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2 Aus allerWelt<br />
Schäuble<br />
erhält<br />
Karlspreis<br />
AACHEN. Für seine Verdienste<br />
um Europa erhält B<strong>und</strong>esfinanzminister<br />
Wolfgang<br />
Schäuble (Foto) im kommenden<br />
Jahr den<br />
Internationalen<br />
Karlspreis<br />
zu Aachen.<br />
Das teilte das<br />
Karlspreis-Direktorium<br />
am<br />
Samstag im<br />
Aachener Rathaus<br />
mit. Das<br />
Direktorium<br />
würdige mit dem Preis die<br />
„bedeutenden Beiträge“<br />
Schäubles zur Stabilisierung<br />
der europäischen Währungsunion<br />
<strong>und</strong> zur Vertiefung des<br />
Einigungsprozesses, sagte der<br />
Sprecher des Gremiums, Jürgen<br />
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Einen Austritt Großbritanniens<br />
hält der Europapolitiker<br />
für verkraftbar. „Die EU kann<br />
notfalls ohne Großbritannien,<br />
aber Großbritannien hätte<br />
größere Schwierigkeiten ohne<br />
die EU“, sagte Schulz, der<br />
derzeit Fraktionsvorsitzender<br />
der Sozialdemokraten im Europäischen<br />
Parlament ist.<br />
Die 17 Euro-Länder hatten<br />
sich in Brüssel in der Nacht<br />
zum Freitag auf die Forderung<br />
Deutschlands <strong>und</strong><br />
Frankreichs verständigt, bis<br />
März einen zwischenstaatlichen<br />
Vertrag zur Haushaltsdisziplin<br />
auszuarbeiten.<br />
Eine Einigung im Kreis der<br />
27 EU-Staaten war an Großbritannien<br />
gescheitert, das<br />
auf Sonderrechten bestanden<br />
hatte. Alle anderen Nicht-<br />
Euro-Länder signalisierten<br />
aber, dass sie sich nach Ab-<br />
sprache mit ihren nationalen<br />
Parlamenten an den Verhandlungen<br />
für einen neuen Vertrag<br />
beteiligen könnten.<br />
Währenddessen stoßen die<br />
Ergebnisse des EU-Gipfels in<br />
Deutschland auf ein geteiltes<br />
Echo. Während Oppositionspolitikern<br />
die Beschlüsse<br />
nicht weit genug gehen, sieht<br />
das Regierungslager die Vereinbarungen<br />
<strong>als</strong> Trendwende<br />
in der Finanzkrise.<br />
B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela<br />
Merkel (CDU) bekommt für<br />
ihre Verhandlungsführung<br />
auch Unterstützung aus dem<br />
Ausland.<br />
Finanzminister Wolfgang<br />
Schäuble zeigt sich in einem<br />
Gastbeitrag für das Nachrich-<br />
tenmagazin „Focus“ zuversichtlich,<br />
dass die Schuldenkrise<br />
zu bewältigen ist: „Ich<br />
bin ganz sicher, dass wir mit<br />
den vereinbarten, weit reichenden<br />
Maßnahmen zur institutionellen<br />
Reform der Europäischen<br />
Währungsunion<br />
die Schuldenkrise in den Griff<br />
bekommen“, schreibt der<br />
CDU-Politiker laut Vorabmeldung.<br />
Überzeugende Signale<br />
Der Präsident des Wirtschaftsrates<br />
der CDU, Kurt<br />
Lauk, sieht in den Brüsseler<br />
Gipfelbeschlüssen „überzeugende<br />
Signale“ gegen Misswirtschaft<br />
<strong>und</strong> verantwortungslose<br />
Schuldenpolitik.<br />
Sonntag, 11. Dezember 2011<br />
Gigantisches Eigentor<br />
Experten halten Austritt Großbritanniens aus der EU für möglich / Lob für Merkel<br />
BRÜSSEL.Der designierte Präsident<br />
des EU-Parlaments,<br />
Martin Schulz (SPD), hält ein<br />
Ausscheiden Großbritanniens<br />
aus der Europäischen Union<br />
für möglich. „Ich habe Zweifel,<br />
ob Großbritannien langfristig<br />
in der EU bleibt“, sagte Schulz<br />
der „Bild am Sonntag“. „Cameron<br />
schießt ein gigantisches<br />
Eigentor. Noch nie war<br />
Großbritannien in der EU so<br />
isoliert.“ Britische EU-Gegner<br />
würden jetzt Druck auf Cameron<br />
ausüben, aus der EU auszusteigen.<br />
