Lichtblick Ostern 2013.indd - Kirchengemeinde Syburg, Holzen, Auf ...
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Andacht _______________________________________<br />
„Steh auf und iss!“ – so lautet unser<br />
Jahresthema. Sogar mit <strong>Ostern</strong>,<br />
dem Fest der <strong>Auf</strong>erstehung, hat es<br />
zu tun. Gemeinsames Essen war<br />
für den Menschen Jesus von Nazareth<br />
bekanntlich von großer Bedeutung.<br />
An vielen Stellen in den<br />
Evangelien lesen wir davon. Bis in<br />
die heutige Zeit ist das letzte gemeinsame<br />
Mahl Jesu mit seinen<br />
FreundInnen als fester Bestandteil<br />
der christlichen Gemeinschaft lebendig<br />
geblieben. In der kirchlichen<br />
Tradition hat es eine herausragende<br />
Bedeutung als Sakrament, also<br />
als Vermächtnis von Jesus.<br />
Allerdings ist das ursprüngliche<br />
Mahl, also eine sättigende Mahlzeit,<br />
zu einer zeichenhaften Handlung<br />
geworden. Brot und Wein bzw.<br />
der Saft der Traube in kleiner Menge,<br />
aber unter dem Wort des Herrn,<br />
sind aus verschiedenen Gründen<br />
durch die Jahrhunderte zu diesem<br />
Zeichen geworden. So ist es auch<br />
nicht verwunderlich, dass die ebenfalls<br />
bekannte Geschichte von den<br />
Emmaus-Jüngern (Lukas 24,13-35)<br />
davon erzählt, wie zwei seiner Jünger<br />
Jesus nach seinem Tod erst an<br />
der Art und Weise, wie er mit ihnen<br />
das gemeinsame Mahl hält, erkennen<br />
und als den <strong>Auf</strong>erstandenen<br />
entdecken.<br />
4<br />
„Steh auf und iss!“<br />
Zur Osterzeit möchte ich jedoch an<br />
eine weitere Erzählung erinnern, in<br />
der auch von einer Begegnung des<br />
<strong>Auf</strong>erstandenen mit seinen FreundInnen<br />
berichtet wird, in der auch<br />
die gemeinsame Mahlzeit eine<br />
wichtige Rolle spielt. Im Johannesevangelium<br />
(21,1-14) lesen wir,<br />
dass der <strong>Auf</strong>erstandene am See<br />
Tiberias erscheint, während seine<br />
Freunde offensichtlich ihrer alten<br />
Gewohnheit nachgehen und fischen.<br />
Auch sie erkennen ihn zunächst<br />
nicht. Erst als er sie zum<br />
erneuten Fischfang aufgefordert<br />
hat – und dabei klingen Motive aus<br />
den Erzählungen der anderen<br />
Evangelisten von der ersten<br />
Jüngerberufung an (Markus 1,16-<br />
20; Matthäus 4,18-22; Lukas 5,1-<br />
11) – ist es zuerst der Jünger Johannes,<br />
der ihn erkennt. Dann sind<br />
sich auch die anderen Freunde<br />
nach und nach gewiss, dass es<br />
Jesus ist, aber niemand spricht es<br />
aus. Stattdessen wird gemeinsam<br />
gegessen. Und dies ist eine sättigende<br />
Mahlzeit. Zu Brot werden<br />
Fische auf einem Kohlenfeuer gebraten.<br />
Woran der <strong>Auf</strong>erstandene erkannt<br />
wird, bleibt offen. Aber die gemeinsame<br />
Mahlzeit ist offensichtlich<br />
wichtig.