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8 FRANK LØKE Wann immer an dieser Stelle im „Intus“ kurz beschrieben wird, wo wir unseren TuS-Spieler zum Interview getroffen haben, so ist allermeist von einem Café die <strong>Red</strong>e, gelegentlich ist auch unsere Geschäftsstelle der Ort des Gesprächs. Diesmal war es - mit Frank Løke - besonders gemütlich, denn auf einer Turnmatte in der an diesem Donnerstagnachmittag menschenleeren Merkur Arena hielten wir den „Handball-Globus“ rund 25 Minuten gemeinsam in der Hand. Dabei war ursprünglich das „Schneiders“ schräg gegenüber der TuS-Geschäftsstelle auch diesmal geplant gewesen. Eine Magen-Darm-Geschichte des Bundesliga-Handballers zwang uns zur Verlegung des Termins um 24 Stunden. Und daraus ergab sich auch gleich die erste Frage: „Alles gut überstanden, Frank?“ Das sei so, ja, allerdings müsse man nach einer auch noch so kurzen Trainingspause „doch rasch wieder Energie aufladen“, plante unser norwegischer Kreisläufer nach unserem Interview, sich noch einige Zeit im Kraftraum aufzuhalten. Etwas mehr Kraft scheint unser Team auch in der nahen Zukunft zu benötigen, möchte man meinen, immerhin gingen bis zum Zeitpunkt dieses Gesprächs drei Partien hintereinander für den TuS ver- loren. Allerdings war schon der Start der Hinrunde mit dieser Bilanz behaftet, ehe es für Vukovic und Co. recht steil nach oben ging – mit den tollen Heimsiegen gegen die Großen des HSV Hamburg und von den Rhein-Neckar Löwen. „Wir wissen, was wir können und haben ja auch gegen Lemgo anfangs gut ausgesehen, jedoch im zweiten Durchgang zu viel verballert…“, ist Frank Løke lobenswert selbstkritisch. Das zum Zeitpunkt unseres Treffens noch nicht absolvierte Pokal-Viertelfinalspiel gegen Gummersbach bezeichnete Frank Løke als „einen Saisonhöhepunkt“, wo es dann wirklich drauf ankomme. Und in der Meisterschaft gibt es noch welche Ziele? Unser Kreisläufer möchte es vorsichtig formulieren, „weil wir es in der Mannschaft und mit unserem Trainer noch nicht gemeinsam formuliert haben“, dennoch: „Dieselbe Punktezahl wie in der Hinrunde, das wär’s doch, oder?“ Die Erfolgserlebnisse, die es schon gab, hätten natürlich Geschmack gemacht, das möchte unsere Nr. 5 noch häufiger im weiteren Saisonverlauf erleben. Dass Frank Løke unter dem derzeitigen norwegischen Nationaltrainer Robert Hedin nicht mehr für die Nationalmannschaft berücksichtigt wird, stim- me ihn schon traurig. Andererseits „war ich rund zehn Jahre dabei und es war ein Gewinn für mich.“ Und Frank sieht das Ganze insoweit auch positiv, dass er so mehr Zeit und Kraft für den TuS N-Lübbecke aufbringen könne. „Gesund bin ich auch“, strahlt das seit Februar 2010 bei uns unter Vertrag stehende Handball-Ass. Und fühlt sich sehr wohl im Lübbecker Land. In Hüllhorst bewohnt Frank mit Ehefrau Anette und der fünf Jahre alten Tochter Ada ein Appartement, „das uns super gefällt.“ Es ist ein Wohnort mit „besonders netten Nachbarn.“ So sorgt nicht nur der Sport allein dafür, dass man sich hier prima eingelebt hat. „Heimweh nach Norwegen?“ „Nein“, sagt Frank Løke wie aus der Pistole geschossen. Dennoch räumt er ein, im Urlaub sich immer wieder sehr auf die norwegische Heimat, die Handball- Stadt Sandefjord zu freuen – und natürlich auf liebe Verwandte, zuvorderst Eltern und Schwiegereltern. Und es soll – wie es derzeit aussieht – auch nach der Karriere in Deutschland zurück nach Skandinavien gehen. Derweil das Töchterchen zweisprachig aufwächst. „Die spricht besser Deutsch als ihr Vater“, nimmt sich Frank selbst auf die Schippe. Was kommt nach der Karriere? Trainer
werden, das scheint nicht ausgeschlossen zu sein. In einer Übergangszeit vielleicht in Norwegen auch als Spielertrainer im Einsatz zunächst, um dann in den Beruf eines Handball-Coaches zu wechseln. Alternative? Frank Løke möchte möglichst eine Ausbildung zum „Roughneck“ abschließen. „Roughneck“ ist im „American English“ die Bezeichnung für einen „Bohrturmmitarbeiter“. Gemeint sind bei unserem Spieler Ölbohrungen. So verging auf der Turnmatte die Zeit bei unserem Gespräch wie im Nu – und Frank ist sehr froh, dass seine Magen- Darm-Geschichte überwunden scheint. Es geht zurück an die harte Arbeit in der Bundesliga, nicht auf die schweißtreibende Arbeit auf einer Ölplattform, aber „am Kreis musst Du auch einiges aushalten können“, lächelt der TuS-Norweger, als wir uns verabschieden. Interview: - BKM - 9
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