Verordnung über brennbare Flüssigkeiten, 418kB – PDF
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Bundesrecht konsolidiert<br />
(3) Zur Einhaltung der Bestimmungen dieser <strong>Verordnung</strong> ist derjenige verpflichtet, der nach dem<br />
jeweils in Betracht kommenden in der Promulgationsklausel angeführten Bundesgesetz für im Abs. 1<br />
angeführte Tätigkeiten verantwortlich ist.<br />
(4) Auf <strong>brennbare</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong>, die unter das Abfallwirtschaftsgesetz, BGBl. Nr. 325/1990, fallen,<br />
ist diese <strong>Verordnung</strong> nur anzuwenden, soweit die abfallwirtschaftsrechtlichen Bestimmungen nicht<br />
anderes vorschreiben.<br />
§ 2. (1) Eine Lagerung im Sinne dieser <strong>Verordnung</strong> liegt auch vor, wenn <strong>brennbare</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong> zur<br />
Schau gestellt, zum Verkauf bereitgehalten, in nicht dem Abs. 2 unterliegenden Fällen kurzzeitig vorrätig<br />
gehalten oder in Zwischenlagern, wie Lagern von Transportunternehmen, Abfallsammlern,<br />
Altölsammlern oder Zollagern, länger gelagert werden, als es im Abs. 2 Z 5 festgelegt ist.<br />
(2) Eine Lagerung oder Abfüllung im Sinne dieser <strong>Verordnung</strong> liegt nicht vor, wenn <strong>brennbare</strong><br />
<strong>Flüssigkeiten</strong><br />
1. für den Handgebrauch in Laboratorien oder in Offizinen von Apotheken in der hiefür<br />
erforderlichen Menge bereitgehalten werden,<br />
2. für den Fortgang der Arbeit in der hiefür erforderlichen Menge bereitgehalten werden,<br />
3. sich im Arbeitsvorgang befinden,<br />
4. bei der Herstellung als Fertig- oder Zwischenprodukt kurzzeitig abgestellt werden,<br />
5. im Zuge ihrer Beförderung für die zur Abwicklung der Beförderung erforderliche Zeit abgestellt<br />
werden oder<br />
6. sich in dem Rohrleitungsgesetz unterliegenden Rohrleitungen oder Druckentlastungsbehältern<br />
befinden.<br />
(3) Auf die Zwischenlager im Sinne des Abs. 1 sind die Bestimmungen dieser <strong>Verordnung</strong><br />
hinsichtlich Ausstattung (wie Brandschutz, Explosionsschutz, Brandalarmeinrichtungen), Auffangwannen<br />
und Schutzzonen unter Einhaltung der zulässigen Gesamtlagermengen sinngemäß anzuwenden.<br />
Bezüglich der Mengenbeschränkungen für die einzelnen Gefahrenklassen und der Bestimmungen <strong>über</strong><br />
die Zusammenlagerung aller Gefahrenklassen sind die Bestimmungen dieser <strong>Verordnung</strong> nicht<br />
anzuwenden, wenn bei der Zwischenlagerung die Vorschriften des Europäischen Übereinkommens <strong>über</strong><br />
die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR), BGBl. Nr. 522/1973, zuletzt<br />
geändert durch die Novelle BGBl. Nr. 43/1990, des Gesetzes <strong>über</strong> die Beförderung gefährlicher Güter auf<br />
der Straße (GGSt), BGBl. Nr. 209/1979, zuletzt geändert durch die Novelle BGBl. Nr. 181/1988, und der<br />
Ordnung für die internationale Eisenbahnbeförderung gefährlicher Güter (RID), BGBl. Nr. 137/1967,<br />
zuletzt geändert durch die Novelle BGBl. Nr. 57/1990, hinsichtlich der Verpackung, Zusammenlagerung<br />
und Zusammenpackung eingehalten werden. Die Behörde hat im Einzelfall die nach den gegebenen<br />
örtlichen Verhältnissen, der Gesamtlagermenge der <strong>brennbare</strong>n <strong>Flüssigkeiten</strong> und den besonderen<br />
Eigenschaften der gelagerten <strong>brennbare</strong>n <strong>Flüssigkeiten</strong> erforderlichen Schutzmaßnahmen festzulegen.<br />
§ 3. (1) Diese <strong>Verordnung</strong> gilt nicht<br />
1. für schienengebundene und nicht schienengebundene Fahrzeuge sowie für darauf befindliche<br />
Behälter zur Beförderung <strong>brennbare</strong>r <strong>Flüssigkeiten</strong>, die sich im Zuge der Beförderung in Anlagen<br />
oder Betrieben nach § 1 Abs. 1 befinden; unter nicht schienengebundenen Fahrzeugen sind auch<br />
Wasserfahrzeuge und Luftfahrzeuge zu verstehen,<br />
2. für zum Betrieb von Betriebseinrichtungen und Betriebsmitteln in Kraftstoffbehältern befindliche<br />
<strong>brennbare</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong> der Gefahrenklasse III bis zu einer Menge von 300 Liter, wenn die<br />
Behälter mit den Einrichtungen und Mitteln fest verbunden und vor gefahrbringender<br />
Erwärmung geschützt sind,<br />
3. für Schiffahrtsanlagen im Sinne des Schiffahrtsgesetzes 1990, BGBl. Nr. 87/1989.<br />
(2) Diese <strong>Verordnung</strong> ist auf folgende <strong>brennbare</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong> nicht anzuwenden:<br />
1. Ethanol (Ethylalkohol, Gärungsspiritus, Weingeist) enthaltende Fertig- und<br />
Zwischenerzeugnisse, die weniger als 75 vH ihrer Masse Ethanol enthalten und für den<br />
menschlichen Genuß oder für medizinische Zwecke bestimmt sind,<br />
2. Zubereitungen mit Ethanol und bzw. oder Isopropanol, die mit Wasser mischbar sind und<br />
a) zur Körperpflege bestimmt sind, in Behältern mit einem Nenninhalt von höchstens 300 ml<br />
oder<br />
b) für medizinische Zwecke bestimmt sind, in Behältern mit einem Nenninhalt von höchstens<br />
500 ml<br />
bis zu einer Menge von 300 Liter,<br />
www.ris.bka.gv.at Seite 4 von 43