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Das Stift Neumünster in Würzburg - Germania Sacra

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34 1. Quellen, Literatur und Denkmäler<br />

Über die Wohngebäude der Kanoniker und Vikare, die alle im näheren<br />

Umkreis des <strong>Stift</strong>es lagen, ist unten § 17,3 c im Zusammenhang gehandelt.<br />

In unmittelbarer Nähe der <strong>Stift</strong>skirche, nur wenige Schritte von ihrer<br />

Apsis entfernt, lag die frühmittelalterliche fvI art <strong>in</strong>s kir c h e, von der Lorenz<br />

Fries berichtet, Bischof Burghard habe sie 752 als Pfarrkirche für die<br />

Bewohner rechts des Ma<strong>in</strong>s erbauen lassen (Ludewig S. 391). Ihr Taufrecht<br />

muß schon <strong>in</strong> sehr früher Zeit auf den Dom übertragen worden se<strong>in</strong>. Über<br />

die im 19. Jahrhunde!t verbaute und 1959 vollständig abgetragene Kirche<br />

(entspricht dem heutigen Haus Mart<strong>in</strong>straße 19) liegen nur wenige Nachrichten<br />

vor 1). Obwohl die Mart<strong>in</strong>skirche <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em rechtlichen Verhältnis<br />

zum <strong>Neumünster</strong> stand, ergibt sich aus dem <strong>Stift</strong>sprotokoll e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante,<br />

ältere Traditionen bestätigende Nachricht: Dem Kapitel liegt am 6.<br />

September 1603 die bischöfliche Anordnung vor, daß die ca pellen Zu s.<br />

Mart<strong>in</strong> alhie, so zur dombpfarr gehörig und darüber die herrn des rats seithero<br />

pflegere gewesen, repariert werden solle; da sie ohne E<strong>in</strong>kommen sei, habe<br />

der Rat um e<strong>in</strong>e freiwillige Beisteuer der Nachbarn ersucht. <strong>Das</strong> <strong>Stift</strong>skapitel<br />

beschließt, vor e<strong>in</strong>er eigenen Entscheidung die von Domkapitel und<br />

Dompfarrei abzuwarten "(Prot.).<br />

In Verb<strong>in</strong>dung mit dem <strong>Stift</strong> standen zwei Klausen. Die ältere,<br />

St. Bartholomäus, wird erstmals im Jahre 1300 anläßlich e<strong>in</strong>er Obleiverleibung<br />

genannt (MWU 5871). Sie lag extra muros am Rennweg beim Hofe<br />

Kropfhausen (heute Hofgartenareal). Sie war ebenso von Frauen bewohnt<br />

wie die an der Südseite der <strong>Stift</strong>skirche gelegene Klause, die, wie es<br />

sche<strong>in</strong>t, erstmals 1347 bezeugt ist (MWU 5926, 5927). Über die Klausner<strong>in</strong>nen<br />

s. unten § 22,2. Im 16. Jahrhundert entleerten sich beide Klausen,<br />

die bei der <strong>Stift</strong>skirche gelegene wurde wohl abgebrochen.<br />

1) Paul SCHÖFFEL, Zur Geschichte der WÜIzburger Mart<strong>in</strong>spfarrei und des "Cornelius"<br />

(Die Frankenwarte 1937 r. 39); SCHICH, WÜIZburg S. 24.

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