Projektgruppe Rechtspluralismus (PDF) - Max-Planck-Institut für ...

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Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung
Akteure organisierten sich als Dorf-NGOs, Produktionskooperativen
oder religiöse Bewegung, um Zugang zu externen Ressourcen zu finden.
Versuche, die Bekämpfung der zunehmenden Armut auf dem Land und
Maßnahmen der Frauenförderung wie die Gründung von Produktionskooperativen
mit den Idealen von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung
zu verbinden, führten zur Aktivierung weiterer Konfliktfelder. Auf
staatlicher Ebene hingegen erlaubte diese Diversifizierung der Aktivitäten
den transnationalen Institutionen, einen größeren Kreis politischer
Entscheidungsträger einzubinden.
Zweitens religiöse Bewegungen, deren Aktivisten mit absolutem Anspruch
auftreten. Sie propagieren ein universalgültiges islamisches
Recht, das allein die Lösung darstellt. Soziale Ungleichheit, Armutsbekämpfung,
Abkehr von den falschen Idealen des Westens und die Notwendigkeit
kollektiver Mobilisierung werden im Diskurs des Rechts
thematisiert. Lokale Rechtspraxis und Lebenswirklichkeit werden als
unislamisch charakterisiert und abgelehnt. Die staatliche Reaktion darauf,
die in der Adaption transnationaler Antiterror-Gesetzgebung nach
US-amerikanischem Vorbild kumulierte, stellt einen weiteren juridischen
Standard dar, der die lokalen Randzonen erreichte.
Koranschüler bei einem öffentlichen Auftritt als Repräsentanten lokaler
Frömmigkeit (Foto: B. Turner).
Die dritte und relativ junge transnationale Kraft in der Arena des Juridischen
wird vom Diskurs über die Universalität der Menschenrechte
gespeist. Durch die Aufarbeitung staatlichen Unrechts, das in den Jahren
der politischen Unfreiheit begangen wurde, und die staatliche sowie
von Institutionen der Zivilgesellschaft getragene Menschenrechts-