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Von „Konsummarken“ und Schnell- kochtopf - Berliner ...

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Ausgabe November 2006<br />

17. Jahrgang 2006<br />

Postvertriebsstück A 11 803<br />

BERLINER BEHINDERTEN-ZEITUNG<br />

Herausgeber: <strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V. „Für Selbstbestimmung <strong>und</strong> Würde“ • ehemals BERLIN KONKRET •<br />

Jahres-Abonnement: 15 EURO • Einzelpreis: 1,50 EURO<br />

Toi Toi Toi<br />

Wir freuen uns, dass auch in diesem<br />

Jahr wieder. Mitglieder von<br />

uns, an „vorderster Front“ aktiv<br />

sind. So wurde Heike Prescha<br />

erneut in den Behinderten Beirat<br />

des Bezirkes Lichtenberg gerufen.<br />

Fred Kutzner setzt sich neben<br />

Siegfried Schöler im Behinderten<br />

Beirat Mitte für die Rechte von<br />

Menschen mit Behinderung ein.<br />

Ihnen <strong>und</strong> allen anderen Aktiven<br />

drücken wir an dieser Stelle fest<br />

die Daumen!<br />

Der BBV Vorstand<br />

Aus dem Inhalt<br />

Behinderte setzen<br />

Meilensteine für<br />

Behindertenpolitik Seiten 2 – 4<br />

Chaotisierung des<br />

Sonderfahrdienstes Seite 5<br />

Jeden Tag etwas Neues<br />

lernen<br />

Seite 9<br />

Bericht:<br />

Reha fair Berlin 2006 Seite 11<br />

KOMM doch einfach<br />

mal vorbei…<br />

Seite 13<br />

Der allmorgendliche Putz<br />

Seite 15<br />

„Johann vom Po<br />

entdeckt Amerika“ Seite 18<br />

Berlin – auch Randbezirke<br />

sehenswert!<br />

Seite 19<br />

D i e B B Z - A u s g a b e<br />

Dezember-Januar 2006 /2007<br />

erscheint am 30.11.2006<br />

Redaktionsschluss 17.11.2006<br />

D e r B B V i m I n t e r n e t :<br />

www.bbv-ev.de<br />

E-Mail: bbvev.b@berlin.de<br />

WIR MÜSSEN ZUSAMMENHALTEN!<br />

Da Ihnen der Einzug in den<br />

Schweriner Landtag leider gelungen<br />

ist, gibt es bereits erste<br />

Informationen über anstößige<br />

Äußerungen der in Mecklenburg/Vorpommern<br />

gewählten<br />

NPD-Funktionäre (siehe folgender<br />

Auszug). Umso erfreulicher<br />

ist die Wahl von Irene Müller,<br />

unserer blinden Aktivistin, die<br />

endlich als Links-MdL wieder<br />

im Schweriner Landtag mitarbeiten<br />

kann. Ihre erneute Wahl<br />

ist ein gutes Zeichen für die gesamte<br />

Behindertenbewegung.<br />

Sie wird auch den Nazis Paroli<br />

bieten.<br />

Wie nötig das sein wird, zeigt<br />

die Äußerung des „biederen“<br />

NPD-Spitzenkandidaten, dass<br />

es Heuchelei sei, Frauen, Behinderte<br />

<strong>und</strong> Asylbewerber zu<br />

unterstützen.<br />

Ostseezeitung<br />

Neonazis ziehen in den<br />

Schweriner Landtag ein<br />

Die schlimmsten Befürchtungen<br />

haben sich bewahrheitet: Die rechtsextreme<br />

NPD zieht in Mecklenburg-<br />

Vorpommern erstmals in den Landtag<br />

ein. Die vom Verfassungsschutz<br />

als gr<strong>und</strong>gesetzfeindlich eingestufte<br />

Partei schafft es deutlich über die<br />

Fünf-Prozent Hürde. Landeschef<br />

Stefan Köster räumte gestern freimütig<br />

ein, dass sich die NPD für<br />

eine Abschaffung der Demokratie<br />

nach b<strong>und</strong>esrepublikanischem Vorbild<br />

einsetzen wird. „Wir wollen das<br />

System überwinden.“ Als Ziel nannte<br />

er eine „Demokratie nach Schweizer<br />

BBV Tours GmbH<br />

Behindertenfahrdienst mit<br />

Mietwagen- <strong>und</strong> Omnibusbetrieb<br />

Vorbild“. Politische Gewalt lehne er<br />

ab, sagte Köster, der im Mai vom<br />

Amtsgericht Itzehoe wegen eines<br />

Angriffs auf eine Demonstrantin in<br />

Schleswig-Holstein zu einer sechsmonatigen<br />

Bewährungsstrafe verurteilt<br />

worden war. Spitzenkandidat<br />

Udo Pastörs antwortete auf die Frage,<br />

ob er politische Gewalt ablehne:<br />

„Das kommt immer darauf an, in<br />

welchem Grad das Volk verelendet.“<br />

Pastörs kündigte eine „harte Oppositionspolitik“<br />

an.<br />

„Frauen, Behinderte <strong>und</strong> Asylbewerber<br />

zu unterstützen, ist Heuchelei“,<br />

sagte er mit Nachdruck.<br />

Das Geld solle vielmehr zur Förderung<br />

von Familien <strong>und</strong> des ländlichen<br />

Raumes eingesetzt werden. Bei Spitzenpolitikern<br />

aller etablierten Parteien<br />

saß der Schock über den Einzug<br />

der Rechtsextremen in den Schweriner<br />

Landtag tief. „Ein katastrophales<br />

Ereignis“, sagte Regierungschef Harald<br />

Ringstorff. CDU-Spitzenkandidat<br />

Jürgen Seidel sieht schwere<br />

Imageverluste auf das Land zukommen.<br />

Linkspartei-Chef Peter Ritter<br />

sprach von einer Niederlage für die<br />

gesamte Gesellschaft. Anklang fand<br />

die NPD vor allem bei jungen Wählern.<br />

Den höchsten Zuspruch erhielt<br />

sie laut NDR-Fernsehen unter den<br />

18- bis 24-Jährigen mit 15 Prozent.<br />

Rechtsextreme Parteien sitzen nun in<br />

vier Landesparlamenten die NPD in<br />

Sachsen <strong>und</strong> MV, die DVU in Brandenburg<br />

<strong>und</strong> Bremen.<br />

– Hilfe hat Vorfahrt<br />

Tel.: 030/ 92 70 36 30<br />

Fax: 030/ 92 70 36 31<br />

www.bbv-tours-berlin.de<br />

Mobilcabfahrten einschl. Taxi-Kontingent<br />

Arzt- <strong>und</strong> Behördenfahrten<br />

Stadtbesichtigungsfahrten <strong>und</strong> Fahrten zu Kultureinrichtungen<br />

Ausflugs-, Kur- <strong>und</strong> Urlaubsfahrten – europaweit – mit<br />

klimatisierten Mercedes „Sprinter-“ <strong>und</strong> „Supersprinter“Bussen<br />

13088 Berlin-Weißensee, Bizetstraße 51-55<br />

Wie ernst das gemeint ist - <strong>und</strong><br />

wie real die Gefahr ist, zeigt der nahezu<br />

zeitgleiche Brand-Angriff auf<br />

das Haus des sächsischen Ex-MdL<br />

der Linkspartei Uwe Adamczyk<br />

in Meerane. Der körperbehinderte<br />

Politiker engagiert sich seit Jahren<br />

aktiv gegen die Nazis. Er musste<br />

schon etliche Drohungen <strong>und</strong> Tätlichkeiten<br />

über sich ergehen lassen.<br />

Tapfer hielt er sie aus. Nunmehr<br />

wurde die Gefahr für sein Leben<br />

(<strong>und</strong> das anderer) jedoch so massiv,<br />

dass er sich ihr so nicht länger aussetzen<br />

kann. Er muss sich verstecken!<br />

So weit sind wir schon.<br />

Also: Solidarität ist angesagt!<br />

Solidarität zwischen Menschen<br />

mit verschiedenen Behinderungen.<br />

Solidarität mit anderen bedrohten<br />

Bevölkerungsschichten. Solidarität<br />

unter Demokraten.<br />

Dr. Ilja Seifert


2 POLITIK<br />

BBZ – November 2006<br />

Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in<br />

Deutschland (ISL)<br />

a n z e i g e<br />

Behinderte setzen Meilensteine für Behindertenpolitik<br />

Mit einem Kongress mit internationaler<br />

Beteiligung im Haus der Bremischen<br />

Bürgerschaft unter dem Motto<br />

„Visionen 2020 - Behinderte Menschen<br />

setzen Meilensteine für die Behindertenpolitik“<br />

wollen behinderte<br />

Menschen am 20./21. November ihre<br />

Vorstellungen für eine zukunftsweisende<br />

Behindertenpolitik entwerfen<br />

<strong>und</strong> diskutieren. Der vom B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Ges<strong>und</strong>heit geförderte<br />

Kongress wird vom Behindertenverband<br />

Interessenvertretung Selbstbestimmt<br />

Leben in Deutschland (ISL)<br />

organisiert. Neben der B<strong>und</strong>esbehindertenbeauftragten,<br />

Karin Evers-<br />

Meyer, werden auch Referenten aus<br />

Schweden <strong>und</strong> der Schweiz am Kongress<br />

teilnehmen.<br />

Die Visionen von Uwe Frevert vom<br />

Vorstand der ISL zielen beispielsweise<br />

darauf ab, dass behinderte Menschen<br />

zukünftig wie alle anderen<br />

auch <strong>und</strong> mit der Unterstützung, die<br />

sie brauchen, in der Gemeinde statt<br />

Dürerstr. 44, 12203 Berlin<br />

Tel.: 0 30/ 84 31 79 31<br />

Fax: 0 30/ 8 34 37 42<br />

Mobil: 01 73/2 48 56 98<br />

E-Mail: reha@pm-paramobil.de<br />

www.pm-paramobil.de<br />

in Sondereinrichtungen leben <strong>und</strong><br />

arbeiten können. „Die Hoffnung,<br />

dass sich der Gr<strong>und</strong>satz einer barrierefreien<br />

<strong>und</strong> diskriminierungsfreien<br />

Umwelt zunehmend durchsetzt<br />

<strong>und</strong> vor allem, der Glaube, dass die<br />

Entfaltung der großen Energie <strong>und</strong><br />

der vielen Ideen, die in der Selbsthilfe<br />

behinderter Menschen stecken,<br />

unsere Gesellschaft positiv prägen<br />

kann“, sind nach Auffassung von<br />

Uwe Frevert weitere Visionen, die<br />

während dem Kongress zur Sprache<br />

kommen werden.<br />

Neben Vorträgen, wie zum Beispiel<br />

von der B<strong>und</strong>esbehindertenbeauftragten,<br />

dem Bremer Sozialrichter<br />

Horst Frehe <strong>und</strong> Dr. Adolf Ratzka<br />

aus Stockholm steht die Arbeit in<br />

einer Reihe von Arbeitsgruppen, sowie<br />

Talkr<strong>und</strong>en auf dem Programm.<br />

Mit einer Abschlussaktion sollen die<br />

während der Tagung entwickelten<br />

Meilensteine dargestellt <strong>und</strong> deren<br />

Umsetzung vorangetrieben werden.<br />

Individuelle Lösungen für Menschen mit Handicap<br />

Ihr Ansprechpartner: Torsten Frenz<br />

Cicerostr. 34<br />

10709 Berlin (Halensee)<br />

Tel.: 0 30/ 33 80 09-127<br />

Fax: 0 30/ 33 80 09-140<br />

E-Mail: torsten.frenz@autohaus-berolina.de<br />

www.autohaus-berolina.de<br />

„Vor allem ist für uns bei diesem<br />

Kongress wichtig, dass wir einmal<br />

den Blick von den Tiefen des Alltags<br />

in die Weiten der Möglichkeiten<br />

richten, die behinderten Menschen<br />

erschlossen werden können. Dabei<br />

werden uns sicherlich die internationalen<br />

Referenten die richtige Inspiration<br />

geben“, so Uwe Frevert.<br />

Der Tagungsbeitrag beträgt 25<br />

Euro <strong>und</strong> die Anmeldung ist noch bis<br />

zum 6.11.2006 möglich. Nähere Informationen<br />

<strong>und</strong> Anmeldung gibt‘s<br />

bei der ISL, Hermann-Pistor-Str. 1,<br />

07745 Jena, Tel. 03641/ 23 47 95, E-<br />

Mail: kongressbuero@isl-ev.de <strong>und</strong><br />

im Internet unter www.isl-ev.de.<br />

Interessenvertretung Selbstbestimmt<br />

Leben in Deutschland (ISL),<br />

Kölnische Straße 99, 34119 Kassel.<br />

Tel. 0561/ 99 77 172, Handy: 0179/<br />

235 10 63, Fax: 0561/ 728 85 29. E-<br />

Mail: ottmar.miles-paul@bifos.de,<br />

www.isl-ev.de<br />

SoVD: Ges<strong>und</strong>heitsreform zutiefst unsozial<br />

Der Sozialverband Deutschland<br />

(SoVD) hat am 05.10.2006 die Ges<strong>und</strong>heitsreform<br />

der großen Koalition<br />

als zutiefst unsozial kritisiert. Verbandspräsident<br />

Adolf Bauer erklärte:<br />

„Die Patienten zahlen wieder die<br />

Zeche. Sie werden doppelt zur Kasse<br />

gebeten: Zum 01.01.2007 steigen die<br />

Beiträge für die Krankenversicherung<br />

<strong>und</strong> dann sollen sie noch Zusatzbeiträge<br />

zahlen, wenn ihre Krankenkasse<br />

mit dem Einheitsbeitrag aus dem<br />

Ges<strong>und</strong>heitsfonds nicht auskommt.“<br />

Die Ein-Prozent-Grenze für den<br />

Zusatzbeitrag sei nur ein Trostpflaster<br />

für eine im Kern vermurkste Reform,<br />

so Bauer. „Wir kritisieren, dass ausgerechnet<br />

für Geringverdiener nicht<br />

die Ein-Prozent-Grenze gilt, sondern<br />

ein Zusatzbeitrag von mindestens<br />

acht Euro. Diese Ges<strong>und</strong>heitsreform<br />

hat eine soziale Schlagseite. Der<br />

Ges<strong>und</strong>heitsfonds führt zu einem<br />

Wettbewerb der Krankenkassen um<br />

Ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Gutverdiener <strong>und</strong> nicht<br />

zu einem Wettbewerb um die bestmögliche<br />

Ges<strong>und</strong>heitsversorgung.<br />

Nicht die Qualität der Versorgung<br />

wird im Mittelpunkt stehen, sondern<br />

die Vermeidung des Zusatzbeitrags“,<br />

erklärte der SoVD-Präsident.<br />

Der Sozialverband befürchtet einen<br />

Wettbewerb auf dem Rücken<br />

der Kranken, chronisch Kranken <strong>und</strong><br />

behinderten Menschen. Mit dem Zusatzbeitrag<br />

werde außerdem die paritätische<br />

Finanzierung der Krankenversicherungsbeiträge<br />

durch Arbeitgeber<br />

<strong>und</strong> Arbeitnehmer weiter ausgehöhlt.<br />

Der SoVD fordert, dass es bei den<br />

parlamentarischen Beratungen dringend<br />

zu Korrekturen kommen muss.<br />

Insbesondere müsse auf das untaugliche<br />

<strong>und</strong> überflüssige Instrument des<br />

Ges<strong>und</strong>heitsfonds mit den Zusatzbeiträgen<br />

verzichtet werden.<br />

Quelle: Kobinet – Nachrichten<br />

Gemeinsam stark durch Beweglichkeit <strong>und</strong> Kompetenz<br />

Verstöße gegen<br />

Gleichstellung<br />

behinderter <strong>Berliner</strong><br />

Der <strong>Berliner</strong> Behindertenbeauftragte<br />

Martin Marquard hat am<br />

10.Oktober über seine Tätigkeit<br />

<strong>und</strong> über Verstöße gegen Regelungen<br />

zur Gleichstellung behinderter<br />

Menschen berichtet. Der Senat hat<br />

den von Sozialsenatorin Dr. Heidi<br />

Knake-Werner vorgelegten Bericht<br />

2005/06 zur Kenntnis genommen.<br />

Der fünfte Verstößebericht besteht<br />

einerseits aus einer Auflistung von<br />

Verstößen, die der Landesbeauftragte<br />

für Menschen mit Behinderung<br />

aus seiner Sicht festgestellt hat. Diesen<br />

Beanstandungen sind jeweils die<br />

Stellungnahmen der zuständigen Senatsverwaltungen<br />

beziehungsweise<br />

Bezirksämter gegenübergestellt. Die<br />

Beanstandungen im Bericht beziehen<br />

sich zum Beispiel auf einen „Maßnahmeplan<br />

des Sozialamts Spandau“<br />

mit nach Auffassung des Landesbeauftragten<br />

äußerst problematischen<br />

Anweisungen zur Leistungsgewährung,<br />

auf die erneute Beschaffung<br />

nicht barrierefreier Kassenautomaten<br />

durch die Senatsverwaltung<br />

für Finanzen, auf neu geschaffene<br />

Barrieren bei der Altstadtsanierung<br />

von Köpenick oder auf die oft nicht<br />

gegebene Barrierefreiheit von temporären<br />

Bauten.<br />

Marquard stellte das Jahr 2005<br />

dennoch als ein behindertenpolitisch<br />

besonders erfolgreiches Jahr dar.<br />

So habe es im Zusammenhang mit<br />

der Novellierung der Bauordnung<br />

zahlreiche Verbesserungen in Bezug<br />

auf barrierefreies Bauen gegeben.<br />

Das dritte Gesetz zur Änderung des<br />

Landesgleichberechtigungsgesetzes<br />

habe die Aufnahme von wichtigen<br />

Bestimmungen zur Barrierefreiheit<br />

allgemein <strong>und</strong> zur barrierefreien Informationstechnik<br />

gebracht sowie die<br />

Position des Landesbeauftragten für<br />

Menschen mit Behinderung gestärkt.<br />

Quelle: Kobinet – Nachrichten<br />

Übrigens:<br />

15% Nachlass auf alle Neuwagen<br />

für Schwerbehinderte<br />

Behinderungsgrad mind. 50%


BBZ – November 2006 POLITIK<br />

Gesetzliche Sozialversicherung erzielt 8,5 Milliarden<br />

Euro Überschuss<br />

Die gesetzliche Sozialversicherung<br />

- sie umfasst die gesetzliche<br />

Kranken-, Pfl ege-, Unfall- <strong>und</strong> Rentenversicherung,<br />

die Alterssicherung<br />

für Landwirte sowie die B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Arbeit - hat nach den vorläufi<br />

gen Ergebnissen der Kassenstatistik<br />

im ersten Halbjahr 2006 einen<br />

Finanzierungsüberschuss von 8,5<br />

Milliarden Euro erzielt. Das teilte<br />

heute das Statistische B<strong>und</strong>esamt in<br />

Wiesbaden mit.<br />

Im ersten Halbjahr 2005 verzeichnete<br />

die Sozialversicherung noch ein<br />

Finanzierungsdefi zit von 7,1 Milliarden<br />

Euro. Für die positive Entwicklung<br />

ist in erster Linie der Zuwachs<br />

bei den Einnahmen verantwortlich:<br />

Sie stiegen im ersten Halbjahr 2006<br />

mit 6,2% auf 242,4 Milliarden Euro<br />

recht kräftig. Die Ausgaben beliefen<br />

sich auf 233,9 Milliarden Euro. Sie<br />

blieben damit um 0,7% unter dem<br />

entsprechenden Vorjahresniveau.<br />

Im Einzelnen geht die Entwicklung<br />

vor allem auf die gesetzliche<br />

Rentenversicherung (Überschuss<br />

erstes Halbjahr 2006: 5,0 Milliarden<br />

Euro; Defi zit im vergleichbaren<br />

Vorjahreszeitraum: 4,3 Milliarden<br />

Euro) <strong>und</strong> die B<strong>und</strong>esagentur für<br />

Arbeit (Überschuss in den ersten<br />

sechs Monaten 2006: 3,3 Milliarden<br />

Euro; Defi zit im Zeitraum Januar<br />

bis Ende Juni 2005: 3,4 Milliarden<br />

Euro) zurück. Der hohe Überschuss<br />

dieser beiden Zweige der Sozialversicherung<br />

resultierte vor allem aus<br />

höheren Beitragseinnahmen (gesetzliche<br />

Rentenversicherung: + 9,4<br />

Milliarden Euro; B<strong>und</strong>esagentur für<br />

Arbeit: + 3,3 Milliarden Euro) infolge<br />

der Umstellung des Beitragseinzugs<br />

von nachträglicher Abführung<br />

der Beiträge (bis 2005) auf Vorauszahlung<br />

der Beiträge (ab dem ersten<br />

Quartal 2006) sowie der Zunahme<br />

der sozialversicherungspfl ichtigen<br />

Beschäftigten.<br />

Quelle: Kobinet - Nachrichten<br />

Ausgleichsabgabe muss für Schwerbehinderte<br />

bleiben<br />

Zum Antrag der Fraktion BÜND-<br />

NIS 90/DIE GRÜNEN „Arbeit<br />

statt Arbeitslosigkeit fi nanzieren“<br />

(Drucksache 16/2652), der am 28.<br />

September im B<strong>und</strong>estag beraten<br />

wurde, erklärt der behindertenpolitische<br />

Sprecher der Linksfraktion im<br />

B<strong>und</strong>estag Dr. Ilja Seifert: Über den<br />

Antrag der Grünen habe ich mich<br />

sehr gew<strong>und</strong>ert. Dort heißt es: „Integrationsfi<br />

rmen, die zurzeit für die<br />

Förderung von Menschen mit Behinderungen<br />

zuständig sind, müssen<br />

in Zukunft auch für vom ersten Arbeitsmarkt<br />

ausgeschlossene Langzeitarbeitslose<br />

geöffnet werden.“<br />

Das heißt nichts anderes, als dass<br />

jetzt auch die Förderung Langzeitarbeitsloser<br />

aus dem ohnehin schon<br />

schmalen Topf der Ausgleichsabgabe<br />

Zur behindertenpolitischen Programmatik<br />

der neuen Linkspartei<br />

fand Anfang Oktober eine gemeinsame<br />

Beratung von Vertretern der<br />

Linkspartei.PDS, der WASG <strong>und</strong> von<br />

Parteilosen statt. Auf dieser Beratung<br />

wurden Eckpunkte für eine moderne,<br />

emanzipatorische Behindertenpolitik<br />

vorgelegt. Die behindertenpolitischen<br />

Sprecher von Linkspartei.PDS<br />

<strong>und</strong> WASG haben verabredet, künftig<br />

im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft<br />

gemeinsam zu agieren. „Wir<br />

wollen uns aktiv in die Parteineubildung<br />

einbringen <strong>und</strong> in der neuen<br />

fi nanziert werden soll. Das ist nicht<br />

nur gesetzeswidrig, sondern nach<br />

meinem Empfi nden auch sittenwidrig.<br />

Die Minderleistungsausgleiche,<br />

die Integrationsfi rmen für die Einstellung<br />

Schwerbehinderter bekommen,<br />

werden aus der Ausgleichsabgabe (§<br />

77 SGB IX) fi nanziert, die gesetzlich<br />

vorgeschrieben ausschließlich<br />

für die Eingliederung Schwerbehinderter<br />

zur Verfügung steht. Würde<br />

man einen Zuschuss daraus auch für<br />

nichtbehinderte Langzeitarbeitslose<br />

zahlen, wäre das eine Zweckentfremdung<br />

<strong>und</strong> Aushöhlung des Gesetzes.<br />

Die Ausgleichsabgabe ging in den<br />

letzten Jahren etwa um die Hälfte<br />

zurück. Integrationsfi rmen kämpfen<br />

zum Teil ums Überleben. Um diese<br />

Situation zu verbessern, müsste eher<br />

Eckpunkte für eine moderne, emanzipatorische<br />

Behindertenpolitik vorgelegt<br />

linken Partei als eigenständige Struktur<br />

im Ensemble der übrigen fach-,<br />

themen- oder strömungsspezifi schen<br />

Strukturen unseren unverzichtbaren<br />

Beitrag zur Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung<br />

emanzipatorischer, linker,<br />

sozialistischer Politik leisten“, sagt<br />

Irene Müller, behindertenpolitische<br />

Sprecherin des Parteivorstandes. Auf<br />

der nächsten, turnusmäßigen Sitzung<br />

im Januar 2007 soll ein gemeinsamer<br />

Sprecherrat der AG „Selbstbestimmte<br />

Behindertenpolitik“ gewählt werden.<br />

die Pfl ichtquote wieder auf sechs<br />

Prozent erhöht werden, damit wieder<br />

mehr Geld in diesen Topf kommt.<br />

In erster Linie muss es aber darum<br />

gehen, dass Arbeitgeber ihre Vorurteile<br />

Schwerbehinderten gegenüber<br />

abbauen <strong>und</strong> sie vermehrt einstellen.<br />

Die Förderung von Langzeitarbeitslosen<br />

ist bereits über die B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Arbeit möglich <strong>und</strong><br />

muss nicht aus dem für Menschen<br />

mit Behinderungen vorbehaltenen<br />

Topf der Ausgleichsabgabe erfolgen.<br />

Langzeitarbeitslose dürfen nicht<br />

gegen schwerbehinderte Stellensuchende<br />

ausgespielt werden. Ich frage<br />

mich ernsthaft, ob die Grünen mit<br />

diesem Antrag eine „Hartz V-Generation“<br />

schaffen wollen.<br />

a n z e i g e<br />

Dr. Ilja Seifert<br />

Katholische Hochschule<br />

für Sozialwesen Berlin<br />

& Eltern beraten Eltern e. V.<br />

3<br />

Wohn(T)räume für junge<br />

Menschen mit<br />

Assistenzbedarf – mittendrin<br />

in guter Nachbarschaft!<br />

Veranstaltungsreihe zur<br />

Zukunftssicherung für geistig<br />

Behinderte Berlin e. V.<br />

3.11.06, 19.00 Uhr<br />

Eltern beraten Eltern (Haus der<br />

Patmosgemeinde, Gritznerstr.<br />

18/20, Berlin-Steglitz). Prof. Dr.<br />

K. Dörner: Aufl ösung von Heimen:<br />

Inklusion, was braucht eine<br />

solidarische Gesellschaft?<br />

17.11.06, 19.30 Uhr<br />

Werkstatt der Kulturen, Musikraum,<br />

Wissmannstr. 32, 12049<br />

Berlin-Neukölln. Dr. M. W<strong>und</strong>er:<br />

Community Care <strong>und</strong> bürgerschaftliches<br />

Engagement: Chancen<br />

<strong>und</strong> Risiken.<br />

Infos: KHSB, Tel.: 501 010 39,<br />

weiterbildung@khsb-berlin.de.<br />

Der Behindertenbeirat lädt ein zur<br />

Diskussionsr<strong>und</strong>e mit Politikern<br />

<strong>und</strong> Fachkräften:<br />

Doppelt benachteiligt:<br />

arbeitslos <strong>und</strong> behindert!!!<br />

• Behinderung als Gr<strong>und</strong> der<br />

Arbeitslosigkeit?<br />

• Geschäft mit Behinderten:<br />

– Über Lohnkostenzuschuss<br />

zu billigen Arbeitskräften?<br />

– Behinderte als Geldquelle<br />

(Vermittlung)?<br />

• Freikauf von Behinderten?<br />

Sie können mitdiskutieren am<br />

Donnerstag, 30.11.2006, von<br />

18 – 20 Uhr im Haus der Begegnung,<br />

Zum Teufelssee 30, 14478 Potsdam<br />

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4 POLITIK BBZ – März 2006 BBZ – November AKTUELL 2006<br />