Einigkeitzwischen AngelaMerkel<strong>und</strong> David Cameron -das warein Mal. Foto dapd<br />
DURBAN. Die UN-Klimakonferenz<br />
in Durban ist am Samstag<br />
immer mehr zum Wettlauf<br />
gegen die Zeit geworden.<br />
Die südafrikanischen Gastgeber<br />
legten mehrere Kompromissvorschläge<br />
vor, um eine<br />
Annäherung im Ringen um<br />
den Weg zu einem neuen Klimaabkommen<br />
<strong>und</strong> die Zukunft<br />
des Kyoto-Protokolls zu<br />
erreichen. Einen Tag nach<br />
dem offiziellen Schlusstermin<br />
der Konferenz fehlte jedoch<br />
zunehmend die Zeit, um weiterhin<br />
strittige Fragen zu klären.<br />
Die bis zum Morgen vorliegenden<br />
Textentwürfe sehen<br />
vor, dass bis 2015 ein neues<br />
„Protokoll oder rechtliches Instrument“<br />
beschlossen wird.<br />
Dies galt <strong>als</strong> Kompromiss zwischen<br />
dem von der EU <strong>und</strong><br />
den meisten Entwicklungsländern<br />
gewünschten „rechtlich<br />
bindenden Abkommen“<br />
<strong>und</strong> vorherigen vagen Formulierungen.<br />
Die neue Vereinba-<br />
rung soll alle<br />
Staaten mit<br />
einbeziehen,<br />
<strong>als</strong>o auch beispielsweise<br />
die USA <strong>und</strong><br />
China <strong>als</strong><br />
Hauptverursacher<br />
von<br />
Treibhausgasen.<br />
Eine weitere<br />
Beschlussvorlage<br />
sieht eine<br />
neue Verpflichtungsperiode<br />
des Kyoto-<br />
Protokolls für die Jahre 2013<br />
bis 2017 vor. Angestrebt werden<br />
soll demnach, die Emissionen<br />
der Industriestaaten<br />
bis 2020 um 25 bis 40 Prozent<br />
verglichen mit 1990 zu<br />
verringern. Weitere Einzelheiten<br />
sollen im kommenden<br />
Jahr festgelegt werden.<br />
Beide Texte waren aber am<br />
Nachmittag erneut Gegenstand<br />
kontroverser Debatten.<br />
So versuchte nach Angaben<br />
„Damit hat Europa langfristig<br />
die Chance sich aus dem<br />
Schuldensumpf herauszuziehen<br />
<strong>und</strong> wettbewerbsfähig zu<br />
sein“, erklärte Lauk.<br />
Die Opposition dagegen<br />
zeigte sich äußerst unzufrieden.<br />
In der Tageszeitung „Die<br />
Welt“ bezeichnete SPD-Fraktionschef<br />
Frank-Walter Steinmeier<br />
den Gipfel <strong>als</strong> „Fiasko“.<br />
Grünen-Fraktionschef Jürgen<br />
Trittin urteilte in der<br />
„Rheinischen Post“: „Markige<br />
Erklärungen vorab, windelweiche<br />
Beschlüsse <strong>als</strong> Ergebnis.“<br />
Der EU-Gipfel sei ein reiner<br />
Schuldenbremsengipfel<br />
gewesen. Die Euro-Krise werde<br />
hierdurch nur<br />
verlängert. � AFP/dapd<br />
USA <strong>und</strong> China blockieren<br />
Klimakonferenz im Wettlauf mit der Zeit<br />
von europäischen Unterhändlern<br />
China durchzusetzen,<br />
dass das angestrebte neue<br />
umfassende Abkommen nicht<br />
vor 2020 wirksam werden<br />
soll. Auch von Seiten der USA<br />
gab es nach Angaben aus Verhandlungskreisen<br />
Versuche,<br />
bestimmte Formulierungen<br />
aufzuweichen.<br />
B<strong>und</strong>esumweltminister Norbert<br />
Röttgen (CDU) wertete<br />
die Vorlagen <strong>als</strong> „Fortschritt“.<br />
Allerdings sei die Lage aufgr<strong>und</strong><br />
der vielen Verzögerungen<br />
„extrem kritisch“. Auch<br />
die französische Umweltministerin<br />
Nathalie Kosciusko-<br />
Morizet warnte vor einem<br />
„Scheitern aus Zeitmangel“.<br />
Sie verband dies mit scharfer<br />
Kritik an der Organisation der<br />
Verhandlungen durch die<br />
Gastgeber: „Man hat den Eindruck,<br />
dass die südafrikanische<br />
Präsidentschaft eine<br />
Zeitvorstellung hat, die für<br />
diese Art von Verhandlungen<br />
nichtnormal ist.“ � AFP