Magazin zur Nachhaltigkeit 2008 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht ...
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individuellen Lebenskonzepten besser entsprechen. Sie reichen<br />
von der reduzierten Tagesarbeitszeit, der Telearbeit oder dem Jobsharing<br />
bis hin <strong>zur</strong> Arbeit auf Abruf oder der Auszeit. Denn auch<br />
dies ist klar: Immer mehr Menschen machen ihre persönliche<br />
Karriererechnung, ob der Ausgleich zwischen Privatleben und Beruf<br />
noch stimmt. Väter wollen nicht nur ihren Job, sondern auch<br />
ihr Kind erleben. Mütter und Väter könnten ohne Teilzeitangebote<br />
oftmals gar nicht erst arbeiten. Da heißt es, Gewohntes zu hinterfragen,<br />
etwa die ausgeprägte Anwesenheitskultur in deutschen<br />
Unternehmen.<br />
„Es gibt Phasen, in denen die Familie eine gewisse Priorität hat,<br />
daher starte ich jetzt erst mal in Teilzeit“, sagt Astrid Oellerer, eine<br />
leitende <strong>Daimler</strong>-Führungskraft. Nach der Geburt ihres zweiten<br />
Kindes war sie 8 Monate lang in Elternzeit, dann saß sie wieder<br />
am Schreibtisch. „Für mich stellte sich nie die Frage nach einem<br />
Entweder-oder. Ich wollte immer beides: arbeiten und Familie“,<br />
erklärt die Leiterin des Projektes „High Performance Culture im<br />
Produktionsbereich“ bei Mercedes-Benz Cars. „Bei <strong>Daimler</strong> habe<br />
ich alle Chancen, dies auch zu realisieren.“ Heute steuert sie ihr<br />
Projekt mit einem Teilzeitposten und mit Telearbeit. Mit dem Laptop<br />
kommt sie auch von zu Hause ins Firmennetzwerk. Dort kann<br />
sie abends besonders gut konzeptionell arbeiten. „<strong>Daimler</strong> hat<br />
sich sehr engagiert, um flexibles Arbeiten für Männer und Frauen<br />
zu ermöglichen. Man muss zwischen Anwesenheit und Erreichbarkeit<br />
unterscheiden“, sagt Astrid Oellerer. Erreichbar sei sie immer<br />
über Handy oder via E-Mail.<br />
[5] Diversity ist mehr als ein Modethema. Diversity wird den globalen Wett-<br />
bewerb permanent begleiten. Qualifizierte Arbeitskräfte werden im 21. Jahr-<br />
hundert zu einer knappen Ressource, Toptalente werden Diversity-Kriterien<br />
bei ihrer Jobwahl zunehmend mitberücksichtigen.<br />
Auch Uwe Schmidt gewinnt dem heimischen Arbeitsplatz viel<br />
ab. Seit 2000 hat der Prüfer aus der Konzernrevision ein Home-<br />
Das größte gemeinsame Vielfache 63<br />
office. 85 Prozent seiner Zeit ist er auf Reisen, fliegt nach Berlin,<br />
München, Hamburg, nach London, Brüssel und Paris. Zwischen<br />
zwei Prüfungen vor Ort legt er Bürozeiten im Homeoffice ein. „Ich<br />
spare viel Fahrzeit dadurch. Und ich kann zu Hause besonders ru-<br />
hig und effizient arbeiten. Wann ich die Aufgaben erledige, kann ich<br />
selbst entscheiden“, berichtet Uwe Schmidt. – „Ein weiterer Ge-<br />
winn dabei: Meine Lebensqualität nimmt zu und ich habe mehr Zeit<br />
für meine Frau und meine Tochter.“<br />
[6] Diversity muss vom Vorstand „vorgelebt“ werden. Ein „Committment“<br />
an der Spitze ist absolut wichtig, um das Diversity-Management erfolgreich<br />
umzusetzen. Da es aber letztlich auch um einen wertschätzenden Umgang un-<br />
tereinander geht, hängt die erfolgreiche Umsetzung von Diversity von jedem<br />
einzelnen Mitarbeiter ab.<br />
„Für High Potentials und gute<br />
Mitarbeiter zählen flexible Arbeitszeitmodelle zu den wichtigsten<br />
Merkmalen eines attraktiven Arbeitgebers“, sagt Ursula Schwarzenbart<br />
vom Global Diversity Office. „Wird flexibles Arbeiten ermög-<br />
licht, sinkt der Krankenstand, und die Motivation der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, die flexibel arbeiten, steigt. Wir erhalten das<br />
Know-how und gleichzeitig kann sich das Unternehmen besser an<br />
unterschiedliche Auftragslagen und andere Zeitzonen anpassen.<br />
Die Effizienz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die flexibel ar-<br />
beiten, wird positiv bewertet.“<br />
Dass Vielfalt eine Tatsache ist und der Umgang damit über den<br />
Erfolg entscheidet – davon hat Ralph Lambright inzwischen schon<br />
an die 180 Mitarbeiter überzeugt. Mehr als ein Dutzend Workshops<br />
hat er für seine Kollegen angeboten. Schubladendenken und<br />
die Wege daraus – das ist ein heißes Thema. Im Gruppenraum hän-<br />
gen jetzt Spielregeln für faires Verhalten am Arbeitsplatz. Für den<br />
Chef aus der Montage Großserie hat sich der Aufwand gelohnt.<br />
„Wenn 1.100 Mitarbeiter hinter einem stehen, ist das wirkungsvoller<br />
als jedes ‚du musst‘!“ \