Manfred Faßler, Prof. Dr. habil Vortrag (in Auszügen ... - FAMe
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angestoßene Suche nach Äquivalenten von Genen (Memen) im Denken beobachtbarer<br />
Menschen.<br />
Die kulturelle Evolution ist <strong>in</strong> allen ihren Formaten, Formen (und Formeln)<br />
biologisch nicht vorgesehen, aber dennoch ohne Biologie nicht möglich.<br />
So ganz leicht ist dies nicht, es unter den Anforderungen e<strong>in</strong>er Anthropologie des<br />
Medialen darzustellen. Nehmen wir nur den Aspekt der Sprache(n) heraus: die sensorische<br />
Ausstattung des Menschen lässt ke<strong>in</strong>e sensorische Introspektion zu, noch birgt sie die<br />
Möglichkeit, ohne Gehirn e<strong>in</strong> Modell von Welt zu erzeugen. Gleichzeitig ist jede Sprache e<strong>in</strong><br />
komplexes System <strong>in</strong>direkter Beziehungen zu hypothetischer <strong>in</strong>nerer und äußerer Welt.<br />
Die Brücke, die der AdM-Ansatz vorschlägt, besteht aus vier Elementen:<br />
- e<strong>in</strong>er Entwicklungstheorie der Abstraktion, wie sie Norbert Elias forderte,<br />
- e<strong>in</strong>er Wissenschaft vom Künstlichen, wie sie Herbert A. Simon e<strong>in</strong>klagte,<br />
- der Integration der Kognitionsforschung <strong>in</strong> die Kultur- und<br />
Sozialanthropologie,<br />
- sowie Forschungen zu den schriftlichen, tonalen und visuellen<br />
Programmen, Logiken und Neuerungen, durch die Menschen sich anwesend<br />
machen, - zu entwerfen.<br />
Die damit verbundenen Fähigkeiten der kooperativen Verwaltung, Selektion und<br />
Hierarchisierung von Informationen, gehen aus heutiger Sicht, auf biologische<br />
Bed<strong>in</strong>gungen zurück, lassen sich aber nicht auf diese reduzieren.<br />
Sie verweisen auf sog. Spiegelneuronen, auf neurologisch fest verbundene<br />
Antizipationsfähigkeit, oder auch auf den Hippocampus, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>gehende<br />
S<strong>in</strong>neswahrnehmungen zeitlich und räumlich sortiert und mit Gefühlen verbunden werden.<br />
Was wir Menschen <strong>in</strong> direkten oder <strong>in</strong>direkten, <strong>in</strong> abstrakten oder künstlichen Beziehungen<br />
daraus machen, hängt von vielen Ereignissen und deren gedanklichen Fassung ab, - und eben<br />
auch von der Art der direkten, abstrakten oder künstlichen Beziehungen.<br />
Vielleicht werden nun e<strong>in</strong>ige denken: woh<strong>in</strong> führt er uns jetzt?<br />
In die Neuroscience, <strong>in</strong> die Hirnforschung oder Kognitionswissenschaft? Ke<strong>in</strong>e Sorge,<br />
ich werde mich heute nicht auch noch dem Risiko stellen, hier vielmehr über<br />
Neurophysiologie anzusprechen. Gleichwohl ist Ihre Vermutung richtig, dass ich<br />
Medienevolution nicht aus der enorm entwurfsfähigen Biologie des Menschen auslagere.<br />
Insofern b<strong>in</strong> ich überzeugter Materialist.<br />
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Weder die mediale Selbstbefähigung, die von Lautsignalen bis zu komplexen<br />
Programmiersprachen reicht, - und es wird weiter gehen -, noch die mediale<br />
Selbstorganisation, - und damit kulturelle Selbstorganisation -, s<strong>in</strong>d als freie ´geistige´<br />
Leistungen zu verstehen. So e<strong>in</strong>zigartig uns Denken und Bewusstse<strong>in</strong> vorkommen mögen, so