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<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong><br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong><br />

Kar<strong>in</strong> Fahrner<br />

Hilfswerk<br />

Datum 17. 8. 2004


<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Ausgangslage................................................................................... 3<br />

2. Def<strong>in</strong>ition .......................................................................................... 3<br />

3. Der Pflegeprozess.............................................................................3<br />

4. Der <strong>Evaluation</strong>sprozess..................................................................4<br />

4.1 Messen <strong>der</strong> Pflege im physischen Bereich............................................. .4<br />

4.2 Messen <strong>der</strong> Pflege im Verhaltensbereich................................................ 5<br />

4.3 Messen <strong>der</strong> Pflege im Empf<strong>in</strong>dungsbereich............................................ 6<br />

5. Abän<strong>der</strong>ung im Pflegeplan...............................................................7<br />

6. Protokollieren <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>sergebnisse........................................ 7<br />

7. Ist- Stand <strong>in</strong> den SST....................................................................... 8<br />

7.1 Mögliche Ursachen................................................................................... 8<br />

7.2 Vorschlag für Verbesserungen................................................................. 9<br />

7.2.1 Standartpflegepläne komb<strong>in</strong>iert mit handschriftlichen Plänen.......... .9<br />

7.2.2 Trennung <strong>der</strong> Pflege. - und Betreuungspläne <strong>in</strong> zwei Gruppen........10<br />

7.2.3 Evaluierungsprotokoll........................................................................10<br />

8. Quellen…………………………………………………………………..11<br />

© Salzburger Hilfswerk;xxx DLxx frm Konzept 041231.dot<br />

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<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong><br />

1. Ausgangslage<br />

Pflege.- und Betreuungsplanung stellen e<strong>in</strong>e Grundsäule unserer Arbeit dar. Die <strong>Evaluation</strong><br />

ist <strong>der</strong> letzte Schritt <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong> und ist so die Kontroll<strong>in</strong>stanz, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>wir</strong> unsere<br />

Arbeit bestätigt sehen o<strong>der</strong> es sich zeigt, dass Korrekturen vorgenommen werden müssen<br />

und somit auch wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e neue Ausgangsbasis für weitere Pflegeschritte setzt.<br />

Es ist aber e<strong>in</strong>e Tatsache, dass trotz guter Aus,- Fort.- und Weiterbildung und <strong>in</strong> dem Wissen<br />

um die enorme Wichtigkeit <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>, die Arbeit daran <strong>in</strong>s H<strong>in</strong>tertreffen gerät.<br />

Unsere Pflegedienstleitung, Frau Wallmann, hat mir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gespräch bestätigt, dass das<br />

mangelnde Augenmerk auf die <strong>Evaluation</strong> e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Problematik darstellt und sich<br />

nicht nur auf unsere Sozialstation beschränkt.<br />

Aus diesen Gründen habe ich mich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Hausarbeit mit dem Thema “<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Pflegeplanung</strong>“ beschäftigt und hoffe, e<strong>in</strong>ige Denkanstöße und Lösungsansätze zur<br />

Verbesserung liefern zu können.<br />

2. Def<strong>in</strong>ition<br />

Es gibt e<strong>in</strong>e Vielzahl an Def<strong>in</strong>itionen von <strong>Evaluation</strong>. Die nachstehende, zitiert aus dem<br />

www.evaluationsnetz.com<br />

ist für mich am zutreffensten.<br />

<strong>Evaluation</strong>:<br />

<strong>Evaluation</strong> ist die systematische und Zielgerichtete Sammlung, Analyse und Bewertung von<br />

Daten zur Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle. Sie gilt <strong>der</strong> Beurteilung von Planung,<br />

Entwicklung, Gestaltung und E<strong>in</strong>satz von Angeboten bzw. e<strong>in</strong>zelner Maßnahmen unter den<br />

Aspekten von Qualität, Funktionalität, Wirkungen, Effizienz und Nutzen.<br />

3. Der Pflegeprozess<br />

Die <strong>Evaluation</strong> ist <strong>der</strong> letzte Punkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Reihenfolge des Pflegeprozesses <strong>der</strong> sich aus<br />

h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abfolgenden E<strong>in</strong>zelschritten zusammensetzt.<br />

Der Pflegeprozess stellt e<strong>in</strong>en analysierenden, problemlösenden Vorgang <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflege dar,<br />

<strong>der</strong> sich an den spezifischen Bedürfnissen und Problemen des Klienten orientiert.<br />

