Jahresbericht 2012 - AWO Kreisverband Nürnberg e. V.
Jahresbericht 2012 - AWO Kreisverband Nürnberg e. V.
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Betreuungsverein<br />
Der Betreuungsverein<br />
Menschen, die ihre Angelegenheiten aufgrund einer psychischen Erkrankung, einer körperlichen,<br />
geistigen oder seelischen Behinderung nicht selbst erledigen können, brauchen eine<br />
rechtliche Vertretung. Ist keine privatrechtliche Vorsorge getroffen, stellt das Betreuungsgericht<br />
ihnen einen rechtlichen Betreuer zur Seite. Ca. 1,5% der Bevölkerung erhalten diese<br />
Unterstützung.<br />
§<br />
<strong>2012</strong> haben die Mitarbeitenden des Betreuungsvereins<br />
der <strong>AWO</strong> <strong>Nürnberg</strong><br />
160 Menschen betreut. Entgegen der<br />
gängigen Annahme, vor allem alte<br />
Menschen benötigen einen Betreuer,<br />
sind nur 30% der unterstützten Menschen<br />
älter als 70 Jahre. Die größte Gruppe mit 45%<br />
ist die mit psychischen Erkrankungen. Am<br />
häufigsten finden sich Betreute in folgender<br />
Personengruppe: zwischen 40 bis 50 Jahre alt,<br />
psychisch krank, selbstständig in eigener<br />
Wohnung lebend. Die Betreuung ist meist<br />
umfassend: Aufenthaltsbestimmung, Gesundheitsfürsorge,<br />
Vermögenssorge, Vertretung<br />
bei Ämtern, Behörden, Versicherungsträgern.<br />
Entsprechend vielschichtig sind die Aufgaben<br />
des Betreuers und großes Fachwissen ist erforderlich.<br />
Im Mittelpunkt steht stets das<br />
Wohl des zu Betreuenden.<br />
Die Auswirkungen des Werdenfelser Weges,<br />
der das Wohl der Betreuten in Pflegeheimen<br />
im Auge hat, zeigen Auswirkungen. Ausgangspunkt<br />
war eine auf Fixierungen bezogene<br />
Haltungsänderung bei Gerichten und Behörden,<br />
weg von einem starren Sicherheitsdenken,<br />
hin zu einer verantwortungsvollen<br />
Reduzierung freiheitseinschränkender Maßnahmen.<br />
Mit dem Werdenfelser Weg werden<br />
verstärkt Alternativen zu Bauchgurten, Bettgittern<br />
oder Fixierungen gesucht.<br />
In der Querschnittsarbeit ist und bleibt das<br />
Thema Vollmacht sehr wichtig. In den Beratungsgesprächen<br />
bzw. bei den Vorträgen ist<br />
zu merken, dass die Menschen sich der Bedeutung<br />
des Themas bewusst sind, sich gut<br />
informieren und die entsprechende Vorkehrung<br />
in Form einer Vollmacht treffen.<br />
<strong>AWO</strong> <strong>Nürnberg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Großer Beratungsbedarf besteht im Bereich<br />
Patientenverfügung. Die gesetzliche Verankerung<br />
im Bürgerlichen Gesetzbuch hat ihren<br />
Stellenwert gehoben. Das Wissen um die<br />
Bedeutung der Patientenverfügung ist in der<br />
Bevölkerung und vor allem auch unter den<br />
Ärzten stark gestiegen.<br />
Nach wie vor von großer Bedeutung im<br />
Betreuungswesen sind die ehrenamtlichen<br />
Betreuer. Zwei Drittel der Betreuungen werden<br />
ehrenamtlich geführt, zum Großteil von<br />
Angehörigen. Das Unterstützungsangebot für<br />
ehrenamtliche Betreuer ist in <strong>Nürnberg</strong> umfassend.<br />
In Zusammenarbeit mit der Betreuungsstelle<br />
der Stadt sowie fünf weiteren<br />
Betreuungsvereinen wird eine monatliche<br />
Fortbildungsveranstaltung, eine Grundlagenschulung,<br />
ein Betreuungsrechtsmagazin,<br />
persönliche Beratung sowie eine Homepage<br />
mit umfassenden Informationen angeboten.<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
<strong>AWO</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Nürnberg</strong> e.V.<br />
Betreuungsverein<br />
Leiterin: Maria Seidnitzer<br />
Karl-Bröger-Straße 9<br />
90459 <strong>Nürnberg</strong><br />
i<br />
Telefon: 0911 45060150<br />
Telefax: 0911 45060159<br />
E-Mail: betreuungsverein@awo-nbg.de<br />
Internet: www.awo-nuernberg.de<br />
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