Gleiche „Augenhöhe“ ist erforderlich Mädchen mit Courage<br />

Alle Politiker jeder B<strong>und</strong>esretutionell sichere Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> Kathrin Behindertenvertreter Schubert ist schwerstbe- nicht nur<br />

gierung loben das Ehrenamt. Aber für die Selbsthilfe zu schaffen. Dazu Sitz, hindert, sondern seit ihrer auch Stimme Geburt leidet haben. sie<br />

die Bedingungen zur Wahrnahme bedarf es klarer <strong>und</strong> verlässlicher an spastischer Tetraplegie, sie sitzt im<br />

des Ehrenamtes verschlechtern sich staatlicher Unterstützung.<br />

Rollstuhl Gleichzeitig <strong>und</strong> ist ist bei die der B<strong>und</strong>esregie- Verrichtung<br />

von Jahr zu Jahr – so der Tenor der<br />

rung des Alltages aufgerufen, auf insofern Hilfe angewiesen. Chancen-<br />

Diskussionen auf dem Verbandstag. Es kann nicht sein, daß dem „Ehgleichheit Trotzdem versucht herzustellen, sie so gut als wie sie mög- den<br />

Auch die Politik der großen Koalition renamt“ immer mehr <strong>und</strong> immer Patientenvertretern lich Selbstständigkeit den zu direkten bewahren Zu-<br />

scheint nicht Willens zu sein, daran verantwortungsvollere Aufgaben griff <strong>und</strong> beginnt auf wissenschaftliche bereits am frühen KapaziMor- etwas zu ändern. Es gibt aber drin- übertragen werden, ohne dass zutätengen gegen – analog 6 Uhr den <strong>und</strong> anderen das seit Partnern vielen<br />

genden Handlungsbedarf! Notwenmindest die entstehenden Sachkos- im Jahren Gemeinsamen mit einer kalten B<strong>und</strong>esausschuss<br />

Dusche. Am<br />

dig ist vor allem – so der Verbandsten – zu denen auch Reisekosten für – Vormittag ermöglicht. wird Kathrin zur Arbeit in<br />

tag – dem Selbstbestimmungsrecht Erfahrungsaustausche zählen – er- die Werkstatt gefahren. Mittagessen<br />

durch substantielle <strong>und</strong> nachhaltige stattet würden. Hier ist der B<strong>und</strong> in gibt Forschungen es aber bereits wie wieder auch Bildungs- zu Hause<br />

Stärkung der Selbsthilfe größeren der Pflicht.<br />

angebote bei den Eltern. an die Dabei Selbsthilfe legt die müssen ganze<br />

Nachdruck zu verleihen.<br />

stärker Familie von wert Betroffenensicht auf ges<strong>und</strong>e Ernährung, geprägt<br />

– Schaffung von Chancengerech- sein viel Obst <strong>und</strong> <strong>und</strong> Verhandlungen Gemüse stehen auf auf „glei- dem<br />

Als Mindestanforderungen für tigkeit bei der Wahrnehmung democher Speiseplan. Augenhöhe“ Nach ermöglichen.<br />

einer Mittagsruhe,<br />

das kommende Jahr, das von der EU kratischer Rechte, z.B. der Mitarbeit die ihr Körper braucht, mindestens<br />

zum Europäischen Jahr der Chan- im Gemeinsamen Ausschuss der eine Zum St<strong>und</strong>e neuen am Tag, ABiD-Vorsitzenden<br />

wenn das Wetcengleichheit<br />

deklariert wurde, be- Krankenkassen <strong>und</strong> der Kassenärzt- wurde ter nicht Dr. gar Detlef zu mies Eckert ist, fährt aus Halber- sie mit<br />

nennt der ABiD deshalb:<br />

lichen Vereinigungen auf B<strong>und</strong>es- stadt dem Elektro-Rollstuhl gewählt, der dieses spazieren. Amt schon In<br />

<strong>und</strong> Länderebene. Erforderlich ist die von den 1992 Sommermonaten – 2002 inne geht hatte. so oft wie<br />

– Nutzung des Jahrs der Chancengleichheit,<br />

um strukturell <strong>und</strong> insti-<br />

Schaffung einer gleichberechtigten<br />

„Dritten Bank“, auf der Patientenmöglich<br />

an den See, denn die Ilja Seifert junge<br />

Frau ist eine begeisterte Schwimmerin.<br />

In regelmäßigen Abständen erhält<br />

sie Physio- <strong>und</strong> Ergotherapie zur<br />

Offener Brief:<br />

Frühhilfesystem statt Frühwarnsystem<br />

punkt Hilfe <strong>und</strong> verbaut. Unterstützung. Wenn alle von einem<br />

Frühwarnsystem reden, verstehen<br />

überforderte Kathrin ist Eltern eine sehr nur: offene wer nicht Frau<br />

gut <strong>und</strong> genug an vielen erzieht, Dingen dem interessiert. werden die<br />

Sehr geehrte Ministerin von der Kreislauf der Überforderung kaum Kinder Als Kind weggenommen. wurde sie zunächst Warum spre- als<br />

Leyen,<br />

mehr etwas entgegensetzen. chen nicht wir bildungsfähig nicht von einem eingestuft. Frühhilfe- Doch<br />

wir als B<strong>und</strong>esverband behindersystem?<br />

ihre Eltern Das machten nimmt die sich Sorgen stark <strong>und</strong> für<br />

ter <strong>und</strong> chronisch kranker Eltern be- Nicht selten müssen die behinder- den ihr Kind, Hilfebedarf so dass überforderter sie in Berlin-Buch Eltern<br />

grüßen die Tatsache, dass das Bunten <strong>und</strong> chronisch kranken Eltern sich ernst eine Sonderschule <strong>und</strong> ist nicht nur besuchen eine Schuldzu- konnte<br />

desfamilienministerium verstärkt auch den Vorwurf anhören, sie hätschreibung <strong>und</strong> den späteren – die Schulbesuch weder Eltern in noch der<br />

eine Zusammenarbeit zwischen den ten sich selbst in diese Lage gebracht. Kindern Körperbehindertenschule hilft.<br />

in Neu-<br />

hilfegewährenden Behörden för- Hier können wir die derzeitige Praxis brandenburg fortsetzen konnte. Heudern<br />

möchte. Immer öfter rufen bei der Behörden nur deutlich kritisiete Eltern arbeitet sein sie auf ist Gr<strong>und</strong> keine von Mangel Geburt<br />

uns Familien mit behinderten <strong>und</strong> ren. Wenn Eltern nach Unterstützung angeborene an anderen Fähigkeit Möglichkeiten – es in ist den ein<br />

chronisch kranken Eltern an, die nachfragen, ist dies als Zeichen einer Lernprozess. Werkstätten des Dafür Rehabilitätszent-<br />

brauchen alle<br />

sich zuvor hilfesuchend an Jugend- großen Verantwortlichkeit gegenü- Eltern rum Neustrelitz Vorbilder eine <strong>und</strong> Arbeit, Unterstützung. mit der<br />

<strong>und</strong> Sozialbehörden gewandt haben. ber ihren Kindern zu verstehen – sie Das sie sich familiäre unterfordert Unterstützungsformen<br />

fühlt. Glückli-<br />

Nur ca. 50% dieser Familien haben haben ihren Hilfebedarf erkannt <strong>und</strong> heute cherweise immer sind seltener Kathrins werden, Eltern noch kön-<br />

Hilfen erhalten, die anderen wurden wollen mit den Behörden zusammennen wir alle bedauern. Wieder her-<br />

abgewiesen, weil die Zuständigkeit<br />

verneint wurde. Danach folgt oftmals<br />

ein Hin <strong>und</strong> Her zwischen den<br />

arbeiten. Die Bereitschaft der Eltern<br />

zur Zusammenarbeit, die in Fällen<br />

von Bremen <strong>und</strong> anderen tragischen<br />

stellen lassen sie sich bei den mehr<br />

<strong>und</strong> THEATER<br />

mehr Ein- bis Zweikindfamilien<br />

<strong>und</strong> der erwarteten Flexibilität für<br />

Behörden – irgendwann geben die<br />

Eltern Anzeige entnervt Berlin auf <strong>und</strong> können konret dem<br />

Beispielen vermisst wird – wird<br />

22.09.2005 nicht selten zu einem 10:26 frühen Uhr Zeit-<br />

den Hilda Arbeitsmarkt – „Ich habe kaum. Hilda befohlen,<br />

Se unter die Dusche zu gehen, weil ich<br />

möchte, Wie auch dass führende die Frau, Forscher die sich <strong>und</strong> um<br />

a n z e i g e<br />

Forscherinnen meine Kinder kümmert, beim Thema so sauber Kindeswohlgefährdung<br />

ist, wie ich es bin. Ist sind das nicht wir eine der<br />

Meinung, vollendete dass Form die von Ursachen Demokratie, für<br />

die Franck?“ Überforderung Hilda ist von ein Eltern Zwei-Perheusonen-Stück <strong>und</strong> in der Hauptrolle<br />

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Hause In einem leben Vorbericht kann. In zur ihrer Rehacare Freizeit<br />

in versucht Düsseldorf sie viel wird für auf ihre eine eigene dramatigeisschetige Fitness Lage verwiesen, zu tun. die durch die<br />

aktuellen Kostensenkungsstrategien<br />

entsteht. <strong>Von</strong> den Mit drei der Schuberts Einführung ist sie des die<br />

Gesetzes Einzige, die zur mit Stärkung dem Computer des Wettumbewerbsgehen kann. in der Darauf Gesetzlichen ist sie ganz Kran- stolz<br />

kenversicherung <strong>und</strong> kann alle Artikel werde ihres es nach Vaters den<br />

bisherigen abschreiben. Entwürfen Wenn es mit nicht der freien sofort<br />

Wahl gelingt, des beispielsweise Sanitätshauses ein endgültig Exel-Di-<br />

vorbei agramm sein. zu Die erstellen, Versicherten tüftelt würden sie so<br />

stattdessen lange, bis es zum geschafft jeweils ist. Ansonsten günstigsten<br />

liest Anbieter sie gern, geschickt ist am aktuellen <strong>und</strong> könnten Ta-<br />

sich gesgeschehen dem nur entziehen, <strong>und</strong> an den in Berichten dem sie<br />

die über Mehrkosten fremde Länder für interessiert, qualitativ hoch- hört<br />

wertige klassische Leistungen Musik. Gemeinsam selbst bezahlen. mit<br />

„Es den wird Eltern höchste besucht Zeit, sie dass Konzerte die Hilfs- <strong>und</strong><br />

mittelbenutzer Theateraufführungen. auf die Barrikaden<br />

gehen“, so Belitz im Leitartikel des<br />

Heftes Oftmals 3/2006, ist sie „denn in der sonst Stadt können unter-<br />

sie wegs, womöglich die Stadt bald mit wieder den Augen mit Holz- einer<br />

beinen Rollstuhlfahrerin <strong>und</strong> AOK-Shoppern zu erleben, ergab ihren<br />

Protestmarsch völlig neue Perspektiven. auf Berlin Gemeinsam antreten.“<br />

mit ihrer Mutter <strong>und</strong> vielen Gleichgesinnten<br />

hat sie sich immer dafür stark<br />

te gemacht, nicht selten dass in vielseitige Neustrelitz Ursachen Belange<br />

haben. Behinderter Diesen berücksichtigt Eltern <strong>und</strong> damit werden. den<br />

Kindern So ist seit zu einigen helfen, sollte Jahren vorrangiges das The-<br />

Ziel ater Ihrer problemlos Initiative für sein. Behinderte In diesem zu<br />

Sinn, erreichen. arbeiten Trotz auch vieler wir Verbesserun- gern mit an<br />

einem gen im Hilfesystem, Stadtbild bleiben damit aber möglichst immer<br />

viele noch Eltern zahlreiche mit Einrichtungen unterschiedlichen für<br />

Voraussetzungen Behinderte verschlossen, ihrer Verantwor- da sie gar<br />

tung nicht gegenüber oder nur mit ihren fremder Kindern Hilfe ge- zu<br />

recht erreichen werden sind. können. Zu den Für Höhepunkten uns heißt<br />

dies in Kathrins beispielsweise, Leben gehören dass dringend seit vielen ein<br />

Rechtsanspruch Jahren Reisen, die auf sie Elternassistenz<br />

mit der christ-<br />

für lichen behinderte Gemeinschaft <strong>und</strong> chronisch der Roller kranke <strong>und</strong><br />

Eltern Latscher gesetzlich durchführt. verankert Vier Tage werden im<br />

muss, Jahr nehmen damit sich diejenigen die Eltern behinderten eine Aus-<br />

<strong>und</strong> zeit, um chronisch sich von kranken dem anstrengenden Eltern die<br />

entsprechenden Betreuungsalltag Hilfen zu erholen. zur Erziehung<br />

<strong>und</strong> Betreuung Kathrin ihrer Schubert Kinder<br />

bekommen, die sie brauchen. Wenn<br />

der Rechtsanspruch auf Arbeitsassistenz<br />

spielt die im SGB unverwechselbare IX verankert wurde, Heike<br />

verstehen Kr. (Spastikerin). wir nicht, Hilda warum ist ein Stück diese<br />

Hilfen von Marie nicht Ndiaye auch für <strong>und</strong> behinderte hat als Berli- <strong>und</strong><br />

chronisch ner Erstaufführung kranke Eltern am 08.03.06 gelten, um die<br />

ebenfalls 19.30 Uhr einen Premiere. wichtigen Weitere Job mit Spiel- der<br />

Erziehung termine: 09.03. ihrer Kinder – 11.03. ausüben. <strong>und</strong> 15.03.<br />

– 18.03.06 um 19.30 Uhr. Spielort:<br />

Studiobühne Mit fre<strong>und</strong>lichen Mitte, Grüßen HU Berlin. Kartenbestellung:<br />

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Kerstin Weiß, Vorstand<br />

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B


BBZ – November 2006 MOBILES<br />

Im Namen des Senats von Berlin<br />

beantworte ich Ihre nicht erledigte<br />

Mündliche Anfrage gemäß § 51 Abs.<br />

5 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses<br />

wie folgt:<br />

1) Wie kam der Senat dazu - angesichts<br />

der Vorgeschichte, des chaotischen<br />

Ausschreibungsverfahrens<br />

<strong>und</strong> der allseitig bekannten Probleme<br />

beim Sonderfahrdienst für Menschen<br />

mit Behinderungen – den Zuschlag<br />

einem Bewerber zu erteilen,<br />

dessen Zusagen, alle Leistungen billiger<br />

als seine Mitbewerber anbieten<br />

zu können von vornherein unrealistisch<br />

erscheinen mussten <strong>und</strong> hat der<br />

Senat mit diesem Zuschlag bewusst<br />

Nachteile für die Nutzerinnen <strong>und</strong><br />

Nutzer des Sonderfahrdienstes billigend<br />

in Kauf genommen?<br />

Zu 1.: Bei der Vergabe der Regieleistung<br />

zur Durchführung eines besonderen<br />

Fahrdienstes für Menschen<br />

mit Behinderungen handelte es sich<br />

um ein übliches Ausschreibungsverfahren.<br />

Bietern, die den Zuschlag<br />

nicht erhalten haben, steht es frei, vor<br />

der Vergabekammer bzw. dem Kammergericht<br />

ein Nachprüfungsverfahren<br />

anzustreben. Das wirtschaftlichste<br />

Angebot wurde ausgewählt, was<br />

nicht identisch mit billig ist. Neun<br />

weitere Bewertungskriterien (Erreichbarkeit<br />

Fahrtwunschannahme,<br />

a n z e i g e<br />

Chaotisierung des Sonderfahrdienstes<br />

durch Inkompetenz mit Vorsatz?<br />

Dispositionsgeschwindigkeit, Möglichkeit<br />

zur Disposition von Spontanfahrten,<br />

Möglichkeit von Vordisposition,<br />

Beschwerdemanagement,<br />

Einbindungsmöglichkeit, Transparenz<br />

– Kontrollmöglichkeit – Abwehr<br />

von Missbrauch, Beratungs- <strong>und</strong><br />

Betreuungsangebot sowie Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit)<br />

neben dem Preis sind<br />

mit unterschiedlicher Gewichtung in<br />

die Beurteilung der Angebote eingeflossen.<br />

Die Vergabekammer <strong>und</strong> das<br />

Kammergericht haben die Bewertungskriterien<br />

sowie die Durchführung<br />

<strong>und</strong> Ergebnisse der Bewertung<br />

in ihren jeweiligen Entscheidungen<br />

bestätigt.<br />

2) Wie <strong>und</strong> welcher Form hat sich<br />

der Senat vor Erteilung des Zuschlags<br />

umfassend vergewissert, ob der jetzige<br />

Betreiber überhaupt in der Lage<br />

ist, personell, technisch, logistisch<br />

<strong>und</strong> mittels einer funktionierenden<br />

Abrechnungssoftware die vertraglichen<br />

Festlegungen einzuhalten <strong>und</strong><br />

welche Auflagen wurden dem Betreiber<br />

zwischenzeitlich bis zu welchem<br />

Zeitpunkt erteilt, um weiteren<br />

Schaden von den Nutzerinnen <strong>und</strong><br />

Nutzern des Sonderfahrdienstes so-<br />

wie den beteiligten Subunternehmen<br />

abzuwenden?<br />

Zu 2.: Im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens<br />

sind in den Teilnahmeanträgen<br />

<strong>und</strong> Bewerbungsunterlagen<br />

diverse Nachweise <strong>und</strong><br />

Referenzen von den Bewerbern gefordert<br />

<strong>und</strong> bewertet worden. Zur<br />

Beurteilung der technischen Möglichkeiten<br />

des Softwaresystems als<br />

Gesamtpaket Fahrtwunschannahme<br />

– Disposition – Abrechnung wurde<br />

ein externer Gutachter mit dem Spezialgebiet<br />

Telematik beauftragt. Eine<br />

Anlaufphase von sechs bis acht Wochen<br />

bei der Umstellung eines derart<br />

komplexen Systems ist legitim. Dass<br />

es gerade in der ersten Zeit der Umstellung<br />

noch zu Problemen kommt,<br />

ist nachvollziehbar. Dennoch wurden<br />

alle Beteiligten nachdrücklich auf die<br />

Einhaltung der Verträge hingewiesen.<br />

Die Möglichkeit, Vertragsstrafen<br />

auszusprechen, ist bekannt. Ich setze<br />

jedoch eher auf eine konstruktive Zusammenarbeit,<br />

da ich davon ausgehe,<br />

dass gemeinsam mit allen Beteiligten<br />

entwickelte Lösungen tragfähiger<br />

sind. Es wurden bereits konkrete<br />

Maßnahmen unter Beteiligung von<br />

Neue Aufzüge, integrierte Störungsmeldungen<br />

Barrierefreie U-Bahnhöfe:<br />

Wilmersdorfer Str. (U7)<br />

Rosenthaler Platz (U8)<br />

Alt Tegel (U6)<br />

Die Familie der barrierefreien U-Bahnhöfe<br />

bekommt stetig Zuwachs. Im Oktober wurden<br />

auf den U-Bahnhöfen Wilmersdorfer Straße,<br />

Rosenthaler Platz <strong>und</strong> Alt-Tegel drei weitere<br />

Aufzugsanlagen In Betrieb genommen.<br />

Damit sind bereits 67 von 170 U-Bahnhöfen<br />

barrierefrei, Tendenz steigend.<br />

Die Aufzugsanlage in Alt-Tegel führt direkt auf<br />

den extra verbreiterten Mittelstreifen der <strong>Berliner</strong><br />

Straße <strong>und</strong> ermöglicht somit ein barrierefreies<br />

Umsteigen in die dort verkehrenden Buslinien.<br />

Gleichzeitig erhält hiermit ein weiterer wichtiger<br />

Endbahnhof einen Aufzug.<br />

Damit sind nun mit Ausnahme des U-Bahnhofs<br />

Uhlandstraße sämtliche Endbahnhöfe im <strong>Berliner</strong><br />

U-Bahnnetz barrierefrei erreichbar.<br />

Am U-Bahnhof Rosenthaler Platz ging der zweite<br />

Aufzug an den Start. Er verbindet die südliche<br />

Verteilerebene des Bahnhofs mit dem Bahnsteig.<br />

Der erste Aufzug von der Verteilerebene zur Straße<br />

ist bereits 2005 in Betrieb genommen worden.<br />

Die Baukosten zur Ausstattung dieser drei<br />

U-Bahnhöfe mit Aufzugsanlagen betragen r<strong>und</strong><br />

2,4 Mio. Euro.<br />

Noch aktueller <strong>und</strong> übersichtlicher:<br />

Aufzugsstörungen unter www.BVG.de<br />

Mögliche Aufzugsstörungen werden jetzt auf der<br />

Internetseite der BVG noch besser angezeigt.<br />

Die <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe verfügen über<br />

91 Aufzüge, die einen Funktionsgrad von<br />

durchschnittlich 98 Prozent aufweisen.<br />

Trotzdem kommt es mitunter zu Aufzugstörungen,<br />

die gerade für gehbehinderte Fahrgäste <strong>und</strong> für<br />

Menschen mit Kinderwagen ärgerlich sind.<br />

5<br />

Fuhrunternehmern <strong>und</strong> Nutzervertretern<br />

ergriffen, die allerdings erst ihre<br />

Wirkung in vollem Umfang entfalten<br />

müssen. So wurde beispielsweise eine<br />

Notrufnummer für Nachfragen eingerichtet,<br />

wenn der Rollstuhl defekt<br />

ist, ein Fahrzeug nicht nach 20 Minuten<br />

Wartezeit erschienen ist, eine<br />

Weiterbeförderung durch den ÖPNV<br />

nicht möglich ist oder eine kurzfristige<br />

Stornierung wegen Erkrankung<br />

am Fahrtag erforderlich ist, die Weiterentwicklung<br />

der Software beauftragt,<br />

das Personal in der Telefonzentrale<br />

verstärkt. Die Eingabe von<br />

Fahrtwünschen per Fax oder E-Mail<br />

erfolgt nunmehr außerhalb der Fahrtwunschannahme<br />

in der Nacht über<br />

die Taxi-zentrale der WBT. Weitere<br />

Verbesserung der Kommunikation<br />

zwischen den einzelnen Beteiligten<br />

erfolgt bereits jetzt in konstruktiver<br />

Atmosphäre durch wöchentliche Treffen<br />

zwischen Fuhrunternehmern <strong>und</strong><br />

Regiebetreibern sowie monatlichen<br />

Treffen bei der Senatsverwaltung mit<br />

Fuhrunternehmern, Regiebetreibern,<br />

Landesamt für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales<br />

sowie dem Landesbeauftragten für<br />

Menschen mit Behinderungen. Erste<br />

Erfolge sind bereits zu verzeichnen.<br />

Die Beschwerden sind rückläufig <strong>und</strong><br />

die Fahrtenanzahl zeigt eine deutlich<br />

positive Tendenz.<br />

Dr. Heidi Knake-Werner, Senatorin für<br />

Ges<strong>und</strong>heit, Soziales <strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />

www.BVG.de hilft jetzt dabei, Störungen<br />

kurzfristig zu erkennen <strong>und</strong> eine andere Strecke<br />

zu wählen.<br />

Bereits auf der Startseite von BVG.de befindet<br />

sich eine Übersicht über gestörte Aufzüge.<br />

Unter den aktuellen Verkehrsmeldungen sind<br />

sie nach Linien aufgelistet, ein Klick genügt, um<br />

detaillierte Informationen abzurufen.<br />

Zusätzlich werden die gestörten Aufzüge auf<br />

den Seiten der Linienübersichten eingeblendet.<br />

Dort sind alle Fahrgastinformationen<br />

wie der Linienverlauf aller U-Bahnen <strong>und</strong><br />

Umsteigemöglichkeiten hinterlegt. Auch<br />

Mobilitätsinformationen wie Rampen,<br />

Rolltreppen <strong>und</strong> vorhandene Aufzüge werden<br />

angezeigt. Neu ist hierbei das rote Symbol<br />

„Aufzug defekt“. Es erscheint sobald eine<br />

Störung aufgetreten ist <strong>und</strong> erlischt, wenn der<br />

Aufzug wieder funktionstüchtig ist.<br />

Um die Aktualität der Meldungen kümmern sich<br />

die Mitarbeiter der U-Bahnleitstelle.<br />

Informationen zur<br />

barrierefreien Beförderung:<br />

Internet<br />

www.BVG.de/mobilitaet.html<br />

BVG Call Center 030/ 19 44 9<br />

Aufzugsstörungen der U-Bahn<br />

Tel. 030/256 22096<br />

www.BVG.de


6 MOBILES<br />

BBZ – November 2006<br />

Anlässlich der Beschlussempfehlung<br />

des Ausschusses für Arbeit<br />

<strong>und</strong> Soziales zur Begleitung schwerbehinderter<br />

Personen erklärt der<br />

Beauftragte der CDU/CSU-B<strong>und</strong>estagsfraktion<br />

für die Belange der<br />

Menschen mit Behinderungen, Hubert<br />

Hüppe, MdB: In der jüngsten<br />

Sitzung des Ausschusses für Arbeit<br />

<strong>und</strong> Soziales ist es gelungen, endlich<br />

eine befriedigende Lösung zum<br />

Merzkeichen „B“ zu finden. Dies<br />

entspricht einem Vorschlag der Union,<br />

der in der vergangenen Legislaturperiode<br />

keine Mehrheit gef<strong>und</strong>en<br />

hatte. Gemäß dieser Beschlussemp-<br />

Das Kottbusser Tor ist ein wichtiger<br />

<strong>und</strong> lebendiger Verkehrsknotenpunkt<br />

im Zentrum Berlins. Es<br />

treffen die U 1, die U 8 <strong>und</strong> diverse<br />

Buslinien aufeinander. Hinzu<br />

kommt eine hohe Verkehrsdichte,<br />

die wiederum eine hohe Lärm- <strong>und</strong><br />

Abgasbelastung für Anwohner, Radfahrer<br />

<strong>und</strong> Fußgänger zur Folge hat.<br />

Laut dem Quartiersmanagement<br />

Kottbusser Tor benutzen täglich ca.<br />

5.000 Menschen den Platz, die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel mitgezählt<br />

sind es 67.000.<br />

Man braucht schon alle Sinne, um<br />

sich in diesem Wirrwarr aus Straßen-<br />

Liebe Spontis,<br />

wir müssen uns über die Zukunft<br />

des Sonderfahrdienstes vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> von Finanzierungsproblemen<br />