Er zielt auf die Unterstützung des Patienten bei <strong>der</strong> Lösung se<strong>in</strong>er gesundheitlichen<br />

Probleme ab, wobei dieser aber ke<strong>in</strong>e starre Anordnung darstellt son<strong>der</strong>n sich immer wie<strong>der</strong><br />

gegenseitig bee<strong>in</strong>flusst.<br />

© Salzburger Hilfswerk;xxx DLxx frm Konzept 041231.dot<br />

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<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong><br />

Die 6 Stufen des Pflegeprozesses umfassen:<br />

- die Informationssammlung<br />

- das Erkennen von Problemen und Ressourcen<br />

- die Bestimmung <strong>der</strong> Pflegeziele<br />

- die Ausarbeitung und <strong>Pflegeplanung</strong><br />

- die Pflegedurchführung<br />

- die <strong>Evaluation</strong><br />

Der Pflegeprozess stellt die Grundlage unserer Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflege dar und ermöglicht uns,<br />

jeden Klienten <strong>in</strong>dividuell zu betreuen, auf Verän<strong>der</strong>ungen gezielt zu reagieren und ihm e<strong>in</strong>e<br />

systematische Pflege zukommen zu lassen.<br />

Die Überprüfung und Auswertung dient als Erfolgskontrolle und Korrektiv für die Pflege<br />

sowohl für die Pflegenden als auch für die Klienten.<br />

Die <strong>Evaluation</strong> dient als wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> Qualitätssicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflege.<br />

Es ist wünschenswert, die <strong>Evaluation</strong> unter Beteiligung nicht nur des Klienten, son<strong>der</strong>n auch<br />

se<strong>in</strong>er Bezugspersonen und aller an<strong>der</strong>en an <strong>der</strong> Pflege beteiligten Personen durchzuführen.<br />

Mit <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong> tritt <strong>der</strong> Pflegeprozess wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Anfangsphase<br />

e<strong>in</strong>. Es müssen möglicherweise Pflegeziele verän<strong>der</strong>t werden, o<strong>der</strong> aber die Durchführung<br />

<strong>der</strong> Pflege.<br />

Die <strong>Evaluation</strong> soll also zeigen:<br />

- ob <strong>der</strong> richtige Weg zur Zielerreichung e<strong>in</strong>geschlagen wurde<br />

- ob und <strong>in</strong> welchem Maße e<strong>in</strong> Erfolg erzielt wurde<br />

- wie weit e<strong>in</strong>e Annäherung an die gesetzten Ziele gelungen ist<br />

Ebenso werden durch die <strong>Evaluation</strong> die Leistungen des Pflegepersonals belegt.<br />

Die Auswertung <strong>der</strong> Pflege soll nicht nur nach quantitativen, son<strong>der</strong>n auch nach qualitativen<br />

Gesichtspunkten geschehen.<br />

Die Grundlage für die Auswertung im Rahmen des Pflegeprozesses bilden die Ziele, sie<br />

müssen so formuliert se<strong>in</strong>, dass sie überprüfbar s<strong>in</strong>d.<br />

4. Der <strong>Evaluation</strong>sprozess:<br />

Setzt sich aus folgenden Stufen zusammen:<br />

1. Auswahl e<strong>in</strong>es beobachtbaren Messkriteriums <strong>in</strong> Zusammenhang mit dem gewünschtem<br />

Ziel<br />

2. Sammeln <strong>der</strong> notwendigen Informationen durch Beobachtung und Gespräche<br />

3. Auswerten <strong>der</strong> gesammelten Informationen anhand des Messkriteriums<br />

4. Beurteilen, wie weit das Ziel durch die ausgeführten Interventionen erreicht bzw. nicht<br />

erreicht wurde<br />

5. Modifikation des Pflegeplans<br />

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<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong><br />

4.1 Messen <strong>der</strong> Pflege im physischen Bereich<br />

Für viele Messungen <strong>in</strong> diesem Bereich stehen objektive Mess<strong>in</strong>strumente zur Verfügung,<br />

wie z. B. für die Feststellung von Körpertemperatur, Puls, Blutdruck, Größe, Gewicht usw.<br />

Wichtig ist es, diese Instrumente für die Auswertung <strong>der</strong> Pflege auch e<strong>in</strong>zusetzen, z. B. zum<br />

Messen <strong>der</strong> Größe und Tiefe e<strong>in</strong>es Dekubitus.<br />

Beispiel:<br />

Dekubitus im Sakralbereich, 4cm im Durchmesser, 3mm tief;<br />

Festgestellt am 12.4.2004<br />

Ziel: Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von Größe und Tiefe des Dekubitus;<br />

