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Jugendhilfe in der Türkei am Beispiel Ankara - Network Turkey

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<strong>Jugendhilfe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>Ankara</strong><br />

Direktor<strong>in</strong><br />

Alt<strong>in</strong>dag Toplum Merkezi<br />

Seite 24<br />

Stadtteilzentrum Alt<strong>in</strong>dag<br />

E<strong>in</strong>e Maßnahme staatlicher Geme<strong>in</strong>wesenarbeit, welche zur Bewältigung sozialer<br />

Probleme <strong>in</strong>stalliert wird, s<strong>in</strong>d sogenannte Stadtteil- o<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaftszentren.<br />

In <strong>Ankara</strong> stehen 5 von <strong>in</strong>sges<strong>am</strong>t 32 <strong>in</strong> <strong>der</strong> ges<strong>am</strong>ten <strong>Türkei</strong> angesiedelten<br />

E<strong>in</strong>richtungen ihren NutzerInnen zur Verfügung. Im allgeme<strong>in</strong>en orientiert sich<br />

die Standortfrage <strong>der</strong> Stadtteilzentren an Ballungsräumen mit hohen sozialen<br />

Defiziten und starker Zuwan<strong>der</strong>ung aus den ländlichen Gebieten. Die d<strong>am</strong>it verbundenen<br />

Arbeitsschwerpunkte werden mit Hilfe e<strong>in</strong>er eigens erstellten Bestandsaufnahme<br />

<strong>der</strong> lokalen Problemstellungen ermittelt und ausgerichtet. Somit<br />

entsteht für jede E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong> eigens ausgearbeitetes Konzept zur Gestaltung<br />

<strong>der</strong> Arbeitsweisen, dessen Angebote e<strong>in</strong> breites Spektrum von Hilfeleistungen<br />

und Unterstützungen für das ermittelte Klientel ergeben.<br />

Im speziellen beschreiben und<br />

erklären die nachfolgenden<br />

Ausführungen das wohl älteste<br />

Stadtteilzentrum <strong>in</strong> <strong>Ankara</strong>,<br />

dessen Arbeitsschwerpunkte<br />

sich hauptsächlich auf die<br />

Arbeit mit Zuwan<strong>der</strong>ern aus<br />

dem ländlichen Raum und die<br />

d<strong>am</strong>it verbundenen Probleme<br />

konzentriert.<br />

E<strong>in</strong> häufiges Problem, mit dem<br />

sich die MitarbeiterInnen <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>richtung tagtäglich konfrontiert<br />

sehen, s<strong>in</strong>d „staatlich nicht<br />

anerkannte Ehen“. Darunter<br />

versteht man die nach wie vor<br />

<strong>in</strong> ländlichen Gebieten auf traditionelle Weise, d.h. religiös vollzogene Eheschließung,<br />

die aber gesetzlich nicht anerkannt ist, da je<strong>der</strong> Nachweis von adm<strong>in</strong>istrativer<br />

Registrierung fehlt; entsprechend gelten die aus e<strong>in</strong>er solchen Ehe hervorgegangenen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> als unehelich. Zusätzlich erschwert das Fehlen von behördlich<br />

ausgestellten Geburtsurkunden o<strong>der</strong> Identifikationsnachweisen die E<strong>in</strong>schulung,<br />

da e<strong>in</strong>e genaue Altersbestimmung nicht möglich ist. Um diesem Problem<br />

entgegenzuwirken, werden regelmäßig im Statteilzentrum Massenhochzeiten<br />

organisiert und veranstaltet, welche als Resultat den Frauen e<strong>in</strong>e gewisse rechtliche<br />

Absicherung gegenüber ihrem Mann und <strong>der</strong> Gesellschaft e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen und<br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n die gesellschaftliche Zukunft erleichtern.<br />

E<strong>in</strong> zusätzliches weitreichendes Problem ist die sehr hohe Analphabetenrate<br />

unter den zugewan<strong>der</strong>ten Erwachsenen, denen mit Hilfe von Schreib- und Lese-

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