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Download - Familienzentrum Langeland

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Kapitel I. I.<br />

Seite 8<br />

Ziele des Dossiers und<br />

Zusammenfassung<br />

Seit dem Ende der 1970er-Jahre hat sich in Deutschland der Anteil der Alleinerziehendenhaushalte<br />

an allen Familien von unter 10 Prozent auf mittlerweile 18,3 Prozent nahezu<br />

verdoppelt. Zahlreiche Gründe führen dazu, dass immer mehr Mütter – und auch<br />

Väter – vor der Herausforderung stehen, sich allein um Lebensunterhalt und Erziehungsaufgaben<br />

zu kümmern. Die wachsende Zahl und die spezifischen Bedürfnisse von<br />

Alleinerziehenden bieten Anlass, die Lebensverhältnisse dieser Familienform genauer<br />

in den Blick zu nehmen. Die Hypothese lautet, dass die derzeit existierenden Rahmenbedingungen<br />

nur bedingt auf die besondere Lebenssituation von Alleinerziehenden ausgerichtet<br />

sind. Insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit ist für<br />

eine große Gruppe alleinerziehender Mütter nur schwer zu realisieren. In der Folge<br />

gelingt es einem hohen Anteil Alleinerziehender nicht, sich aus der SGB-II-Bedürftigkeit<br />

zu lösen. Für eine nachhaltige und effiziente Unterstützung von Alleinerziehenden in<br />

ihren unterschiedlichen Lebensphasen sind deshalb neue Wege einer zielgenauen<br />

Förderung notwendig.<br />

Ziel dieses Dossiers ist es, den Unterstützungsbedarf und die Wünsche Alleinerziehender<br />

zu erfassen und familienpolitische Leistungen speziell für diese Zielgruppe so weiterzuentwickeln,<br />

dass eine Sicherung der Lebensgrundlage durch eigene Erwerbstätigkeit<br />

möglich ist. Denn eine nachhaltige Armutsprävention gelingt am besten durch die Stärkung<br />

von Erwerbsarbeit. Dieser Standpunkt findet sich unter Alleinerziehenden in besonders<br />

starker Ausprägung wieder. So spiegelt sich die Notwendigkeit, als alleinerziehender<br />

Elternteil zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen oder sogar ganz dafür verantwortlich<br />

zu sein, in einer überdurchschnittlich ausgeprägten beruflichen Motivation wider.<br />

Vereinbarkeit<br />

Die Befunde zur Erwerbsbeteiligung von alleinerziehenden Elternteilen verdeutlichen,<br />

dass die Erwerbstätigenquote alleinerziehender Mütter hoch ist (62 Prozent aktive<br />

Erwerbstätige), wobei diese – ähnlich wie bei Müttern in Paarhaushalten – stark vom<br />

Alter des jüngsten Kindes abhängt. Demoskopische Befragungen zeigen zudem, dass<br />

auch zwei Drittel der nicht erwerbstätigen alleinerziehenden Mütter gerne arbeiten<br />

würden, sodass insgesamt von einer ausgeprägten Erwerbsneigung auszugehen ist.<br />

Hinzu kommt, dass deutlich mehr alleinerziehende Mütter als Mütter in Paarhaushalten<br />

in Vollzeit arbeiten. Im Vergleich zu Paarhaushalten, die einen größeren Entscheidungsspielraum<br />

hinsichtlich der Erwerbstätigkeit beider Partner und des gewünschten zeitlichen<br />

Umfangs haben, ist für Alleinerziehende die Einkommenserzielung überwiegend<br />

unabdingbar, um ein ausreichendes Haushaltseinkommen zu erzielen.

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