Normen und VdS-Richtlinien – Gemeinsamkeiten und ... - BDGW

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der Videotechnik, welche für analoge und
digitale Systeme gleichermaßen einsetzbar
ist. Drei Klassen werden wie folgt definiert 16 :
• Klasse 1 - „Wahrnehmen“: 20 mm in
natura entsprechen einem Bildpunkt auf
dem Monitor 17
• Klasse 2 - „Erkennen“: 5 mm in natura
entsprechen einem Bildpunkt auf dem
Monitor 18
• Klasse 3 - „Identifizieren“: 1 mm in natura
entsprechen einem Bildpunkt auf dem
Monitor 19
Damit ergibt sich eine langlebige, unabhängige
Definition, die unabhängig ist von
eingesetzter Kamera, Objektiven, Übertragungswegen,
Anzeigeeinrichtungen, Art der
Kompression usw.
VdS macht die Norm anwendbar
Ein weiteres Ziel bei der Erstellung von VdS-
Richtlinien ist es, Normanforderungen – soweit
sie bestehen – mit abzudecken. Es gilt der
Grundsatz „Wer VdS erfüllt, erfüllt gleichzeitig
auch die Norm“. VdS-konforme Anlagen sind
damit auch normkonform was wiederum bedeutet,
dass anerkannte Regeln der Technik
aus dem Bereich der Normen inzident eingehalten
werden.
Dadurch werden Normen bisweilen erst
anwendbar. Kommen wir hier noch einmal
zurück auf das Beispiel der sechs Arten von
Alarmübertragungsanlagen (AÜA) und das
des Bewegungsmelders, der in Grad 4 laut
Norm die erhebliche Verminderung der Reichweite
erkennen muss (s. o.). VdS hat aus den
zahllosen Tabellen der verschiedenen Normen
für die Geräte der Alarmübertragungsanlagen
drei gebräuchliche AÜA-Arten gebildet. Damit
stehen drei praxistaugliche Alternativen zur
Verfügung, ohne dass der Planer oder Errichter
sich langwierig mit den Normen auseinander
setzen muss. Eine ähnliche Lösung wurde
für den besagten Bewegungsmelder gefunden:
Die VdS-Richtlinien für Einbruchmeldeanlagen
- Planung und Einbau, VdS 2311
enthalten einen Vorschlag für eine Kompensationslösung
mit anderen Komponenten. Die se
muss allerdings nur dann umgesetzt werden,
wenn der Versicherer oder Auftraggeber dies,
z. B. aufgrund der Risikolage, fordert.
Somit wird auch deutlich, dass Normänderungen
oft eine Überarbeitung der korrespondierenden
VdS-Richtlinien erforderlich
machen.
Im Ergebnis steht also ein konsistentes
und einheitliches Regelwerk, welches praxisnahe
und zielorientierte, funktionale An-
TEChNIk
Das Ergebnis sind aufeinander abgestimmte VdS-Richtlinien.
[Quelle: Autor]
forderungen enthält und eingebettet in das
VdS-Richtlinienwerk eine hohe Anerkennung
genießt.
Die wichtigsten Arten von VdS-Richtlinien
sind
• Anforderungen an Produkte und Systeme
• Prüfmethoden für Produkte und Systeme
• Richtlinien für Planung und Einbau
• Anforderungen zur Anerkennung als
Errichterfirma
• Anforderungen an Sicherungsdienstleistungen
Während Anforderungen und Prüfmethoden
in der Vergangenheit häufig getrennte
Regelwerke waren, werden bei Überarbeitungen
und neuen VdS-Richtlinien die beiden
Teile zukünftig in einem Werk zusammengefasst.
Daneben enthält das VdS-Richtlinienwerk
sog. Sicherungsrichtlinien. Die Herausgeberschaft
liegt hier beim Gesamtverband
der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.
(GDV), unserer Muttergesellschaft. Die eng mit
der Versicherungswirtschaft abgestimmten
Sicherungsrichtlinien geben dem Anwender
grundsätzliche Hinweise dahingehend, welche
sicherungstechnischen Anforderungen an
ein Objekt gerichtet werden sollten. Sie sind
unterteilt in Sicherungsrichtlinien für Haushalte,
Gewerbe, Banken, Museen usw.
Darüber hinaus existieren eine Vielzahl von
Flyer und Broschüren. Das Richtlinien- oder
allgemeiner formuliert, das Informationsangebot
von VdS richtet sich somit gleichermaßen
an Profis, wie auch an Laien und Endnutzer.
Ein Gesamtwerk dieser Breite und Tiefe ist
in Europa einmalig.
3 | 2011
Zertifizierung
Ob nun Norm oder VdS-Richtlinie, die Konformität
eines Produktes oder einer Dienstleistung
sollte durch eine unabhängige Stelle
dokumentiert werden. Nur so lassen sich Zuverlässigkeit
und Wirksamkeit sicherstellen.
Normung ist die Basis, welche die Technikkonvergenz
und Interoperabilität im erforderlichen
Umfang sicherstellen sollte. Dadurch
wird der Handel gefördert, die Akzeptanz
von Sicherungstechnik gesteigert und Wettbewerb
und Innovationskraft gestärkt. Diese
normativen Anforderungen werden durch
VdS-Richtlinien ergänzt, welche Qualitätsanforderungen
in einer zielgerichteten und abgestuften
Art und Weise enthalten, die einen
hohen Grad an Praxisnähe aufweist. Die Einhaltung
von Norm- und VdS-Anforderungen
wird in einer Prüfung ermittelt und im positiven
Fall zertifiziert oder mit der VdS-Anerkennung
ausgezeichnet. Dadurch wird dem
Anwender der Produkte oder Dienstleistungen
die Sicherheit gegeben, dass er bekommt, was
er erwartet.