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Die Spodumenpegmatite von Bretstein und Pusterwald (Wölzer ...

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Auf der Südseite des Hohenwart zeigt sich derselbe multiple Pegmatit 50 Höhenmeter<br />

unter dem Gipfelkreuz als ca. 7 m mächtiger Gang, der alle oben beschriebenen<br />

Gänge in sich zu vereinigen scheint. Im Überblick besteht er aus drei Zonen:<br />

— Kontaktzone (wenige Millimeter dick)<br />

— Innenzone II mit ca. 20 % Spodumen<br />

— Quarzkern (40 cm)<br />

Beim Verfolgen des Ganges über mehr als 200 m weit bis zu seinem Ende an einer subvertikalen<br />

Störung im Osten ist auf halber Strecke eine Aufsplitterung in drei Gänge, die<br />

sich dann wieder vereinigen, zu bemerken. Im Osten wird der ca. 5 m mächtige Gang<br />

durch eine Nord-Süd streichende Störung abgeschnitten. Hier scheint neben dem dünnen<br />

Kontaktsaum nur mehr die Innenzone II mit ca. 20 % Spodumen vertreten zu<br />

sein.<br />

In der Literatur (z. B. SCHNEIDERHÖHN, 1961) wird oftmals auf ein „Telescoping“ der<br />

Pegmatite hingewiesen. <strong>Die</strong> jeweilige innere Zone wurde zu meist niedrigeren Druck-<br />

bzw. Temperaturbedingungen bis weit hinein in den hydrothermalen Bereich gebildet<br />

(CERNY, 1982). Als weiterreichende Interpretation der Zonalität des oben beschriebenen<br />

multiplen Pegmatites am Hohenwart <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> des teleskopartigen Aufbaues kann<br />

festgehalten werden, dass die Platznahme des Pegmatites, bezüglich der heutigen Anordnung,<br />

<strong>von</strong> West nach Ost erfolgte.<br />

3.2.2. Mineralphasen der spodumenführenden Pegmatite<br />

3.2.2.1. Spodumen<br />

In den neu gef<strong>und</strong>enen Spodumenpegmatitvorkommen ist die Größe der Spodumenkristalle<br />

recht unterschiedlich. <strong>Die</strong>s betrifft sowohl die einzelnen Aufschlüsse als auch<br />

– wie bereits oben angeführt – die einzelnen Zonen in den Pegmatiten. Generell kann<br />

jedoch festgehalten werden, dass in den stark tektonisch beanspruchten Pegmatiten,<br />

insbesondere in den Pegmatitlinsen in den Marmoren, feinkörnigere Individuen vorherrschen.<br />

<strong>Die</strong> größten Kristalle mit einer maximalen Länge <strong>von</strong> 41 cm <strong>und</strong> einer Dicke <strong>von</strong><br />

ca. 7 cm wurden in einem Pegmatit im Schlattererbachtal (Lachtal Lokalität Nr. 1) gef<strong>und</strong>en.<br />

Ähnlich große Individuen gibt es in wenigen Blöcken am Südabfall des Hohenwart<br />

(Lokalität Nr. 33). In beiden Fällen tritt diese Riesenkörnigkeit nur in der Innenzone<br />

III r<strong>und</strong> um einen Quarzkern auf.<br />

Spodumen kann sowohl senkrecht als auch parallel zum Nebengesteinskontakt<br />

wachsen. Klüfte sind mit Quarz verheilt. <strong>Die</strong> Färbung der Spodumene reicht <strong>von</strong> dunkelgrau<br />

(z. B. Gruber Hirnkogel Ostabfall Lokalität Nr. 14, Mittagswand Ostabfall Lokalität<br />

Nr. 33) über hellweiß, blassmoosgrün bis tiefdunkelgrün. <strong>Die</strong> dunkelgraue Farbe<br />

rührt <strong>von</strong> vielen Graphiteinschlüssen her, während die grünlichen Farben den Alterationsgrad<br />

anzeigen. Je dunkler der Spodumen desto weniger Li ist vorhanden <strong>und</strong> desto<br />

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