Zeitgrenze für nächste Messung: 20. 4. 2004<br />

Kontrolle täglich<br />

- (1 ) als Messkriterium dient das Längenmaß<br />

- (2 ) das Sammeln <strong>der</strong> notwendigen Informationen erfolgt durch das Messen des<br />

Durchmessers und <strong>der</strong> Tiefe des Dekubitus. Gleichzeitig <strong>wir</strong>d die Wunde selbst<br />

und die Wundumgebung <strong>in</strong>spiziert.<br />

- (3 ) Durch die Messung liegt e<strong>in</strong> objektives Resultat vor, das Ausmaß <strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ung ist ablesbar. z.B. 20.4.2004: Dekubitus am Sakrum 3cm im<br />

Durchmesser und 2mm tief . Ke<strong>in</strong>e Entzündungszeichen, ke<strong>in</strong>e Rötung,<br />

Wundflüssigkeit klar, ke<strong>in</strong> Geruch<br />

- (4 ) Durch das Gegenüberstellen von tatsächlichem und erwartetem Ergebnis zeigt<br />

sich, dass die Reduzierung <strong>der</strong> Größe und Tiefe des Dekubitus <strong>der</strong><br />

Zielsetzung entspricht.<br />

- (5 ) Die Behandlung zeigt Erfolg und <strong>wir</strong>d fortgesetzt. Im Pflegeplan <strong>wir</strong>d das Problem<br />

und das Auswertungsdatum verän<strong>der</strong>t<br />

4.2: Messen <strong>der</strong> Pflege im Verhaltensbereich:<br />

Dazu müssen Kriterien erstellt werden, anhand <strong>der</strong>er <strong>der</strong> Fortschritt des Klienten erkannt<br />

werden kann.<br />

Zum Beispiel das Festlegen von Unterweisungsschritten für e<strong>in</strong>en Diabetiker, <strong>der</strong> das<br />

Spritzen von Insul<strong>in</strong> und den Umgang mit e<strong>in</strong>em Blutzuckermessgerät erlernen soll. O<strong>der</strong><br />

Aufstellen e<strong>in</strong>es Planes zur Mobilisierung e<strong>in</strong>es Klienten.<br />

Beispiel:<br />

Klient hatte nach e<strong>in</strong>er komplizierten US-Fraktur zwei Wochen Bettruhe, soll nun mobilisiert<br />

werden.<br />

Ziel: Aufstehen ohne Hilfe <strong>in</strong>nerhalb von 4 Tagen<br />

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<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong><br />

-(1) F<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>es Messkriteriums anhand dessen <strong>der</strong> Fortschritt des Klienten abgelesen<br />

werden kann. Es müssen mehrere Kriterien erfüllt se<strong>in</strong>, damit man sagen kann, dass<br />

das Ziel erreicht wurde ist<br />

►Der Klient muss sich mit Hilfe an den Bettrand legen können, die Be<strong>in</strong>e seitlich aus<br />

dem Bett drehen und im Querbett sitzen können ( 1.Tag)<br />

►Dasselbe muss er am zweiten Tag ohne Hilfe können.<br />

►Er muss sich mit Hilfe aufrichten und e<strong>in</strong> paar Schritte gehen können (3.Tag)<br />

►Dasselbe muss er am 4.Tag selber können<br />

-(2) Das Sammeln <strong>der</strong> Informationen erfolgt durch die Beobachtung des<br />

Selbständigkeitsgrades des Klienten<br />

-(3) Die Auswertung erfolgt anhand <strong>der</strong> Kriterien<br />

-(4) Beurteilen, ob o<strong>der</strong> wie weit die Ziele erreicht wurden.<br />

4.3 Messen <strong>der</strong> Pflege im Empf<strong>in</strong>dungsbereich:<br />

Empf<strong>in</strong>dungen s<strong>in</strong>d immer subjektiv, und <strong>der</strong> Versuch, diese zu objektivieren ist sehr<br />

schwierig. Trotzdem ist es unseren Klienten vielfach möglich abzuschätzen, ob<br />

beispielsweise die Angst o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schmerz größer o<strong>der</strong> ger<strong>in</strong>ger geworden ist. O<strong>der</strong> ob die<br />

neue Situation als besser o<strong>der</strong> schlechter im Vergleich mit vorangegangen Ereignissen<br />

empfunden <strong>wir</strong>d.<br />

E<strong>in</strong>e Skala kann dem Klienten das Beurteilen noch erleichtern und vergleichbare<br />

