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Die Spodumenpegmatite von Bretstein und Pusterwald (Wölzer ...

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Zerlegung der Pegmatite wurden einzelne Blöcke <strong>von</strong>einander getrennt, so dass der primäre<br />

Reaktionssaum nur selten an den Kontakten zwischen Pegmatit <strong>und</strong> Marmor im<br />

Aufschlussbereich zu finden ist. Ein einziger spodumenführender Pegmatit <strong>von</strong> etwa<br />

60 cm Mächtigkeit hat ein 2 cm dickes Salband mit kleinen, maximal 1 cm langen dunkelblauen<br />

Turmalinstängeln. An den primären Kontakten ist ein Aufsprossen <strong>von</strong> feinfilzigen<br />

Zoisiten, die sowohl im Randbereich des Pegmatits, als auch im Kalksilikatgestein<br />

zu finden sind, zu sehen. Pseudomorphosen eines Gemisches aus Quarz <strong>und</strong><br />

feinnadeligem Zoisit nach Feldspat wurden im Exokontaktbereich gebildet. Da der Plagioklas<br />

in den <strong>Spodumenpegmatite</strong>n weniger als 15 Mol% Anorthitkomponente aufweist,<br />

wurde Ca wohl aus dem Marmor mobilisiert, wobei Na <strong>und</strong> CO 2 in Lösung gingen.<br />

Granat, Muskovit, Biotit, Titanit <strong>und</strong> Diopsid könnten bereits im ursprünglichen<br />

silikatreichen Marmor vor der Pegmatitintrusion zugegen gewesen sein. <strong>Die</strong> Auswirkungen<br />

dieser Reaktion mit dem Marmor auf die chemisch-physikalischen Bedingungen<br />

der pegmatitische Schmelze können z. Z. noch nicht abgeschätzt werden.<br />

Eine geochemische Untersuchung der Alterationshöfe <strong>und</strong> Nebengesteine ist Inhalt<br />

laufender Forschungsarbeiten.<br />

3.2.1.2. Mineralzonierung in den Pegmatiten<br />

Den Hangend- <strong>und</strong> Liegendkontakt zum Glimmerschiefer bilden in der Regel feinkörnige<br />

(aplitische) Kontaktzonen (Abb. 4). Sie enthalten Quarz, Muskovit, Plagioklas, selten<br />

Granat, Turmalin (Schörl), Apatit, Beryll in zentimetergroßen Säulen, Titanit, Ilmenit,<br />

Magnetit, Pyrit <strong>und</strong> Kassiterit (letzterer megaskopisch nur in einem einzigen Rollstück<br />

vom Scharnitzfeld, Lokalität Nr. 11). Der selten auftretende Pyrit wuchs zum Teil primär.<br />

Zum Teil wurde er erst bei einer späteren (hydrothermalen oder metamorphogenen)<br />

Erzbildung aus dem Nebengestein eingetragen. Der Turmalin ist in bis zu 10 cm<br />

langen, z. T. senkrecht zum Kontakt wachsenden <strong>und</strong> teilweise bis in die nächstinnere<br />

Zone hineinreichenden Stängeln entwickelt. Nur selten ist ein schmales, ca. 1 cm dickes<br />

Quarzband vorhanden, in welches einzelne kontaktparallele Turmalinkriställchen<br />

<strong>und</strong> Glimmerschüppchen eingebettet sind. In wenigen Fällen (z. B. Mittagswand NW-<br />

Abfall, Lokalität Nr. 33) ist der Quarzkern als hangendste Zone im Pegmatit direkt unter<br />

dem Silikatmarmor anzutreffen, was keine ausgeprägte Kontaktzone im Pegmatit entstehen<br />

ließ. Andererseits könnten die meisten dieser Kontakte wegen späterer Boudinierung<br />

bzw. Tektonik <strong>von</strong> sek<strong>und</strong>ärer Natur sein.<br />

<strong>Die</strong> Innenzone I besteht aus einem Gemenge <strong>von</strong> wenige Zentimeter großen<br />

Quarz-, Albit- <strong>und</strong> Glimmerkristallen, worin da <strong>und</strong> dort bis zu 10 cm große blaugraue<br />

Augen <strong>von</strong> Kalifeldspat schwimmen.<br />

<strong>Die</strong> Innenzone II führt neben den Mineralen der Zone I zusätzlich stängeligen,<br />

grünlichen Spodumen. Selten ist Almandin in wenige Millimeter großen zerbrochenen<br />

Individuen <strong>und</strong> Graphit, der bevorzugt an den Rändern <strong>und</strong> im Inneren des Spodumens<br />

in Form <strong>von</strong> kleinen Kügelchen vorkommt, anzutreffen. <strong>Die</strong>se Kügelchen haben einen<br />

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