhausgasen CO2, NOx <strong>und</strong> Methangas (Datei)<br />

Das Spiel mit dem Feuer, aus: Die Erde von oben, geo-Verlag (Datei-Ausdruck)<br />

Ihre persönliche CO2-Bilanz <strong>und</strong> Internet-Tipps, Handzettel <strong>NABU</strong> (Datei-Ausdruck)<br />

Prima Klima in Wiesloch, Alte Baumbestände gut für CO2-Bilanz, <strong>NABU</strong> (Datei)<br />

CO2-Kompensation: Augenwischerei oder wirksamer <strong>Klimaschutz</strong>, Positionspapier WWF<br />

www.wwf.de degrandpre@wwf.de<br />

Emissionshandel, Mehr <strong>Klimaschutz</strong> durch Wettbewerb, BMU<br />

Rede des Maledivischen Präsidenten Mohamed Nasheed 9.11.2009 (Kopiervorlage)<br />

Schadet Fleischkonsum dem Klima? Fokus-Artikel (Datei)<br />

Flugzeuge heizen dem Treibhaus Erde ein, WZ 2007 (Datei)<br />

Treibhaus Erde, Klima schützen mit dem BUND www.b<strong>und</strong>.net/klima<br />

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