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Vorwort, Einleitung und Handlungsempfehlungen

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Kulturen des Willkommens <strong>und</strong> Anerkennens können jedoch nur funktionieren,<br />

wenn sie auch als solche ernst genommen <strong>und</strong> verteidigt werden. Zudem müssen<br />

Initiativen <strong>und</strong> Strategien zur Förderung einer Anerkennungs- <strong>und</strong> Willkom-<br />

menskultur auch verstanden werden bzw. verständlich sein. Beides gehört zu-<br />

sammen. Dies ist nicht nur eine Frage der hier zur Kommunikation benötigten<br />

Sprachen, sondern auch der vielen weiteren Dimensionen der Verständigung<br />

jenseits des geschriebenen <strong>und</strong> gesprochenen Wortes. Dies umfasst wesentlich<br />

den Bereich des Symbolisch-Atmosphärischen, der Frage, ob es gelingt, immer<br />

wieder Zustände zu schaffen, in denen sich die Zugezogenen, die Neuen in der<br />

Nachbarschaft <strong>und</strong> bei der Arbeit, nicht als Exoten, Fremde oder Störer emp-<br />

finden.<br />

Ziel sollte es sein, „Integration von Anfang an“ zu fördern. So könnten die Neu-<br />

zugewanderten zur Begrüßung etwa spezielle Infopakete über alle relevanten<br />

Themen <strong>und</strong> Angebote erhalten. Über diese nicht allein symbolische, sondern<br />

auch alltagspraktische Ebene hinaus könnten spezielle Orte als Anlaufstellen<br />

für Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten unter dem Stichwort des „Willkommens“<br />

geschaffen werden. Hilfreich wären in diesem Zusammenhang auch gezielte<br />

Informationsveranstaltungen sowie die Initiierung eines Mentoren- bzw.<br />

Lotsenprogramms für ausländische Zugewanderte. Im ländlichen Raum könnten<br />

solche Angebote von den Landkreisen koordiniert werden.<br />

2. Integration zum Thema strategieorientierter Kommunalpolitik machen:<br />

Integrationspolitik strukturell verankern <strong>und</strong> aktiv steuern<br />

Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sie stellt Anforderungen<br />

an die Zugewanderten <strong>und</strong> die Aufnahmegesellschaft. Sie ist ein fortwährender<br />

Prozess <strong>und</strong> als politische Aufgabe auf Dauer anzulegen. Die Integration von<br />

Zugewanderten sollte zu einem zentralen Thema der politisch Verantwortlichen,<br />

also „Chefsache“ in den Kommunen werden. Die Bedeutung von Integration<br />

<strong>und</strong> interkultureller Öffnung sollte öffentlich benannt <strong>und</strong> die zu leistende<br />

Arbeit als Kooperationsprozess politischer, intermediärer <strong>und</strong> zivilgesellschaft-<br />

licher Akteure eingefordert <strong>und</strong> anerkannt werden.<br />

Integrationspolitik ist Querschnittsaufgabe<br />

<strong>und</strong> sollte auf Nachhaltigkeit angelegt sein<br />

Integration vor Ort berührt nahezu alle Bereiche des sozialen Lebens <strong>und</strong> der<br />

Politik. Zur dauerhaften <strong>und</strong> systematischen Bearbeitung von Integrationsfragen<br />

sollte eine institutionelle Verankerung des Themas in der Kommune erfolgen.<br />

Anzustreben ist eine querschnittsorientierte Betrachtung <strong>und</strong> Bearbeitung. Die<br />

Implementierung von kommunalen Integrationsstrukturen ist vor dem Hinter-<br />

gr<strong>und</strong> der jeweils spezifischen Problemlagen <strong>und</strong> Handlungsmöglichkeiten vor<br />

28<br />

<strong>Handlungsempfehlungen</strong>

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