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Akupunktur Akupunktur

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Kompakt<br />

Vielseitige ielseitige Heilpflanzen:<br />

Warzenkraut, Goldkraut,<br />

Teufelsmilchkraut, Trudenmilch,<br />

Gottesgabe, Goldwurz<br />

oder Schwalbenkraut sind nur einige<br />

der Volksnamen, unter wel-<br />

chen das Schöllkraut, Chelidonium<br />

majus, bekannt ist. Zur Familie<br />

der Mohngewächse (Papaverineen)<br />

gehörend, gedeiht die bis<br />

80 cm hohe Pflanze an Wegrändern,<br />

auf Schuttplätzen, in Gebüschen,<br />

vielfach in der Nähe von<br />

Häusern entlang von Mauern und<br />

Zäunen und ist in fast ganz Europa,<br />

Asien und Nordafrika verbreitet.<br />

Auffallend sind vor allem<br />

die gold-gelben, kleinen, 2 bis 3<br />

cm breiten, doldenartig angeordneten<br />

Blüten mit vier Kronblättern<br />

und zwei rasch abfallenden<br />

Kelchblättern sowie zahlreichen<br />

Staublättern. Blütezeit ist von<br />

Mai bis Oktober, wobei die<br />

Hauptblütezeit im Mai und Juni<br />

•Das Schöllkraut, eine giftige Heilpflanze<br />

mit alter Tradition, hat heute eigentlich<br />

nur noch in der Homöopathie als hervorragendes<br />

Leber- und Gallemittel u.a.<br />

seine Berechtigung.<br />

•Seinen hohen Bekanntheitsgrad verdankt<br />

es der früheren Verwendung als<br />

Warzenmittel, was ihm den Volksnamen<br />

Warzenkraut einbrachte.<br />

6 vita sana sonnseitig leben 7/2004<br />

liegt. Aus der Blüte entwickelt<br />

sich eine lange Frucht, eine zwei<br />

bis fünf cm lange Schote. Die<br />

ganze Pflanze riecht in frischem<br />

Zustand irgendwie unangenehm.<br />

Alle Pflanzenteile, also auch die<br />

Wurzeln, führen einen gelben bis<br />

orangegelben Milchsaft, der sehr<br />

scharf schmeckt und ätzend<br />

wirkt. Aus diesem Grund wurde<br />

das Schöllkraut im Volksmund<br />

Warzenkraut genannt, weil man<br />

mit dem Saft, auf Warzen geträufelt,<br />

gewisse Erfolge erzielte. Allerdings<br />

ist die Pflanze giftig,<br />

weshalb von Selbstbehandlungen<br />

abgeraten werden muss.<br />

Inhalts- und Wirkstoffe<br />

Verschiedene Alkaloide sind im<br />

gelben Milchsaft enthalten. Saponine,<br />

Flavonoide, wenig ätherisches<br />

Öl, Carotinoide und Fermente<br />

gehören ebenfalls zu den<br />

Wirkstoffen des Schöllkrauts.<br />

Als Hausmittel, in Medizin und<br />

Homöopathie<br />

Die Verwendung des Schöllkrautes<br />

ist sehr alt. In einem Hausmittelbuch<br />

fand ich folgende Beschreibung:<br />

«...Selten gibt man<br />

den frisch ausgepressten Saft zu<br />

1-3 Skrupel* einige Mal des Tages,<br />

häufiger das aus dem Saft<br />

bereitete alkoholische Extrakt zu<br />

10-20 Gran* einige Mal des Tages<br />

in Mixtur- und Pillenform.<br />

Das wässerige Extrakt hat Prof.<br />

Krombholz zu 2-4 Drachmen*<br />

des Tages mit auffallend günstigem<br />

Errfolg bei beträchtlicher<br />

Auftreibung der Leber und<br />

gleichzeitig bestehender langwieriger<br />

Gelbsucht angewendet». In<br />

der Volksmedizin setzte man das<br />

Schöllkraut jedoch nicht nur bei<br />

Das Schöllkraut<br />

Gelbsucht und Leberleiden ein,<br />

auch bei Gallensteinen und Verstopfung<br />

wurde es verwendet.<br />

Neueren Datums ist die Anwendung<br />

bei Asthmaanfällen aufgrund<br />

der beruhigenden und<br />

krampflösenden Inhaltsstoffe.<br />

Gebräuchlich ist der äusserliche<br />

Einsatz nicht nur bei Warzen (siehe<br />

oben), sondern auch bei anderen<br />

Hautkrankheiten mit einem<br />

Sud aus den frischen Pflanzen.<br />

Auch in der Tierheilkunde<br />

wurden die frischen Schöllkrautteile<br />

verfüttert, z.B. bei Pferden<br />

gegen Wassersucht und Darmkatarrh<br />

oder als Aufgüsse,<br />

Abkochungen und Breiumschläge<br />

gegen Drüsenverhärtungen,<br />

chronische Hautausschläge und<br />

bei Geschwüren.<br />

In der Medizin und Homöopathie<br />

gelangt Chelidonium majus<br />

vor allem bei Magen-, Darm- und<br />

Leberleiden zum Einsatz. Das<br />

Homöopathikum Chelidonium,<br />

aus den Wurzeln gewonnen, gilt<br />

als wichtiges und hervorragendes<br />

Mittel bei Galle- und Leberleiden<br />

und gehört zu den am häufigsten<br />

verordneten Mitteln. Auch bei<br />

Grippe, Bronchitis und Lungenentzündungen<br />

kommt Chelidoni-<br />

* = alte Apothekergewichte.

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