Gedanken machen, so wie<br />

die aktuellen Ausschreibungsunterlagen<br />

aussehen. Bei den Solo- <strong>und</strong><br />

Doppelbussen sind schon erhebliche<br />

Reduzierungen zu erkennen, Teletaxen<br />

finden keine Berücksichtigung.<br />

Endlich hat sich der Fahrgastbeirat<br />

für unseren Sonderfahrdienst konstituiert.<br />

Er ist beim Landesbeauftragten<br />

für Behinderte angesiedelt <strong>und</strong><br />

mit ca. 10 Nutzern besetzt. Es ist<br />

jetzt äußerst wichtig <strong>und</strong> das solltet<br />

Ihr beobachten, ob der Regieleister,<br />

die WBT den geschlossenen Vertrag<br />

mit dem Land Berlin erfüllt, bzw.<br />

umsetzt. Dieser Betreiber erhält dafür<br />

viel Geld aus Steuermitteln, um<br />

ausschließlich unsere Teilhabe am<br />

gesellschaftlichen Leben zu sichern.<br />

Es nutzt wirklich nichts, wenn wir<br />

uns nur unter einander über die Miss-<br />

Merkzeichen „B“ – Schwerbehinderte entscheiden<br />

selbst über Begleitperson<br />

fehlung werden Schwerbehinderte<br />

eine „Berechtigung zur Mitnahme<br />

einer Begleitperson“ in öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln haben. Ob sie davon<br />

Gebrauch machen, entscheiden sie<br />

selber. Der Wortlaut im Schwerbehindertenausweis<br />

wird entsprechend<br />

geändert. Gleichzeitig wird auch im<br />

Gesetz klargestellt, dass die Betroffenen,<br />

auch wenn sie keine Begleitperson<br />

mitnehmen, keine Gefahr für<br />

sich oder andere darstellen. Insbesondere<br />

sind sie nicht zur Inanspruchnahme<br />

von Begleitung verpflichtet.<br />

Die bisherige missverständliche Formulierung<br />

im Schwerbehinderten-<br />

stände beim SFD beklagen. Wir haben<br />

dafür eine eigene Homepage im<br />

Internet: www.spontis-berlin.de installiert,<br />

in die ihr nicht nur einsehen<br />

solltet. Mit einem gesonderten Kontaktformular<br />

für Kritik, Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> vor allem für Verbesserungsvorschläge<br />

hoffen wir auf Erfolgsaussichten<br />

für Eure Anregungen.<br />

Überwindet Euch <strong>und</strong> macht Eure<br />

Probleme <strong>und</strong> Wünsche öffentlich.<br />

Nur so können wir sie an die verantwortlichen<br />

Stellen weiter leiten.<br />

Weil wir User durch dieses Medium<br />

Internet privilegiert sind<br />

Beschwerden o. ä. einfacher <strong>und</strong><br />

schneller zu ver- breiten bitte ich<br />

Euch, Patenschaften für die Fahrdienstnutzer<br />

zu übernehmen, die<br />

keinen Computer haben oder durch<br />

Fremdhilfe, weniger Chancen haben,<br />

sich öffentlich zu äußern.<br />

Herzliche Grüße – Eure/Ihre<br />

USCHI L.<br />

ausweis hat häufig dazu geführt, dass<br />

behinderten Menschen der Zugang<br />

zu öffentlichen Verkehrsmitteln,<br />

Veranstaltungen oder Schwimmbädern<br />

verwehrt wird, wenn sie keine<br />

Begleitperson dabei haben.<br />

Vielfach war das bisherige Merkzeichen<br />

„B“ als Pflicht Schwerbehinderter<br />

missverstanden worden,<br />

eine Begleitperson mitzunehmen.<br />

So hatte die Musterbadeordnung<br />

des B<strong>und</strong>esfachverbands Öffentliche<br />

Bäder (BÖB) dazugeführt, dass behinderte<br />

Menschen nicht mehr ohne<br />

Begleitperson in Schwimmbäder ge-<br />

Kottbusser Tor – Barrierefreiheit<br />

kreuzungen zurecht zu finden <strong>und</strong><br />

dabei nicht überfahren zu werden.<br />

Doch wie empfinden Menschen mit<br />

Behinderungen die gegenwärtige Situation?<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

sind nicht nur die im Straßenbild<br />

sofort erkennbaren Rollstuhlfahrer,<br />

sondern auch Menschen mit sensorischen<br />

Behinderungen. Gehörlose<br />

<strong>und</strong> Schwerhörige hören nicht oder<br />

nur schwer ankommende Fahrzeuge.<br />

Sie sind also auf ihre Augen angewiesen,<br />

brauchen eine übersichtliche<br />

<strong>und</strong> sofort einsehbare Verkehrsführung.<br />

Blinde benötigen ein ertastbares<br />

Leitsystem, da sie gefährliche<br />

Situationen wie ein Straßenübergang<br />

nur ertasten <strong>und</strong> evt. hören können.<br />

Fußgänger mit Sehbehinderungen<br />

brauchen eine kontrastreiche Gestaltung<br />

ihrer Umwelt, Rollstuhlfahrer<br />

weitreichende Stufenlosigkeit. Den<br />

Belangen der Rollstuhlfahrer wird<br />

mit dem gerade im Bau befindlichen<br />

Aufzug, der beide U-Bahnhöfe <strong>und</strong><br />

das Straßenniveau miteinander verbindet,<br />

Rechnung getragen.<br />

Doch wie steht es mit den Anforderungen<br />

der Menschen mit sensorischen<br />

Behinderungen? Dazu<br />

betrachten wir den Bodenbelag an<br />

der Kottbusser Str. im Gehwegsbereich.<br />

Zum Fahrradweg ist keine<br />

kontrastreiche oder ertastbare Abgrenzung<br />

erkennbar. Fahrradfahrer<br />

fahren hier in hohem Tempo vor der<br />

Bushaltestelle vorbei. Dabei kann es<br />

zu Unfällen zwischen Radfahrern<br />

<strong>und</strong> Fußgängern kommen. Darum<br />

fordert das Fachforum Mobilität <strong>und</strong><br />

Verkehr der <strong>Berliner</strong> Agenda 21 den<br />

Radweg zumindest vor Bushaltestellen<br />

auf die Straße zu verlegen. Für<br />

eine Überarbeitung des Bodenbelags<br />

a n z e i g e<br />

lassen wurden. Ein Motorradfahrer<br />

hatte gerichtlich Schadenersatz <strong>und</strong><br />

Schmerzensgeld gegen eine Wohneinrichtung<br />

durchgesetzt mit der<br />

Begründung, dass sich seine Unfallgegnerin<br />

mit Merkzeichen „B“ nicht<br />

unbegleitet im Straßenverkehr hätte<br />

bewegen dürfen.<br />

Neue Schwerbehindertenausweise<br />

werden mit der neun Formulierung<br />

ausgegeben, alte Ausweise werden<br />

auf Antrag geändert. Es ist erfreulich,<br />

dass damit eine unnötige <strong>und</strong><br />

häufig ausgrenzende Barriere beseitigt<br />

wird.<br />

spricht, dass Feldsteinlinien in die<br />

Platzgestaltung aufgenommen wurden,<br />

die immer zur Straße führen. Es<br />

besteht die Gefahr, dass Blinde die<br />

Streifen als Leitstreifen fehlinterpretieren<br />

<strong>und</strong> somit unwissentlich nahe<br />

an den Autoverkehr geführt werden.<br />

Daher fordern wir eine eingehende<br />

Überprüfung mit Hinzuziehung der<br />

Sehbehinderten.<br />

Die dritte Forderung bezieht sich<br />

auf die spezielle Umstiegssituation<br />

auf dem Kottbusser Tor. Wir fordern<br />

eine Sicherstellung einer barrierefreien,<br />

für alle Fahrgäste nutzbaren<br />

Umstiegsmöglichkeit in alle öffentlichen<br />

Verkehrsmittel. Dazu gehört,<br />

dass sich alle Menschen gleichermaßen<br />

schnell <strong>und</strong> zielsicher zurecht<br />

finden. Z.B. geben die stadtweit<br />

bekannten Rillenplatten den Blinden<br />

aber auch Sehbehinderten eine<br />

notwendige Orientierung, aber auch<br />

Normalsehende können sich an ihnen<br />

leicht orientieren. Diese sind<br />

durchgehend vom U-Bahnhof bis zu<br />

den Bushaltestellen auszuführen.<br />

Selbstbestimmt Leben. Wir unterstützen Sie – zuverlässig.<br />

AMBULANTER DIENST der Fürst Donnersmarck-Stiftung<br />

Rufen Sie uns an, wir informieren Sie gern: Tel.: 030/ 40 60 58 0<br />

Eichhorster Weg 25 • 13435 Berlin<br />

amb.dienst@fdst.de • www.fdst.de


BBZ – November 2006 INTEGRATION<br />

Weiterbildung zur Sexualberatung, ein Angebot für behinderte<br />

<strong>und</strong> nichtbehinderte Interessierte<br />

Sexualberatung für behinderte<br />

Menschen sollte so selbstverständlich<br />

sein wie das entsprechende Angebot<br />

für Nichtbehinderte. Ist es aber<br />

nicht. Das liegt sicherlich daran, dass<br />

behinderten Menschen bisher nicht<br />

als sexuelle Wesen gedacht werden<br />

konnten. Das ändert sich zurzeit Unsicherheiten,<br />

Probleme <strong>und</strong> Fragen<br />

werden somit aber erhöht. Deshalb<br />

wird oft die Sachkompetenz von<br />

Fachleuten gesucht. Solche Fachleute<br />

gilt es auszubilden. Ihr Einsatz<br />

wird innerhalb von Einrichtungen<br />

angefragt <strong>und</strong> von Beratungsstellen,<br />

die nach den Peer Counseling Prinzipien<br />

arbeiten.<br />

Unser Weiterbildungsangebot richtet<br />

sich an behinderte <strong>und</strong> chronisch<br />

kranke Menschen. Wir wollen deren<br />

Fähigkeit aufgreifen, trotz der jeweiligen<br />

Einschränkungen das eigene<br />

Leben sinn- <strong>und</strong> lustvoll zu gestalten<br />

– <strong>und</strong> das ihres sozialen Umfeldes.<br />

Diese Erfahrungen werden die ausgebildeten<br />

BeraterInnen professionell<br />

anderen Menschen zur Verfügung<br />

stellen. Der hier ausgeschriebene<br />

Kurs wendet sich außerdem an Nichtbehinderte,<br />

die zumindest punktuell<br />

in Einrichtungen der Behindertenarbeit<br />

tätig sind <strong>und</strong> sich vorstellen können,<br />

ihre Arbeit um die Kompetenz<br />

„Sexualberatung“ zu erweitern.<br />

Die Weiterbildung dient:<br />

1. der persönlichen Bereicherung<br />

an Erfahrung <strong>und</strong> Wissen bezüglich<br />

sexuellen Erlebens, 2. dem Aufbau<br />

eines ersten Fachwissens zu medizinischen<br />

Aspekten wie bei der<br />

Familienplanung, 3. dem Nachweis<br />

einer f<strong>und</strong>ierten Weiterbildung zur<br />

Sexualberatung in der eigenen Einrichtung,<br />

also der Etablierung von<br />

Vertrauensleuten zu Fragen von<br />

Partnerschaft <strong>und</strong> Sexualität.<br />

Veranstalter der Weiterbildung ist<br />

das ISBB Institut zur Selbstbestimmung<br />

Behinderter. Die Weiterbildung<br />

ist in einzelne Module aufgebaut.<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

im Internet: www.peercity.de/index.<br />

php?act=view_location&location_<br />

id=113.<br />

Für Rückfragen stehe ich gerne<br />

zur Verfügung: Tel: 0441/ 777<br />

90 85 (AB) oder unter wiebke.<br />

hendess@web.de, www.sexualitaet<strong>und</strong>-behinderung.de<br />

a n z e i g e<br />

Wiebke Hendeß, Sexualberaterin,<br />

Peer Counselorin, Diplombiologin<br />

7<br />

Das Agnes Neuhaus<br />

Café<br />

Das Agnes Neuhaus Café bereichert<br />

mit seiner speziellen Speisekarte<br />

ab 22. September 2006 die<br />

Gastronomie-Landschaft in Berlin-<br />

Niederschönhausen. „Tu deinem Körper<br />

etwas Gutes, damit die Seele Lust<br />

hat, darin zu wohnen“ – nach diesem<br />

Motto verwöhnt das Agnes Neuhaus<br />

Café seine Gäste mit Kulinarischem<br />

aus Klöstern <strong>und</strong> biologischen Betrieben:<br />

mit Spezialitäten nach alten<br />

klösterlichen Rezepten, raffinierten<br />

Salaten, knusprigen Baguettes, gut<br />

bürgerlichen Mittagsgerichten. Dazu<br />

serviert das Café-Team Biere aus den<br />

ältesten Klosterbrauereien der Welt<br />

<strong>und</strong> Weine aus traditionellem Anbau.<br />

Mit feinen Kuchen aus eigener Herstellung<br />

ist auch für den süßen Appetit<br />

bestens gesorgt. Am Wochenende<br />

hält das Café-Team Frühstücksvariationen<br />

je nach Gusto <strong>und</strong> Appetit<br />

bereit. In seinen Räumen <strong>und</strong> auf der<br />

Terrasse im Sommergarten setzt das<br />

Agnes Neuhaus Café auf angenehme<br />

Atmosphäre zum Wohlfühlen. Ob<br />

bei einer Käse-Kreation mit Tete de<br />

Moine <strong>und</strong> Rotwein im Café, beim<br />

Latte macchiato unterm Sonnenschirm,<br />

einer Bionade im Sandkasten<br />

auf dem Rasen – alt <strong>und</strong> jung kommen<br />

hier auf ihre Kosten.<br />

Die moderne <strong>und</strong> funktionale<br />

Ausstattung des Cafés bietet zudem<br />

einen passenden Rahmen für Familienfeiern<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungen.<br />

Das Café-Team berät <strong>und</strong> bewirtet<br />

Interessenten gerne, individuell <strong>und</strong><br />

nach ihren Wünschen. Das Agnes<br />

Neuhaus Café wird als integratives<br />

Café vom Sozialdienst katholischer<br />

Frauen (SkF) e.V. Berlin, einem gemeinnützigen<br />

Verein, betrieben. Es<br />

bietet Menschen mit Behinderung<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Arbeit.<br />

Öffnungszeiten des Agnes Neuhaus<br />

Cafés: Mittwoch bis Sonntag,<br />

von 10.00 – 18.00 Uhr.<br />

Adresse: Schönhauser Str. 41,<br />

13158 Berlin. Tel: 030/ 477 532 560<br />

www.agnesneuhaus-cafe.de<br />

Inkontinenz- <strong>und</strong>/ oder Sexualberatung<br />

bei Ulrike Boppel<br />

Inkontinenzfachberaterin, Sexualpädagogin<br />

Anmeldungen für Einzelberatungen unter<br />

blisse, Tel.: 8 47 18 70


8 INTEGRATION<br />

BBZ – November 2006<br />

Job 4000 – Programm zur besseren beruflichen<br />

Integration besonders betroffener schwerbehinderter<br />

Menschen<br />

Auch aufgr<strong>und</strong> der bisherigen Erfahrungen<br />

aus den Projekten <strong>und</strong><br />

Aktivitäten der Initiative »job - Jobs<br />

ohne Barrieren« wurde das Programm<br />

„Job 4000“ ins Leben gerufen,<br />

das am 1. Januar 2007 startet<br />

<strong>und</strong> Bestandteil der Initiative ist. Mit<br />

dem Programm soll die berufliche<br />

Integration schwerbehinderter Menschen<br />

gezielt vorangetrieben werden.<br />

Zugleich soll die B<strong>und</strong>esagentur für<br />

Arbeit bei der Durchführung ihrer<br />

gesetzlichen Aufgaben im Rahmen<br />

der beruflichen Integration von Men-<br />

Leistungen der Eingliederungshilfe<br />

sind auch für Bezieher von Arbeitslosengeld<br />

II zu gewähren. Das<br />

betonte am 13.10.2006 die B<strong>und</strong>estagsabgeordnete<br />

Silvia Schmidt in<br />

einer Pressemitteilung. „Fest steht“,<br />

so die Behindertenbeauftragte der<br />

sozialdemokratischen B<strong>und</strong>estags-<br />

a n z e i g e<br />

schen mit Behinderung unterstützt<br />

werden.<br />

Chancen auf dem Arbeitsmarkt setzen<br />

vor allem Arbeitsplätze <strong>und</strong> – für<br />

junge behinderte Menschen – Ausbildungsplätze<br />

voraus. Außerdem<br />

bedarf es häufig einer zielgerichteten<br />

Unterstützung beim Übergang<br />

schwerbehinderter Jugendlicher von<br />

der Schule auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />

Daher gründet das Programm<br />

auf den drei Säulen Arbeit,<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Unterstützung. Mit<br />

Eingliederungshilfe auch für Bezieher<br />

von Arbeitslosengeld II<br />

fraktion, „der Sozialhilfeträger darf<br />

die Leistung an einen behinderten<br />

oder von Behinderung bedrohten<br />

Menschen nicht deshalb verweigern,<br />

weil er Arbeitslosengeld II bezieht.“<br />

Immer mehr behinderte Bezieher<br />

von Arbeitslosengeld II erhielten in<br />

den letzten Monaten keine Einglie-<br />

dem Programm wird zugleich die<br />

Ankündigung der B<strong>und</strong>esregierung<br />

im Koalitionsvertrag vom 11. November<br />

2005 umgesetzt, wonach die<br />

berufliche Integration von Menschen<br />

mit Behinderung intensiviert <strong>und</strong><br />

mehr Arbeitsmöglichkeiten außerhalb<br />

von Werkstätten für behinderte<br />

Menschen geschaffen werden sollen.<br />

Zuständig für die Umsetzung sind<br />

die Länder, konkret die jeweils zuständigen<br />

Integrationsämter, bei denen die<br />

Leistungen zu beantragen sind.<br />

derungshilfe (SGB XII/Sozialhilfe)<br />

mehr von ihrem Sozialhilfeträger. Oft<br />

traf es suchtkranke Menschen, die<br />

zwar drei St<strong>und</strong>en am Tag arbeiten<br />

können, aber in teilstationären Kliniken<br />

ein paar St<strong>und</strong>en am Tag psychisch<br />

unterstützt werden mussten.<br />

Diese Verweigerung der Eingliederungsleistungen<br />

ist nicht rechtmäßig.<br />

Behinderten Beziehern von<br />

Arbeitslosengeld II stehen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

auch die Leistungen der<br />

Eingliederungshilfe (§§ 53 bis 60<br />

SGB XII) <strong>und</strong> der Hilfe zur Pflege<br />

(§§ 61 bis 66 SGB XII) zu. Dies hebt<br />

eine Gerichtsentscheidung des Sozialgerichts<br />

Halle (Az. S 13 SO 66/06)<br />

vom 5. September 2006 ebenso hervor,<br />

wie ein Rechtsgutachten des<br />

Wissenschaftlichen Dienstes des<br />

Deutschen B<strong>und</strong>estages.<br />

Silvia Schmidt: „Jeder, der Unterstützung<br />

in Anspruch nehmen will,<br />

kann sich an einen Rehabilitationsträger<br />

seiner Wahl wenden. Auftretende<br />

Zuständigkeitsprobleme – es könnte<br />

zum Beispiel die Rentenversicherung<br />

zuständig sein – dürfen nicht auf dem<br />

Rücken der Betroffenen ausgetragen<br />

werden. Diese Zuständigkeitsprobleme<br />

müssen die Rehabilitationsträger<br />

untereinander ausmachen. Das hat<br />

der Gesetzgeber bereits seit Jahren<br />

entschieden <strong>und</strong> es steht auch im § 14<br />

SGB IX. Zudem hat der behinderte<br />

Mensch die Möglichkeit, sich an eine<br />

Gemeinsame Servicestelle zu wenden.<br />

In jedem Landkreis <strong>und</strong> jeder<br />

kreisfreien Stadt haben vorwiegend<br />

die Rehabilitationsträger diese Servicestellen<br />

eingerichtet, die der Beratung<br />

der Betroffenen dienen.“<br />

Quelle: Kobinet – Nachrichten<br />

Schildkröte GmbH<br />

Die Schildkröte GmbH ist eine<br />

gemeinnützige Gesellschaft zur<br />

Ausbildung, Beschäftigung, Qualifi<br />

zierung <strong>und</strong> Vermittlung von Jugendlichen<br />

mit besonderem Förderbedarf<br />

<strong>und</strong> langzeitarbeitslosen Erwachsenen.<br />

Die Gesellschaft wurde 1988<br />

von ihrem einzigen Gesellschafter<br />

Jugendwohnen im Kiez e.V. in Berlin<br />

gegründet. Hauptauftraggeber<br />

sind die JobCenter <strong>und</strong> Arbeitsagenturen<br />

in Berlin. Der Europäische<br />

Sozialfonds ist Kofi nanzierungsgeber<br />

für viele Maßnahmeformen. Die<br />

Servicegesellschaften SPI Consult,<br />

ziz <strong>und</strong> gsub wirken als Treuhänder<br />

im Auftrag der <strong>Berliner</strong> Senatsverwaltung<br />

für Wirtschaft, Arbeit<br />

<strong>und</strong> Frauen mit <strong>und</strong> kontrollieren<br />

die Verwendung der Mittel <strong>und</strong> die<br />

Umsetzung der vereinbarten Inhalte.<br />

Anspruchsberechtigte Personen werden<br />

in Ausbildungs- <strong>und</strong> Beschäftigungsmaßnahmen<br />

nach SGB II <strong>und</strong><br />

III eingeb<strong>und</strong>en. Die Angebote der<br />

Schildkröte GmbH sind auf das Ziel<br />

ausgerichtet, die gesetzlichen Leistungsansprüche<br />

der TeilnehmerInnen<br />

mit Erfolg, d.h., durch die Verbesserung<br />

ihrer individuellen Ausgangslage,<br />

zu erfüllen. Die Leistungen der<br />

Schildkröte GmbH zur berufl ichen<br />

Integration sind so gestaltet, dass<br />

die individuellen Bedingungen der<br />

TeilnehmerInnen berücksichtigt <strong>und</strong><br />

gleichzeitig mit der Leitidee des Gesetzgebers<br />

»Fördern <strong>und</strong> Fordern« in<br />

Einklang gebracht werden.<br />

Die Konzepte der Schildkröte<br />

GmbH werden auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

des arbeitsmarktpolitischen Bedarfs<br />

<strong>und</strong> den Anforderungen des regionalen<br />

Arbeitsmarktes kontinuierlich<br />

weiterentwickelt. Das Unternehmen<br />

gliedert die inhaltliche Arbeit in<br />

sechs Bereiche:<br />

– AzuBi.de bildet Jugendliche <strong>und</strong><br />

junge Erwachsene (bis 25 Jahre) aus<br />

– MatchWork führt Beschäftigungsmaßnahmen<br />

durch<br />

– B.EST betreut Einsatzstellen in<br />

Berlin. Aquise/ Betreuung von Kooperationsbetrieben,<br />

Einsatz- <strong>und</strong><br />

Praktikumsstellen<br />

– LernBar entwickelt <strong>und</strong> vermittelt<br />

Qualifizierungsinhalte<br />

– JobLink bietet Hilfen zur Vermittlung<br />

in reguläre Ausbildung <strong>und</strong><br />

Arbeit<br />

– ProF<strong>und</strong> entwickelt <strong>und</strong> organisiert<br />

die Umsetzung von Projektinhalten<br />

in gemeinnützigen <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Einrichtunge.<br />

