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Einheit 5<br />

Aufgabe 5.1 Analysieren Sie den Versbau und das Reimschema dieses Gedichtes.<br />

Es handelt sich bei diesem Gedicht um ein Sonett in endecasillabi (Elfsilbler). Die beiden<br />

Quartette (quartine) stehen im umarmenden Reim (rima abbracciata) (abba, abba). Die<br />

Reime der Terzette (terzine) sind nach dem Schema /cde dce/ geordnet und damit als untypisch<br />

zu bezeichnen.<br />

Aufgabe 5.2 Wie wird oben beschriebener Daphne-Mythos von Petrarca formal und<br />

inhaltlich verarbeitet?<br />

Die Metapher des ‘arbor gentil‘, hinter der sich natürlich Laura verbirgt, steht hier vor<br />

allem für die Inspiration des Dichters. Die erste Strophe bezieht sich dabei auf das Dichten,<br />

das aus dem Hoffen auf die Erfüllung der Liebe erwuchs. Die zweite Strophe dagegen evoziert<br />

die Inspiration aus der Enttäuschung heraus (“che parlan sempre de’ lor tristi<br />

danni.”). Beide Strophen entsprechen damit der antithetischen Struktur des Canzoniere<br />

zwischen Freud und Leid. Diese Antithese wird im ersten Terzett noch einmal in einer Art<br />

rhetorischer Frage resümiert. Die Enttäuschung gipfelt schließlich im abschließenden Terzett,<br />

in dem der Lorbeerbaum bzw. Laura quasi verdammt werden.<br />

Aufgabe 5.3 Inwiefern unterscheidet sich dieser Text inhaltlich von Text 5.1?<br />

Beide Sonette spielen auf den Daphne-Mythos an und sind insofern als metapoetische Gedichte<br />

zu bezeichnen, als sie die Inspiration des Dichters bzw. den Dichter selbst zum<br />

Thema haben. Im Gegensatz zu Text 5.1 steht allerdings in Text 5.2 nicht Apoll im Mittelpunkt,<br />

mit dem Petrarca sich ja gleichsetzt, sondern Laura, verkörpert durch Daphne<br />

bzw. den Lorbeerbaum, der ursprünglich als Inspirationsquelle beschrieben wird. Diese<br />

droht aber durch Enttäuschung angesichts der nicht erwiderten Liebe zu versiegen, so dass<br />

bei diesem Gedicht die Erfahrung des Leids eindeutig im Vordergrund steht.<br />

Aufgabe 5.4 Analysieren Sie die Metaphorik dieses Sonettes vor dem Hintergrund Ihres<br />

bisherigen Wissens über den Gedichtzyklus Vittoria Colonnas.<br />

Die Band- und Knotenmetaphorik (‘laccio’, ‘il stame’, ‘avolse’, ‘annodò’, ‘nodo’) steht hier<br />

für den unauflöslichen Bund der Ehe.<br />

Aufgabe 5.5 Welches syntaktische Strukturprinzip herrscht auf der Versebene vor?<br />

Besonders in der ersten Strophe fällt die Dominanz der Parallelismen auf der Versebene<br />

auf (Verse 2–4, jeweils Halbverse syntaktisch parallel). Im allerletzten Vers dagegen steht<br />

ein Chiasmus, der darauf zielt, den Gegensatz von Himmel und Erde aufzulösen.<br />

Aufgabe 5.6 Versuchen Sie nun, den Inhalt des Sonetts in zwei Sätzen zusammenzufassen.<br />

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