Prof. Dr. D. Zobl (Koordinator) PD Dr. A. von Ziegler ... - Simon Schlauri

Als die Ware am 25. März bei der Gleiss AG angeliefert wurde, konnten die Kabel zunächst
nicht geprüft werden, weil die neue Testanlage noch nicht vollständig installiert worden war.
Diese konnte erst am 2. April 2005 in Betrieb genommen werden. Die Prüfung der von der
Steel Ltd. gelieferten Kabel verzögerte sich weiter, weil aufgrund der verspäteten Inbetriebnahme
der Prüfstation andere Prüfvorgänge vorrangig behandelt werden mussten. Als die
Kabel schliesslich am 6. April getestet werden konnten, wurde der Schaden festgestellt und
sofort per Fax bei der Steel Ltd. gerügt. Zwei Tage später erhielt die Gleiss AG Meldung von
der FLAGG AG, dass das gelieferte Kabel zu kurz sei. Im Anschluss an diese Meldung erklärte
die Gleiss AG der Steel Ltd. per e-mail, dass sie die weiteren Raten nicht leisten werde.
Am 3. März 2006 teilte die FLAGG AG der Gleiss AG mit, dass das gelieferte Kabel fehlerhaft
sei. Beim praktischen Einsatz war festgestellt worden, dass die Aussenhülle Haarrisse
aufwies, was insbesondere aufgrund starker Regengüsse zu Schäden geführt hatte.
(Alle Verträge unterstehen Schweizer Recht, sollte dennoch nationales ausländisches Recht
zur Anwendung kommen, so ist davon auszugehen, dass es dem Schweizer Recht entspricht.)
Fragen:
a) Was kann die Steel Ltd. tun und welche Fristen sind zu beachten?
b) Prüfe die Ansprüche der FLAGG AG gegenüber der Gleiss AG und innerhalb welcher
Zeit sind diese geltend zu machen.
c) Welche Ansprüche hat die Gleiss AG und wie verhält es sich mit der Verjährung allfälliger
Forderungen?
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