Es gibt noch freie Plätze!<br />

Schildkröte GmbH. Tel.: 030/<br />

9395 6600, Fax: 030/ 9395 6610,<br />

www.schildkroete-berlin.de<br />

Kathrin Moll


BBZ – November 2006 INTEGRATION<br />

Zu unserem Gespräch kommt<br />

Bernard Siino unerwartet ohne den<br />

erklärten Liebling der Abteilung.<br />

„Joschi hat von mir hitzefrei bekommen“<br />

erklärt er das Fernbleiben<br />

seines Labrador-Retrievers, der vor<br />

allem von den Kolleginnen verhätschelt<br />

wird. Doch auch ohne Unterstützung<br />

seines Führh<strong>und</strong>es bewegt<br />

sich Bernard Siino sicher durch das<br />

oberste Stockwerk seines Arbeitgebers<br />

Isgus. Seit sieben Jahren arbeitet<br />

er als IT-Spezialist für das Schwenninger<br />

Unternehmen, das sich auf<br />

Zeitmanagementlösungen spezialisiert<br />

hat. „In gewohnter Umgebung<br />

kommt man auch ohne H<strong>und</strong> gut<br />

klar“ erläutert er. „Schließlich kenne<br />

ich meine Abteilung aus Zeiten, als<br />

ich noch alles sehen konnte...“<br />

Vor seiner Anstellung bei dem<br />

Traditionsunternehmen arbeitet der<br />

gelernte R<strong>und</strong>funktechniker als Multimediaspezialist<br />

in verschiedenen<br />

Unternehmen der Region, bevor ihn<br />

ein Headhunter 1999 zu Isgus lotst.<br />

Dort kümmert er sich seitdem als<br />

Systemintegrator <strong>und</strong> Projektbegleiter<br />

vorwiegend darum, dass die verschiedenen<br />

Isgus-Produkte mit der<br />

Hard- <strong>und</strong> Software des K<strong>und</strong>en optimal<br />

harmonieren. 2002 verabschiedet<br />

sich der IT-Fachmann für eine reine<br />

Routineoperation von seinen Kollegen.<br />

Aus den geplanten wenigen Tagen<br />

werden mehr als zwei Jahre.<br />

Sehstörung nach<br />

Routineoperation<br />

Nach dem nicht komplikationsfreien<br />

Eingriff am Becken leidet er unter<br />

täglich zunehmenden Sehstörungen<br />

<strong>und</strong> enormen Kopfschmerzen. Erst<br />

die Ärzte der Freiburger Uniklinik<br />

erkennen nach Wochen, dass<br />

der Sehnerv aufgr<strong>und</strong> des erhöhten<br />

Hirndrucks stark geschädigt wurde.<br />

„Dort hat man sich sofort sämtliche<br />

Beine für mich ausgerissen“ lobt<br />

Bernard Siino die dortigen Fachleute.<br />

Mit einer Notoperation normalisieren<br />

die Freiburger Spezialisten<br />

den Hirndruck. „Die Kopfschmerzen<br />

waren schlagartig weg, aber das<br />

Augenlicht kam nicht wieder“ erinnert<br />

er sich an den April 2002.<br />

Mit dem BFW Würzburg<br />

zurück in den Job<br />

Neue Perspektiven eröffnen sich<br />

nach der medizinischen Rehabilitation<br />

Anfang 2003. Der damals<br />

31-Jährige erlernt am Berufsförderungswerk<br />

(BFW) Würzburg, einem<br />

Bildungszentrum für blinde <strong>und</strong> sehbehinderte<br />

Erwachsene, die Punktschrift<br />

<strong>und</strong> das blindheitsgemäße<br />

Arbeiten am PC. Gut ein Jahr büffelt<br />

<strong>und</strong> lebt er im BFW Würzburg, sieht<br />

seine Familie nur am Wochenende.<br />

„Die Tage waren nicht immer einfach“<br />

berichtet er über die Zeit fern<br />

Jeden Tag etwas Neues lernen<br />

Bernard Siino ist blind <strong>und</strong> arbeitet<br />

als IT-Spezialist<br />

der Heimat, die aber doch viel Gutes<br />

bringt: „Schließlich habe ich am<br />

BFW meine heutige Lebensgefährtin<br />

kennengelernt.“<br />

In bester Erinnerung hat er vor<br />

allem das Mobilitätstraining. „Hier<br />

lernt man, wie man als Blinder<br />

mit dem Langstock von A nach B<br />

kommt“ erläutert Bernard Siino.<br />

Zudem bekomme man beigebracht,<br />

wildfremde Passanten nach dem<br />

Weg zu fragen, was ihm anfangs<br />

sehr schwer gefallen sei. Als genauso<br />

wichtig erachtet er das Erlernen<br />

des 10-Finger-Schreibens an der<br />

PC-Tastatur <strong>und</strong> das schnelle Vorankommen<br />

an der Braillezeile, auf<br />

der Blinde den Bildschirminhalt<br />

in Punktschrift ertasten können.<br />

„Nachdem ich das drauf hatte, konnte<br />

ich mit den BFW-Spezialisten im<br />

Einzelunterricht mit Jaws, Microsoft<br />

Office <strong>und</strong> HTML in punkto EDV<br />

wieder durchstarten“ schwärmt der<br />

PC-Freak von den letzten Monaten<br />

an dem Bildungszentrum. Mitte<br />

2004 ist er dank der individuellen<br />

BFW-Ausbildung wieder fit für die<br />

Rückkehr an den alten Arbeitsplatz.<br />

Gutes Zeugnis von<br />

Isgus-Vorgesetzten<br />

„Auch wenn es unglaublich klingt,<br />

das Aufgabengebiet von Herrn Siino<br />

ist praktisch identisch zu dem vor<br />

seinem Handicap“ betonen Harald<br />

Emminger, Leitung Support <strong>und</strong><br />

Dietmar Wehrle, Leitung Schulung<br />

bei Isgus. „Durch sein großes Engagement<br />

ist er in Softwarefragen immer<br />

auf dem neuesten Stand“ loben<br />

sie den hohen persönlichen Einsatz<br />

<strong>und</strong> die Kompetenz ihres „alten neuen“<br />

Mitarbeiters.<br />

Bernard Siino an seinem Arbeitsplatz bei Isgus in Villingen-Schwenningen.<br />

Unterstützung erhalten Siino <strong>und</strong><br />

seine Vorgesetzten auch von Bruno<br />

Kuhn, der im Arbeitsmarktservice<br />

(AMS) des BFW Würzburg arbeitet.<br />

Das Berufsförderungswerk (BFW)<br />

Würzburg mit Sitz in Veitshöchheim<br />

ist ein überregionales Kompetenzzentrum<br />

für die berufliche Bildung<br />

von erwachsenen blinden <strong>und</strong> sehbehinderten<br />

Menschen. Der Großteil<br />

der Lehrgangsteilnehmer des BFW<br />

Würzburg war berufstätig, kann<br />

jedoch aufgr<strong>und</strong> einer plötzlichen<br />

Seheinschränkung durch Erkrankung<br />

oder Unfall die bisherige berufliche<br />

Tätigkeit nicht mehr ausüben.<br />

Ziel des BFW Würzburg ist die<br />

nahtlose Wiedereingliederung der<br />

Teilnehmer in das berufliche <strong>und</strong><br />

gesellschaftliche Leben. Individuelle<br />

Beratungsangebote <strong>und</strong> optimal<br />

auf blinde <strong>und</strong> sehbehinderte<br />

Erwachsene abgestimmte Qualifizierungsmaßnahmen<br />

machen das<br />

BFW Würzburg zu einer der b<strong>und</strong>esweit<br />

führenden Einrichtungen<br />

in diesem Bereich. Als gemeinnütziges<br />

soziales Dienstleistungsunternehmen<br />

liegt das Hauptaugenmerk<br />

des BFW Würzburg auf einer innovativen,<br />

bedarfsorientierten <strong>und</strong> flexiblen<br />

Leistungspalette. Diese besteht<br />

aus den Bereichen Prävention,<br />

RehaAssessment, Qualifizierung<br />

mit dem Schwerpunkt zukunftsorientierte<br />

Umschulung sowie Fort-<br />

<strong>und</strong> Weiterbildung, berufliche Integration<br />

<strong>und</strong> Nachsorge. Parallel zur<br />

beruflichen Neuorientierung bietet<br />

Foto: Marcus Meier<br />

9<br />

„Durch das ruhende Arbeitsverhältnis<br />

war es nicht allzu schwer, den<br />

Arbeitgeber von den nach wie vor<br />

vorhandenen Qualitäten Herrn Siinos<br />

zu überzeugen“ erinnert er sich. „Der<br />

Erfolg gibt ihm <strong>und</strong> uns Recht“ freut<br />

er sich mit dem ehemaligen BFW-Absolventen<br />

über das berufliche Happy<br />

End. Kuhn <strong>und</strong> seine Kollegen betreuen<br />

die Rehabilitanden des BFW<br />

Würzburg bei der Jobsuche. „Das<br />

geht von Bad Reichenhall tief im Süden<br />

bis nach Flensburg hoch im Norden“<br />

betont der 47-Jährige. Ziel ist es<br />

stets, den bestehenden Arbeitsplatz<br />

zu erhalten oder neue Stellen aufzutun.<br />

Mit Erfolg: Mehr als 70 % der<br />

Absolventen finden nach ihrer BFW-<br />

Zeit wieder eine feste Anstellung.<br />

Jeden Tag etwas Neues lernen<br />

„Mein Ziel ist es, jeden Tag etwas<br />

Neues zu lernen“ fasst Bernard Siino<br />

sein „Erfolgsrezept“ zusammen.<br />

Sein Motto: Im Beruf mit Leistung<br />

überzeugen <strong>und</strong> sich im Alltag die<br />

Selbstständigkeit bewahren. Vielleicht<br />

können auch wir uns etwas<br />

von Bernard Siino abschauen: zum<br />

Beispiel, dass Blinde ihren Job genauso<br />

gut machen wie Menschen<br />

ohne Sehbehinderung.<br />

Marcus Meier<br />

Das Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg<br />

das BFW Würzburg Trainingsmaßnahmen<br />

zur Wiederherstellung der<br />

persönlichen Selbständigkeit <strong>und</strong><br />

zum Erhalt des Arbeitsplatzes an.<br />

Das 1962 gegründete BFW<br />

Würzburg hat seinen Firmensitz seit<br />

1980 in Veitshöchheim <strong>und</strong> verfügt<br />

über 200 Ausbildungsplätze in über<br />

zwanzig verschiedenen Ausbildungsberufen<br />

<strong>und</strong> Berufsvorbereitungen.<br />

Die Beratung <strong>und</strong> Betreuung<br />

des Haupthauses wird seit 2003<br />

von der Münchener Geschäftsstelle<br />

des BFW Würzburg flächendeckend<br />

unterstützt. Die Dienstleistungen<br />

des BFW Würzburg nutzen blinde<br />

<strong>und</strong> sehbehinderte Erwachsene, Rehabilitationsträger<br />

(Agenturen für<br />

Arbeit, Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>und</strong> Berufsgenossenschaften)<br />

sowie Betriebe der Wirtschaft <strong>und</strong><br />

des öffentlichen Dienstes.<br />

Mehr Informationen zum BFW<br />

Würzburg finden Sie im Internet<br />

unter www.bfw-wuerzburg.de. Für<br />

weitere Informationen <strong>und</strong> weiteres<br />

Bildmaterial wenden Sie sich<br />

bitte an: BFW Würzburg, Marcus<br />

Meier, PR + Marketing, Helen-Keller-Str.<br />

5, D-97209 Veitshöchheim.<br />

Telefon: 0931-9001 171,<br />

Telefax: 0931-9001 105. E-Mail:<br />

meier@bfw-wuerzburg.de, Infos im<br />

Internet: www.bfw-wuerzburg.de


10 SOZIALES<br />

BBZ – November 2006<br />

a n z e i g e<br />

Zusammenschluss von Sozialunternehmen <strong>und</strong> Vertretung<br />

von Menschen mit Behinderungen<br />

Ein Verband verändert sich<br />

Vom 9. bis<br />

11. Oktober<br />

2006 tagte der<br />

B<strong>und</strong>esverband evangelische Behindertenhilfe<br />

e.V. (BeB) in Potsdam.<br />

Der Vorstand stellte die Mitgliederversammlung<br />

unter das Motto<br />

„Sozialstaat vor dem Durchbruch<br />

– Chancen <strong>und</strong> Risiken für Menschen<br />

mit Behinderung“. „Der Titel<br />

birgt bewusst den Spannungsbogen<br />

zwischen positiven <strong>und</strong> negativen<br />

Erwartungen, die mit den aktuellen<br />

<strong>und</strong> noch zu erwartenden Veränderungen<br />

verb<strong>und</strong>en sind“, so Klaus-<br />

Dieter Kottnik, 1. Vorsitzender des<br />

BeB. Der Verband breche in eine<br />

neue Zukunft auf. „Durch die Stärkung<br />

der Rolle von Menschen mit<br />

Behinderung innerhalb des B<strong>und</strong>esverbandes<br />

profiliert sich der Verband<br />

zunehmend als ein Zusammenschluss,<br />

der die evangelische Stimme<br />

von Menschen mit Behinderung <strong>und</strong><br />

psychischer Erkrankung in der Öffentlichkeit<br />

darstellt.“<br />

Norbert Schwarte, Professor an der<br />

Universität Siegen <strong>und</strong> Gastredner<br />

in der Brandenburger Landeshauptstadt,<br />

sieht in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

ein eher zögerliches Voranschreiten<br />

beim Umbau der Hilfen von der Institutionen-<br />

zur Personenzentrierung<br />

im Verhältnis zu Ländern mit vergleichbaren<br />

ökonomischen <strong>und</strong> sozialen<br />

Rahmenbedingungen. „Ziel des<br />

Umbaus sind Hilfen nach Maß für<br />

jeden, nicht Hilfen für jeden nach<br />

einheitlichem Leisten.“ Der BeB<br />

müsse „sein Profil als verbandlicher<br />

Zusammenschluss von Sozialunternehmen<br />

<strong>und</strong> Vertretung von Menschen<br />

mit Behinderungen schärfen.“<br />

Um diese Anregungen aus der<br />

Wissenschaft zu realisieren wird<br />

der Verband zum einen seine interne<br />

Struktur verändern, zum anderen<br />

weitere Schritte auf die „Experten<br />

in eigener Sache“, die Menschen mit<br />

Behinderung <strong>und</strong> psychischer Erkrankung<br />

zugehen. Den Delegierten<br />

von über 600 Diensten <strong>und</strong> Einrichtungen,<br />

die nahezu 50 Prozent der<br />

Behindertenhilfe Deutschlands <strong>und</strong><br />

wesentliche Teile der Sozialpsychiatrie<br />

repräsentieren, liegt eine Handreichung<br />

mit dem Titel „Teilhabe<br />

von Menschen mit Behinderung verwirklichen“<br />

zur Annahme vor. Sie<br />

weist den Anspruch von Menschen<br />

mit Behinderung: „Nichts über uns<br />

ohne uns“ als Maßstab des Handelns<br />

im Verband aus. Weiterhin bekennt<br />

sich der Verband klar zum Persönlichen<br />

Budget als Mittel der Selbstbestimmung.<br />

So diskutieren die Teilnehmer/<br />

innen mit der Beauftragten der<br />

B<strong>und</strong>esregierung für die Belange<br />

behinderter Menschen, Karin Evers-<br />

Meyer. Sie umriss folgende Schwerpunkte<br />

in der Politik der Koalition<br />

für Menschen mit Behinderung: „Die<br />

Koalition wird den begonnenen Umdenkungsprozess<br />

in der Politik für<br />

Menschen mit Behinderungen weiter<br />

Die Senatsverwaltung für Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Soziales <strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />

teilt mit: ab dem 1.10.2006<br />

veröffentlicht das Landesamt für<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales regelmäßig<br />

alle ihm bekannten <strong>und</strong> zur Vermietung<br />

freigemeldeten Rollstuhlbenutzer-Wohnungen<br />

auf einer neu dafür<br />

eingerichteten Internetseite www.<br />

rb-wohnungen.de. Ab Oktober haben<br />

wohnungssuchende Rollstuhlbenutzer<br />

somit die Möglichkeit, sich im<br />

Internet tagesaktuell über freie Rollstuhlbenutzer-Wohnungen<br />

in Berlin<br />

zu informieren. Neben den wesentlichen<br />

Angaben zur jeweiligen Wohnung<br />

finden Wohnungssuchende dort<br />

auch die entsprechenden Kontaktdaten<br />

des Vermieters, um sich bei Interesse<br />

umgehend mit diesem in Verbindung<br />

setzen zu können. Menschen<br />

begleiten <strong>und</strong> fördern. Die Ziele sind<br />

klar definiert: mehr Selbstbestimmung<br />

<strong>und</strong> Teilhabe für behinderte<br />

Menschen. Der Weg dorthin ist im<br />

Einzelnen nicht abschließend diskutiert.<br />

Die verbindliche Einführung<br />

des Persönlichen Budgets Anfang<br />

2008 ist jedoch sicher ein wichtiger<br />

Meilenstein.“<br />

Professor Friedhelm Hengsbach<br />

aus Frankfurt/Main <strong>und</strong> Leiter des<br />

Nell-Breuning-Instituts referierte im<br />

Anschluss zu „Sozialstaat in Zeiten<br />

der Globalisierung“. Er sieht eine<br />

„Kultur der Entsolidarisierung“ <strong>und</strong><br />

weist auf die sehr unterschiedlichen<br />

Wege Schwedens <strong>und</strong> der USA im<br />

Umgang mit Globalisierung hin.<br />

B<strong>und</strong>esverband evangelische Behindertenhilfe<br />

e.V., Altensteinstraße<br />

51, 14195 Berlin. Tel: 030 / 83001 –<br />

270, Fax: 030 / 83001 – 275, E-Mail:<br />

info@beb-ev.de, www.beb-ev.de,<br />

www.beb-einmischen.de.<br />

Freie Rollstuhlbenutzer-Wohnungen<br />

im Internet<br />

Die Stephanus-Stiftung legte am<br />

7.09.2006, 12 Uhr, auf dem Stiftungsgelände<br />

in Berlin-Weißensee<br />

den Gr<strong>und</strong>stein für ein neues Schulhaus.<br />

Es bietet künftig 85 Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen mit Behinderungen<br />

optimale Lern- <strong>und</strong> Lebensbedingungen.<br />

Unterstützt wird der Neubau<br />

durch eine Zuwendung der Stiftung<br />

mit verminderter Mobilität können<br />

sich auch in dieser Datenbank für<br />

eine barrierefreie Wohnung registrieren<br />

lassen. Mit Hilfe dieses Internetangebotes<br />

können auch die in den<br />

Verwaltungsbezirken vorhandenen<br />

wohnortnahen Beratungsstellen für<br />

behinderte Menschen wohnungssuchende<br />

Rollstuhlbenutzer noch individueller<br />

<strong>und</strong> zielgerichteter beraten<br />

als bisher. Das Landesamt wird vorerst<br />

auch weiterhin persönlich in Angelegenheiten<br />

der Vermittlung von<br />

Rollstuhlbenutzer-Wohnungen beraten.<br />

Unter der Tel. 9012 6695 können<br />

Interessierte am Di von 9 – 12 Uhr<br />

<strong>und</strong> am Do von 15 – 18 Uhr ihren<br />

persönlichen Ansprechpartner erreichen.<br />

Weitere Informationen: www.<br />

lageso.berlin.de, integrationsamt@<br />

lageso.verwalt-berlin.de.<br />

Stephanus-Schule unter einem Dach<br />

„RTL Wir helfen Kindern“ in Höhe<br />

von 964.000 Euro. Begleitet wird das<br />

Bauvorhaben durch RTL Moderatorin<br />

Frauke Ludowig, die an der Gr<strong>und</strong>steinlegung<br />

persönlich teilnahm. Ort:<br />

Stephanus-Stiftung Am Weissen<br />

See, Albertinenstr. 20-23, 13086<br />

Berlin. Kontakt: Martin Jeutner,<br />

Tel.: 030 / 962 49 113.


BBZ – November 2006 SOZIALES<br />

Es gab viel zu erleben auf der Reha fair Berlin 2006<br />

16.978 Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher kamen dem Motto „Miteinander Leben“ nach<br />

Unter dem Motto „Miteinander<br />

Leben“ fand vom 28. bis 30. September<br />

2006, täglich von 10:00 bis 18:00<br />

Uhr, die Messe Reha fair Berlin statt.<br />

Schwerpunkte der Messe waren Prävention,<br />

Rehabilitation, Integration,<br />

Pflege <strong>und</strong> die allgemeine Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Die Reha fair Berlin richtete<br />

sich nicht nur an Menschen mit Behinderung,<br />

sondern auch an dessen<br />

Umfeld: Familie, Fre<strong>und</strong>e/innen,<br />

Betreuer/innen, Pfleger/innen. Fast<br />

17.000 Besucher kamen zur Reha<br />

fair Berlin in die Messehallen 21 – 24<br />

unter dem Funkturm. Sie informierten<br />

sich über neueste Innovationen,<br />

probierten Hilfsmittel <strong>und</strong> Produkte,<br />

verfolgten das abwechslungsreiche<br />

Rahmenprogramm auf den insgesamt<br />

fünf Bühnen / Seminarbereichen <strong>und</strong><br />

entspannten hinterher bei einem Imbiss<br />

im Sommergarten.<br />

Zur feierlichen Eröffnung auf der<br />

Hauptbühne konnte Thomas Hartl,<br />

Veranstalter der Reha fair Berlin,<br />

die Senatorin für Ges<strong>und</strong>heit, Soziales<br />

<strong>und</strong> Verbraucherschutz, Dr. Heidi<br />

Knake-Werner, den Präsidenten<br />

des Sozialverbandes Deutschland<br />

(SoVD), Adolf Bauer, den Minister<br />

a. D. Walter Hirrlinger des Sozialverbandes<br />

VdK Deutschland sowie<br />

die Finalistin des beauties in motion<br />

Kontest, Josephine begrüßen.<br />

Nachdem das rote Band durchtrennt<br />

wurde, startete die Messe mit einem<br />

abwechslungsreichen Rahmenprogramm.<br />

Ein Highlight war die Verleihung<br />

des Gütesiegels „Berlin Barrierefrei“<br />

an Herrn Dr. Göke <strong>und</strong> Herrn<br />

Dr. Kleinhenz (Messe Berlin) durch<br />

Herrn Eisel (Behindertenbeauftragter<br />

des Bezirkes Charlottenburg) <strong>und</strong><br />

Herrn Marquard (Landesbehindertenbeauftragter<br />

Berlin).<br />

Auch am folgenden Tag gab es auf<br />

der Hauptbühne in Halle 21.a wieder<br />

viel zu erleben. So wurden die Sieger<br />

des Malwettbewerbes „Lebensfreude“<br />

ausgezeichnet <strong>und</strong> die Behindertensportler<br />

des Jahres durch den<br />

Behinderten-Sportverband Berlin<br />

geehrt. Zu diesen Terminen waren<br />

gut 300 Gäste aus Politik, Sport <strong>und</strong><br />

Kultur, sowie Vertreter von Verbänden,<br />

Vereinen, Organisationen <strong>und</strong><br />

Interessenvertretungen behinderter<br />

Menschen vertreten.<br />

„Miteinander Leben“ wurde von<br />

den ca. 300 Ausstellern auf gut 9.000<br />

qm nicht nur vorgeführt, sondern<br />

auch vorgelebt. Sei es im Themenpark<br />

Rehabilitation, Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Prävention <strong>und</strong> Pflege, Reisen <strong>und</strong><br />

Erholung, Auto- Mobil, Barrierefreier<br />

Lebensraum, Freizeit, Kultur <strong>und</strong><br />

Sport oder Arbeitsleben - anfassen,<br />

ausprobieren, mitmachen war die Devise<br />

an diesen drei Tagen. In jedem<br />

Themenpark der Reha fair Berlin gab<br />

es etwas zu entdecken <strong>und</strong><br />

oft auch sich selbst.<br />

Im Sportbereich konnte<br />

jeder seiner Lieblingssportart<br />

zusehen <strong>und</strong><br />

anschließend selbst ausprobieren.<br />

<strong>Von</strong> Badminton<br />

bis Tischtennis, von Fahrradfahren<br />

bis Walken -<br />

für jeden war etwas dabei.<br />

Im Themenpark Barrierefreies<br />

Leben informierten<br />

Architekten, Handwerker<br />

<strong>und</strong> Hausbauer über<br />

barrierefreie Baumaßnahmen für<br />

Menschen mit Behinderung, für Ältere<br />

<strong>und</strong> natürlich für Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Institutionen. Im Bereich Reisen<br />

<strong>und</strong> Erholung kamen die Besucher<br />

ins Schwärmen. Urlaubsziele – nah<br />

<strong>und</strong> fern für Alle, ob mit oder ohne<br />

Rolli. Im Themenpark Auto – Mobil<br />

wäre man am liebsten gleich zu einer<br />

Testfahrt aufgebrochen <strong>und</strong> auch im<br />

behindertengerechten Wohnmobil<br />

fühlte man sich wie zuhause.<br />

Zur Reha fair Berlin hatten sich<br />

auch eine Vielzahl an Vereinen <strong>und</strong><br />

Verbänden angemeldet. Über sie<br />

konnte der Besucher direkten Kontakt<br />

zu Menschen mit Behinderung<br />

aufnehmen, sowie sich über Vereinsaktivitäten<br />

<strong>und</strong> ehrenamtlicher<br />

Arbeit ein Bild machen. So präsentierte<br />

H<strong>und</strong>e für Handicaps e.V.<br />

sich <strong>und</strong> seine Lieblinge <strong>und</strong> zeigte,<br />

was ein Begleith<strong>und</strong> alles kann.<br />

Auf der Hauptbühne präsentierten<br />

sich die LV Selbsthilfe Berlin, die<br />

LAG Selbsthilfe Brandenburg, der<br />

Schwerhörigen-Verein Berlin e.V.,<br />

der Blinden- <strong>und</strong> Sehbehinderten-<br />

Verband Brandenburg e.V., die Lebenshilfe<br />

Berlin, der Deutsche Diabetiker<br />

B<strong>und</strong> Landesverband Berlin<br />

e.V., der Landesverband der Gehörlosen<br />

Brandenburg e.V., der Landesselbsthilfeverband<br />

Schlaganfall- <strong>und</strong><br />

Aphasiebetroffener <strong>und</strong> gleichartig<br />

Behinderter Berlin e.V., Landesverband<br />

Brandenburg für Rehabilitati-<br />

11<br />

on der Aphasiker e.V. <strong>und</strong> der Landesselbsthilfeverband<br />

Brandenburg /<br />

Berlin für Osteoporose e.V. <strong>und</strong> luden<br />

zu Diskussionsr<strong>und</strong>en ein.<br />

<strong>Von</strong> den Ausstellern, Akteuren,<br />

Moderatoren sowie von den zahlreichen<br />

Besuchern bekam das Reha fair<br />

Berlin Team überwiegend positives<br />

Feedback. Die Organisation <strong>und</strong> die<br />

Durchführung <strong>und</strong> nicht zuletzt das<br />

menschliche Miteinander, wurden<br />

gelobt. Das Team der Reha fair Berlin<br />

arbeitet nun bereits an der dritten<br />

Messe für Menschen mit <strong>und</strong> ohne<br />

Behinderung, die im April 2008<br />

wieder in den Messehallen unter<br />

dem Funkturm stattfinden wird. Bitte<br />

informieren Sie sich auf unseren<br />

Internetseiten zum gegebenen Zeitpunkt<br />

unter: www.rehafairberlin.de.<br />

Für weitere Informationen oder<br />

Fragen zur Reha fair Berlin stehe ich<br />

Ihnen gerne zur Verfügung. Bildmaterial<br />

wird Ihnen auf Wunsch gerne<br />

zugesandt.<br />

Michaela Hartlieb<br />

BS Berlin Service GmbH<br />

Assistentin Presse- <strong>und</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Postfach 66 01 36, 10318 Berlin<br />

