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Die Spodumenpegmatite von Bretstein und Pusterwald (Wölzer ...

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— <strong>Die</strong> Pegmatite sind zum Großteil schieferungsparallel, teilweise sind sie schichtdiskordant.<br />

— <strong>Die</strong> Platznahme der <strong>Spodumenpegmatite</strong> fand ausschließlich im Rappold Komplex<br />

in räumlicher Nähe zum Marmor statt, während im tiefer liegenden Glimmerschiefer<br />

nur gemeine Pegmatite anzutreffen sind.<br />

— <strong>Die</strong> Gesteinsart, der Mineralbestand <strong>und</strong> der Chemismus des Nebengesteines weichen<br />

immer stark <strong>von</strong> dem des Pegmatites ab. <strong>Die</strong> <strong>Spodumenpegmatite</strong> sind sehr<br />

häufig in Marmoren zu finden. Anatektische Merkmale wurden im Nebengestein<br />

nirgends beobachtet. Es handelt sich bei den untersuchten Pegmatiten eindeutig<br />

nicht um metamorphogene Pegmatoide. (Als Pegmatoide werden hier Mobilisate<br />

aus dem unmittelbaren Nebengestein verstanden).<br />

— Eine direkte Verbindung zu einem plutonischen Muttergestein ist im Gelände nicht<br />

aufgeschlossen.<br />

4. Genetische Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Diskussion<br />

Im Gegensatz zu Pegmatiten, die in einem evidenten genetischen Zusammenhang zu<br />

Granitintrusionen bzw. zu deren alkalireichen Restschmelzen stehen, ist die Herkunft<br />

der <strong>Spodumenpegmatite</strong> im Rappold Komplex nicht bekannt. Und so können – ähnlich<br />

wie in anderen Bereichen der Ostalpen – nur Vermutungen diesbezüglich angestellt<br />

werden. Als Ausnahme muss das Auftreten der variszischen Pegmatite im Granitgneis<br />

des Bösensteins gelten.<br />

Generell werden Granitpegmatite mit hoher Anreicherung <strong>von</strong> „seltenen Elementen“<br />

in zwei Gruppen eingeteilt: Nb-Y-F-Pegmatite <strong>und</strong> Li-Cs-Ta-Pegmatite. Erstere sind<br />

häufig Differentiate aus A-Typ-Graniten, zweitere stammen zumeist aus S-Typ-Graniten<br />

oder krustalen Granuliten (CERNY, 1991). Demzufolge wird es vielleicht möglich sein,<br />

entsprechende Ausgangsgesteine für die <strong>Spodumenpegmatite</strong> der Ostalpen zu finden.<br />

In der Nähe der Pegmatite der <strong>Wölzer</strong> Tauern liegen einige große variszische Granitgneisareale,<br />

welche neben I-Typ-Graniten auch Körper mit Kennzeichen <strong>von</strong> A- oder S-Typ-<br />

Graniten aufweisen (SCHERMAIER & al., 1997). Es wäre nahe liegend, Magmatite aus<br />

dem Seckauer-Bösenstein-Granitgneisareal (Seitenstall, Koingraben) <strong>und</strong> auch aus<br />

dem Bereich des Schöderbach- <strong>und</strong> Etrachbachtales als Ausgangsgesteine heranzuziehen,<br />

sie sind jedoch zum Teil viel älter als die permischen Pegmatite oder es gibt noch<br />

keine Altersdaten.<br />

<strong>Die</strong> permische grünschieferfazielle Metamorphose des Rappold Komplexes fällt in<br />

den gleichen Zeitraum wie die Genese der hochdifferenzierten Pegmatite (SCHUSTER &<br />

al., 2001). Mögliche pegmatitgenerierende Plutonite können schon im Perm – also vor<br />

der alpidischen Tektonik – viele Kilometer entfernt <strong>von</strong> den hochdifferenzierten Endgliedern<br />

der Pegmatite gelegen sein (siehe unten). Zur Klärung der Genese der Pegmatite<br />

im Raum <strong>Bretstein</strong>/<strong>Pusterwald</strong> wäre es jetzt wichtig, permische Granitgneise in der Nä-<br />

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