06.08.2013 Aufrufe

Die Spodumenpegmatite von Bretstein und Pusterwald (Wölzer ...

Die Spodumenpegmatite von Bretstein und Pusterwald (Wölzer ...

Die Spodumenpegmatite von Bretstein und Pusterwald (Wölzer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

denfalls zeigt die chemische Analyse des Handstücks nur 99 ppm Cs. In einigen anderen<br />

Handstücken <strong>von</strong> der Pallbauernalm, Schleiferboden, Klammgraben <strong>und</strong> Hohenwart<br />

Südwand (Nr. 2 <strong>und</strong> 6) wurden höhere Cs-Gehalte gef<strong>und</strong>en. Es darf somit noch<br />

in anderen Pegmatiten mit Pollucit gerechnet werden. In den <strong>Spodumenpegmatite</strong>n auf<br />

der Weinebene wurden Cs-Gehalte bis zu 160 ppm ermittelt, jedoch bisher kein Pollucit<br />

beschrieben (GÖD, 1989).<br />

Ähnliche Prognosen können für die Nb-Ta-Minerale abgegeben werden: Im Spodumenpegmatithandstück<br />

vom Hohenwartnordostabfall wurden nur 26 ppm Nb + Ta gemessen.<br />

Trotzdem wurden hier Nb-Ta-Minerale (Pyrochlor, Fersmit, Äschynit) gef<strong>und</strong>en.<br />

Fast alle anderen <strong>Spodumenpegmatite</strong>, die auf Nb <strong>und</strong> Ta analysiert wurden, besitzen<br />

höhere Gehalte. Es müssen also auch in diesen selbständige Nb-Ta-Phasen vorliegen.<br />

Es gibt außer Spodumen keine anderen Lithiumminerale in den untersuchten Pegmatiten.<br />

Schriftgranitische Verwachsungen <strong>von</strong> Spodumen mit Quarztröpfchen werden<br />

nicht als Pseudomorphosen nach Petalit interpretiert, da jene Spodumenkristalle mit<br />

monomineralischem Kern <strong>und</strong> Spodumen-Quarz-Rand wegen einheitlicher Auslöschung<br />

des Spodumens ein ununterbrochenes Spodumenwachstum belegen. <strong>Die</strong> Bildungsbedingungen<br />

für Spodumen im Gleichgewicht mit Quarz wurden mit 2,5 bis<br />

3,5 kbar <strong>und</strong> Temperaturen zwischen 350 °C <strong>und</strong> 550 °C ermittelt (LONDON & BURT,<br />

1982). <strong>Die</strong> Kontaktzone <strong>und</strong> Internzone I sind wohl unter höheren Druck-Temperaturbedingungen<br />

auskristallisiert als die spodumenführenden Zonen. Da die Platznahme<br />

der Pegmatite zu einem Großteil schieferungsparallel bzw. schichtparallel erfolgte,<br />

muss ein Gleichgewicht zwischen Pegmatitinterndruck <strong>und</strong> Überlagerungsdruck geherrscht<br />

haben. <strong>Die</strong>s impliziert wiederum eine minimale Überlagerungsmächtigkeit<br />

während der Intrusion zwischen 9 <strong>und</strong> 12,5 km. Ein Schichtstapel mit solcher Mächtigkeit<br />

kann unmöglich über den gesamten Bereich vom Angerkristallin bis zum Ortler<br />

vollständig erodiert, abgeschert <strong>und</strong> spurlos verschw<strong>und</strong>en sein. Es erscheint daher<br />

möglich, dass diese über den Pegmatiten erodierten Schichten reliktisch in den phyllitischen<br />

Serien des Ennstales oder der Gurktaler Decke noch aufgeschlossen vorliegen.<br />

5. Spodumenf<strong>und</strong>punkte im Arbeitsgebiet<br />

5.1. Allgemeiner Überblick<br />

Pegmatite sind im Raum <strong>Bretstein</strong>/<strong>Pusterwald</strong> in sehr großer Zahl weit verbreitet. Im<br />

Allgemeinen handelt es sich jedoch um gewöhnliche, penekonkordante bzw. schieferungsparallele<br />

Ganggesteine, die nur untergeordnet für Pegmatite typische, seltene Elemente<br />

<strong>und</strong> Minerale führen.<br />

Pegmatitaufschlüsse mit Spodumen wurden auf einem Gebiet <strong>von</strong> ca. 150 km 2<br />

gef<strong>und</strong>en. Das Untersuchungsgebiet wurde jedoch nicht flächendeckend sondern nur<br />

hauptsächlich entlang <strong>von</strong> Forstwegen begangen, so dass sicherlich eine beträchtliche<br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!