Informationen liefern.<br />

Beispiel:<br />

Der Klient soll se<strong>in</strong>e Angst zu bestimmten Zeiten o<strong>der</strong> dann, wenn er sagt, dass er Angst hat,<br />

schätzen, und auf e<strong>in</strong>e Skala e<strong>in</strong>tragen, die von „ke<strong>in</strong>e Angst“ bis zu „ größte Angst“ reicht.<br />

- die größte Angst, die ich mir vorstellen kann<br />

- große Angst<br />

- mäßige Angst<br />

- ger<strong>in</strong>ge Angst<br />

- ke<strong>in</strong>e Angst<br />

Die E<strong>in</strong>tragungen geben Aufschluss über das Angstausmaß im Vergleich zu früheren<br />

Angstsituationen.<br />

Die Skala kann aber auch nur die beiden Extrempunkte angeben ohne Beschreibung von<br />

Abstufungen:<br />

Ke<strong>in</strong>e Schmerzen I-----------------------------I die ärgsten Schmerzen<br />

Der Klient soll dort, wo er me<strong>in</strong>t, dass se<strong>in</strong>e Schmerzen liegen, e<strong>in</strong> Zeichen ( x ) machen.<br />

Der Abstand vom l<strong>in</strong>ken Ende <strong>der</strong> Skala bis zur Bezeichnung des Klienten gibt die<br />

Schmerz<strong>in</strong>tensität an.<br />

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<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong><br />

Das Schmerzempf<strong>in</strong>den jedes e<strong>in</strong>zelnen ist sehr unterschiedlich, ebenso <strong>der</strong> Umgang damit.<br />

Wir können ihm Hilfe anbieten <strong>in</strong>dem <strong>wir</strong> geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>en Weg suchen, die Schmerzen zu<br />

reduzieren. Sei es mit Hilfe von Medikamenten (Palliativmediz<strong>in</strong>) und / o<strong>der</strong> mit Hilfe von<br />

wie<strong>der</strong>um subjektiven Hilfsmaßnahmen wie Entspannungsübungen, Ablenkung.<br />

Durch die E<strong>in</strong>tragungen auf die Skala können evtl. Besserungen o<strong>der</strong> Stagnationen sichtbar<br />

gemacht und somit evaluiert werden.<br />

5. Abän<strong>der</strong>ung im Pflegeplan<br />

Der Pflegeplan <strong>wir</strong>d dann verän<strong>der</strong>t:<br />

- wenn bei <strong>der</strong> Auswertung gesehen <strong>wir</strong>d, dass das erwartete Ergebnis nicht erreicht<br />

wurde. Es müssen Überlegungen angestellt werden, warum die erwarteten Ziele<br />

nicht erreicht wurden.<br />

- wenn e<strong>in</strong> Ziel erreicht wurde und das Pflegeproblem gelöst ist<br />

- wenn e<strong>in</strong> neues Problem aufgetreten ist o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> bestehendes Problem sich<br />

verän<strong>der</strong>t hat.<br />

6. Protokollieren <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>sergebnisse<br />

Der Pflegeplan geme<strong>in</strong>sam mit dem Verlaufsbericht hat den Zweck, die täglich<br />

auszuführende Pflege aufzuzeigen.<br />

Zu je<strong>der</strong> angegebenen Zeitgrenze <strong>wir</strong>d das tatsächliche Ergebnis <strong>der</strong> Pflege festgestellt und<br />

sollte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e dafür vorgesehenen Spalte im Pflegeplan protokolliert werden.<br />

So werden die tatsächlichen Ergebnisse den erwarteten Ergebnissen gegenübergestellt.<br />

Wird <strong>der</strong> tatsächliche Zustand des Klienten zu angegebenen Zeitpunkten <strong>in</strong> dieses Protokoll<br />

e<strong>in</strong>getragen, ergibt das schließlich e<strong>in</strong>e sehr gut übersichtliche, chronologische Abfolge des<br />

Gesundheitszustandes des Klienten.<br />

Im Bericht sollen:<br />

- die Messergebnisse <strong>in</strong> quantitativer und qualitativer H<strong>in</strong>sicht exakt angegeben<br />

werden.<br />

- die Ergebnisse kurz, knapp und für alle an <strong>der</strong> Pflege Beteiligten verständlich<br />

beschrieben werden.<br />

--------------------<br />

In <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong> sollten auch vermutete Probleme o<strong>der</strong> Defizite aufgeführt werden die<br />

ebenso mit e<strong>in</strong>em Ziel und e<strong>in</strong>er Zeitgrenze versehen und evaluiert werden sollten.<br />

