Vorwort, Einleitung und Handlungsempfehlungen
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des ländlichen Raums Schulen <strong>und</strong> Erziehungseinrichtungen mit deutlich<br />
höheren Anteilen von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />
Insbesondere Haupt- <strong>und</strong> Förderschulen sowie Kindertageseinrichtungen in<br />
ethnisch segregierten Wohngebieten sind hier zu nennen. Auch die Segregation<br />
verstärkende Wirkung von privaten <strong>und</strong> konfessionellen Schul- <strong>und</strong> Erziehungs-<br />
einrichtungen ist feststellbar. Im Unterschied zu den Ballungsräumen kenn-<br />
zeichnet den ländlichen Raum eine schlechtere Erreichbarkeit <strong>und</strong> geringere<br />
Versorgungsdichte von <strong>und</strong> mit Bildungseinrichtungen <strong>und</strong> -angeboten. Zudem<br />
finden sich in den kleinen Städten <strong>und</strong> Gemeinden des ländlichen Raums<br />
bislang nur wenig Strukturen <strong>und</strong> Konzepte einer systematischen Vernetzung<br />
der Bildungseinrichtungen <strong>und</strong> -angebote z. B. in Form eines kommunalen Bil-<br />
dungsmanagements, wie es schon in vielen größeren Städten praktiziert wird.<br />
Kleinere Städte sind hier schnell überfordert bzw. aufgr<strong>und</strong> geringer Ressourcen<br />
nur in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Landkreis handlungsfähig.<br />
Arbeitsmarktintegration abhängig von wirtschaftlicher Situation der Städte<br />
<strong>und</strong> Regionen<br />
Die Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten ist stark abhängig<br />
von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen <strong>und</strong> der Arbeitsmarktsituation<br />
in den jeweiligen Städten <strong>und</strong> Gemeinden, so auch im ländlichen Raum. In<br />
einigen ländlichen Untersuchungsgebieten konnten aufgr<strong>und</strong> guter Wirtschafts-<br />
bedingungen bessere Zugänge von Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten in den Arbeits-<br />
markt festgestellt werden, als dies in vielen großstädtischen Ballungsräumen<br />
der Fall ist. Aufgr<strong>und</strong> der Globalisierung verändert sich die Wirtschaftsstruktur<br />
auch im ländlichen Raum erheblich. Dennoch finden sich hier viele kleine <strong>und</strong><br />
mittelständische Unternehmen mit einer starken lokalen Verankerung. Auch<br />
hier hängt die Einstellungspraxis der Unternehmen gegenüber Migrantinnen<br />
<strong>und</strong> Migranten von der gr<strong>und</strong>sätzlichen Haltung der einzelnen Arbeitgeber ge-<br />
genüber den „Ausländern“ ab. In überschaubaren kleinstädtischen Strukturen<br />
<strong>und</strong> Netzwerken besteht allerdings die Chance, dass durch das gegenseitige<br />
Kennen Vorurteile eher abgebaut werden können.<br />
Vielfalt an Lebensentwürfen von Migrantinnen<br />
Bezogen auf die spezifische Lebenssituation von Frauen mit Migrationshinter-<br />
gr<strong>und</strong> zeigt sich bei Migrantinnen in den kleinen Städten <strong>und</strong> Gemeinden<br />
des ländlichen Raums eine große Vielfalt an Lebensentwürfen, die von berufs-<br />
tätigen Akademikerinnen bis zu eher traditionellen, auf Familie <strong>und</strong> Haushalt<br />
orientierten Frauenrollen reicht. Aufgr<strong>und</strong> einer eingeschränkten Datenlage<br />
können dabei keine belastbaren Aussagen über die zahlenmäßige Verteilung<br />
<strong>und</strong> damit die Bedeutung spezifischer Lebensentwürfe getroffen werden. Die<br />
verbreitete Vermutung, dass im ländlichen Raum bei Frauen mit Migrations-<br />
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