Magazin zur Nachhaltigkeit 2008 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht ...
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<strong>Daimler</strong> 360 GRAD – <strong>Magazin</strong> <strong>zur</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> <strong>2008</strong><br />
Angst hat, dass er sie verletzen könnte.“ Ein klassischer Fall, sagt<br />
Kirsten Hein, die bereits ein paar hundert <strong>Daimler</strong>-Führungskräfte<br />
zum Thema „Diversity“ geschult hat (siehe auch Interview „Vier<br />
Fragen an …“ auf Seite 65).<br />
[3] Diversity ist kein „weiches“ thema. <strong>Daimler</strong> versteht Diversity als<br />
„Business-Thema“ wie Qualitätsmanagement oder Sicherheitskultur. Es wird<br />
strategisch umgesetzt. Der mit Vorstandsmitgliedern, Topmanagerinnen und<br />
-managern besetzte Global Diversity Council entscheidet über die Ausrichtung<br />
und Umsetzung von Diversity-Maßnahmen.<br />
Neben unterschiedlichen Kommunikationsstilen gibt es weitere ty-<br />
pische „Karrierebremsen“, welche der <strong>Daimler</strong>-Konzern abbauen<br />
will: etwa die fehlende Kinderbetreuung oder die mangelnde Akzeptanz<br />
der Doppelrolle als Elternteil und Führungskraft. „Wir können<br />
es uns nicht leisten, Mitarbeiter und deren Knowhow zu verlieren,<br />
weil sie eine Familie gründen“, sagt Günther Fleig, Arbeitsdirektor<br />
bei <strong>Daimler</strong>.<br />
Sindelfingen, ein ehemaliges<br />
Bauernhaus mit großer Obstbaumwiese: Hier befindet sich die<br />
<strong>Daimler</strong>-Kinderkrippe „sternchen“. Die Räume sind freundlich und<br />
hell, die Böden aus Parkett. Shania, Frederik und Oskar wuseln<br />
um den Frühstückstisch. „Could you set the table please?“, hatte<br />
die Erzieherin die Anderthalb- bis Zweijährigen aufgefordert. Ein<br />
Kind nach dem anderen nimmt einen Porzellanteller in die Hand<br />
und stellt ihn auf den Tisch. Oskar balanciert belegte Käsebröt-<br />
chen herbei und Shania bringt frische Tomatenstückchen in einem<br />
Schüsselchen. Zufrieden setzen sich alle und „vespern“ ihr Frühstück.<br />
Die Kinderkrippe liegt einen Steinwurf vom Werk Sindelfingen<br />
entfernt. „Das ist für mich eine große Entlastung“, sagt Stefanie<br />
Schmitz, Teamleiterin beim zentralen Qualitätsmanagement,<br />
deren zweijähriger Sohn die Krippe besucht. „Ich weiß, dass ich im<br />
Notfall schnell hier bin und dass mein Sohn gut aufgehoben ist.“<br />
In mehreren Städten hat <strong>Daimler</strong> bereits „sternchen“ eröffnet, um<br />
den Beschäftigten die bestmögliche Unterstützung zu bieten, Familie<br />
und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Weitere Standorte<br />
sollen bis Ende <strong>2008</strong> folgen. Ergänzend dazu sollen mit Unterstützung<br />
des Konzerns in bereits bestehenden Kindergärten spezielle<br />
Ganztagsangebote für unter Dreijährige zusätzlich angeboten<br />
werden.<br />
Mit Öffnungszeiten zwischen 7.30 und 18 Uhr und fast ganzjähriger<br />
Verfügbarkeit bieten die <strong>Daimler</strong>-Kinderkrippen berufsgerechte<br />
Bedingungen, wie sie bei kommunalen Trägern bislang noch selten<br />
zu finden sind. Das Bildungskonzept entspricht dem neuesten wissenschaftlichen<br />
Stand. Beispiel Sindelfingen: Zwei Erzieherinnen<br />
sprechen ausschließlich Englisch, „Ms Eberle“ und „Ms Hall“. Es<br />
gibt einen Raum zum Toben und einen für Kunst, außerdem Ecken<br />
für Technik und Buddelplätze im Garten.<br />
[4] Diversity ist mehr als die umsetzung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />
(AGG). Seit August 2006 darf in Deutschland laut AGG niemand<br />
wegen seines Alters, seines Geschlechts, seiner ethnischen Herkunft, seiner Religion<br />
oder Weltanschauung, seiner sexuellen Identität oder wegen einer Behinderung<br />
benachteiligt werden. Das Diversity-Management soll diesen Kriterien<br />
gerecht werden. <strong>Daimler</strong> hat das Verständnis von Vielfalt noch breiter als im<br />
AGG geregelt ausgelegt und weitaus mehr Merkmale von Diversity definiert,<br />
durch welche die Vielfalt individuell zum Ausdruck kommt.<br />
Die <strong>Daimler</strong>-Kinderkrippen sind ein wich-<br />
tiger Baustein, der mit dazu beiträgt, qualifiziertes Personal im<br />
Unternehmen zu halten. Einen weiteren Baustein stellt das breite<br />
Angebot unterschiedlicher Arbeitszeitmodelle dar, die den >