So kann es sich herausstellen ob e<strong>in</strong> für uns verme<strong>in</strong>tliches Defizit für unseren Klienten gar<br />

ke<strong>in</strong>es darstellt.<br />

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<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong><br />

Dies könnte zum Beispiel e<strong>in</strong>e ausreichende Nahrungsaufnahme se<strong>in</strong>.<br />

Wenn <strong>wir</strong> den E<strong>in</strong>druck haben, dass die zugeführte Essensmenge zu wenig ist, unser Klient<br />

aber an e<strong>in</strong> niedriges Kalorienniveau gewohnt ist, <strong>wir</strong>d sich das vermutete Problem als<br />

unbegründet erweisen.<br />

Genauso kann aber auch das Gegenteil <strong>der</strong> Fall se<strong>in</strong>.<br />

Herauskristallisieren kann sich das aber nur, wenn es dokumentiert und evaluiert <strong>wir</strong>d.<br />

7. Ist-Stand <strong>in</strong> den FSZ<br />

Alle, die im Bereich Pflege o<strong>der</strong> Soziale Arbeit im Hilfswerk tätig s<strong>in</strong>d, wissen um die enorme<br />

Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>.<br />

Wir wissen, dass sie e<strong>in</strong>e Grundlage unserer Arbeit darstellt auf <strong>der</strong>en Basis <strong>wir</strong> qualitativ<br />

hochwertige Betreuung leisten können. Uns Ziele zu stecken, die s<strong>in</strong>nvoll durchdacht und<br />

vor<strong>der</strong>gründig erreichbar sche<strong>in</strong>en, sollte zu unserem täglichen Brot gehören und das tut es<br />

auch.<br />

Tut es das?<br />

Ich habe mit e<strong>in</strong>igen BL Gespräche geführt und festgestellt, dass dies ke<strong>in</strong>eswegs so ist.<br />

Es <strong>wir</strong>d zwar evaluiert, aber nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Form, dass <strong>wir</strong> behaupten könnten, dass diese<br />

ständig aktuell ist beziehungsweise am dafür vorgesehenen Zeitpunkt stattf<strong>in</strong>det.<br />

Wobei ich mich selber dabei nicht ausnehmen darf. Auch <strong>in</strong> Zell am See kämpfen <strong>wir</strong> mit <strong>der</strong><br />

Rückfragung um die Erreichung <strong>der</strong> gesteckten Ziele, also <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>.<br />

Das hat mich verwun<strong>der</strong>t da ich angenommen hatte, dass es e<strong>in</strong>e auf unser FSZ<br />

beschränkte Problematik sei, die auf Grund me<strong>in</strong>er mangelnden Kompetenz passierte.<br />

Ich habe mich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge mit Stationsschwestern aus dem KH Zell am See ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

gesetzt, die mir erlaubt haben, E<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Planungen zu nehmen.<br />

Dabei habe ich festgestellt, dass <strong>der</strong>en Planungen zum großen Teil aktuell und s<strong>in</strong>nvoll<br />

evaluiert waren.<br />

7.1 Mögliche Ursachen:<br />

Ich habe mir dann die Planungen noch e<strong>in</strong>mal angesehen und, so glaube ich zum<strong>in</strong>dest, den<br />

Grund dafür herausgefunden:<br />

►Personen, die <strong>in</strong>s Krankenhaus kommen, habe dafür e<strong>in</strong>e akute Ursache. E<strong>in</strong> Ulcus, e<strong>in</strong>e<br />

Fraktur, e<strong>in</strong> Infarkt etc.<br />

Dieses Problem <strong>wir</strong>d im Pflegeprozess aufgeführt, Ziele werden gesteckt und nach <strong>der</strong><br />

Zielerreichung werden die Klienten entlassen.<br />

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<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong><br />

►Klienten, die zu uns kommen, haben zwar auch meist e<strong>in</strong> akutes Geschehen h<strong>in</strong>ter sich,<br />

s<strong>in</strong>d aber <strong>in</strong> ihren Ressourcen oft schon so defizitär, dass sie auch nach Abkl<strong>in</strong>gen <strong>der</strong><br />

akuten Situation bei uns bleiben.<br />

Zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d meist zusätzliche Diagnosen wie Be<strong>in</strong>ödeme, Herz<strong>in</strong>suffizienz,<br />

diverse Hautschädigungen, Exikose, Asthma, Erkrankungen aus dem rheumatischen<br />

