17.10.2012 Aufrufe

Aus alt mach neu

Aus alt mach neu

Aus alt mach neu

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Aus</strong> <strong>alt</strong> <strong>mach</strong> <strong>neu</strong><br />

wird. Von 87,5 bis 108 MHz werden<br />

die Sender des UKW-Rundfunks übertragen,<br />

der darüber liegende Bereich<br />

von 111 bis 125 MHz ist für das Satellitenradio<br />

vorgesehen, kann aber auch<br />

zur Übertragung von zwei Fernsehkanälen<br />

verwendet werden. Im Frequenzbereich<br />

von 111 bis 300 MHz<br />

stehen 25 Fernsehkanäle (S4 bis S20,<br />

K5 bis K10) bereit, die alle eine Bandbreite<br />

von 7 MHz haben und ausschließlich<br />

für die Übertragung analoger<br />

Fernsehsignale benutzt werden.<br />

Der beschriebene Frequenzbereich wurde<br />

ursprünglich für das Kabelfernsehen<br />

vorgesehen. In einer ersten <strong>Aus</strong>baustufe<br />

wurde er auf 446 MHz ausgedehnt,<br />

um zusätzlich HDTV übertragen<br />

zu können. HDTV wurde aber<br />

nie eingeführt, statt dessen wurden in<br />

dem <strong>neu</strong> gewonnenen Bereich zwischen<br />

302 und 446 MHz 18 „normale”<br />

Fernsehkanäle mit einer Bandbreite<br />

von 8 MHz eingerichtet. Damit stehen<br />

heute 33 analoge und 13 digitale<br />

Fernsehkanäle zur Verfügung, die ohne<br />

<strong>Aus</strong>nahme belegt sind. Vorliegen-<br />

Bild 1: Prinzip des Fernsehverteilnetzes BK450<br />

de Anforderungen von <strong>neu</strong>en Programmanbietern<br />

können nicht erfüllt<br />

werden, im Gegenteil sollen belegte<br />

Kanäle geräumt werden, weil von ihnen<br />

eine Störung sicherheitsrelevanter<br />

Funkdienste befürchtet wird oder weil<br />

sie selbst durch Cityband-Funk (S6)<br />

oder ERMES-Sender (S10) beeinträchtigt<br />

werden.<br />

Konkurrierende Verfahren<br />

Satellitenempfang<br />

Die größte Konkurrenz für den Kabelanschluß<br />

ist der Empfang über Satellit.<br />

Schon heute bezieht über ein Drit-<br />

tel der Haush<strong>alt</strong>e seine Fernsehprogramme<br />

direkt oder indirekt über eine<br />

Satellitenantenne. Allein Astra stellt<br />

über acht Satelliten eine äquivalente<br />

Bandbreite von 1.200 MHz mit 64<br />

analogen und über 70 digitalen Kanälen<br />

bereit. Für dieses System wird<br />

außerdem derzeit in Zusammenarbeit<br />

mit der ESA und Industriepartnern ein<br />

kostengünstiger Rückkanal über Satellit<br />

(Satmode) entwickelt, der ab Ende<br />

2004 interaktive Dienste erlaubt.<br />

Lediglich für das Lokal- oder Regionalfernsehen<br />

mit Informationen von<br />

räumlich begrenztem Interesse ist der<br />

Sat-Empfang nicht geeignet.<br />

DVB-T<br />

In jüngster Zeit ist dem Kabelanschluß<br />

ein <strong>neu</strong>er Konkurrent durch das terrestrische<br />

digitale Verteilfernsehen DVB-<br />

T erwachsen. Es basiert auf derselben<br />

Technik wie das digitale Kabelfernsehen,<br />

benutzt aber für die <strong>Aus</strong>breitung<br />

ein Funksignal mit erweitertem Frequenzbereich<br />

bis 790 MHz mit den<br />

Kanälen K21 bis K60, also 40 zusätzli-<br />

chen Kanälen mit je 8 MHz. Als Übertragungsverfahren<br />

wird QPSK, 16-<br />

QAM oder 64-QAM im Coded Orthogonal<br />

Frequency Division Multiplex<br />

(COFDM) der Trägerfrequenzen verwendet.<br />

Die Signale lassen sich günstigenfalls<br />

mit einer kleinen Zimmerantenne<br />

empfangen, so daß DVB-T<br />

interessant ist für die 10 % Teilnehmer,<br />

die heute noch nicht über Kabeloder<br />

Satellitenanschluß verfügen, für<br />

mobile Anwendungen und für zusätzliche<br />

Fernsehgeräte bei fehlender<br />

Hausverkabelung.<br />

Aufgrund der höheren Störbelastung<br />

der Funkstrecke ist meist nur 16-QAM<br />

möglich, womit pro Kanal brutto<br />

27,06 Mbit/s oder 14,745 Mbit/s für<br />

die Datenübertragung zur Verfügung<br />

stehen. In Berlin werden damit vier digital<br />

codierte Programme pro Kanal<br />

ausgestrahlt. Trotzdem bietet DVB-T<br />

aufgrund des breiteren Frequenzbandes<br />

mehr Programme als der Kabelanschluß<br />

BK450 nach heutigem Stand.<br />

Allerdings besteht keine Möglichkeit,<br />

einen systemeigenen Rückkanal einzurichten.<br />

Sehr günstig ist DVB-T aber<br />

für die Verteilung regionaler und lokaler<br />

Inh<strong>alt</strong>e, die direkt bei den entsprechenden<br />

Sendestationen eingespeist<br />

werden können.<br />

T-DSL<br />

Am meisten gefährdet wird das Kabelnetz<br />

durch ADSL. Mit dieser Technik<br />

ist heute in Deutschland bereits<br />

bei mehr als 3 Mio. Teilnehmern ein<br />

schneller Internetanschluß mit 768<br />

kbit/s im Daten- und 128 kbit/s im<br />

Rückkanal eingerichtet. Annähernd<br />

90 % aller Telefonteilnehmer können<br />

mit dieser Geschwindigkeit versorgt<br />

werden, wobei bei einer Verdoppelung<br />

der Übertragungsgeschwindigkeit<br />

dieser Prozentsatz nur geringfügig<br />

zurückgeht. Die Betreiber dieser<br />

Anschlüsse beginnen jetzt auch damit,<br />

Video on Demand (VoD) bereitzustellen.<br />

Möglicher <strong>Aus</strong>bau des BK450<br />

Erweiterung der Bandbreite<br />

Eine Vergrößerung des Programmangebotes,<br />

d.h. eine Erweiterung des<br />

Frequenzbandes zur Deckung der<br />

Nachfrage, ist für die Konkurrenzfähigkeit<br />

des BK-Netzes unumgänglich.<br />

Weil man in den <strong>neu</strong> verfügbaren<br />

Kanälen nur noch digitale Übertragungstechnik<br />

verwenden wird, kann<br />

man neben einer besseren Störsicherheit<br />

auch eine wesentlich bessere<br />

Nutzung der Frequenzbänder und damit<br />

eine erhöhte Übertragungskapazität<br />

erreichen. Derzeit wird mit 64stufigerQuadratur-Amplituden-Modulation<br />

(64-QAM) gearbeitet, bei der<br />

6 bit in einem Übertragungszustand<br />

zusammengefaßt werden können.<br />

Damit ist in einem 8 MHz breiten<br />

Band eine Übertragungsgeschwindigkeit<br />

von etwa 41,712 Mbit/s möglich,<br />

32 NET 5/03

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!