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Einheit 4<br />

Aufgabe 4.1 Grenzen Sie in Ihren eigenen Worten nochmals die Begriffe ‘Verstehen’,<br />

‘Analyse’, ‘Interpretation’ voneinander ab. Wie ist es zu begründen, dass trotz wissenschaftlicher<br />

Objektivität verschiedene und nicht selten konträre Interpretationen zu einem<br />

Text existieren? Können Sie sich Kriterien vorstellen, aufgrund derer man Interpretationen<br />

qualitativ beurteilen kann?<br />

Verschiedene Interpretationen ergeben sich häufig aus verschiedenen Prämissen. Geht beispielsweise<br />

ein Interpret davon aus, dass ein literarischer Text grundsätzlich die gesellschaftliche<br />

Situation zur Entstehungszeit widerspiegelt, wird er mit größter Wahrscheinlichkeit<br />

zu anderen Interpretationsergebnissen kommen als jemand, der Literatur psychoanalytisch<br />

als die private unbewusste Triebbefriedigungsfantasie des Autors versteht.<br />

Neben der Plausibilität der Prämissen lassen sich Interpretationen insbesondere an der<br />

Transparenz ihrer Herleitung und Textfundierung messen: Sie müssen in überindividuell<br />

nachvollziehbarer Weise eine logische Verbindung zwischen Prämissen, konkreter Textgestalt<br />

und Interpretationsbefunden herstellen.<br />

Aufgabe 4.2 Ordnen Sie die genannten signifikantenbezogenen Figuren versuchsweise nach<br />

Wiederholungsfiguren, Umstellungsfiguren und Auslassungsfiguren, wobei Sie die Kategorien<br />

in verschiedenen Ecken eines Papierbogens zusammenstellen (nicht neben- oder untereinander<br />

schreiben) und evtl. farblich unterscheiden. Wiederholen Sie die Übung, ohne in<br />

obiger Zusammenstellung nachzusehen.<br />

(a) Wiederholungsfiguren:<br />

Ebene der Einzellaute: Alliteration, Assonanz, Homoioteleuton<br />

Wort- und Satzebene: Anapher, Paronomasie, Akkumulation, Pleonasmus, Figura<br />

etymologica, Polyptoton, Parallelismus<br />

(b) Umstellungsfiguren: Anagramm, Chiasmus, Inversion, Hyperbaton<br />

(c) Auslassungfiguren: Anakoluth, Ellipse, Aposiopese<br />

nicht eindeutig zuzuordnen: Onomatopöie<br />

Aufgabe 4.3 Erfinden Sie frei deutsche Beispiele zu jeder der Figuren.<br />

Deutsche Beispiele zu ausdrucksbezogenen rhetorischen Figuren:<br />

Alliteration: mit Mann und Maus<br />

Anapher: Wer soll nun die Kinder lehren und die Wissenschaft vermehren? / Wer soll nun<br />

für Lämpel leiten seines Amtes Tätigkeiten? (Wilhelm Busch)<br />

Assonanz: Manche Damen haben Laster.<br />

Homoioteleuton: …und verschlang die kleine fade Made ohne Gnade. Schade! (Heinz<br />

Erhard)<br />

Paronomasie: Der Rheinstrom ist geworden zu einem Peinstrom, die Klöster sind ausgenommene<br />

Nester, die Bistümer sind verwandelt in Wüsttümer. (Schiller)<br />

Onomatopöie: Kuckuck<br />

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