Formenkreis usw.<br />

Die Aufstellung <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> Pflege und das setzen <strong>der</strong> Ziele for<strong>der</strong>t gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Anfangsphase e<strong>in</strong>er Betreuung e<strong>in</strong>en enormen Aufwand und be<strong>in</strong>haltet meist auch mehrere<br />

<strong>Seite</strong>n.<br />

Kurz.- und langfristige Ziele werden gesetzt und zum festgesetzten Zeitpunkt evaluiert.<br />

Nach e<strong>in</strong>iger Zeit vermischen sich offene und erreichte Ziele, die ganze Planung <strong>wir</strong>d<br />

unübersichtlich und Term<strong>in</strong>e zur <strong>Evaluation</strong> gehen im Blätterwald unter.<br />

7.2 Wie wäre es möglich, dieses zu vermeiden?<br />

E<strong>in</strong> erster Schritt zur besseren Übersicht und Handhabung wurde bereits im Frühl<strong>in</strong>g dieses<br />

Jahres gemacht, <strong>in</strong>dem man die Dokumentationsmappen unserer Klienten etwas<br />

übersichtlicher gestaltet hat.<br />

So s<strong>in</strong>d jetzt nicht mehr alle verfügbaren Formulare vorne <strong>in</strong> unseren Mappen son<strong>der</strong>n<br />

werden erst nach den Verlaufsberichten und Pflege bzw. Betreuungsplänen e<strong>in</strong>sortiert und<br />

haben so <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e bessere Übersicht im täglichen Gebrauch erhalten.<br />

7.2.1 Standardpflegepläne komb<strong>in</strong>iert mit handschriftlichen Plänen<br />

Me<strong>in</strong> Vorschlag, um die Pflege- und Betreuungsplanung übersichtlicher zu gestalten geht<br />

dah<strong>in</strong>, dass <strong>wir</strong> für unsere Klienten Standarpflegepläne geme<strong>in</strong>sam mit handschriftlichen<br />

Plänen verwenden.<br />

Für chronische Erkrankungen wie e<strong>in</strong> seit Jahren, gut behandelter Diabetes, <strong>der</strong> nur wenig<br />

unserer Aufmerksamkeit Bedarf und allenfalls halbjährlich evaluiert gehört, reicht e<strong>in</strong><br />

Standardplan aus.<br />

Sollten allerd<strong>in</strong>gs die Blutzuckerwerte plötzlich zu schwanken beg<strong>in</strong>nen, muss dieser <strong>in</strong> die<br />

handschriftliche Planung mite<strong>in</strong>bezogen werden und gehört z.B. wöchentlich evaluiert , bis<br />

sich die Lage wie<strong>der</strong> stabilisiert, dann kann die Evaluierung auf e<strong>in</strong> Monat gelegt werden und<br />

bei konstanten Verhältnissen kann diese Grun<strong>der</strong>krankung wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Standardpflegeplan<br />

mit aufgenommen werden.<br />

Ebenso verhält es sich mit e<strong>in</strong>er Reihe von an<strong>der</strong>en Diagnosen, die aber sehr sorgfältig von<br />

<strong>der</strong> zuständigen DGKP geprüft werden müssen und <strong>in</strong>dividuell auf den Klienten angewandt<br />

werden sollten.<br />

Für Standarpflegepläne gibt es bereits genügend Vorlagen, die man auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Hauskrankenpflege verwenden kann, e<strong>in</strong> wichtiger Punkt wäre allerd<strong>in</strong>gs, dass man ebenso<br />

Vorlagen f<strong>in</strong>det die <strong>wir</strong> im Bereich <strong>der</strong> Sozialen Arbeit für die Betreuungsplanung anwenden<br />

können.<br />

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<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong><br />

Gerade im Bereich <strong>der</strong> SA könnte man dieses System noch wesentlich effektiver e<strong>in</strong>setzen,<br />

da man hier noch viel öfter Standardsituationen vorf<strong>in</strong>det.<br />

Ich me<strong>in</strong>e damit nicht die Arbeit am Klienten son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> den Haushalten, wie e<strong>in</strong>kaufen,<br />

Medikamente besorgen, Gräberpflege, etc.<br />

Wie sollte e<strong>in</strong> Katalog an Standarpflege.- und Betreuungsplänen aussehen?<br />

Es wäre ideal, wenn dieser Katalog im gleichen System wie <strong>der</strong> Hygienekatalog<br />

funktionieren würde.<br />

Dieser ist so konzipiert, dass man für je e<strong>in</strong>en Punkt e<strong>in</strong> Blatt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ordner hat.<br />

