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PLAsTIkMüLL IsT üBERALL<br />

Die Menge an Kunststoff, die wir seit Beginn des Plastikzeitalters produziert haben, rei<strong>ch</strong>t bereits aus, um<br />

unseren gesamten Erdball se<strong>ch</strong>s Mal mit Plastikfolien einzupacken. (Werner Boote in PLASTIC PLANET)<br />

Der Markt für Verpackungsmaterialien ist der ents<strong>ch</strong>eidendste für die Kunststoffindustrie, zumal diese<br />

Materialien nur einen einmaligen Verwendungszweck haben und es einen laufenden – und offenbar stetig<br />

steigenden – Bedarf gibt. 2007 wurden in Deuts<strong>ch</strong>land über 2,6 Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen<br />

verbrau<strong>ch</strong>t und davon 63 % der Wiederverwertung zugeführt. Der Rest – immerhin also eine Million Tonnen<br />

Kunststoffverpackungen – landete allein in Deuts<strong>ch</strong>land dementspre<strong>ch</strong>end im Restmüll. Während die<br />

Verwertungsquote von Kunststoffverpackungen seit Anfang der 1990er-Jahre deutli<strong>ch</strong> gestiegen ist, hat si<strong>ch</strong><br />

andererseits im glei<strong>ch</strong>en Zeitraum der Anteil von mehrmals verwendbaren Verpackungen (Mil<strong>ch</strong>, Joghurt,<br />

Mineralwasser) extrem verringert. Im Berei<strong>ch</strong> Mineralwasser hat si<strong>ch</strong> der Mehrweganteil (Glas- oder Plastikmehrwegflas<strong>ch</strong>en)<br />

in den Jahren 1993 bis 2007 von knappen 91 % auf knappe 47 % verringert. Die Gesamt-<br />

Mehrwegquote bei Getränkeverpackungen ist in der glei<strong>ch</strong>en Zeit von ungefähr 74 % auf 47 % gesunken.<br />

Quelle: Mehrweganteile am Getränkeverbrau<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Getränkeberei<strong>ch</strong>en in den Jahren 1991 bis 2007, sowie<br />

Verbrau<strong>ch</strong> von Verpackungen gesamt - Verbrau<strong>ch</strong>, Verwertung, Quoten 1991 bis 2007, Gesells<strong>ch</strong>aft für Verpackungsmarktfors<strong>ch</strong>ung<br />

mbH (GVM), Mai 2009<br />

DER PLAsTIkMüLL IM MEER<br />

4<br />

Wie viel Plastikmüll landet in den Meeren? 80 % des Kunststoffmülls – die UNO spri<strong>ch</strong>t von insgesamt<br />

weltweit jährli<strong>ch</strong> rund se<strong>ch</strong>s Millionen Tonnen – gelangen über Flüsse in die Ozeane. Die Meeress<strong>ch</strong>utzorganisation<br />

Oceana s<strong>ch</strong>ätzt, dass weltweit jede Stunde rund 675 Tonnen Müll direkt ins Meer geworfen werden;<br />

die Hälfte davon besteht aus Plastik. Laut einer Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP)<br />

treiben bis zu 18.000 Plastikteile in jedem Quadratkilometer der Weltozeane. Plastikmüllstrudel im Pazifik<br />

Östli<strong>ch</strong> von Hawaii hat si<strong>ch</strong> in der im Uhrzeigersinn drehenden Meeresströmung des Pazifiks, dem Nordpazifikwirbel<br />

(North Pacific Gyre), ein gigantis<strong>ch</strong>er Müllwirbel gebildet, in dessen Zentrum drei Millionen Tonnen<br />

Plastikmüll rotieren. Er wä<strong>ch</strong>st seit 60 Jahren unbea<strong>ch</strong>tet und ist na<strong>ch</strong> Eins<strong>ch</strong>ätzung von Wissens<strong>ch</strong>aftlern/<br />

innen doppelt so groß wie der US-Bundesstaat Texas. Unter Einwirkung von Sonne, Gezeiten, Wind und<br />

Wellen wird der Plastikmüll bis zu winzigen Partikeln zerrieben. In mehreren weiteren Wirbeln im Südpazifik,<br />

im Atlantik und im Indis<strong>ch</strong>en Ozean haben si<strong>ch</strong> ähnli<strong>ch</strong>e sol<strong>ch</strong>er Müllwirbel gebildet, wennglei<strong>ch</strong> in etwas<br />

geringeren Mengen. Tiere leiden und sterben dur<strong>ch</strong> Plastikmüll 267 vers<strong>ch</strong>iedene Tierarten fallen weltweit<br />

dem Müll im Meer zum Opfer – darunter S<strong>ch</strong>ildkröten, Robben, Fis<strong>ch</strong>e und Krebse. Jährli<strong>ch</strong> verenden etwa<br />

100.000 Meeressäuger qualvoll dur<strong>ch</strong> den Müll und sterben über eine Million Seevögel, wie zum Beispiel Albatrosse,<br />

die die Plastikteile irrtümli<strong>ch</strong> als Nahrung zu si<strong>ch</strong> nehmen und damit ihre Küken füttern. Sandkörner<br />

3 HINTERGRUNDMATERIAL SEITE 7

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