Alte Medizin · Homöopathie Alte ... - Antiquariat Franz Siegle
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6<br />
seltene erste ausgabe von althamers tacitus-kommentar.<br />
– der aus Brenz im kreis<br />
heidenheim stammende humanist und<br />
reformator studierte in augsburg, leipzig<br />
und tübingen und beschäftigte sich schon<br />
früh mit deutscher Geschichte; der text<br />
entstand aber erst während seiner Zeit als<br />
stadtpfarrer in ansbach, nachdem er das<br />
vorhaben mehrfach aufgeschoben hatte. –<br />
auf dem titel ist ein 10-zeiliges Gedicht<br />
des eobanus hessus abgedruckt, darauf<br />
folgt auf der rückseite die umfangreiche<br />
Widmungsrede althamers an den Markgrafen<br />
Georg von Brandenburg. „die<br />
einrichtung des Buches ist diese, daß der<br />
verfasser dem vorangestellten texte der<br />
einzelnen abschnitte teilweise sehr umfangreiche<br />
noten folgen läßt, in denen er<br />
aus alten und neuen schriftstellern, die auf<br />
eine sehr bedeutende Bibliothek schließen<br />
lassen, eine große Menge gelehrten Materials<br />
zusammenhäuft. dabei kommt es ihm<br />
offenbar nicht allein auf die philologische<br />
erklärung an, die wie bei allen damaligen<br />
kommentatoren des tacitus sich in kühnen<br />
namendeutungen und wunderlichen hypothesen ergeht, sondern auch darauf, die verhältnisse<br />
seiner Zeit zu schildern, und eben darin, daß wir die geographischen anschauungen seiner Zeit in<br />
seinen erläuterungen wiederfinden, liegt der unvergängliche Wert des Buches, dem die Zeitgenossen<br />
den Beifall nicht versagt haben, und das in der auslegung des tacitus lange Zeit eine rolle<br />
gespielt hat“ (kolde, a. althamer de humanist und reformator in Brandenburg-ansbach, s. 63<br />
und nr. 10).<br />
die titeleinfassung von erhard schön mit dem Wappen des druckers ist abgebildet bei luther,<br />
tafel 113. – titelbordüre rechts geringfügig angeschnitten, vereinzelt mit zeitgen. unterstreichungen<br />
und teils angeschnittenen Marginalien, sonst sauber. – index aureliensis 103.925. schweiger i,<br />
1010 und 1030. Benzing, humanismus in nürnberg, 15.<br />
6 anthus, antonius (d. i. G. BluMröder), vorlesungen über esskunst.<br />
2. ausg. viii, 276 seiten. Blindgepr. leinen der Zeit mit rückentitel und vorderdeckelvergoldung.<br />
leipzig, Wigand, 1852. € 450.–<br />
harry schraemli bezeichnet den deutschen arzt G. Blumröder in seinem Werk „von lucullus zu<br />
escoffier“ als großen Gastrosophen, sein vorliegendes Werk gar, als „das geistreichste Buch,<br />
welches sich überhaupt mit der Gastronomie befaßt“. – titelaufl. der erstausg. von 1838; stellenw.<br />
etw. braunfl. – drexel 903. horn/arndt 382. Weiss 146.<br />
7 ÄrZteversaMMlunG – holZschnitt aus dem hortus sanitatis des<br />
frankfurter stadtarztes Johann von cube. straßburg, Grüninger, [1485/86]. € 950.–<br />
prachtvoller ganzseitiger holzschnitt in ansprechendem altkolorit (26 x 16,7 cm) mit einer der<br />
frühesten gedruckten Ärztedarstellungen überhaupt. – der vorliegende holzschnitt ist nach der<br />
Mainzer ausgabe von schoeffer kopiert, allerdings sind hier nur 12 „Meister“ (gegenüber den 13<br />
der Mainzer ausgabe) dargestellt. ebenso ist die Größe der darstellung etwas verkleinert. – fachmännisch<br />
ausgezeichnet restauriertes exemplar. – schreiber, die kräuterbücher des Xv. und Xvi.<br />
Jahrhunderts, s. Xiv. – sehr selten! – siehe abb. umschlag s. 4.