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Gemeindebrief August/September 2005 - Evangelische ...

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Jedenfalls: Wer Gott sagt, sagt<br />

auch Wunder. Die Umwertung<br />

aller Werte, die fortwährend<br />

geschieht, Aufstieg und Fall. „Er<br />

stößt die Gewaltigen vom Thron<br />

und erhebt die Niedrigen“ (Lukas<br />

1,52). Gewinn und Verlust:<br />

das ist Gottes verborgenes Wirken.<br />

Im Großen der Welt und<br />

auch in jedem kleinen Leben.<br />

Gottes Name heißt: „Wundermann.“<br />

Aber, so mag nun einer fragen,<br />

wie lerne ich solche Zuversicht?<br />

Was muss ich tun, um immer den<br />

nötigen Vorrat an Vertrauen zu<br />

haben? Der Dichter gibt den Rat.<br />

(Siehe Vers 7)<br />

Das ist schlicht gesagt, fast einfältig.<br />

Aber wenn sich herausgestellt<br />

hat, dass aufwändige<br />

Gedanken noch lange nicht zuversichtlich<br />

machen, gewinnt die<br />

alte Vermutung an Wahrscheinlichkeit:<br />

das wirklich Große ist<br />

einfach.<br />

Zuversicht ist keine Sache hoher<br />

Ideen, sie stellt sich ein im Tätigsein,<br />

kommt beim Tun. Deshalb<br />

gebraucht Georg Neumark fünf<br />

Tätigkeitswörter:<br />

Singen sollen wir zuerst. Wer<br />

singt, vertreibt die Geister der<br />

Schwermut. Wir denken an den<br />

jungen David, der auf der Leier<br />

dem kranken Saul aufspielte.<br />

Beten sollen wir dann: also Abstand<br />

nehmen vom Alltag und<br />

seinen Geschäften, unseren<br />

Platz entdecken und unsere Abhängigkeit,<br />

für andere vor Gott<br />

einstehen, wenn wir mit unserem<br />

Latein am Ende sind.<br />

Auf Gottes Wegen gehen: wir<br />

irren, wenn wir uns die Gebote<br />

nicht mehr gesagt sein lassen.<br />

Unsere Freiheit braucht Grenzpfähle,<br />

sonst geht sie vor die<br />

Hunde.<br />

Treu sein in dem, was uns aufgetragen<br />

ist: unsolide Arbeit findet<br />

keine Abnehmer. Wenn Aufträge<br />

nicht mehr sorgfältig ausgeführt<br />

werden, nimmt der Kredit<br />

ab. Nicht davonlaufen, sondern<br />

aushalten, Beständigkeit lernen:<br />

unser Leben braucht eine Richtung.<br />

Schließlich: Des Himmels reichem<br />

Segen trauen. Wenn alles<br />

getan ist, dann geben wir unsere<br />

kleine Verantwortung an einen<br />

anderen weiter. Wir blicken<br />

über unsere kleine Erde hinaus<br />

in Gottes Himmel. Von dort regnet<br />

uns Gottes Segen zu. Er lässt<br />

die Zuversicht wachsen, dass alles<br />

gut wird: mit unseren Kindern<br />

und Freunden, mit Kirche<br />

und Welt, mit uns selber.<br />

Denn das letzte Wort spricht der,<br />

dem auch das erste Wort gehörte.<br />

Und das ist keiner von uns.<br />

<strong>August</strong> | <strong>September</strong> <strong>2005</strong> 5

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