Tel.: 030 / 26 93 40 –36<br />

Fax: 030 / 26 93 40 – 32<br />

Mobil: 0177 / 598 85 76<br />

Mail: m.hartlieb@bsberlinservice.de<br />

Internet: www.rehafairberlin.de


12 STADTGESPRÄCH<br />

BBZ – November 2006<br />

Nadine Zepp ist eine mopsfidele<br />

Studentin – im Rollstuhl mit<br />

Sprechstörungen <strong>und</strong> seit kurzem<br />

Regionalleiter der <strong>Berliner</strong> Heredeo<br />

Ataxie Selbsthilfegruppe. Zum Verständnis:<br />

Ataxie ist eine Störung von<br />

Bewegungen, gestört ist das koordinierte<br />

Zusammenspiel verschiedener<br />

Muskelgruppen. Übersetzt bedeutet<br />

dies: unsichere, schleudernde, ausfahrende<br />

<strong>und</strong> dem beabsichtigten<br />

Ziel unangepasste Bewegungen.<br />

Häufigste Symptome sind daher:<br />

Gang-, Stand-, Sprech-, Schluck-<br />

<strong>und</strong> Augenbewegungsstörungen.<br />

Als Ursache gilt ein Untergang von<br />

Nervenzellen im Zentralen Nervensystem,<br />

vor allem im Kleinhirn oder<br />

Rückenmark nachgewiesen. Heredo<br />

bedeutet Vererblichkeit, denn die<br />

Wenn ich mich inmitten der Klientel<br />

doch nicht ganz wohl gefühlt<br />

habe, gehört doch an die Organisatorin<br />

des r<strong>und</strong> zweistündigen Spazierganges,<br />

Heike Oldenburg, ein großes<br />

ACHTUNG! Geladen waren aus der<br />

Kartei der „Schatzkiste Berlin“ 6<br />

Personen (3 weibliche <strong>und</strong> 3 männliche).<br />

Letztendlich mitgewandert sind<br />

aber nur 3 Personen (2 männliche, 1<br />

weibliche). Magere „Ausbeute“. Aber<br />

so ist es oft, anfänglich sind alle begeistert<br />

– 14 Mitwanderer auf der ersten<br />

Wanderung – <strong>und</strong> bei der zweiten<br />

<strong>und</strong> dritten werden es immer weniger.<br />

Schade! Denn allen Wanderern ist etwas<br />

gemeinsam – sie suchen Kontakt<br />

zu anderen Mitmenschen. Sei es nun<br />

zum Aufbau einer Partnerschaft, weil<br />

Mann/Frau Probleme mit dem Alleinsein<br />

hat oder „nur so“. Gemeinsam ist<br />

ihnen auch, dass sie eine psychische<br />

oder körperliche Behinderung haben.<br />

In der Kartei sind bereits 85 „Hilfesuchende“<br />

angemeldet – meist Männer-<br />

Ursache der Ataxie ist eine Veränderung<br />

des Erbmaterials. Heilbar<br />

sind Heredo Ataxie bis heute nicht.<br />

Krankengymnastik, Ergotherapie,<br />

Sprechtherapie <strong>und</strong> anderes helfen<br />

jedoch die Beschwerden zu lindern<br />

<strong>und</strong> dadurch das Wohlbefinden <strong>und</strong><br />

die Leistungsfähigkeit so lange wie<br />

möglich zu erhalten.<br />

Dass der Austausch persönlicher<br />

Erfahrungen sehr wichtig ist, war auf<br />

dem ersten Treffen der wieder neu<br />

ins Leben gerufenen Regionalgruppe<br />

Berlin <strong>und</strong> Umgebung deutlich spürbar.<br />

Organisiert hatte Nadine Zepp<br />

das Treffen in den barrierefreien<br />

Wanderung in den Tiefwerder Wiesen<br />

<strong>und</strong> die Anmeldungsgebühr von 10<br />

Euro ist erschwinglich. Diese werden<br />

unter anderem für die Portokosten<br />

verwendet, denn es wird nicht nur gezielt<br />

zu den einmal monatlich stattfindenden<br />

Spaziergängen, sondern auch<br />

zur Party der „Schatzkiste“ eingeladen.<br />

Die Logistik wird von ALBAT-<br />

ROS e.V. übernommen. Es gibt auch<br />

bereits die ersten festen Paare <strong>und</strong><br />

dauerhaften Fre<strong>und</strong>schaften.<br />

Bei unserem Spaziergang stand<br />

wohl eher das Naturerlebnis Tiefwerder<br />

Wiesen im Vordergr<strong>und</strong>. Südlich<br />

des Spandauer Ortsteil Tiefwerder<br />

gelegen, sind sie das letzte in Berlin<br />

erhaltene natürliche Überschwemmungs-<br />

<strong>und</strong> Hechtlaichgebiet <strong>und</strong><br />

für den Biotop- <strong>und</strong> Artenschutz<br />

unverzichtbar. Mit 65,5 Ha/Fläche<br />

ist es das größte Auengebiet Berlins<br />

<strong>und</strong> bietet vielen Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />

ein Rückzugsgebiet.<br />

Heredo Ataxie<br />

Franziska Littwin<br />

Räumen des <strong>Berliner</strong> Zentrums für<br />

Selbstbestimmtes Leben Behinderter<br />

Menschen (BZSL e.V.) in Berlin<br />

- Prenzlauer Berg <strong>und</strong> als Gast war<br />

Herr Dr. Kreuz geladen. Herr Dr.<br />

Kreuz überbrachte als Mitglied des<br />

Medizinischen Beirates auch Grußworte<br />

der Deutschen Heredo-Ataxie<br />

Gesellschaft (DHAG), die über die<br />

Neugründung der Gruppe sehr dankbar<br />

<strong>und</strong> erfreut ist. Anwesend war<br />

auch Herr Matusack, einer der Gründer<br />

der <strong>Berliner</strong> Gruppe in den 70er<br />

Jahren. Er erwähnte die Schwierigkeiten,<br />

die es bereitet hat, die Pflege<br />

für seine erkrankte Frau durchzusetzen.<br />

Schwierig ist auch der Umgang<br />

„Wir bieten den Menschen individuelle<br />

Wohnkonzepte: weg von<br />

herkömmlichen Heimen, hin zu<br />

integrativen Wohnmodellen. Diese<br />

Angebote erzeugen wiederum<br />

individuelle Nachfragen. Unsere<br />

Internetseiten müssen als modernes<br />

Informationsmedium diesen ganz<br />

persönlichen Nachfragen <strong>und</strong> Anforderungen<br />

gerecht werden“, betont<br />

Prof. Dr. Klaus Hildemann, Ltd.<br />

Direktor der Theodor Fliedner Stiftung.<br />

Bei der Überarbeitung der neuen<br />

Webseiten hat sich die Theodor<br />

Fliedner Stiftung daher auf ihre Klientel<br />

eingestellt. „Die Menschen, die<br />

wir mit unseren Angeboten ansprechen,<br />

haben Behinderungen, Beeinträchtigungen,<br />

aber auch besonde-<br />

mit Schmerzen – ihre Linderung<br />

durch Morphium <strong>und</strong> Co ist kaum<br />

möglich, weil es nicht anschlägt <strong>und</strong><br />

bei Antidepressiva erfolgt eher eine<br />

Ruhigstellung. Da es keine bekannte<br />

Ursache für die Ataxie gibt, gibt es<br />

auch keine heilenden Medikamente.<br />

Über 30 Ataxieformen sind zwar<br />

bekannt, dennoch ist die Krankheit<br />

selten <strong>und</strong> wird weltweit erforscht.<br />

Herr Dr. Kreuz verdeutlichte die<br />

Wichtigkeit zur Teilnahme an einer<br />

Studie, denn bisher liegen noch keine<br />

einheitlichen Bewertungskriterien<br />

über den Verlauf der Krankheit<br />

<strong>und</strong> die Zukunftsaussichten der Patienten<br />

vor.<br />

Wichtig ist den Betroffenen <strong>und</strong><br />

Angehörigen der <strong>Berliner</strong> Gruppe<br />

nicht nur der Austausch, sondern<br />

auch die Information. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> ist geplant jedes der Treffen –<br />

am 2. Dienstag in jedem geraden<br />

Monat um 18 Uhr – unter ein anderes<br />

Thema zu stellen <strong>und</strong> kompetente<br />

Gäste einzuladen. Gedacht wurde<br />

dabei zum Beispiel an Informationen<br />

zur Pflege, Hilfsmittelversorgung,<br />

Genmedizin <strong>und</strong> Anderes. Gedacht<br />

ist auch an einen Wiedereinzug im<br />

Cafe Blisse oder ähnlichen Ort, da es<br />

doch zentraler liegt. Nähere Infos erteilt:<br />

Deutsche Heredo – Ataxie Gesellschaft<br />

(DHAG) B<strong>und</strong>esverband<br />

e. V., Hausmannstr. 6, 70188 Stuttgart,<br />

Tel.: 0711/ 21 55 114, Fax: 0711/<br />

21 55 119. Spendenkonten: Postgiro<br />

Nürnberg BLZ 760 100 85, Kto.-Nr.:<br />

8898-857, Landesgiro Stuttgart BLZ<br />

600 501 01 Kto.-Nr.: 2920573<br />

Franziska Littwin<br />

Hilfen für alte <strong>und</strong> behinderte<br />

Menschen – auch im Internet<br />

Fliedner-Webseiten im neuen Design<br />

re Wünsche“, so Prof. Hildemann.<br />

Diesen besonderen Bedürfnissen<br />

entspricht der neue Internetauftritt.<br />

Frisch, fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> in neuem<br />

Layout präsentiert sich die Theodor<br />

Fliedner Stiftung nun unter der bekannten<br />

Adresse www.fliedner.de.<br />

Die neuen Seiten wurden komplett<br />

überarbeitet <strong>und</strong> barrierefrei<br />

aufgebaut. So ist die Schriftgröße<br />

beispielsweise variabel einstellbar<br />

<strong>und</strong> kann auf Wunsch über einen<br />

entsprechenden Button vergrößert<br />

werden. Ebenso kann eine Umstellung<br />

auf eine Schwarz-Weiß-Ansicht<br />

angeklickt werden, was für manche<br />

Benutzer ebenfalls eine Leseerleichterung<br />

bedeutet – zum Beispiel bei<br />

einer Rot-Grün-Blindheit.<br />

Claudia Wippich


BBZ – November 2006 STADTGESPRÄCH<br />

Wir hatten Angst, dass das diesjährige<br />

Sommerfest ins Wasser fällt.<br />

Zu Beginn regnete es im Strömen. In<br />

der Eröffnungsrede sprach Herr van<br />

Leeuwen seine Hoffnung aus, dass im<br />

laufe des Vormittags die Sonne scheinen<br />

wird. Wir saßen unter den Zelten.<br />

Das Musiktheater „Pampelmuse“<br />

führte mit uns gemeinsam das Stück<br />

„Der Rattenfänger von Hameln“ auf.<br />

Wir bekamen von den Schauspielern<br />

Regieanweisungen für unsere<br />

Einsätze Das Rattenehepaar spielten<br />

Nicole <strong>und</strong> Christoph. Sie hatten viele<br />

Rattenkinder. Das Publikum war<br />

das Volk von Potsdam. Mit großer<br />

Begeisterung machte jeder mit. Der<br />

Bürgermeister bekam vom Volk Order<br />

es von der Rattenplage zu befreien.<br />

Er hatte den Rattenfänger gerufen<br />

<strong>und</strong> ihm 100 Taler geboten. Aber der<br />

Bürgermeister hatte sein Wort nicht<br />

gehalten. Er wollte das Geld für ein<br />

neues Rathaus <strong>und</strong> für Spesen ausgeben.<br />

Kommt uns das nicht bekannt<br />

vor? Die Kinder wurden vom Rattenfänger<br />

gefangen. Sie kehrten zu ihren<br />

Eltern erst dann zurück, wenn der<br />

Bürgermeister sein Versprechen einhält.<br />

Er hatte am Ende doch nachge-<br />

… so lautet das Motto des MitarbeiterInnen-Teams<br />

im KOMM, der<br />

Kontakt – <strong>und</strong> Begegnungsstätte für<br />

Menschen mit <strong>und</strong> ohne Behinderung<br />

in Prenzlauer Berg, (die täglich außer<br />

Sonntag ab 9 Uhr für Betroffene <strong>und</strong><br />

Interessierte geöffnet hat). In <strong>und</strong> um<br />

die behindertengerechten Räume in<br />

der Pasteurstrasse 16 organisiert die<br />

Behindertenvereinigung Berlin Prenzlauer<br />

Berg e.V. seit 1991 regelmäßige<br />

Gesellschaftsnachmittage, Mobilitätshilfen,<br />

Veranstaltungen drinnen <strong>und</strong> in<br />

der näheren bzw. weiteren Umgebung<br />

<strong>und</strong> bietet Informationen <strong>und</strong> Beratung<br />

für Betroffene an. Im Weiteren<br />

können Kurse wie z.B. Seidenmalen<br />

belegt oder der Töpferbrennofen genutzt<br />

werden. Besonderer Beliebtheit<br />

erfreuen sich die Mittwochs-Fahrten<br />

mit dem KOMM-Bus in zu Sehenswürdigkeiten<br />

bzw. Veranstaltungen in<br />

der Stadt <strong>und</strong> ins <strong>Berliner</strong> Umland.<br />

Seit Anfang 2006 wird dieses vielfältige<br />

Angebot im KOMM durch<br />

die Kooperation mit dem Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendhilfeträger Einhorn e.V.<br />

erweitert. Neben Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe,<br />

Schulsozialarbeit sowie<br />

Projektarbeiten im Sozialraum hat<br />

sich Einhorn e.V. mit Integrativen<br />

Ferienfahrten, ambulanten Leistungen<br />

der Einzelfallhilfe sowie<br />

dem Betreuten Einzelwohnen als<br />

zuverlässiger Leistungsanbieter im<br />

Bereich der Behindertenhilfe im<br />

Nordosten Berlins etabliert. In den<br />

Sommerfest der Diakonie-Werkstätten<br />

Potsdam am 23. August 2006<br />

ben. Das Spektakel löste tüchtig Bewegung<br />

im Zelt aus <strong>und</strong> wir kamen<br />

mächtig ins schwitzen.<br />

Es hatte aufgehört zu regen. Studenten<br />

von der Fachschule für soziale<br />

Berufe betreuten Stände, wie<br />

Zielwerfen durch Toilettenbrillen,<br />

Riechen von Düften, Erfühlen von<br />

Gegenständen <strong>und</strong> zuordnen verschiedener<br />

Haarstärken zu den Bürstensorten.<br />

Für Fußballfans gab es ein<br />

Quiz zu Fußball - WM 2006. Dieses<br />

Jahr standen uns zwei Pferde zu Ver-<br />

KOMM doch einfach mal vorbei…<br />

Räumen des KOMM findet sich der<br />

Familienentlastende Dienst von Einhorn<br />

e.V., ein anerkanntes niedrigschwelliges<br />

Betreuungsangebot nach<br />

§ 45 SGB XI. Er stellt für die Eltern<br />

bzw. Hauptpflegepersonen pflegebedürftiger<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher<br />

die qualitätsgesicherte Möglichkeit<br />

dar, ihren Anspruch auf Entlastung<br />

<strong>und</strong> Unterstützung im Pflege- <strong>und</strong><br />

Betreuungsalltag nach dem Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetzumzusetzen<br />

(bis zu 460 Euro zusätzlich<br />

zum Pflegegeld im Jahr vgl. SGB XI,<br />

§ 45 a, b). Neben dem offenen Treff<br />

jeden Freitag von 15 – 20 Uhr sowie<br />

einem Betreuungs- <strong>und</strong> Veranstaltungsangebot<br />

samstags zwischen 10<br />

<strong>und</strong> 16 Uhr bieten professionelle <strong>und</strong><br />

qualifizierte ehrenamtliche HelferIn-<br />

fügung <strong>und</strong> wir hatten Gelegenheit<br />

zum Reiten. Das hatten wir Uta Skora<br />

zu verdanken. Sie ist Mitglied im<br />

Reiterverein in Potsdam Rehbrücke.<br />

Wir hatten farbige Essenmarken<br />

bekommen. Diese waren für die<br />

sportlichen Wettkämpfe am Nachmittag<br />

wichtig. Zum Mittagessen<br />

konnten wir zwischen Bratwurst <strong>und</strong><br />

Steak vom Grill wählen. Dazu gab es<br />

Kartoffelsalat oder Nudelsalat. Nach<br />

dem Mittagessen war Gelegenheit<br />

zum Rollstuhltanz. Nicht nur die Rollis<br />

zeigten ihr Können. Die Rhythmen<br />

rissen alle vom Hocker <strong>und</strong> es<br />

wurde heftig abgerockt, so dass die<br />

Schuhsohlen <strong>und</strong> Räder glühten.<br />

Bei den sportlichen Wettkämpfen<br />

traten Rollstuhlfahrer gegeneinander<br />

an. Geschick erforderte das Laufen<br />

mit Schubkarren <strong>und</strong> Riesenpantoffeln.<br />

Niveau hatte die Modenschau.<br />

Nicole zeigte sich in Bademode.<br />

nen von Einhorn e.V. auch st<strong>und</strong>en/tageweise<br />

häusliche Betreuung an.<br />

Die Kooperation folgt der Idee,<br />

Kindern, Jugendlichen <strong>und</strong> Erwachsenen<br />

mit <strong>und</strong> ohne Behinderung<br />

einen Treffpunkt anzubieten, um<br />

so einen Erfahrungsaustausch <strong>und</strong><br />

Erlebnisraum zwischen den Generationen<br />

zu ermöglichen. Weitere<br />

Informationen: Begegnungszentrum<br />

KOMM, Pasteurstr. 16, 10407 Berlin<br />

Prenzlauer Berg<br />

Behindertenvereinigung Berlin<br />

Prenzlauer Berg e.V. Tel: 425 11 23,<br />

Fax: 42 08 53 97. E-Mail: Behindertenvereinigung-Komm@gmx.<br />

de, www: www.Behindertenvereinigung-Komm.de.<br />

13<br />

Anka war in die Welt der Märchen<br />

eingetaucht. Sie hatte als Prinzessin<br />

ein langes Kleid an. Michael Göbel<br />

erschien im Gewand aus dem 17.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert. Welches Brautkleid für<br />

die Hochzeit das Beste sein sollte,<br />

stellte Heidrun vor. Wie man sich im<br />

Jahr der Fußball – WM 2006 kleidet,<br />

dürfte nicht fehlen. Als Jürgen Hart<br />

gab sich Michael Göbel mit dem<br />

Song „Sing mein Sachse sing...“ aus.<br />

Markus Grünschneder begleitete ihn<br />

auf der Gitarre.<br />

Zum Abschluss trat unsere Musikgruppe<br />

auf. Das war wieder ein<br />

gelungenes Sommerfest. Dank allen,<br />

die es vorbereitet haben.<br />

Rolf Gutsche<br />

<strong>Berliner</strong> Audio-<br />

Stadtführer<br />

Die <strong>Berliner</strong> Kulturinitiative Förderband<br />

will einen Audio-Stadtführer<br />

herstellen <strong>und</strong> dabei mit dem<br />

Allgemeinen Blinden- <strong>und</strong> Sehbehindertenverein<br />

(ABSV) zusammen<br />

arbeiten. Blinde, Sehbehinderte <strong>und</strong><br />

auch andere Reiselustige sollen die<br />

Möglichkeit erhalten, die deutsche<br />

Hauptstadt <strong>und</strong> ihre Attraktionen<br />

hörbar zu erfahren.<br />

„Dafür ist es uns einerseits wichtig,<br />

die Wahrnehmung von Blinden<br />

<strong>und</strong> Sehbehinderten zu verstehen.<br />

Andererseits möchten wir wissen,<br />

was Blinde eigentlich erleben möchten,<br />

wenn sie nach Berlin reisen?<br />

Wie können wir also ein Angebot<br />

für Blinde, Sehbehinderte <strong>und</strong> Hörbegeisterte<br />

erstellen, dass den Anforderungen<br />

gerecht wird <strong>und</strong> die<br />

Lust zu Reisen unterstützt?“, so eine<br />

Pressemitteilung des Vereins.<br />

Für den November wurde eine<br />

Fragebogenaktion vorbereitet. Die<br />

Beantwortung der Fragen benötigt<br />

etwa 20 Minuten Zeit.<br />

Unter der Nummer 030/ 419 344<br />

29 ist das Projekt den ganzen Monat<br />

von Montag bis Freitag in der Zeit<br />

von 10 Uhr bis 15 Uhr zu erreichen.<br />

Um Kosten für Interessenten gering<br />

zu halten, wird gern zurück gerufen.<br />

Quelle: Kobinet Nachrichten


14 GESUNDHEIT<br />

BBZ – November 2006<br />

Neue Leitlinien zur Hyposensibilisierung<br />

von Allergikern zeigen, wie<br />

wirksam eine solche Behandlung<br />

gegen Heuschnupfen <strong>und</strong> allergiebedingte<br />

Augenentzündung ist. Wer<br />

sich für die nächste Pollensaison<br />

wappnen will, sollte jetzt mit einer<br />

Hyposensibilisierung beginnen.<br />

Die beste Zeit für einen Therapiebeginn<br />

ist im Herbst, wenn Gräser-,<br />

Kräuter <strong>und</strong> Baumpollen keine Belastung<br />

mehr darstellen. Sind bei<br />

einem Allergiker die akuten Symptome<br />

abgeklungen, kann er eine<br />

Hyposensibilisierungsbehandlung<br />

anfangen. Dabei wird der Körper<br />

langsam mit einer steigenden Dosis<br />

der heuschnupfenauslösenden Pollen-Eiweißstoffe<br />

konfrontiert <strong>und</strong><br />

so nach <strong>und</strong> nach gegen diese Allergene<br />

unempfindlich gemacht. Verschiedene<br />

Methoden stehen dafür<br />

zur Auswahl: „Die subcutane Hyposensibilisierung<br />

mit nicht veränderten<br />

Allergenen oder mit chemisch<br />

modifizierten Allergoiden <strong>und</strong> die<br />

sublinguale Hyposensibilisierung<br />

Ein Wissenschaftsteam des USamerikanischen<br />

Children‘s Hospital<br />

Boston www.childrenshospital.org<br />

hat herausgef<strong>und</strong>en, dass eine Form<br />

des Vitamins B3 – Nikotinamid –<br />

langfristige Invalidität als Folge von<br />

Multiple Sklerose verhüten könnte.<br />

In Versuchen mit Mäusen, die an<br />

einer an Multiple Sklerose verwandten<br />

Erkrankung litten, konnten die<br />

Forscher nachweisen, dass das Vitamin<br />

die Nervenfasern der Tiere vor<br />

Degeneration sowie vor dem Verlust<br />

fetthaltigen isolierenden Gewebes<br />

schützt. Darüber hinaus stellte sich<br />

heraus, dass Nikotinamid den Prozess<br />

der Nervenbeschädigung verzögert.<br />

Die Studienergebnisse wurden<br />

in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift<br />

Journal of Neuroscience<br />

a n z e i g e<br />

LEBENSWEGE<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

Ambulanter P�egedienst:<br />

NORMALES LEBEN<br />

Assistenz & Pflege jederzeit, individuelle Betreuung<br />

im eigenen Wohnumfeld – in allen Bezirken<br />

haben durch die neue Leitlinie eine<br />

etwas andere Bewertung erhalten als<br />

bisher“, erklärt Dr. Ulrich Dorsch<br />

aus dem CJD Asthmazentrum Berchtesgaden.<br />

Bisher galt die subcutane<br />

Hyposensibilisierung mit nicht<br />

modifizierten Allergenen als erste<br />

Wahl. Bei ihr wird das Allergen in<br />

steigender Dosierung unter die Haut<br />

gespritzt. Zu dieser Methode liegen<br />

die meisten Daten vor, die zeigen,<br />

dass sie positive Effekte auf die<br />

Heuschnupfen-, aber auch auf die<br />

Asthma-Symptomatik hat <strong>und</strong> bei<br />

Kindern mit Heuschnupfen sogar<br />

vorbeugend gegen die Entwicklung<br />

eines Asthma bronchiale wirkt. Bis<br />

zu 80% der Patienten berichten von<br />

einer deutlichen <strong>und</strong> viele Jahre anhaltenden<br />

Besserung. Sogar eine<br />

dauerhafte Heilung ist möglich. Die<br />

Verträglichkeit ist gut, eine leichte<br />

Schwellung oder Jucken im Bereich<br />

www.jneurosci.org veröffentlicht.<br />

Die Forscher entdeckten, dass eine<br />

tägliche Dosis Nikotinamid sogar<br />

die Nervenfasern, die bereits geschädigt<br />

waren, vor weiterer Degeneration<br />

schützt.<br />

Außerdem stellte sich heraus, dass<br />

eine größere Dosis des Vitamins<br />

auch den schützenden Effekt steigert.<br />

Jene Mäuse, die die höchste<br />

Dosis verabreicht bekamen, wiesen<br />

gar keine Invaliditäts-Anzeichen<br />

auf, während die Mäuse, die keine<br />

Vitamine schluckten, auf einer Skala<br />

von eins bis fünf einen Wert von drei<br />

oder vier erzielten. „Wir hoffen, dass<br />

unsere Arbeit zu klinischen Proben<br />

führen wird <strong>und</strong> dass Nikotinamid<br />

auch bei echten Patienten angewendet<br />

werden kann“, sagt Forscher<br />

Shinjiro Kaneko des Children‘s Hos-<br />

www.lebenswege-berlin.de · Gubener Straße 46 · 10243 Berlin · Tel: 44 68 72 53<br />