Braucht man etwas, kann man dieses Blatt herausnehmen und kopieren und <strong>in</strong> die<br />

Betreuugsmappe geben.<br />

7.2.2 Trennung <strong>der</strong> Pflege,- und Betreuungspläne <strong>in</strong> 2 Gruppen<br />

E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit, die aber im gleichen System funktionieren würde, wäre, die<br />

Planungen für die Grun<strong>der</strong>krankungen o<strong>der</strong> Betreuungsplanung mit längeren<br />

<strong>Evaluation</strong>s<strong>in</strong>tervallen auf e<strong>in</strong> separates Blatt zu schreiben.<br />

Dieses Blatt kann man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er separaten Farbe gestalten und bliebe so unterscheidbar zur<br />

kurzfristigeren Planung.<br />

Diese Möglichkeit ersche<strong>in</strong>t mir als die bessere Alternative, da ich weiß, dass im Hilfswerk<br />

Standardpflegepläne nur wenig Anklang f<strong>in</strong>den.<br />

7.2.3 <strong>Evaluation</strong>sprotokoll<br />

E<strong>in</strong> <strong>Evaluation</strong>sprotokoll gibt es <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> unseren Klientenmappen nicht und ist auch nicht<br />

vorgeschrieben.<br />

Es ersche<strong>in</strong>t mir aber im direkten Anhang an die Planungen s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong> solches zu führen.<br />

Dieses Protokoll sollte <strong>in</strong> längeren Abschnitten erfolgen und könnte zum Beispiel bei den<br />

Hausbesuchen ausgefüllt werden.<br />

Auf ke<strong>in</strong>en Fall sollten die E<strong>in</strong>tragungen kürzer als Vierteljährlich erfolgen um <strong>wir</strong>klich e<strong>in</strong>en<br />

längeren Beobachtungszeitraum zu geben und so klar und übersichtlich e<strong>in</strong>e chronologische<br />

Abfolge <strong>der</strong> Situation unseres Klienten wie<strong>der</strong>spiegeln zu können.<br />

Diese Verbesserungsvorschläge s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e persönliche Vorstellung von mir, die we<strong>der</strong><br />

erprobt noch mit me<strong>in</strong>en Kolleg<strong>in</strong>nen besprochen wurden.<br />

Ich weiß also nicht, ob es so funktionieren könnte.<br />

Ich weiß aber, dass <strong>wir</strong> dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong> Instrument brauchen um die <strong>Evaluation</strong>, die e<strong>in</strong><br />

spannendes Kontroll- und Beweis<strong>in</strong>strument se<strong>in</strong> kann und soll, bedienbarer zu machen.<br />

Qualitativ hochwertige Pflege kann nur auf <strong>der</strong> Basis e<strong>in</strong>er korrekten Pflegplanung<br />

funktionieren, wobei abgesehen von <strong>der</strong> Mitarbeit aller an <strong>der</strong> Pflege beteiligten Personen<br />

auch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Pflegesprache und <strong>der</strong> sichere Umgang mit Pflegediagnosen e<strong>in</strong>e<br />

unverzichtbare Voraussetzung darstellen.<br />

Kar<strong>in</strong> Fahrner<br />

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<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong><br />

8. Quellen:<br />

E<strong>in</strong> Artikel im Internet ohne Angabe des Autors<br />

Skriptum aus dem Stationsschwestern Lehrgang 1990 LKH Salzburg<br />

Irmgard Kappelmüller: Der Pflegeprozess, Facultas Verlag<br />

Österreichische Pflegezeitschrift 11/02, Fachbeitrag Pflegefachsprache<br />

Erstellt von: Kar<strong>in</strong> Fahrner<br />

Hilfswerk<br />

BL Pflege<br />

Forststr. 8<br />

5700 Zell am See<br />

Erklärung <strong>der</strong> Begrifflichkeiten:<br />

<strong>Pflegeplanung</strong><br />

Planung allgeme<strong>in</strong> kann man beschreiben als systematische Vorbereitung e<strong>in</strong>es<br />

vernunftmäßigen Handelns um e<strong>in</strong> Ziel unter den gegeben Verhältnissen auf bestmögliche<br />

