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Projektgruppe Rechtspluralismus (PDF) - Max-Planck-Institut für ...

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<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> ethnologische Forschung<br />

ösem Recht in pluralen Rechtsordnungen sowie die Bedeutung der Globalisierung<br />

und Transnationalisierung von Recht.<br />

Die Forschung ist mit Blick auf fünf größere Themenbereiche gebündelt,<br />

zu denen Untersuchungen in Marokko (Bertram Turner), Indonesien<br />

(Keebet und Franz von Benda-Beckmann), Indien (Julia<br />

Eckert), Tibet, Ladakh und China (Fernanda Pirie), Litauen (Anja<br />

Peleikis) und Deutschland (Tatjana Thelen) angestellt werden, über die<br />

in den folgenden Einzelbeiträgen berichtet wird. <br />

1. Der Gebrauch unterschiedlicher Verfahren und <strong>Institut</strong>ionen zur<br />

Beilegung von Streitigkeiten. Diese Fragen erhalten vor allem in der<br />

Forschung von Fernanda Pirie, Bertram Turner und Keebet und<br />

Franz von Benda-Beckmann eine Relevanz. Hierbei geht es um<br />

Probleme des Zugangs zu und den strategischen Gebrauch von Verfahren;<br />

um das Thema, wie unterschiedliche Muster im Gebrauch<br />

dieser <strong>Institut</strong>ionen durch politische und wirtschaftliche Machtbeziehungen<br />

beeinflusst werden und welche Mechanismen der Ausschließung<br />

dadurch entstehen oder verfestigt werden; und es geht<br />

darum, wie sich die Verfahren und wie sich die am Verfahren beteiligten<br />

Parteien zu den dominanten Ideologien sozialer Ordnung verhalten.<br />

2. Die Rolle von Recht im Management von natürlichen Ressourcen.<br />

Die Forschung richtet sich hier vor allem auf die Bedeutung pluraler<br />

und widersprüchlicher Definitionen von Vermögensrechten und <strong>Institut</strong>ionen<br />

<strong>für</strong> die wirtschaftliche Entwicklung und nachhaltigen<br />

Ressourcengebrauch. Diese Fragestellungen sind <strong>für</strong> die Forschungen<br />

von Bertram Turner, Franz und Keebet von Benda-Beckmann<br />

und Anja Peleikis von zentraler Bedeutung.<br />

3. Veränderungen in komplexen sozialen Sicherungssystemen. Dies ist<br />

der Fokus von Tatjana Thelens Forschung in Rostock, wo sie die<br />

Veränderungen in der Praxis und die Bedeutung sozialer Sicherung<br />

nach der Wiedervereinigung untersucht. Anja Peleikis erforscht, wie<br />

die Einwohner von Nida auf der kurischen Nehrung in Litauen in<br />

soziale Beziehungen mit Heimwehtouristen investieren, die eine<br />

wichtige Quelle ihrer wirtschaftlichen und sozialen Sicherung geworden<br />

sind. Fragen der veränderten sozialen Sicherung spielen<br />

auch eine Rolle in der Forschung von Keebet und Franz von Benda-<br />

Beckmann in Westsumatra.<br />

4. Veränderungen in Recht und governance unter den Bedingungen<br />

rechtlicher Transnationalisierung, Dezentralisierung und Privatisierung.<br />

Diese Fragestellungen durchziehen alle Forschungsprojekte,<br />

auch wenn diese unterschiedliche Aspekte behandeln. In der von<br />

Detaillierte Informationen dazu siehe in <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> <strong>Institut</strong>e for Social Anthropology Report<br />

1999-2001, S. 137-146 und <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> <strong>Institut</strong>e for Social Anthropology Report 2002-2003,<br />

S. 276-295.

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