selbst. bestimmt.<br />

Allergiker sollten das Ende der<br />

Pollensaison nutzen<br />

Foto: M. Garling<br />

der Einstichstelle völlig normal. Nur<br />

bei sehr wenigen Patienten kommt<br />

es zu Reaktionen am gesamten Körper,<br />

die vom Arzt behandelt werden<br />

müssen. Der Nachteil der subcutanen<br />

Hyposensibilisierung mit unveränderten<br />

Allergenen sind häufigen<br />

Arztbesuche.<br />

Wer nicht Dauergast immer Wartezimmer<br />

sein möchte, kann die Sublingual-Hyposensibilisierung<br />

wählen.<br />

Dabei werden Tropfen oder eine lösliche<br />

Tablette unter der Zunge gegeben.<br />

Diese Behandlung kann zu Hause<br />

selbst vorgenommen werden. Für<br />

diese Methode liegen bisher zuverlässige<br />

Daten lediglich bei Erwachsenen<br />

<strong>und</strong> nur bez. Heuschnupfen vor.<br />

„Die sicherste <strong>und</strong> praktikabelste<br />

Methode für die nächste Zukunft“,<br />

so Dr. Dorsch, „ist die Behandlung<br />

Vitamin B3 im Kampf gegen Multiple Sklerose<br />

Nikotinamid könnte langfristige Invalidität verhüten<br />

pital Boston. „Je früher mit der Therapie<br />

angefangen wird, umso besser<br />

ist der Effekt. Wir hoffen aber, dass<br />

Nikotinamid auch Patienten, die<br />

schon in der chronischen Phase sind,<br />

helfen kann“, so Kaneko.<br />

Multiple Sklerose ist eine chronisch<br />

entzündliche Erkrankung von<br />

Gehirn <strong>und</strong> Rückenmark, bei der es<br />

zur Entmarkung (Demyelinisation)<br />

bestimmter Nervenfasern kommt.<br />

Durch diese Entwicklung kommt<br />

es im Krankheitsverlauf zu einer<br />

verminderten Leitfähigkeit der Nervenbahnen,<br />

wodurch Symptome wie<br />

Störungen in der Muskelkontrolle,<br />

Lähmung, schnelle Ermüdbarkeit sowie<br />

Sehstörungen ausgelöst werden.<br />

Obwohl eine Heilung von Multiple<br />

Sklerose bis jetzt nicht möglich ist,<br />

wurden in den vergangenen Jahren<br />

Seit Ärzte nicht verschreibungspflichtige<br />

Medikamente nur noch in<br />

Ausnahmefällen auf Rezept verschreiben<br />

dürfen, sind solche Verordnungen<br />

um 65% zurückgegangen. Nebenwirkung:<br />

Ob sich die in Eigenregie erworbenen<br />

Mittel auch mit vom Arzt<br />

verschriebenen anderen wichtigen<br />

Medikamenten vertragen, kann der<br />

Patient kaum beurteilen. Besonders<br />

hoch sei ein Wechselwirkungspoten-<br />

mit Allergoiden. Sie wurde durch<br />

die neuen Leitlinien deutlich aufgewertet“.<br />

Bei diesem Verfahren erhält<br />

der Patient ein abgeschwächtes<br />

modifiziertes Allergoid, das schnell<br />

hochdosiert werden kann <strong>und</strong> schon<br />

nach nur siebenwöchiger Behandlung<br />

den gewünschten Effekt haben<br />

soll. Auch bei dieser Methode muss<br />

die Behandlung präsaisonal, also vor<br />

der Blütezeit über drei Jahre durchgeführt<br />

werden.<br />

Unabhängig von der Methode<br />

sollte der Beginn einer Hyposensibilisierung<br />

so früh erfolgen, dass<br />

vor der Pollensaison die nicht mehr<br />

weiter zu steigernde Erhaltungsdosis<br />

erreicht ist. Da einige hochallergene<br />

Pollen wie Hasel <strong>und</strong> Erle schon ab<br />

Januar fliegen, ist es für eine Behandlung<br />

auf diese Allergene schon<br />

höchste Zeit.<br />

Mehr Informationen zum Thema<br />

beim CJD Asthmazentrum Berchtesgaden<br />

unter der Telefonnummer:<br />

08652 6000-161<br />

einige Medikamente entwickelt, die<br />

den Verlauf der Erkrankung verlangsamen<br />

können. Diese Medikamente<br />

haben allerdings oft starke Nebenwirkungen<br />

<strong>und</strong> können die Erkrankung<br />

nicht zum Sillstand bringen.<br />

Reanne Leuning<br />

Warum das geflügelte Wort „Fragen sie Ihren Arzt<br />

oder Apotheker“ mehr als eine Floskel ist<br />

tial bei blutzuckersenkenden Mitteln<br />

zum Einnehmen, bei Digitalispräparaten<br />

gegen Herzschwäche <strong>und</strong> bei<br />

Gerinnungshemmern zum Einnehmen.<br />

Wer die genannten Medikamente<br />

nimmt, sollte beim Kauf anderer<br />

Arzneien immer darauf hinweisen.<br />

„Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“,<br />

ist aus diesem Gr<strong>und</strong> weit mehr<br />

als eine Floskel.<br />

Ruth Pirhalla, Wort & Bild Verlag


BBZ – November 2006 DIES UND DAS<br />

Eine lange Zeit ist vergangen in<br />

der Heidi <strong>und</strong> Felicitas viel erlebt haben.<br />

Heidi ist mehr <strong>und</strong> mehr auf der<br />

Suche nach ihrer körperlichen Fitness<br />

<strong>und</strong> auf virtuellen Wegen nach<br />

Kontakten. Auch Felicitas haben die<br />

letzten, mitunter sehr anstrengenden,<br />

Monate gezeigt, wo ihre Grenzen<br />

sowohl psychisch als auch physisch<br />

liegen.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong>e musste eine<br />

Entscheidung her. Natürlich war<br />

die Entscheidung nicht leicht – aber<br />

einiges in ihrem Terminkalender<br />

musste gestrichen werden. Also fiel<br />

die Wahl auf ein Projekt, das in einigen<br />

Wochen endet, aber zunächst der<br />

Wille zur Fortführung besteht. Eine<br />

sicher nur achtlos gestellte Frage ließ<br />

Es war einmal eine kleine Vorsilbe<br />

ver-. Gern währe sie ein wirkliches<br />

Wort gewesen, am liebsten lang<br />

<strong>und</strong> bedeutungsvoll, vielleicht auch<br />

kurz <strong>und</strong> prägnant, aber voll Sinn<br />

<strong>und</strong> Verstand, klug, gewitzt <strong>und</strong> eindrucksvoll.<br />

Jeder ihrer Buchstaben<br />

hatte mehr Eigenständigkeit als sie.<br />

Allein ein Vogel V- zu sein das war<br />

doch etwas wert, man kann Kinder,<br />

zumindest im ersten Schuljahr, in<br />

den Wahnsinn treiben. Und ein E-<br />

erst. Wie viel Ekel <strong>und</strong> Verachtung<br />

kann man mit diesem einen Buchstaben<br />

über alle Ländergrenzen hinaus<br />

zum Ausdruck bringen. Und wer ist<br />

nicht im Russischunterricht damit<br />

gequält worden das –R- rollen zu<br />

müssen. Um ein R- sicher über die<br />

Zunge rollen zu lassen, muss man<br />

ihm schon eine gewisse Zeit der<br />

Aufmerksamkeit schenken.<br />

Nur wenn die kleine Vorsilbe ver-<br />

einmal ganz allein unterwegs war,<br />

fragten die Leute immer „Ver- was“<br />

<strong>und</strong> dann wurde sie furchtbar rot <strong>und</strong><br />

suchte sich schnell jemand hinter<br />

dem sie sich verstecken konnte, mit<br />

dem sie sich vollständig fühlte, so<br />

wie der Topf seinen Deckel oder das<br />

Kind seinen großen Bruder. Doch eines<br />

Tages, es mag so in den 80gern<br />

gewesen sein, verirrte sie sich in eine<br />

Felicitas nachdenken: „Was machst<br />

Du dann zum Ausgleich?“<br />

Tja, außer einem Torkelgang <strong>und</strong><br />

einem zierlichen Körper sieht sie<br />

auch recht „stark“ aus. Und “kleine<br />

hämmernde Männchen“ die den<br />

Kopf an einigen Abenden “fast<br />

platzen lassen“, sind nun mal nicht<br />

sichtbar. Auch nicht dass sie an manchen<br />

Abenden von den Umweltgeräuschen<br />

so geschafft ist, dass die<br />

geliebte “Krawallo“-CD gegen eine<br />

sanftere oder öfter gegen Oropax<br />

ausgetauscht wird. Nicht sichtbar<br />

<strong>und</strong> selbst nicht verständlich, sind<br />

die massiven Verstärkungen von<br />

Der allmorgendliche Putz<br />

Selbsterfahrungsgruppe für Abhängige<br />

<strong>und</strong> fand es sei an der Zeit sich<br />

loszusagen von ihrer Angst vor dem<br />

allein sein. Selbstbewusst wollte sie<br />

auftreten <strong>und</strong> nie wieder sollte sie<br />

sich unvollkommen fühlen. Sie suchte<br />

sich die Gruppe der Menschen, die<br />

mutig genug waren sie hin <strong>und</strong> wieder,<br />

manchmal auch oft hintereinander<br />

selbstständig auftreten zu lassen.<br />

Lange Zeit wohnte sie dann bei<br />

Paul. Paul stotterte <strong>und</strong> niemand<br />

fand es ungewöhnlich wenn er ver-,<br />

ver-, verkehrt sagte, oder ver- ver-<br />

verrückt. Die kleine Vorsilbe genoss<br />

dieses Leben. Hier hatte sie nun die<br />

w<strong>und</strong>ervolle Aufgabe Spannung<br />

aufzubauen <strong>und</strong> in einem von ihr gewählten<br />

Moment Verbindungen einzugehen.<br />

Wer wusste schon welches<br />

Wort hinter ihr folgte <strong>und</strong> wann genau<br />

das Rätsel gelöst werden würde.<br />

Sie gewann an Lebensfreude, Eigenständigkeit<br />

<strong>und</strong> Selbstwert.<br />

Sie lebte in einer ungewöhnlich<br />

schönen Ecke von Pauls Gehirn,<br />

richtete sich dort häuslich ein <strong>und</strong><br />

kehrte jegliche zu früh eingegangenen<br />

Wortverbindungen beim all<br />

morgendlichen Putz hinaus. In diesen<br />

Minuten verstand das Stehen die<br />

Welt nicht mehr <strong>und</strong> das Trauen ver-<br />

Kopfnüsse<br />

Gang- <strong>und</strong> Koordinationsstörungen<br />

nach PC-Arbeit.<br />

Heidi: „Jetzt bist Du ja doch am<br />

Meckern.“ Felicitas: „Das betone<br />

ich auch nur, weil sich ein Hinkebein<br />

<strong>und</strong> ein schleichender Gang am<br />

Stock von selbst erklären.“<br />

Ja, was tut Felicitas zum “Ausgleich“?<br />

Nach einer ruhelosen <strong>und</strong><br />

anfangs unzufriedenen Zeit - auf der<br />

Suche nach sich Selbst – betrachtet<br />

sie die Welt mit anderen Augen. Nicht<br />

mehr das Tun um in den Augen Anderer<br />

etwas Besonderes darzustellen<br />

ist wichtig, sondern ein Tun, das ein<br />

traute niemandem. Nur das Stecken<br />

versteckte sich immer schnell genug<br />

um nicht vom Besen erwischt zu<br />

werden. Obwohl die kleine Vorsilbe<br />

ver- wirklich viele Selbsterfahrungsgruppen<br />

besucht hatte, hatte sie nicht<br />

gelernt eben jene Wortverbindungen<br />

beim Namen zu nennen, für sie waren<br />

sie einfach ES. Beinahe wie bei<br />

Kindern die im Streit kreischend<br />

zu ihren Vertrauten rennen mit den<br />

Worten auf den Lippen „Der da – hat<br />

das <strong>und</strong> das getan“ oder wie bei den<br />

a n z e i g e<br />

Mit Multima 2<br />

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Wir bewegen Menschen.<br />

Die MEYRA-ORTOPEDIA Gruppe<br />

15<br />

ausgewogenes Maß an Neigungen<br />

<strong>und</strong> Fähigkeiten bedient. Für Felicitas<br />

bedeutet das: mehrmals in der<br />

Woche Schwimmen <strong>und</strong> Klettern zu<br />

gehen, zu töpfern, ihr Klavierspiel zu<br />

intensivieren, Wandern <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaften<br />

aufrecht zu erhalten, Arbeit<br />

im Arbeitskreis, Bezirksbehindertenbeirat<br />

<strong>und</strong> für die Zeitung, <strong>und</strong><br />

eben „das bisschen Haushalt“. Dabei<br />

liegt die Konzentration erst auf<br />

ihr <strong>und</strong> dann auf der „Arbeit“! Das<br />

reicht doch als Ausgleich!? Genau<br />

sowie sie das Gespräch bei Anderen<br />

über jedes Detail der Krankheit haßt,<br />

mag Felicitas auch nicht jedes Detail<br />

ihrer Krankheit allen auf die Nase<br />

binden! Nur, dass sie doch recht stolz<br />

auf sich sein kann!<br />

Heidi <strong>und</strong> Felicitas<br />

Frauen die ihre Vulva als „Da unten“<br />

bezeichnen.<br />

Doch unsere kleine Vorsilbe wird<br />

noch lernen sich korrekter auszudrücken<br />

<strong>und</strong> bis dahin wird es weiter<br />

heißen ver- kehrt es nach draußen<br />

<strong>und</strong> egal wie sie diesen Vorgang<br />

später einmal nennen wird, Paul<br />

wird die wenigen Minuten an jedem<br />

Morgen genießen an dem er ohne zu<br />

stottern sagen kann, dies oder jenes<br />

findet er verkehrt.<br />

Andrea Lauer


16 BESCHÄFTIGUNGSWERK<br />

BBZ – November 2006<br />

Seit dem 20.09.2006 zeigt das Sozio-kulturelle<br />

Bürger-Begegnungs-<br />

Zentrum LIBEZEM in seiner Galerie<br />

die Ausstellung „Augenblicke“<br />

mit Fotos von Anneliese Bonitz.<br />

Anneliese Bonitz national <strong>und</strong><br />

international anerkannte Fotografin<br />

war über 30 Jahre Künstlerische<br />

Mitarbeiterin <strong>und</strong> Leiterin der Fotografiewerkstatt<br />

der Kunsthochschule<br />

Berlin-Weißensee. Die 1938 in Merseburg<br />

geborene <strong>und</strong> gelernte Fotografin,<br />

besuchte die Fachschule für<br />

Angewandte Kunst in Magdeburg<br />

<strong>und</strong> studierte später Fotografie an<br />

der renommierten Hochschule für<br />

Grafik <strong>und</strong> Buchkunst in Leipzig.<br />

Mehr als 1000 Studenten <strong>und</strong> Studentinnen<br />

aus dem In- <strong>und</strong> Ausland<br />

a n z e i g e<br />

Anneliese Bonitz: „Augenblicke“<br />

Fotoausstellung in der Galerie „LIBEZEM“<br />

verdanken der diplomierten Fotografin<br />

<strong>und</strong> langjährigen Dozentin<br />

für Fotografie an dieser Hochschule<br />

ihr fotografisches Rüstzeug. Ihre<br />

Arbeiten waren seit 1954 in vielen<br />

internationalen Zeitschriften <strong>und</strong> bei<br />

etlichen nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Ausstellungen zu sehen.<br />

Die vorliegende Ausstellung gibt<br />

nur einen kleinen Ausschnitt des<br />

umfangreichen Schaffens der inzwi-<br />

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PHÖ.888 Anzeige BBZ (neu) 7<br />

