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Das Stift Neumünster in Würzburg - Germania Sacra

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22 1. Quellen, Literatur und Denkmäler<br />

darstellt (Röders Kalendere<strong>in</strong>träge S. 53; Oswald, Kirchenbauten S. 119 f.,<br />

250-252), der Aufstellung neuer Altäre (Wilhelm EngeljMax H. v. Freeden,<br />

E<strong>in</strong>e Gelehrtenreise durch Ma<strong>in</strong>franken 1660. 1952 S. 34 f.), werden<br />

seit 1698 zunehmend schadhafte Stellen <strong>in</strong> Dach und Mauerwerk im<br />

Protokoll vermerkt.<br />

Den Anstoß zum Neubau der Westfassade gab noch Bischof Johann<br />

Gottfried von Guttenberg (1684-1698), der mit dem geplanten Neubau<br />

der benachbarten bischöflichen Kanzlei auch die Westseite der Kirche<br />

erneuert wissen wollte.<br />

Zunächst aber beschloß das Kapitel Ende 1704 die Umgestaltung der<br />

Johanneskrypta, die 1708 ausgeführt wurde. Nur zögernd g<strong>in</strong>g man an<br />

den Abbruch von Kiliansgruft und Marienchor. Am 18. Juni 1711 wurde<br />

der Grundste<strong>in</strong> füraen Kuppelbau, im Mai 1712 jener für den Fassadenbau<br />

gelegt (Prot.). In den Jahren bis 1716 entstand dann der schiefergedeckte<br />

barocke Kuppelbau, wurde die darunterliegende Kilianskrypta, die "<strong>in</strong><br />

etwas veränderten Verhältnissen die Grundrißfigur des Zentralbaues wiederholt"<br />

(Oswald, Kirchenbauten S. 108), mit breiten Kappengewölben<br />

neu gestaltet und die konkave Fassade aus rotem Sandste<strong>in</strong> errichtet. Im<br />

Gesimsfries die Inschrift: SS MM CHILIANO ET SOCIIS PATRIAE<br />

PATRONIS; darunter: ANNO M DCC XVI IOANNES PHILIPPUS<br />

EPISCOPUS HERBIPOLENSIS F(RANCIAE) O(RIENTALIS) D (UX).<br />

Trotz guter Überlieferung fehlen e<strong>in</strong>deutige Angaben über Planungen,<br />

Architekten und Baumeister. Die Planung g<strong>in</strong>g nicht vom <strong>Stift</strong>, sondern<br />

von Bischof Johann Gottfried von Guttenberg aus. Fast alle damals <strong>in</strong><br />

<strong>Würzburg</strong> tätigen Baumeister werden <strong>in</strong> den Kapitelsprotokollen im Zusammenhang<br />

mit dem Fassadenbau genannt, ohne daß sich ihre Anteile<br />

abgrenzen ließen. Felix Mader sah <strong>in</strong> Joseph Greis<strong>in</strong>g den eigentlichen<br />

Architekten des Umbaues (KD Stadt <strong>Würzburg</strong> S. 290); Werner Burmeister<br />

(S.42) glaubte diesen <strong>in</strong> Valent<strong>in</strong> Pezani zu erkennen; Clemens Schenk<br />

(bes. S.22-24) und Hans Reuther (S. 5) möchten das architektonische<br />

Gesamtkonzept dem Johann Dientzenhofer, der bei der Planung nachweislich<br />

konsultiert wurde, zuschreiben. Daran kann wohl festgehalten<br />

werden. Auch die letzten Untersuchungen über die Fassade, die durch den<br />

Abbruch des alten Landgerichtsgebäudes 1894 <strong>in</strong> ihrer Wirkung stark<br />

bee<strong>in</strong>trächtigt wurde, führten <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>zelheiten kaum weiter (Oswald,<br />

Vorgeschichte; Em<strong>in</strong>ger, NeumÜßsterfassade).<br />

Die Fresken schuf hauptsächlich Johann Baptist Zimmermann 1732,<br />

das Kuppelfresko 1736 Nikolaus Stuber (Bauer S.73, 315 f.); sie wurden<br />

im 19. Jahrhundert stark übermalt und s<strong>in</strong>d im März 1945 fast völlig<br />

zerstört worden. Die Innenausstattung fand mit der eu gestaltung des<br />

Chorgestühls 1788 ihren Abschluß (s. unten).

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