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Manfred Faßler, Prof. Dr. habil Vortrag (in Auszügen ... - FAMe

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Bevor ich nun aber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Versuch über kulturanthropologische<br />

Informationsforschung abgleite, möchte ich Sie zurück zum Medialen führen, an dem dieser<br />

Umschwung auch darstellbar ist.<br />

Zweifelsohne haben Medien gerade im 20. Jahrhundert wegen ihrer gerätetechnischen<br />

Verbreitung <strong>in</strong> öffentlichen und privaten Räumen, der medialen Produktpalette und der damit<br />

verbundenen Informations<strong>in</strong>tensität e<strong>in</strong>e zunehmend ökonomische, politische, private<br />

Bedeutung zugewiesen bekommen. Kulturen haben sich im 20.Jh. medial zunehmend<br />

ausdifferenziert, - gerätetechnisch, konsumistisch, kommunikativ. Bücher, Zeitungen, Filme,<br />

Videos, Radio und Television, ergänzt durch Kommunikations<strong>in</strong>strumente wie Telegrafie,<br />

Telefonie und Post, haben medial gekoppelte Alltage erzeugt, oder Kopplungen verstärkt. In<br />

diese Dynamiken h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> wurde Computertechnologie entwickelt, zu deren Geschichte<br />

Großrechneranlagen, auch ´elektronisches Gehirn´ genannt, ebenso gehören wie die<br />

politischen Konzepte der <strong>in</strong>formationell gesteuerten „formierten Gesellschaft“ (Ste<strong>in</strong>bruch),<br />

das sog. hot potato root<strong>in</strong>g des frühen Internet, wie SMS, MMS, um nur wenige Beispiele zu<br />

erwähnen. In dem analog differenzierten medialen Alltag ´nistete´ sich sozusagen e<strong>in</strong><br />

aggressiver Neul<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>: die Informationstechnologien und erzeugten e<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong>formationellen Alltag, durch Gebrauch der Digitalität. Zu diesem gehören nicht nur<br />

e<strong>in</strong>fache Zeichen- und Sprachwelten mancher Tageszeitungen, sondern auch Onl<strong>in</strong>e-<br />

Bibliotheken, sich verlieben im Datennetz, e<strong>in</strong>e Ehe per SMS für beendet zu erklären oder<br />

Betrug per Telefon.<br />

Bytes spielen dabei e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />

Bytes ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>formatischer Ausdruck für die Datenmenge von 8 Bits, von Claude E.<br />

Shannon 1949 <strong>in</strong> mathematische Gewissheit gegossen. Die adressierbare Speichere<strong>in</strong>heit war<br />

berechnet. Allerd<strong>in</strong>gs kam erst 1956 Werner Buchholz bei IBM auf die Idee, diese<br />

Speichere<strong>in</strong>heit mit dem Ausdruck Byte zu taufen. Es ist e<strong>in</strong>e mathematisch geordnete<br />

Zusammenstellung von Bits (n-Tupel oder auch Oktett genannt). Bits, b<strong>in</strong>ary digits, s<strong>in</strong>d<br />

zweiwertige Ziffern (Null und E<strong>in</strong>s). E<strong>in</strong> Byte ist erforderlich, um soviel Schaltungszustände<br />

zusammen zu br<strong>in</strong>gen, wie ich für die Speicherung e<strong>in</strong>es Buchstabens benötige. Aber auch da<br />

gibt es Unterschiede zwischen z.B. Telex-, ASCII oder IBM-PC-Standards. Bytes s<strong>in</strong>d<br />

Kernbestandteil der formalen Programmiersprache, der ISO-Normen, und somit e<strong>in</strong><br />

universaler Schlüssel für Codierung, Speicherung und Übertragung von Bild, Ton, Schrift,<br />

bewegten Bildern, Zahlen usw.<br />

26<br />

In der Artefaktgruppe des Titels dieser Tagung ist Byte der weitreichendste<br />

Ausdruck. Indirekt verspricht er, dass wir uns als Fachvertreter mit Software beschäftigen<br />

oder fordert, dass wir das sollten. Möglich, dass dieses Versprechen so nicht geme<strong>in</strong>t war.<br />

Mich hat es sehr für diese Tagung e<strong>in</strong>genommen. Denn übersetzt heißt der Titel: Bilder-

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