2006-06-08, 15:55 Uhr<br />

schen 68jährigen Künstlerin wider.<br />

Die Fotos geben den Augenblick<br />

des Sujets wider, wie er nur in dieser<br />

konkreten, einmaligen Situation<br />

bestand, <strong>und</strong> den Blick von Anneliese<br />

Bonitz für diese Situation <strong>und</strong><br />

ihre Fähigkeit, diesen einzigartigen<br />

Moment fotografisch einzufangen.<br />

Dabei sind es Augenblicke, die tief<br />

aus der Vergangenheit kommen <strong>und</strong><br />

solche, die vom Hier <strong>und</strong> Jetzt künden.<br />

Viele Fotos sind zudem eine Re-<br />

Das LIBEZEM bietet seit Jahren<br />

regelmäßig montags Stuhlgymnastik<br />

für Menschen, die nicht mehr so<br />

gut können <strong>und</strong> sich trotzdem sportlich<br />

betätigen wollen, an. Der Kurs<br />

wird von der Heilpraktikerin Bärbel<br />

Schmeing fachk<strong>und</strong>ig geleitet,<br />

die entsprechende Übungen mit den<br />

Teilnehmern durchführt.<br />

Dieser Kurs ist besonderes gut für<br />

Rollstuhlfahrer geeignet, die mit<br />

diesen Übungen etwas für Ihre Fitness<br />

tun können.<br />

Die Gruppe trifft sich jeden Montag<br />

von 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr im<br />

LIBEZEM in der Rhinstraße 9 in<br />

10315 Berlin-Friedrichsfelde. Unsere<br />

Einrichtung verfügt über das Signet<br />

miniszenz an den Sommer, der nun<br />

hinter uns liegt. Die Fotos laden ein<br />

zum Träumen <strong>und</strong> Verweilen <strong>und</strong><br />

fordern jeden zur eigenen Sicht. Sie<br />

zeigen den interessanten <strong>und</strong> stets<br />

unvoreingenommen Blick dieser anerkannten<br />

<strong>und</strong> erfahrenen <strong>Berliner</strong><br />

Fotografin.<br />

„Augenblicke“, GALERIE LIBE-<br />

ZEM (Rhinstraße 9, 10315 Berlin)<br />

bis zum 30. November, montags<br />

bis freitags von 8.00 Uhr bis 20.00<br />

Uhr.<br />

Andreas Svojanovsky, LIBEZEM<br />

Fotos: A. Bonitz<br />

Sportangebot für Rollstuhlfahrer im<br />

LIBEZEM<br />

KUR ZMELDUNG<br />

Die Sitztanzgruppe vom Ostpreußendamm<br />

52 sucht zum alsbaldigen<br />

Eintritt neue Mitglieder (Behinderte<br />

oder Nichtbehinderte) zum melodischen<br />

<strong>und</strong> rhythmischen Schwof. Wir<br />

treffen uns jeden 1. <strong>und</strong> 3. Mittwoch<br />

im Monat in der Zeit von 14.00 bis<br />

Berlin-barrierefrei. Der Kostenbeitrag<br />

für einen ganzen Monat beträgt<br />

lediglich 5,00 Euro.<br />

Wir freuen uns auf jeden neuen<br />

Mitstreiter <strong>und</strong> laden alle sportinteressierten<br />

Rollstuhlfahrer, aber auch<br />

jeden anderen in seiner Mobilität<br />

eingeschränkte Bürgerin <strong>und</strong> Bürger<br />

herzlich ein, bei uns im Stuhlgymnastikkurs<br />

etwas für die eigene Beweglichkeit<br />

<strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heit zu tun.<br />

Sie können uns auch telefonisch<br />

(030/ 522 92 00), per Telefax (030/<br />

522 92 020), per eMail libezem@be<br />

schaeftigungswerk.de oder im Internet<br />

unter www.beschaeftigungswerk.<br />

de erreichen.<br />

Andreas Svojanovsky, LIBEZEM<br />

16.00 Uhr. Auf neue Mitglieder freuen<br />

wir uns jetzt schon. Bitte melden<br />

bei: Frau Rengert, Telefon-Nr.: 772<br />

60 55.Vor unserem Beginn trinken<br />

wir noch gemütlich Kaffee oder Tee.<br />

Die Sitztanzgruppe<br />

vom Ostpreußendamm 52


BBZ – November 2006<br />

Die Grenzenlos gGmbH Erfurt<br />

organisierte 2006 zum zweiten Mal<br />

b<strong>und</strong>esweit den europäischen Wettbewerb<br />

„Typhlo & Tactus“, diesmal<br />

gemeinsam mit dem Deutschen Blinden-<br />

<strong>und</strong> Sehbehindertenverband.<br />

Mit Hilfe interessierter Laien sollen<br />

so Bücher entstehen, die speziell für<br />

tastende Hände <strong>und</strong> schwache Augen<br />

von blinden <strong>und</strong> sehbehinderten<br />

Kindern gestaltet werden. Die Siegerbücher<br />

aus 9 europäischen Ländern<br />

werden in die Sprache der Teilnehmerländer<br />

übersetzt, im französischen<br />

Dijon vervielfältigt <strong>und</strong> in limitierter<br />

Auflage verkauft. Das internationale<br />

Netzwerk „Typhlo & Tactus“, gefördert<br />

von der Europäischen Kommission,<br />

will helfen, das Angebot zu vergrößern<br />

<strong>und</strong> zu verbessern.<br />

Weil aber noch mehr Bücher in<br />

Punktschrift <strong>und</strong> Großdruck gebraucht<br />

werden, die sich nicht nur<br />

auf die Schrift beschränken, sondern<br />

ideenreich mit den unterschiedlichsten<br />

Materialien umgehen, ließen sich<br />

die deutschen Organisatoren etwas<br />

besonderes einfallen. Der internationalen<br />

Entscheidung wurde ein innerdeutscher<br />

Wettbewerb vorangestellt.<br />

Eine fachkompetente Jury wählte<br />

jetzt die besten deutschen Teilnehmer<br />

aus. Prof. Willmut Kumpfe, Spezialist<br />

für Produktdesign <strong>und</strong> Spiel- mittel<br />

aus Halle, Katja Jag, Pädagogin<br />

an der Staatlichen Schule für Blinde<br />

beginnt das erste Kapitel des neuesten<br />

Titels der GESUNDHEITSBI-<br />

BLIOTHEK in der “visite”-Reihe.<br />

Das konnte meiner Frau einige<br />

Tage nach meiner Notoperation in<br />

der Herzklinik der Charité auch gesagt<br />

werden. Lange hatten wir in der<br />

Nacht gezögert, ob wir den Notarzt<br />

rufen sollten, auch als die Schmerzen<br />

schon unerträglich waren. Aber<br />

mein Herzinfarkt war sehr real. So<br />

lag ich am Sonntag der B<strong>und</strong>estagswahl<br />

2005 auf dem Operationstisch.<br />

Der Weg zurück ins Leben in den folgenden<br />

Monaten gestaltete sich physisch<br />

<strong>und</strong> psychisch nicht leicht – das<br />

Überwinden des Schocks ebenso wie<br />

der Umgang mit der verminderten<br />

Leistungsfähigkeit des Herzens mit<br />

seinen drei Bypässen. Es war aber<br />

ein neu gewonnenes Leben, das ich<br />

all den Menschen dankte, die sich in<br />

den medizinischen Einrichtungen um<br />

mich bemüht hatten. Jährlich sind<br />

fast 300.000 Menschen in Deutsch-<br />

<strong>und</strong> Sehbehinderte<br />

in Ilvesheim<br />

<strong>und</strong><br />

selbst blind,<br />

das blinde Mädchen Lisa Schmidt<br />

aus Mühlhausen <strong>und</strong> ihre Mutter,<br />

sowie die Kreisvorsitzende des Blinden-<br />

<strong>und</strong> Sehbehindertenverbandes<br />

Erfurt, Cornelia Maaß suchten unter<br />

den 19 Einsendungen nach den<br />

besten. Zu den drei ausgewählten<br />

Büchern gehört eines der Typhlo- &<br />

Tactus-Gewinnerin des Vorjahres,<br />

Annett Giebichenstein aus Erfurt. Ihr<br />

„Huhn Alberta“ hatte 2005 in der Kategorie<br />

„Bücher für Kinder von 3 bis<br />

6 Jahren“ den ersten Preis des europäischen<br />

Wettbewerbs errungen. Nun<br />

ist ihr Leporello „Winterschläfer“,<br />

das vom letzten Tag eines Hamsters<br />

vor seinem Winterschlaf erzählt, wieder<br />

einer der deutschen Favoriten. Ein<br />

weiteres deutsches Gewinnerbuch<br />

handelt ebenfalls von einem Tier.<br />

„Josefine“ heißt das Buch von Anne<br />

Hassel <strong>und</strong> Tanja Schmitt-Klapper<br />

aus Miltenberg. Ein kleines Ferkel<br />

verliebt sich <strong>und</strong> wird dadurch ein<br />

großes Problem los. „Sieben Samenkörner<br />

auf Reisen“ vervollständigt das<br />

deutsche Preisträgertrio mit einem<br />

Buch, in dem Kindern spielerisch<br />

Vorgänge aus der Pflanzenwelt nahe<br />

gebracht werden. „Hut ab vor allen,<br />

die sich mit guten Ideen <strong>und</strong> der nicht<br />

immer einfachen Umsetzung beteiligt<br />

haben“, meinte Jurymitglied Cornelia<br />

land von einem Herzinfarkt betroffen.<br />

Trotz guter Therapiemöglichkeiten<br />

sterben 170.000 von ihnen, das sind<br />

täglich über 200 Menschen. Mehr als<br />

30% von ihnen am Ort des Geschehens<br />

oder noch vor dem Eintreffen<br />

im Krankenhaus. Viele Betroffene<br />

zögern zu lange, bis sie den Notarzt<br />

rufen. Dabei zählt jede Minute bei<br />

diesem akuten Koronarsyndrom.<br />

Mit Unterstützung der Deutschen<br />

Herzstiftung erschien jetzt der Ratgeber<br />

“Herzinfarkt” . Er geht auf<br />

Ursachen <strong>und</strong> Risikofaktoren ein,<br />

beschreibt Symptome bei Frauen<br />

– seit einigen Jahren sterben bei uns<br />

mehr Frauen als Männer – geht auf<br />

Therapie, Medikamente <strong>und</strong> deren<br />

Wirkungsweise ein, erklärt Gefäßaufdehnung<br />

mittels Ballon <strong>und</strong><br />

Stents sowie Bypassoperationen.<br />

Beschrieben werden Maßnahmen<br />

zur Prävention des Herzinfarkts, geeignete<br />

Rehabilitationsschritte, wie<br />

sie zu organisieren sind <strong>und</strong> richtige<br />

BÜCHER<br />

Jury des europäischen Wettbewerbs „Typhlo & Tactus“<br />

wählte in Erfurt deutsche Preisträger aus<br />

„Gerettet in letzter Minute...“<br />

Maaß. <strong>Von</strong> Privatpersonen<br />

aus<br />

ganz Deutschland über Azubis aus<br />

der Rehaeinrichtung in Marburg bis<br />

zu Schülern der Kooperativen Gesamtschule<br />

am Schwemmbach in Erfurt<br />

reicht die Palette der Teilnehmer.<br />

Die Jury empfiehlt der Grenzenlos<br />

gGmbH, die sich auf taktile<br />

Materialien spezialisiert hat, die<br />

Gewinnerbücher mit Hilfe arbeitsmarktpolitischer<br />

Förderung nachzuproduzieren.<br />

Bei solchen taktilen<br />

Büchern wird jedes Exemplar zum<br />

Unikat, das dennoch zum Materialkostenpreis<br />

verkauft werden wird.<br />

Kein Geschäft, aber eine Chance<br />

für die Zielgruppe des Wettbewerbs.<br />

Alle deutschen Einsendungen werden<br />

im Oktober noch einmal von<br />

blinden <strong>und</strong> sehbehinderten Kindern<br />

der Diesterwegschule in Weimar getestet.<br />

Dann gehen sie auf die Reise<br />

ins französische Dijon, wo im November<br />

die europäischen Gewinner<br />

2006 gekürt werden.<br />

Grenzenlos gGmbH, Reißhausstr.<br />

5, 99085 Erfurt, Öffentlichkeitsarbeit<br />

Heidi Hasse. Telefon: 03 61 / 60<br />

20 413 Fax: 03 61/ 60 20 420 eMail:<br />

h.hasse@grenzenlos-ggmbh.de.<br />

Verhaltensweisen für ein ges<strong>und</strong>es<br />

<strong>und</strong> erfülltes Leben “danach”. Die<br />

Autorinnen Cornelia Fischer-Börold<br />

<strong>und</strong> Sieglind Zettl sind sicher vielen<br />

aus der NDR-Sendereihe “visite” bekannt.<br />

Fachlich wurden sie von der<br />

Deutschen Herzstiftung <strong>und</strong> Prof.Dr.<br />

med. Nienaber, Klinik für Kardiologie<br />

der Universität Rostock beraten.<br />

Ein Sachregister erleichtert das<br />

Auffinden gesuchter Komplexe. Im<br />

Teil 9 sind wichtige Adressen zum<br />

Herzthema genannt, über die die<br />

Leser/innen nähere Informationen<br />

erhalten können.<br />

Dr. Rudolf Turber<br />

Fischer-Börold/<br />

Zettl „Herzinfarkt“,schlüterscheVerlagsgesellschaft,<br />

Hannover<br />

2006, 136 Seiten,<br />

85 Abbildungen,<br />

kart.<br />

ISBN 3-89993-519-5, EUR 12,90<br />

17<br />

IGeL & Co – Individuelle<br />

Ges<strong>und</strong>heitsleistungen im Check<br />

Für IgeL, deren Kosten von den gesetzlichen<br />

Krankenkassen nicht übernommen<br />

werden, wird in vielen Arztpraxen<br />

geworben. Dieser Ratgeber<br />

stellt Diagnose- <strong>und</strong> Therapieverfahren<br />

wie Augendruckmessung, spezielle<br />

Krebsvorsorge <strong>und</strong> Akupunktur<br />

entsprechend den medizinischen<br />

Fachgebieten vor. <strong>Von</strong> A- Z wird über<br />

Sinnvolles <strong>und</strong> Empfehlenswertes,<br />

Kosten, Literaturtipps <strong>und</strong> Internetseiten<br />

informiert. Das Buch hilft, sich<br />

in den Wirren der Selbstzahlermedizin<br />

zurecht zu finden.<br />

Igel & Co von G.<br />

Pössinger, Südwest<br />

Verlag, 2006, 9,95<br />

Berlin<br />

Mein Recht als<br />

Schwerbehinderter<br />

Hier werden Schwerbehinderten<br />

Ihre Rechte nach den neuen Regelungen<br />

im Arbeitsleben, bei Erwerbslosigkeit<br />

<strong>und</strong> im Steuerrecht erläutert.<br />

Auf Vergünstigungen <strong>und</strong> Erleichterungen<br />

im Alltag, im Straßenverkehr<br />

<strong>und</strong> bei Wohn- <strong>und</strong> Kindergeld<br />

wird eingegangen. Auch sonstige<br />

Möglichkeiten der Befreiung von<br />

Kosten (z.B. Personenverkehr, Auto,<br />

Telefon, Wohnung) werden genannt.<br />

Das gut verständliche Buch gibt Orientierungshilfe<br />

bei der Rechtssuche<br />

<strong>und</strong> Antragstellung.<br />

Mein Recht als<br />

Schwerbehinderter,<br />

Beck-Rechtsratgeber im<br />

dtv Verlag, 2006, 11,50<br />

Euro<br />

Wie bekomme ich einen<br />

Schwerbehindertenausweis?<br />

Klug <strong>und</strong> umsichtig muss der Antrag<br />

auf einen Schwerbehindertenausweis<br />

gestellt werden. Das Buch<br />

erläutert die medizinischen <strong>und</strong><br />

rechtlichen Voraussetzungen <strong>und</strong> erklärt<br />

das Verfahren von der Antragstellung<br />

bis zur Ausstellung des Ausweises.<br />

Es geht insbesondere auf die<br />

ärztliche Begutachtung <strong>und</strong> das richtige<br />

Verhalten bei der persönlichen<br />

Vorstellung beim Arzt ein. Dieser<br />

Ratgeber beantwortet kompetent alle<br />

entscheidenden medizinischen, sozial-<br />

<strong>und</strong> arbeitsrechtlichen Fragen.<br />

Wie bekomme ich<br />

einen Schwerbehindertenausweis?<br />

Walhalla<br />

Verlag, 2006, 9,95 Euro<br />

© Gabriele Becker


18 KULTUR<br />

BBZ – November 2006<br />

Anlässlich des 1. Festivals „Transvisuelle<br />

Dramatik – Theater für<br />

Blinde <strong>und</strong> Sehende“ im Mai diesen<br />

Jahres zeigte Renè Döring eine Inszenierung<br />

von Dario Fos „Johann<br />

vom Po entdeckt Amerika“ die gleichermaßen<br />

für Blinde <strong>und</strong> Sehende<br />

Menschen erarbeitet worden war. Die<br />

sehr positive Resonanz auf diese Inszenierung<br />

hat uns bewogen sie wieder<br />

in den Spielplan aufzunehmen.<br />

Fr 17.11.06<br />

20 Uhr „Johann vom Po entdeckt<br />

Amerika“ von Dario Fo<br />

Sa 18.11.06<br />

20 Uhr „Johann vom Po entdeckt<br />

Amerika“ von Dario Fo<br />

So 19.11.06<br />

16 Uhr „Johann vom Po entdeckt<br />

Amerika“ von Dario Fo (Familienvorstellung)<br />

Do 23.11.06<br />

20 Uhr „Johann vom Po entdeckt<br />

Amerika“ von Dario Fo<br />

Fr 24.11.06<br />

20 Uhr „Johann vom Po entdeckt<br />

Amerika“ von Dario Fo<br />

Fr 01.12.06<br />

20 Uhr „Johann vom Po entdeckt<br />

Amerika“ von Dario Fo<br />

Sa 02.12.06<br />

20 Uhr „Johann vom Po entdeckt<br />

Amerika“ von Dario Fo<br />

Premiere:<br />

16. November, Dock 11<br />

Weitere Vorstellungen:<br />

17. – 19. November, 21. – 26. November<br />

jeweils 20:30, Dock 11<br />

Was macht eigentlich Schönheit<br />

aus? Was unterscheidet eine Begabung<br />

von einer Behinderung? Kann<br />

eine Begabung nicht auch behindern<br />

<strong>und</strong> umgekehrt? Wie definieren wir<br />

Virtuosität? Was halten wir für normal?<br />

Das sind die Fragen, um die das<br />

neue Stück „Unter the Radar“ von<br />

Jess Curtis/Gravity kreist. Seit einigen<br />

Jahren schon arbeitet Jess Curtis<br />

in England, Frankreich <strong>und</strong> Amerika<br />

an sogenannten Mixed-ability<br />

Projekten, an denen Performer mit<br />

<strong>und</strong> ohne körperliche Einschränkungen<br />

beteiligt sind. Mittels Partnerakrobatik,<br />

Contact Dance <strong>und</strong> Aerial<br />

Performance wird das scheinbar<br />

Unmögliche möglich; eine vorsichtige<br />

Annäherung wird zu einer kraftvollen<br />

Kombination, die Verbindung<br />

zweier vermeintlicher Behinderungen<br />

zu einem virtuosen Akt.<br />

Eine Inszenierung von Dario Fos<br />

„Johann vom Po entdeckt Amerika“<br />

„Johann vom Po entdeckt Amerika“<br />

ist ein überaus heiteres aber<br />

gleichwohl anspruchsvolles Stück<br />

des Nobelpreisträgers in der Tradition<br />

der „Commedia dell’Arte“. Die<br />

Hauptfigur flieht auf Kolumbus’<br />

Schiff nach Amerika. Die spanischen<br />

Conquistadores richten dort alsbald<br />

ein Blutbad unter den Indianern an,<br />

dem er sich aber entziehen kann. Er<br />

verbündet sich mit den Indianern,<br />

wird schließlich zu deren Anführer<br />

<strong>und</strong> gemeinsam schlagen sie die<br />

aggressiven Eroberer in die Flucht.<br />

Die betont räumlich-körperliche <strong>und</strong><br />

ebenso lautmalerische Spielweise<br />

(Stampfen, Klatschen, Tapsen, Zischen,<br />

Sirren, Schnorcheln, etc.) trägt<br />

den Bedürfnissen blinder Zuschauer<br />

Rechnung. Die Klanginstallation<br />

unterstützt mit Hilfe intensiver Surro<strong>und</strong>klänge<br />

die gesamtkörperliche<br />

Wahrnehmung der Vorgänge. Vor<br />

der Aufführung ist ein Erk<strong>und</strong>en des<br />

Raumes erwünscht. Der Darsteller<br />

<strong>und</strong> sein Kostüm können berührt<br />

werden, haptisch <strong>und</strong> auditiv kann<br />

jeder die verschiedenen Stoffarten<br />

<strong>und</strong> entsprechenden Geräusche kennen<br />

lernen. Ziel ist die Begegnung<br />

der Wahrnehmungs- <strong>und</strong> Lebenswelten<br />

von Blinden <strong>und</strong> Sehenden.<br />

Bewußt wurde auf eine blindenspezifische<br />

Problematik verzichtet,<br />

doch die Erarbeitung erfolgte unter<br />

enger Einbeziehung Blinder.<br />

Renè Döring: Inszenierung/ Spiel.<br />

Markus Böhm: Klanginstallation<br />

<strong>und</strong> So<strong>und</strong>design.<br />

Eintrittspreise: 10 Euro / 6 Euro<br />

ermäßigt (5 Euro Gruppen ab 8 Personen<br />

<strong>und</strong> Kinder).<br />

ACUD-Theater<br />

Veteranenstr. 21,<br />

10119 Berlin<br />

Fahrverbindungen:<br />

U8 oder Tram M1 (Rosenthaler<br />

Platz) Tram M8/12 (Brunnenstr. /<br />

Invalidenstr).<br />

Kartenbestellung: 030/ 44 35 94<br />

97, theater @acud.de<br />

Wir würden uns freuen, Sie bei<br />

uns begrüßen zu dürfen.<br />

Unter the Radar<br />

Mixed-ability Performance von Jess Curtis/Gravity<br />

Jess Curtis, Choreograf <strong>und</strong> Performer<br />

aus den USA, hat zahlreiche preisgekrönte<br />

Performances erarbeitet, die<br />

sich durch enorme physische Präsenz<br />

<strong>und</strong> emotionale Ehrlichkeit auszeichnen.<br />

Im Jahr 2000 gründete er seine<br />

Company Jess Curtis/Gravity. Für sein<br />

Stück „fallen“ erhielt er im August<br />

2002 den Fringe First Award beim<br />

Edinburgh Fringe Festival <strong>und</strong> 2003<br />

den Isadora Duncan Dance Award<br />

Felix Goldmann, Theaterleiter<br />

für die beste<br />

Company-<br />

Performance.<br />

2005 präsentierte<br />

er im<br />

Dock 11 die<br />

Tanz-Performance„Touched:Symptoms<br />

of<br />

Being Human“.<br />

Eine<br />

Jess Curtis/<br />

Gravity Produktion<br />

in<br />

Kooperation<br />

mit Théâtre<br />

de Cachan/Frankreich <strong>und</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit Dock 11. Gefördert<br />

durch den Hauptstadtkulturfonds. Mit<br />

fre<strong>und</strong>licher Unterstützung durch Ponderosa<br />

TanzLandFestival sowie Mihkail<br />

Honesseau.<br />

Tickets (12,- / erm. 8,- Euro): 030-<br />

448 12 22 oder dock11@dock11-berlin.de.<br />

Pressekontakt: Gabi Beier<br />

(gabi@jesscurtisgravity.org)<br />

Elektronische Hilfsmittel<br />

für Blinde <strong>und</strong><br />

Sehbehinderte –<br />

Ausstellung beim ABSV<br />

Am 22. <strong>und</strong> 23. November 2006<br />

haben Blinde <strong>und</strong> Sehbehinderte<br />

wieder die Gelegenheit, eine Vielzahl<br />

elektronischer Hilfsmittel an<br />

einem Ort zu finden – bei der Hilfsmittelausstellung<br />

des Allgemeinen<br />

Blinden- <strong>und</strong> Sehbehindertenvereins<br />

Berlin (ABSV). Auf einer Fläche von<br />

mehr als 450 qm werden Arbeitsplatzausstattungen,<br />

Sprech-Lese-<br />

Geräte, Braille-Zeilen <strong>und</strong> vieles<br />

mehr vorgestellt, alles natürlich zum<br />

Anfassen <strong>und</strong> Ausprobieren. Ein<br />

Schwerpunkt in diesem Jahr werden<br />

getreu dem Motto „Immer kleiner,<br />

immer schneller“ Geräte sein, die für<br />

den mobilen Einsatz gedacht sind.<br />

Die Ausstellung findet statt:<br />

Mittwoch, 22.11., 10 – 18 Uhr<br />

Donnerstag, 23.11., 9 – 16 Uhr<br />

Ort: Haus der <strong>Berliner</strong> Blinden<br />

<strong>und</strong> Sehbehinderten, Auerbacher<br />

Str. 7, Berlin-Grunewald<br />

Der Eintritt ist frei. Eine detaillierte<br />

Liste der Aussteller <strong>und</strong> ihrer<br />

Produkte kann ab dem 2. November<br />

beim ABSV angefordert werden, wir<br />

freuen uns auf Ihren Anruf unter Tel.<br />

030 / 895 88-0.<br />

4. Weihnachtsmarkt der<br />

Lebenshilfe Berlin am<br />

Samstag, dem 9.12.2006<br />

Am 2. Adventswochenende findet<br />

wieder ein Adventssamstag der besonderen<br />

Art statt: Mit Erlebnistheater<br />

zum Staunen <strong>und</strong> Mitspielen,<br />

Weihnachtsliedern zum Mitsingen,<br />

Zinngießen, Malen <strong>und</strong> vielen weiteren<br />

Aktionen zum Mitmachen lädt<br />

die Lebenshilfe Berlin zum Weihnachtsmarkt<br />

ein. Dieser findet in der<br />

Freizeit- <strong>und</strong> Begegnungsstätte der<br />

Lebenshilfe Berlin e.V., Dohnagestell<br />

10, 13351 Berlin von 14 – 18 Uhr<br />

statt. An den Marktständen wird eine<br />

bunte Auswahl von Weihnachtsgeschenken,<br />

die in den Einrichtungen<br />

der Lebenshilfe Berlin <strong>und</strong> anderen<br />

Trägern hergestellt wurden, präsentiert.<br />

Auch für das leibliche Wohl<br />

wird gesorgt: Bei Kaffee <strong>und</strong> selbstgebackenem<br />

Kuchen am Kaminfeuer,<br />

auf dem Gelände mit Glühwein,<br />

Waffeln <strong>und</strong> anderen Köstlichkeiten<br />

können die Besucher des Weihnachtsmarktes<br />

entspannen.<br />

Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen:<br />

www.lebenshilfe-berlin.<br />

de.


BBZ – November 2006 REISEN<br />

Die österreichische Behinderten-<br />

Reiseagentur AGR * Aktion Gemeinsam<br />

Reisen lud kürzlich gemeinsam<br />

mit der Guidance GmbH<br />

Berlin österreichische behinderte<br />

<strong>und</strong> nichtbehinderte Mitarbeiter von<br />

Presse <strong>und</strong> R<strong>und</strong>funk nach Berlin.<br />

Es sollte damit aufgezeigt werden,<br />

dass bei professioneller Vorarbeit<br />

das Reisen für behinderte Menschen<br />

kein Problem darstellt.<br />

Es genügt nicht, dass die Hotels<br />

in allen Bereichen behindertengeeignet<br />

sind, es müssen auch die zu<br />

besichtigenden Objekte vorgecheckt<br />

werden, bei Tagestouren Restaurants<br />

mit Behinderteneinrichtungen <strong>und</strong><br />

sehr wichtig, ein für Rollstuhlfahrer<br />

Fotos: AGR<br />

Berlin – auch Randbezirke sehenswert!<br />

Bus mit Hebelift <strong>und</strong> Josef Mayer, Redaktion<br />

ORF / FREAK-RADIO<br />

Anlässlich des Welttourismustages<br />

2006 erklärt Undine Kurth, tourismuspolitische<br />

Sprecherin <strong>und</strong> Parlamentarische<br />

Geschäftsführerin:<br />

„Tourismus bereichert“ – unter diesem<br />

Motto wird am Welttag des Tourismus<br />

2006 an die vielfältigen wirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> sozialen Potenziale<br />

des Tourismus erinnert. Die B<strong>und</strong>esregierung<br />

nutzt diese Chancen nicht<br />

ausreichend. Die im Haushaltsentwurf<br />

2007 vorgesehenen drastischen<br />

Kürzungen im Bereich des barrierefreien<br />

<strong>und</strong> integrativen Tourismus<br />

senden ein völlig falsches Signal.<br />

Unsere Gesellschaft wird älter.<br />

Trotzdem wollen wir alle auch im<br />

Alter unser Reisebedürfnis befriedigen.<br />

Mehrere Studien belegen das<br />

große Potenzial, das sich hier der<br />

Tourismuswirtschaft eröffnet. Die<br />

B<strong>und</strong>esregierung sollte diesen Trend<br />

zum barrierefreien ‚Reisen für Alle’<br />

tatkräftig unterstützen. Stattdessen<br />

werden die Förderungen für barrierefreie<br />

Tourismusprojekte im Entwurf<br />

des B<strong>und</strong>eshaushalts 2007 gravierend<br />

gesenkt.<br />

geeignetes Transportmittel zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Das <strong>Berliner</strong> Unternehmen<br />

Guidance betreibt ein barrierefreies<br />

Tagungs- <strong>und</strong> Veranstaltungszentrum<br />

mit angeschlossenem Hotel <strong>und</strong><br />

verfügt über die Kontakte zu Transferunternehmen.<br />

Das Unternehmen<br />

steht seinen behinderten Gästen bei<br />

Besichtigungstouren mit Rat <strong>und</strong><br />

Tat zur Seite. Für Selbstfahrer können<br />

mit Handgas/-bremse adaptierte<br />

PKW’s gestellt werden.<br />

Besonders für Besichtigungen<br />

bieten sich in Berlin neben den bekannten<br />

Hauptattraktionen z.B. die<br />

„Gärten der Welt“ im Erholungspark<br />

Marzahn, das Denkmal für<br />

die ermordeten Juden Europas, das<br />

„AquaDom & Sealife“ Haifisch,<br />

Rochen & Co., zwei Aquarienwelten<br />

in Berlin Mitte sowie das Schloss<br />

Sanssouci an. Der Besuch des Deutschen<br />

B<strong>und</strong>estages im Reichstagsgebäude<br />

mit seiner Dachterrasse <strong>und</strong><br />

Kuppelbegehung war ein absoluter<br />

Höhepunkt. Beindruckend war ein<br />

Kurzbesuch beim Berlin-Marathon,<br />

bei dem neben zehntausenden Läufern<br />

auch ca. 180 Sportler im Rollstuhl<br />

teilnahmen. Eine gemütliche<br />

Kaffeefahrt auf der Spree r<strong>und</strong>ete<br />

das umfangreiche, mehrtägige Programm<br />

ab.<br />

Es zeigt sich, dass eine Flugreise<br />

für behinderte Menschen die be-<br />

von links nach rechts: Mag. Sebastian Ruppe,<br />

Fachmagazin „BEHINDERTe in Familie, Schule<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft“ / Ulrike Prager, KOBV - Der<br />

Behindertenverband / Elisabeth Penzias, ORF<br />

Radio Ö 1 / Günter J. Kuskardy, KOBV – Der<br />

Behindertenverband / Brigitte Wiedemann, GF<br />

GUIDANCE GmbH Berlin / Veronika Fre<strong>und</strong>,<br />

AGR * Aktion Gemeinsam Reisen / Josef Mayer,<br />

Redaktion ORF / FREAK-RADIO<br />

quemste Reiseart ist. „Trotz meines<br />

überbreiten Rollstuhles gab es ab<br />

dem Einchecken bis zur Ankunft<br />

kein Problem. Wir wurden vom<br />

Gro<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Flight-Personal der Air<br />

Berlin bestens betreut“, so einer der<br />

begeisterten Teilnehmer.<br />

Die Reise stand unter der Schirmherrschaft<br />

von Dr. Uwe Klett,<br />

Bezirksbürgermeister Marzahn-<br />

Hellersdorf <strong>und</strong> konnte dank der<br />

Unterstützung von Air Berlin <strong>und</strong><br />

vielen Sponsoren aus Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Politik durchgeführt werden.<br />

Es war dies bereits die dritte, von<br />

AGR * Aktion Gemeinsam Reisen<br />

angeregte Reise für behinderte <strong>und</strong><br />

nichtbehinderte Medienvertreter.<br />

Weitere Reisen sind in Planung.<br />

Welttourismustag 2006 – B<strong>und</strong>esregierung<br />

lässt Chancen ungenutzt<br />

Das Jahr 2007 wird das europäische<br />

Jahr der Chancengleichheit für<br />

alle sein. In Zeiten des demographischen<br />

Wandels müssen Senioren, in<br />

ihrer Mobilität eingeschränkte Personen<br />

<strong>und</strong> Menschen mit Behinderung<br />

die gleichen Chancen bei Ihrer<br />

Reiseentscheidung haben. Das betrifft<br />

die Auswahl des Reiseziels genauso<br />

wie den Service vor Ort. Nach<br />

wie vor wird aber zu wenig in barrierefreie<br />

Angebote <strong>und</strong> in ausreichende<br />

Beratung investiert. Hier muss sich<br />

die B<strong>und</strong>esregierung gemeinsam mit<br />

der Tourismuswirtschaft engagieren.<br />

Wir fordern deshalb den B<strong>und</strong> auf,<br />

weiterhin Projekte des barrierefreien<br />

<strong>und</strong> integrativen Tourismus <strong>und</strong> die<br />

Umsetzung der in Modellprojekten<br />

gesammelten Erfahrungen engagiert<br />

zu fördern.<br />

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

setzen sich daher in den Haushalts-<br />

beratungen für das Jahr 2007 unter<br />

anderem dafür ein, dass das Reisemagazin<br />

für Menschen mit <strong>und</strong><br />

ohne Handicap „Grenzenlos“ <strong>und</strong><br />

die Nationale Koordinierungsstelle<br />

Tourismus für Alle (NatKo) ihre erfolgreiche<br />

Arbeit weiterführen können<br />

<strong>und</strong> hierfür auch weiterhin eine<br />

finanzielle Unterstützung des Bun-<br />

a n z e i g e<br />

19<br />

Für ALLE, die gern reisen<br />

Urlaub in Brandenburg<br />

Wie schön für den Urlauber mit<br />

Handicap ein Sommer in Brandenburg<br />

sein kann, zeigt die Sendereihe<br />

„Grenzenlos“ am 18. November<br />

(11:45 Uhr DSF). In den letzten Jahren<br />

ist hier für behinderte Menschen<br />

ein vielfältiges Angebot entstanden,<br />

das die Vorzüge der Region gut zu<br />

nutzen weiß: Weite Wälder <strong>und</strong><br />

Seenlandschaften laden ein zu Wassersport<br />

<strong>und</strong> Naturerlebnis. Während<br />

der im September gesendete 1. Teil<br />

dem Norden Brandenburgs gewidmet<br />

wurde, stellen die Macher des Filmes<br />

in dieser Folge die südlichen Landesteile<br />

vor: Fläming, Niederlausitz,<br />

Elbe Elster Land. Mehr dazu unter<br />

www.reisemagazin-grenzenlos.de.<br />

Busreisen zu den schönsten Zielen<br />

Reisen mit Rollstuhl ist oft eine<br />

Fahrt ins Ungewisse. Wer es als<br />

Rollstuhlnutzer dennoch einmal<br />

versuchen möchte, oder seinen Urlaub<br />

mit jemandem verbringen will,<br />

findet im Angebot des VbA Reisedienst<br />

gute Voraussetzungen für einen<br />

unbeschwerten <strong>und</strong> erholsamen<br />

Urlaub. Hier gibt es eine breite Auswahl<br />

möglicher Reiseziele <strong>und</strong> die<br />

Fahrt erfolgt mit einem Reisebus der<br />

Komfortklasse: Er bietet auch eine<br />

variable Bestuhlung, eine Einstiegshilfe<br />

für Reisgäste mit Rollstuhl <strong>und</strong><br />

die Möglichkeit, auch Elektrorollstühle<br />

zu verladen. Weitere Infos unter:<br />

www.vba-reisen.de.<br />

des erhalten. Zudem fordern wir die<br />

B<strong>und</strong>esregierung auf, die regionale<br />

Innovationsinitiative „Barrierefreie<br />

Modellregionen für integrativen<br />

Tourismus“ für ein weiteres Jahr zu<br />

unterstützen. Die Ergebnisse <strong>und</strong><br />

Empfehlungen der 26 Projekte müssen<br />

gesichert werden <strong>und</strong> vor allem<br />

überregional <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweit an die<br />

