Prof. Dr. D. Zobl (Koordinator) PD Dr. A. von Ziegler ... - Simon Schlauri

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gung fällig gewordenen Kontokorrent-Sollsalden plus vertragsgemässe Kreditzinsen von 8 % jährlich und die üblichen Kreditkommissionen ab Kündigung, beides quartalsweise berechnet und belastet. Aufgabe Beantworten Sie die folgenden Fragen und begründen Sie Ihre Antworten: 1. Kann Rechtsanwalt Flink gegen Zögerlich eine Verantwortlichkeitsklage einreichen, obwohl die Homemade Stamp AG bei Klageerhebung keine vertretungsbefugten Organe mehr hat, weil kein Verwaltungsrat mehr bestellt wurde? 2. Hat eine Verantwortlichkeitsklage gegen Zögerlich in materieller Hinsicht Aussicht auf Erfolg? Worauf kommt es dabei an? 3. Kann die Bank Goldschimmer von der Homemade Stamp AG mit Aussicht auf Erfolg zusätzlich zu den nach der Kündigung ausstehenden Kontokorrentsalden die für die Kreditlinien vereinbarten Kreditzinsen von 8 % jährlich plus Kreditkommissionen verlangen? 22
Übungen im Handelsrecht SS 2005 Dr. Claude Lambert Fall Nr. 10 „Gute“ Geschäftspraktiken Die A-AG ist 100%-ige Aktionärin der B-Bank AG, einer kleinen auf Vermögensverwaltung spezialisierten Bank. Im Zuge der Konzentrationsbewegung im Privatbankenbereich kam die A-AG mit der C-Bank AG überein, die Aktivitäten der beiden Institute zusammenzulegen. Die C-Bank ist bezüglich Bilanzsumme und verwaltetem Vermögen wesentlich grösser als die B-Bank und hat etwa 100 Aktionäre, welche alle irgendwie miteinander verwandt sind. Es ist geplant, in besseren Zeiten die C-Bank an die Börse zu bringen, weshalb die A-AG interessiert war, sich am Aktienkapital der C-Bank zu beteiligen. Am 17. Januar 2005 schlossen die A-AG und die C-Bank eine Vereinbarung ab, wonach die A-AG ihre sämtlichen Aktien an der B-Bank als Sacheinlage in die C-Bank einbringen und die C-Bank neue Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts ihrer Aktionäre an die A-AG ausgeben werde und zwar 50'000 Namensaktien zu je CHF 100 nominal zum Ausgabepreis von CHF 1'000 pro Aktie. Die Parteien bewerten die B-Bank mit CHF 50'000'000 und die Revisionsstelle der C-Bank bestätigte diese Bewertung anlässlich der Kapitalerhöhung. Am 31. Januar 2005 wurde diese Vereinbarung mit der Erhöhung des Aktienkapitals der C-Bank vollzogen (sog. Closing). Im März 2005 gelangten Kunden der B-Bank an die Geschäftsleitung der C-Bank und beschwerten sich, dass Direktor X der B-Bank ihr Vermögen in den Jahren 2003 und 2004 hoch spekulativ angelegt hatte und dabei grosse Verluste bewirkte, den Kunden aber durch falsche mündliche und schriftliche Angaben diese Verluste verheimlichte. Die weiteren Abklärungen ergaben folgenden Sachverhalt: - Direktor X hatte bereits im Jahre 2003 Probleme mit ähnlichen Kundenbeschwerden, welche die B-Bank damals mit vergleichsweisen Zahlungen von insgesamt CHF 800'000 beilegte. Diese Vorfälle wurden von der A-AG der C-Bank in deren Due Diligence-Prüfung über die B-Bank offengelegt und als erledigt erklärt. - Anfangs Januar 2005 machten vier Kunden der B-Bank schriftlich Forderungen gegen die Bank wegen schlechter Vermögensverwaltung des X im Gesamtbetrag von CHF 1'000'000 geltend. Die A-AG wusste um diese Fälle, erwähnte aber gegenüber der C-Bank nichts, obschon diese in der Due Diligence Request List Auskunft über sämtliche hängigen oder angedrohten Verfahren sowie über Beschwerden von Kunden Auskunft verlangte. - Im Februar und März 2005 machten 15 weitere Kunden Forderungen gegen die B-Bank wegen schlechter Vermögensverwaltung des X in den Jahren 2003 und 2004 und Irreführung von insgesamt CHF 19'000'000 geltend. 23
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