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Ihre Veranstaltung - kompetent aus einer Hand - Regensburger ...

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20<br />

Gute Ansichten: Sehenswürdigkeiten<br />

Löschenkohlpalais:<br />

Das wohl bedeutendste Bauwerk<br />

des Spätbarock in der<br />

Stadt. Die Kellergewölbe stammen<br />

bereits <strong>aus</strong> dem 13. Jahrhundert,<br />

das H<strong>aus</strong> selbst wurde<br />

1733 erbaut. Hieronymus Löschenkohl<br />

beauftragte Johann<br />

Michael Prunner mit den Arbeiten;<br />

der war ein Schüler des<br />

Wiener Hofbaumeisters Lukas<br />

von Hildebrandt. Zwischen<br />

1985 und 1987 wurde der<br />

schmucke Bau sehr umsichtig<br />

saniert und zum Bankh<strong>aus</strong> umgestaltet.<br />

Auf die bestehende<br />

B<strong>aus</strong>ubstanz hatte dies kaum<br />

Auswirkungen. Achitektonische<br />

Besonderheit: Die Fassade<br />

ist leicht nach vorne geneigt.<br />

Nummer 22 im Stadtplan auf<br />

Seite 18.<br />

Neupfarrkirche:<br />

Das Karavan-Relief weist darauf<br />

hin: Dort, wo sich heute<br />

der geräumige, nahezu unbebaute<br />

Neupfarrplatz befindet,<br />

stand früher das Judenviertel.<br />

Der Stadtrat beschloss die Vertreibung<br />

der Juden, 1519 mussten<br />

sie ihr Quartier räumen.<br />

Systematisch wurde das Viertel<br />

abgerissen, als die Synagoge<br />

an der Reihe war, geschah – so<br />

will es die Überlieferung – ein<br />

Wunder: Ein Stein fiel vom jüdischen<br />

Gottesh<strong>aus</strong> herunter<br />

und traf einen Arbeiter. Der<br />

wurde für tot gehalten. Was ihn<br />

allerdings nicht daran hinderte,<br />

Barockes Schmuckstück: das Löschenkohlpalais.<br />

Eigentlich sollte die Neue Pfarrkirche ja viel<br />

größer werden – doch dann blieb das Geld <strong>aus</strong>.<br />

Regensburg 2008<br />

am nächsten Tag geheilt zu Arbeit zu erscheinen. Ein Wunder! Das der<br />

Gottesmutter zugeschrieben wurde, der zu Ehren die provisorische Holzkapelle<br />

„Zur schönen Maria“ errichtet wurde. Geschicktes Marketing der Stadt<br />

machte die Kirche zum Wallfahrtsort. Woraufhin beschlossen wurde, eine<br />

st<strong>einer</strong>ne Kirche zu bauen. Allerdings blieben die Pilger in der Folgezeit <strong>aus</strong>,<br />

der Bau kam ins Stocken. Statt des sechseckigen Zentralb<strong>aus</strong> mit langem<br />

Chor stand auch 1537 nur ein Torso. 1542 wurde die Stadt evangelisch, die<br />

„Neupfarrkiche“ wurde zum ersten protestantischen Gottesh<strong>aus</strong> der Stadt.<br />

Doch es sollte noch drei Jahrhunderte dauern, ehe sie in ansehnlicher Form<br />

vollendet wird. Zwischen 1860 und 1863 wurden diese Arbeiten durchgeführt,<br />

auf den Zentralbau wurde jedoch verzichtet. Die Bedeutung, die die<br />

Kirche ursprünglich haben sollte, wird an ihrem Standort deutlich: Als einzige<br />

<strong>Regensburger</strong> Kirche steht die Neupfarrkirche in der Mitte eines Platzes. Und<br />

wie der Dom erhebt sie sich auf einem hohen, begehbaren Sockel. Nummer<br />

23 im Stadtplan auf Seite 18.<br />

Obermünster:<br />

Das neben dem Niedermünster<br />

wichtigste Damenstift Regensburgs<br />

wurde 866 erstmals urkundlich erwähnt.<br />

Das Kloster bestand bis<br />

1810, ehe es im Rahmen der Säkularisierung<br />

aufgelöst wurde. Es beherbergte<br />

die Kanonissen. Diesem<br />

Orden waren einige Freiheiten beschieden,<br />

die andere Nonnen nicht<br />

hatten: Sie durften eigenes Eigentum<br />

und Bedienstete haben. Auch<br />

die Vorschriften, welche Kleider<br />

sie tragen sollten, waren von Ort<br />

zu Ort verschieden. 1810 wurde<br />

Obermünster aufgelöst. 1862 zog<br />

das bischöfliche Knabenseminar in<br />

die Gebäude, die früher <strong>aus</strong>schließlich<br />

Frauen vorbehalten waren. In<br />

den letzten Kriegswirren zerstörten<br />

Bomben im März 1945 die Kirche<br />

und einen Teil der Stiftsgebäude.<br />

Nach dem Krieg wurden das bischöfliche<br />

Zentralarchiv, die Bibliothek,<br />

ein Teil des Diözesanmuseums<br />

und andere Dienststellen der<br />

Diözese in den noch vorhanden<br />

Gebäuden untergebracht. In der<br />

Kriegsruine der Kirche empfangen die Pfadfinder alljährlich das Friedenslicht<br />

von Bethlehem. Beim Obermünster traf die neue Stadtmauer auf die Römermauer.<br />

Nummer 24 im Stadtplan auf Seite 18.<br />

Römermauer:<br />

Reste der Römermauer sind<br />

an verschiedenen Stellen der<br />

Stadt sichtbar, manchmal in<br />

Innenhöfen oder verborgen<br />

in Wohnhäusern oder Tiefgaragen,<br />

manchmal aber auch<br />

sehr gut sichtbar wie am Bischofshof,<br />

an der Ecke Unter<br />

den Schwibbögen/Adolph-<br />

Kolping-Straße oder am Ernst-<br />

Reuter-Platz. Die Römermauer<br />

schützte das Legionärslager<br />

am Regen, Castra Regina, das<br />

der römische Kaiser Marc Aurel<br />

179 hatte errichten lassen.<br />

Das Kastell hatte eine Grund-<br />

Klösterliche Damen mit weltlichen Freiheiten<br />

waren im Obermünster zu H<strong>aus</strong>.<br />

Zeugnisse der langen Geschichte der Stadt:<br />

Die Römermauer ist an mehreren Stellen der<br />

Innenstadt noch erhalten.<br />

fläche von 540 Meter x 450 Meter (entspricht 33 Fußballfeldern) und war das<br />

Zuh<strong>aus</strong>e der III. Italischen Legion, einem 6.000 Mann starken Kampfverband.<br />

Die Mauer, die das Lager umgab, bestand <strong>aus</strong> riesigen Quadersteinen. Sie erreichte<br />

eine Höhe von über sieben Metern, mit Zinnen wurde der Schutzwall<br />

sogar rund zehn Meter hoch. In die Mauer eingelassen war eine sieben Meter<br />

lange und einen Meter hohe, in Stein gehauene Urkunde, die das Gründungsdatum<br />

von Regensburg belegt. Nummer 25 im Stadtplan auf Seite 18.

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