Weise zu erreichen.<br />

Planung geht von <strong>der</strong> Gegenwart ( Ist-Zustand) aus und ist auf die Zukunft ( Soll-Zustand)<br />

bezogen.<br />

In <strong>der</strong> Pflege <strong>wir</strong>d geplant,<br />

- um zu wissen, was durch die Pflege erreicht werden soll<br />

- um zu wissen, was erreicht werden soll<br />

- um adäquate Mittel und Wege zur Erreichung des Zieles anzuwenden<br />

- um überprüfen zu können, ob das Vorgehen erfolgbr<strong>in</strong>gend war<br />

- um e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Vorgehen aller Pflegepersonen zu ermöglichen<br />

Ressourcen<br />

S<strong>in</strong>d <strong>in</strong>dividuelle Kräfte, Fähigkeiten und Möglichkeiten, die dem Klienten zur För<strong>der</strong>ung<br />

se<strong>in</strong>es Heilungsprozesses o<strong>der</strong> zur Lebensbewältigung zur Verfügung stehen. Dies ist sehr<br />

wichtig für die Problembewältigung. Werte wie Motivation, E<strong>in</strong>sicht, Erkenntnis spielen dabei<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />

Äußere Ressourcen : Hilfsmittel, pflegegerechte Räume, positiver Beziehungen zu<br />

Menschen, Umgebung, F<strong>in</strong>anzen.<br />

Innere Ressourcen : Lebenskraft, Werte wie Hoffnung, Humor, Kreativität, körperlicher,<br />

geistige, psychische Gesundheit<br />

© Salzburger Hilfswerk;xxx DLxx frm Konzept 041231.dot<br />

G:\mirror\Bibliothek SHW Digital\Pflege\040817 711 <strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong>_Kar<strong>in</strong> Fahrner_Hausarbeit 2004.doc<br />

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<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflegeplanung</strong><br />

Systematische Pflege<br />

Von systematischer Pflege spricht man, wenn die Pflegetätigkeiten e<strong>in</strong>er Planung unterliegen<br />

und somit gewährleistet ist, dass alle an <strong>der</strong> Pflege beteiligten Personen die selben<br />

Handlungen zur Erreichung <strong>der</strong> gesetzten Ziele ausführen.<br />

Standardpflegepläne<br />

In diesen vorgefertigten Plänen werden notwendige Schritte für die Erreichung von Zielen<br />

dargestellt.<br />

Pflegesprache<br />

In <strong>der</strong> Pflege gab es bis <strong>in</strong> die 90er Jahre ke<strong>in</strong>e überprüfbare Berufssprache son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en<br />

Jargon, <strong>der</strong> nur von E<strong>in</strong>geweihten verstanden werden konnte (österreichische<br />

Pflegezeitschrift 11/02, Fachbeitrag)<br />

So wurde vor wenigen Jahren noch zum Beispiel von roten Flecken o<strong>der</strong> offenen Stellen<br />

berichtet.<br />

Diese sprachlichen Urgewächse f<strong>in</strong>det man heute kaum mehr son<strong>der</strong>n man bedient sich<br />

schon <strong>der</strong> standardisierten Bezeichnung und erleichtert somit den Pflegealltag beträchtlich.<br />

Das Bedürfnis nach e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>deutigen Sprache, die grenzüberschreitend von Pflegenden<br />

verstanden <strong>wir</strong>d, ist zu e<strong>in</strong>er Priorität unter den Pflegeberufen geworden und bef<strong>in</strong>det sich<br />

weltweit noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung.<br />

Pflegediagnosen<br />

Um Pflegediagnosen laut NANDA ( North American Nurs<strong>in</strong>g Diagnosis Association) besser<br />

zu verstehen, ist es wichtig deutlich darauf h<strong>in</strong>zuweisen, was sie von mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Diagnosen unterscheidet.<br />

So beziehen sich mediz<strong>in</strong>ische Diagnosen auf Krankheiten o<strong>der</strong> Organstörungen,<br />

krankheitsbed<strong>in</strong>gte Verän<strong>der</strong>ungen, beschreiben die Erkrankung ohne Berücksichtigung<br />

se<strong>in</strong>er Beziehung zur Familie o<strong>der</strong> Umwelt<br />

Pflegediagnosen bezeichnen die menschliche Reaktion auf aktuelle o<strong>der</strong> potentielle<br />

Gesundheitsprobleme, beziehen sich auf das verhalten des Patienten, verän<strong>der</strong>n sich und<br />

können die relevanten Umwelten mit e<strong>in</strong>beziehen<br />

(Brobst 1996)<br />

Die Verwendung von Pflegediagnosen bef<strong>in</strong>det sich ebenso wie die Ausarbeitung <strong>der</strong><br />

Pflegefachsprache <strong>in</strong> Entwicklung.<br />

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