Lichtblick Ostern 2013.indd - Kirchengemeinde Syburg, Holzen, Auf ...
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Unser tägliches Brot gib uns heute.<br />
von Margot Käßmann (aus: „Das große Du. Das Vaterunser“)<br />
Unser tägliches Brot gib uns heute<br />
– damit bitten wir im Gebet darum,<br />
die Grundlagen für das alltägliche<br />
Leben zu bekommen. Der Mensch<br />
lebt zwar nicht vom Brot allein, aber<br />
er ist doch angewiesen auf das<br />
tägliche Brot.<br />
Zur regelmäßigen Bitte um das<br />
tägliche Brot gehört der Dank für<br />
die Lebensmittel, die Tag für Tag<br />
auf unseren Tischen stehen. Das<br />
geht manchen von uns in den reichen<br />
Industrienationen verloren.<br />
Allzu selbstverständlich bekommen<br />
wir Brot beim Bäcker, Milch im Supermarkt,<br />
Fleisch beim Metzger<br />
und Gemüse am Marktstand: Viele<br />
haben vergessen, wie viel menschliche<br />
Arbeit hinter jedem Lebensmittel<br />
steckt und noch mehr, dass<br />
es die Wiederkehr der Jahreszeiten<br />
und der Segen Gottes ist, der die<br />
Grundlagen für alle Ernährung<br />
wachsen lässt.<br />
Trotzdem ist die Bitte um das tägliche<br />
Brot elementar. Das weiß jeder,<br />
der dieses Brot nicht selbstverständlich<br />
hat. In vielen Regionen<br />
dieser Welt haben die Menschen<br />
nicht ausreichend zu essen: Selbst<br />
die Tasse Reis, das Minimum Hirse,<br />
das alltägliche Brot fehlen. Die<br />
Bitte, dass wir unser tägliches Brot<br />
bekommen, verpflichtet uns, die wir<br />
genug haben, auch nach denen zu<br />
schauen, die um das tägliche Brot,<br />
um das tägliche Minimum an Ernährung<br />
kämpfen müssen.<br />
Und auch Jesus sagt an anderer<br />
Stelle, dass der Mensch nicht vom<br />
Brot allein lebt. Und ergänzt: „Sondern<br />
von jedem Wort, das aus dem<br />
Munde Gottes kommt.“ Damit ist<br />
das andere Brot gemeint, das Brot<br />
für die Seele, das Lebensbrot, das<br />
uns innerlich frei macht. Auch dies<br />
braucht der Mensch jeden Tag:<br />
Das Gespräch mit anderen Menschen,<br />
die Gemeinschaft auf dem<br />
Weg des Lebens sind ebenso lebensnotwendig<br />
wie das Gespräch<br />
mit Gott, das Gebet.<br />
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