Tourismusbranche weitergegeben<br />

werden. Ansonst wird die jahrelange<br />

Millionenförderung einfach in den<br />

Sand gesetzt.<br />

Undine Kurth


20 REISEN<br />

BBZ – November 2006<br />

Faszinierende Gebäude der Renaissance<br />

<strong>und</strong> des Barock, historische<br />

Handelshöfe <strong>und</strong> Passagen erstrahlen<br />

im neuen Glanz. Kirchen, Museen<br />

<strong>und</strong> Zoo laden zum Besuch ein. In den<br />

letzten Jahren ist die Zahl der behindertengerechten<br />

Kultureinrichtungen<br />

<strong>und</strong> Gastronomiebetriebe ständig gewachsen.<br />

Bestens geeignet für einen<br />

Bummel ist die überschaubare fußgänger-<br />

<strong>und</strong> rollifre<strong>und</strong>liche Innenstadt.<br />

Innerhalb eines 3,5 km langen<br />

Promenadenringes sind viele Sehenswürdigkeiten<br />

gut erreichbar.Im einzigartigen<br />

geschlossene System der Passagen<br />

<strong>und</strong> Durchgangshöfe kann man<br />

die historischen Häuser (Geschäfte<br />

<strong>und</strong> Restaurants) fast barrierefrei <strong>und</strong><br />

wetterunabhängig durchwandern. Am<br />

bekanntesten ist die Mädler Passage<br />

mit Auerbachs Keller.<br />

Zur Vorbereitung eines Leipzigbesuches<br />

sollte man mit dem Leipzig<br />

Tourist Service (Tel. 0341/7104<br />

255) Kontakt aufnehmen <strong>und</strong> deren<br />

Infos anfordern. Die Broschüre<br />

Unweit vom Potsdamer Platz, im<br />

Schöneberger Kiez zwischen Goltz-<br />

<strong>und</strong> Crellestraße, mitten im Zentrum<br />

von Berlin ist die Wohnung<br />

verkehrsgünstig zwischen den S-<br />

<strong>und</strong> U-Bahnstationen Yorckstraße/<br />

Großgörschenstraße <strong>und</strong> Kleistpark<br />

gelegen. Sie gelangen schnell zum<br />

Reichstag, zum Kurfürstendamm<br />

<strong>und</strong> zur Museumsinsel oder mit<br />

der S-Bahnlinie 1 nach Süden in die<br />

Dahlemer Museen <strong>und</strong> weiter zu den<br />

Sehenswürdigkeiten in Potsdam.<br />

Entdecken Sie bei einem Spaziergang<br />

durch dieses bunte Viertel viele<br />

originelle Läden mit <strong>Berliner</strong> Flair<br />

<strong>und</strong> flanieren Sie über die Crelle-,<br />

Akazien- <strong>und</strong> Goltzstraße zum legendären<br />

Winterfeldmarkt. Nachtschwärmer<br />

finden auf diesem Weg<br />

a n z e i g e<br />

Ihr Fachberater:<br />

Wolfgang Hänsch<br />

Adele-Sandrock-Strasse 44<br />

12627 Berlin<br />

Telefon: 030 - 99 33 585<br />

Mobil: 017 91 30 33 63<br />

hippihaensch@aol.com<br />

Beratung nur nach vorheriger<br />

telefonischer Terminvereinbarung.<br />

Leipzig ohne Barrieren erleben<br />

„Barrierefrei Leipzig“ informiert<br />

Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer,<br />

Blinde, Hör- <strong>und</strong> Sehbehinderte<br />

über Zugangsmöglichkeiten, Fahrstuhlausstattung,<br />

Parkplätze, WC<br />

<strong>und</strong> Öffnungszeiten von touristischen<br />

Sehenswürdigkeiten, Museen,<br />

Musik <strong>und</strong> Theater, Cafes, Gaststätten,<br />

Kinos <strong>und</strong> Kultureinrichtungen.<br />

Hotels werden im Heft „Leipzig Hier<br />

liegen Sie richtig“ auch hinsichtlich<br />

behindertengerechter Einrichtungen<br />

beschrieben.<br />

Die „Leipzig Card“ bietet freie<br />

Fahrt im Nahverkehr <strong>und</strong> Ermäßigungen<br />

in Museen, Geschäften <strong>und</strong><br />

Gastronomie. Die meisten Museen,<br />

Kirchen, das Gewandhaus, die Oper<br />

<strong>und</strong> das Schauspiel <strong>und</strong> die bekanntesten<br />

Gaststätten sind barrierefrei.<br />

Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten<br />

sollte man sich das<br />

viele Restaurants, Bars <strong>und</strong> Cafes,<br />

die abseits der touristisch überlaufenen<br />

Plätze mit preiswerten bis gehobenen<br />

internationalen Angeboten<br />

aufwarten.<br />

Lage der Unterkunft:<br />

Großgörschenstraße 7<br />

(Ecke Steinmetzstraße)<br />

10827 Berlin-Schöneberg<br />

Beschreibung:<br />

Die 2-Zimmer-Wohnung liegt im<br />

Erdgeschoss, mit Blick in den ruhigen<br />

<strong>und</strong> begrünten Innenhof – mitten<br />

im lebendigen Schöneberg. Die Ein-<br />

Cafe/Restaurant<br />

„Zum arabischen<br />

Coffee<br />

Baum“ (Kleine<br />

Fleischergasse<br />

4) nicht entgehen<br />

lassen. Das<br />

älteste erhaltene<br />

Cafe Europas<br />

besteht seit<br />

1711<strong>und</strong> hat außer<br />

gemütlichen<br />

Gaststuben auch<br />

das interessante Kaffeemuseum. Viele<br />

Spezialitäten <strong>und</strong> auch „Leipziger<br />

Lerchen“ (Marzipangebäck) werden<br />

hier geboten. Hannelore Stingl, Autorin<br />

des Buches „Der Kaffeebaum<br />

zu Leipzig“ (Lehmstedt Verlag), bietet<br />

auch öffentliche Führungen (Tel.<br />

0341/9651315) an. Leider fehlt im<br />

historischen Gebäude ein Fahrstuhl.<br />

Wer die oberen Stockwerke nicht besuchen<br />

kann findet im Buch neben<br />

Barrierefreie Ferienwohnung in<br />

Berlin-Schöneberg<br />

H i l fsmit t elberat u ng<br />

(unter Verwendung von Erprobungs-<br />

<strong>und</strong> Beratungsmustern)<br />

Beratung bei<br />

– KFZ-Umrüstung<br />

– Wohnungsumbau sowie<br />

– Inkontinenz<br />

R o l l s t u h l t r a i n i n g<br />

für Hilfspersonen<br />

Ein Fachberatungsangebot<br />

des <strong>Berliner</strong><br />

Behindertenverbandes<br />

(BBV) „Für Selbstbestimmung<br />

<strong>und</strong><br />

Würde“.<br />

richtung besticht durch ein südländisches<br />

Flair mit Terracottaböden, hellen<br />

Farben <strong>und</strong> Naturhölzern. Durch<br />

das Fehlen von Türschwellen ist das<br />

barrierefreie Befahren von Wohnräumen,<br />

Küche <strong>und</strong> Bad mit dem<br />

Rollstuhl möglich. Die Wohnung ist<br />

auch von der schwach befahrenen<br />

Straße aus problemlos zu erreichen.<br />

Eines der beiden Zimmer verfügt<br />

über einen offenen Kamin <strong>und</strong> eine<br />

angeschlossene Terrasse, die zum<br />

entspannenden Aufenthalt einlädt.<br />

Die Wohnung ist ideal für bis zu 4<br />

Personen. Für Kinder ist eine Aufbettung<br />

möglich.<br />

Ausstattung:<br />

Großzügige Küche mit Elektroherd<br />

<strong>und</strong> Backofen, Mikrowelle, Kühlschrank,<br />

Geschirrspüler, Dampfgarer<br />

für Schonkostzubereitung, Espresso-<br />

<strong>und</strong> Kaffeemaschine. Hier<br />

finden Sie alles, was Sie zum Kochen<br />

brauchen, auch Gewürze, Essig <strong>und</strong><br />

Öl <strong>und</strong> vieles mehr. Zum Schlafen<br />

stehen drei Bettsofas im Wohnbereich<br />

zur Verfügung. Zur Ausstattung<br />

der Wohnräume gehören ein<br />

Fernsehgerät mit Kabelanschluss<br />

<strong>und</strong> eine tragbare Musikanlage mit<br />

Radio <strong>und</strong> CD-Player.<br />

Größe:<br />

Geeignet für maximal 4 Personen<br />

(Aufbettung für Kinder ist möglich)<br />

80m², 2 Wohnräume, einer davon<br />

mit offenem Kamin, 3 Schlafsofas<br />

Infos auch viele Fotos.<br />

Der 1878 gegründete Zoo mit seinen<br />

900 Tierarten ist sehenswert <strong>und</strong><br />

barrierefrei. Im neuen Elefantentempel<br />

Ganesha Mandir informieren<br />

Interaktive Stationen über die grauen<br />

Riesen. Asiatische Pagoden mit<br />

Sitzplätzen gewährleisten gute Aussichten<br />

auf die großen Badebecken<br />

im Freigelände. Mit dem Fahrstuhl<br />

geht es in den Tempelkeller, wo man<br />

durch Glasscheiben den Elefanten<br />

beim Schwimmen zusehen kann.<br />

Pongoland ist die weltgrößte begeh-<br />

<strong>und</strong> Rolli-befahrbare Menschenaffenanlage.<br />

Zur Kiwara Savamme gehört<br />

auch eine Lodge mit exotischen<br />

Speisen im Angebot. Im Safari-Shop<br />

werden Artikel zur beliebten MDR-<br />

Fernsehserie „Elefant, Tiger & Co“<br />

sowie ein toller Zooführer angeboten.<br />

Leipzig bietet so viel, dass man<br />

bei jedem Besuch Neues entdecken<br />

kann!<br />

140 x 190 cm, Küche, Bad, Flur <strong>und</strong><br />

Terrasse<br />

Besonderheiten:<br />

Die Wohnung liegt im Erdgeschoss<br />

eines w<strong>und</strong>erschön renovierten<br />

<strong>und</strong> denkmalgeschützten<br />

<strong>Berliner</strong> Altbaus. Sie ist barrierefrei<br />

<strong>und</strong> entspricht darüber hinaus<br />

den Bedürfnissen von Allergikern.<br />

Aus Rücksicht auf Allergenfreiheit<br />

ist das Rauchen in der Wohnung<br />

<strong>und</strong> das Mitbringen von Haustieren<br />

nicht gestattet. Öffentliche Parkplätze<br />

befinden sich vor dem Haus. Auf<br />

Wunsch steht ein Tiefgaragenplatz<br />

zur Verfügung.<br />

Öffentliche Verkehrsmittel:<br />

U-Bahnhof Kleistpark mit Fahrstuhl,<br />

ca. 200 m entfernt. Buslinien<br />

am Kleistpark: M 48 (fährt 24<br />

St<strong>und</strong>en), 106, 187, 204. S-Bahnhof<br />

Yorckstraße/Großgörschenstraße,<br />

ca. 200 m entfernt. Genaue Informationen<br />

finden Sie unter www.bvg.de.<br />

Preise:<br />

1 Person: 70 Euro/ Nacht,<br />

2 Personen: 85 Euro/ Nacht<br />

3 Personen: 100 Euro/ Nacht<br />

4 Personen: 115 Euro/ Nacht<br />

Kinder bis 6 Jahren kostenlos.<br />

Kinder bis 12 Jahren 5 Euro/ Nacht.<br />

Preise enthalten Bettwäsche, Handtücher<br />

<strong>und</strong> Endreinigung. Tiefgaragenplatz<br />

5 Euro /Tag.<br />

Kontakt:<br />

Feriennest Berlin, Hausverwaltung<br />

Dr. Robert Hitschke, Großgörschenstr.<br />

7, 10827 Berlin. Tel.: 030/ 795<br />

80 82, Mobil: 0172 320 67 84. Mail:<br />

feriennest@drhitschke-berlin.de.


BBZ – November 2006<br />

I M P R E S S U M<br />

<strong>Berliner</strong> Behinderten-Zeitung – BBZ<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.<br />

10117 Berlin;<br />

Jägerstraße 63 D<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

c/o BBV e.V., Jägerstr. 63 D,<br />

10117 Berlin-Mitte,<br />

Tel.: 030/ 2 04 38 47<br />

Fax: 030/ 20 45 00 67<br />

Verantw. Redakteurin (V.i.S.d.P.):<br />

Franziska Littwin, flippflepp@yahoo.de<br />

Stellvertretende Redakteurin:<br />

Angelika Möller<br />

bbvangelika@aol.com<br />

E-Mailbearbeitung: Wolfgang Hänsch<br />

Abonnentenanfragen an Frau Schmidt<br />

Tel./Fax: 030/ 663 27 69,<br />

sybilleschmidt3@alice-dsl.de<br />

Anzeigenaufträge:<br />

Bitte z.Zt. direkt an Frau Möller<br />

Satz <strong>und</strong> Layout: Marina Shaparenko,<br />

info@gra-fisch-studio.de<br />

Druck:<br />

BVZ <strong>Berliner</strong> Zeitungsdruck<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Die <strong>Berliner</strong> Behindertenzeitung erscheint<br />

monatlich, mindestens 10 x im<br />

Jahr. Der Jahresabopreis beträgt 15,-<br />

EUR. Für Mitglieder des BBV ist der<br />

Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Zeichnungen <strong>und</strong> Fotos wird<br />

keine Haftung übernommen.<br />

Die Redaktion behält sich das<br />

Recht vor, Artikel zu kürzen.<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Abdruck von Beiträgen (mit Quellenangabe)<br />

ist erwünscht. Belegexemplare<br />

bitte an die Redaktion schicken.<br />

Auflage dieser Ausgabe: 10.000<br />

Adressen <strong>und</strong> Sprechzeiten<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenzeitung c/o BBV<br />

Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin<br />

Tel.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67<br />

Homepage im Internet:<br />

www.berliner-behindertenzeitung.de<br />

E-Mail: berliner-behindertenzeitung<br />

@berlin.de<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.<br />

Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

Tel.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67<br />

Sprechzeiten: mittwochs 12–17 Uhr<br />

E-Mail: bbvev.b@berlin.de<br />

KIB Sozialberatung<br />

Bizetstraße 51-55, 13088 Berlin<br />

Mo. 10 – 18 Uhr, Di. – Do. 9 – 15 Uhr<br />

Freitag nach Vereinbarung<br />

Tel.: 92 4 0 05 14, Fax: 92 4 0 05 24<br />

E-Mail: kib@beschaeftigungswerk.de<br />

Geschäftsstelle des Beschäftigungswerkes<br />

des BBV e.V.<br />

Bizetstraße 51-55, 13088 Berlin<br />

Tel.: 9 24 00 50, Fax: 92 40 05 24<br />

LESERBRIEF<br />

Unser Eindruck von der REHA-<br />

Messe<br />

Zahlreiche Mitglieder des Behindertenverbandes<br />

Oberhavel e.V.<br />

besuchten am Donnerstag, d. 28.<br />

September 2006 die Reha-Messe<br />

in Berlin, die aller zwei Jahre stattfindet.<br />

Auf dem Messegelände am<br />

Funkturm konnten wir uns über eine<br />

breite Pallette von Produkten aus<br />

dem Bereich der Rehabilitation informieren.<br />

BIETE<br />

Gerne würde ich (ausgebildeter<br />

Arbeitassistent mit handwerklicher<br />

Ausbildung) Ihnen z. B. auf<br />

Reisen, bei der Wohnungsrenovierung<br />

oder bei anderen alltäglichen<br />

Angelegenheiten wie Ämtergängen,<br />

Antragsformularen <strong>und</strong> Sonstigem<br />

meine Unterstützung anbieten.<br />

Auf Ihren Anruf freut sich Thomas<br />

(45 Jahre), Tel.: 0173/4354716<br />

(rufe zurück)<br />

VERK AUFE<br />

E-Mobil, vierrädrig, Erstzulassung<br />

07/2000, wenig gelaufen. VB:<br />

395,00 EUR. Tel. 0172- 3264809.<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V. Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

Sie erreichen den BBV unter der Telefon-Nr.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67. Das Büro ist<br />

mittwochs von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Andere Besuchszeiten nach telf. Vereinbarung.<br />

Vorstandssprechst<strong>und</strong>e jeden 1. <strong>und</strong> 3. Montag,<br />

16 – 18 Uhr in der Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

Konto-Nummer des BBV: 7083705005, BLZ: 10090000 <strong>Berliner</strong> Volksbank eG<br />

Ich möchte die <strong>Berliner</strong> Behindertenzeitung abonnieren (Bitte ankreuzen!)<br />

Abonnement für 15 EURO im Jahr<br />

Förderabonnement für 25 EUR/Jahr oder 50 EUR/Jahr oder . . . . . . . EUR/Jahr<br />

Solidar-Abo für ALG II-Empfänger-, Kleinrentner-, StudentInnen 7,50 EUR/Jahr<br />

Die <strong>Berliner</strong> Behindertenzeitung erscheint 10x im Jahr.<br />

Konto-Nummer: 7083705021<br />

BLZ: 10090000 <strong>Berliner</strong> Volksbank eG<br />

Bankeinzug<br />

möglich!<br />

Datum/Unterschrift des Abonnenten<br />

Senden Sie bitte dieses Formular an die Redaktion der BBZ, c/o BBV, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin<br />

per Fax: 0 30/20 45 00 67, oder abonnieren Sie telefonisch: 0 30 / 2 04 38 47.<br />

Sie können auch ein Abonnement der <strong>Berliner</strong> Behindertenzeitung für ein Jahr verschenken.<br />

Geschenk-Abo für<br />

IN EIGENER SACHE<br />

Besonders beeindruckte uns auch<br />

ein attraktives Informationsprogramm<br />

über Entwicklungen auf<br />

dem Hilfsmittel-Leistungssektor für<br />

Menschen mit Behinderungen <strong>und</strong><br />

chronischen Erkrankungen. Für alle<br />

Anwesenden war es ein sehr informationsreicher<br />

Tag, sind wir doch<br />

auf diese Hilfsmittel angewiesen,<br />

um so auch ein Leben mit Behinderung<br />

so gut wie möglich meistern zu<br />

können.<br />

Elfriede Hörschelmann, Behindertenverband<br />

Oberhavel e.V., Vorstandsmitglied<br />

SUCHE<br />

Wir suchen einen dritten Rollstuhlbenutzer<br />

für unsere bestehende<br />

Wohngemeinschaft (6 Zi., 161 qm)<br />

in Berlin-Spandau. Jedem Bewohner<br />

stehen zwei Zimmer zur Verfügung. In<br />

der Wohnung wird R<strong>und</strong> um die Uhr<br />

Betreuung geleistet. Die Wohnung ist<br />

ebenerdig <strong>und</strong> rollstuhlgerecht. Bei<br />

Interesse wenden Sie sich bitte an<br />

Herrn Kohl unter 030/351 31 527.<br />

23<br />

KONTAKTANZEIGEN<br />

Gehbehinderter vitaler Löwemann,<br />

68, 168 cm, zärtlich verschmust<br />

sucht auf diesem Weg<br />

mollige natürliche Sie für eine treue<br />

harmonische Partnerschaft. Tel: 610<br />

76 640.<br />

Hallo Männer!<br />

Gibt es nicht jemanden unter Euch,<br />

der mit mir eine Partnerschaft aufbauen<br />

möchte? Aber bitte nicht unbedingt<br />

im Rollstuhl! Er sollte schon<br />

lieb <strong>und</strong> treu sein, Nichtraucher <strong>und</strong><br />

Nichttrinker. Zur mir: ich Sylvia, 43<br />

Jahre, 1,55 m, Augen so braun-grün,<br />

Brillenträgering, tierlieb, dunkle Haare.<br />

Ich würde mich sehr freuen! Meldet<br />

Euch unter Chiffre: 1/11/06, BBV<br />

e.V., Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin.<br />

Deine Kleinanzeige<br />

könnte in der nächsten Ausgabe stehen!<br />

Habt Ihr was zuviel, sucht Ihr wen oder was oder braucht Ihr Hilfe?<br />

Schickt Eure Texte einfach an den BBV, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin.<br />

Bitte vergesst Eure Telefonnr. oder E-Mail nicht,<br />

damit wir evtl. mit Euch Kontakt aufnehmen können.<br />

Werden Sie Mitglied im BBV!<br />

Name/Vorname des Abonnenten Straße/Hausnummer PLZ/Wohnort<br />

Name/Vorname Straße/Hausnummer PLZ/Ort


24 ORTE<br />

BBZ – November 2006<br />

Ein Projekt von Albatros e.V.<br />

Wissen Sie noch, wie „bequem“ es<br />

sich im Trabi gesessen hat? Oder wie<br />

sahen noch einmal die <strong>„Konsummarken“</strong><br />

aus? Haben Sie noch die<br />

Stimme von „Sudel-Ede“ alias Karl<br />

Eduard von Schnitzler im Ohr?<br />

Wenn nicht, dann sollten Sie zur<br />

Spreepromenade gegenüber dem<br />

„<strong>Berliner</strong> Dom“ gehen <strong>und</strong> das am<br />

17. Juli 2006 eröffnete „DDR-Museum“<br />

besuchen. Dort können Sie Ihre<br />

in den letzten 17 Jahren verschütt gegangenen<br />

Erinnerungen auffrischen<br />

oder sich informieren wie es damals<br />

so war, im ersten deutschen Arbeiter-<br />

<strong>und</strong> Bauernstaat - der Deutschen<br />

Demokratischen Republik.<br />

Unweit des verschwindenden Palastes<br />

der Republik hat sich innerhalb<br />

kürzester Zeit ein neues Glanzlicht<br />

der reichhaltigen Museumsszene im<br />

Zentrum der Hauptstadt etabliert.<br />

Das „DDR-Museum“ zeigt in seinen<br />

Räumen das Alltagsleben des<br />

untergegangenen Staates in all seinen<br />

Facetten. Es ist recht klein, aber<br />

was auf dieser nicht allzu großen<br />

Ausstellungsfläche gezeigt wird, ist<br />

unterwegs<br />

vielfältig, interessant <strong>und</strong> regt das<br />

eine oder andere Mal zum Schmunzeln<br />

an. Die Ausstellung ist nicht<br />

nur „Ostalgie“ pur, auch die weniger<br />

schönen Seiten der DDR – Stichwort<br />

„Stasi“ – werden angerissen. Die<br />

Macher des Museums präsentieren<br />

40 Jahre DDR möglichst bunt <strong>und</strong><br />

umfangreich. Dabei haben sie es geschafft,<br />

alles ohne die sonst übliche<br />

Lamorjanz, mit dem dieses Thema<br />

sonst behandelt wird, darzustellen.<br />

Noch etwas<br />

zeichnet das<br />

Museum aus:<br />

Der Besucher<br />

wird schon<br />

am Eingang<br />

fre<strong>und</strong>lich<br />

aufgefordert<br />

alle Schränke<br />

<strong>und</strong> Schubladen<br />

zu öffnen<br />

um mehr Informationen<br />

zu bekommen.Besonders<br />

der „gelernte<br />

DDR-Bürger“ entdeckt viele<br />

Sachen, die für ihn damals alltäglich<br />

waren, <strong>und</strong> an die er lange nicht mehr<br />

gedacht hatte. Zum Beispiel findet er<br />

S-Bahn Fahrkarten aus Pappe für 20<br />

Pfennige oder ein Einklebeheft voll<br />

mit den <strong>„Konsummarken“</strong>, welche<br />

am Ende des Jahres an einem kalten<br />

Winterabend abgeschleckt – ein unvergesslicherKlebegeschmack<br />

im M<strong>und</strong><br />

kommt wieder auf –<br />

<strong>und</strong> ordentlich eingeklebt<br />

wurden. Nicht<br />

versäumen sollte man<br />

das „modern“ eingerichtete<br />

Wohnzimmer<br />

á la DDR oder den<br />

Blick in die Küche<br />

mit dem überall zu<br />

findenden <strong>Schnell</strong><strong>kochtopf</strong><br />

<strong>und</strong> dem geliebten<br />

Siphon.<br />

barrierefrei planen<br />

Dipl.-Ing. Heino Marx (ehemals Movado)<br />

barrierefreie Gestaltung, Beratung <strong>und</strong><br />

Planung<br />

Langhansstr. 63, 13086 Berlin<br />

Tel.: 0 30/4 71 51 45 oder 0 30/4 71 30 22<br />

Fax: 0 30/4 73 11 11<br />

<strong>Von</strong> <strong>„Konsummarken“</strong> <strong>und</strong> <strong>Schnell</strong><strong>kochtopf</strong><br />

… – Das DDR-Museum<br />

Postvertriebsstück<br />

A 11 803<br />

So gut wie auch alles geplant worden<br />

ist, gibt es doch ein Manko im<br />

Hinblick auf die Zugänglichkeit des<br />

Museums für Menschen mit Handicap.<br />

Rollstuhlfahrer werden ihre<br />

liebe Mühe haben, das Museum<br />

spontan zu besuchen, denn um in<br />

den Ausstellungsraum zu gelangen,<br />

müssen Stufen überw<strong>und</strong>en werden.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> bitten die fre<strong>und</strong>lichen<br />

Mitarbeiter um vorherige Anmeldung.<br />

Dann könnten Menschen<br />

mit mobilen Hilfsmitteln über einen<br />

separaten Eingang ins Museum geleitet<br />

werden. Leider stehen keine<br />

Audioführer oder Erklärungen in<br />

Blindenschrift zur Verfügung. Der<br />

Hinweis auf die fehlenden Hörhilfen<br />

wurde als positive Anregung aufgenommen<br />

<strong>und</strong> laut Aussage der Mitarbeiterin<br />

in zukünftige Planungen<br />

einbezogen. Das Museum ist neu <strong>und</strong><br />

allemal einen Besuch wert. Man ahnt<br />

gar nicht, wie oft man als „wissender“<br />

Besucher mit einem Lächeln der<br />

Erinnerung durch diese Ausstellung<br />

läuft. In diesem Sinne: „Seid bereit –<br />

Immer bereit!“<br />

Text <strong>und</strong> Fotos: Sven Przibilla<br />

Richtigstellung: Die Artikel der letzen<br />

Ausgabe (Oktober 2006) „Ein Dateneingeber<br />

lernt Messen“ <strong>und</strong> der Artikel:<br />

„Leben in der Metropole zwischen<br />

Wahn <strong>und</strong> Sinn“ sind von Robert Heine.<br />

DDR Museum<br />

Spreepromenade an der<br />

Liebknechtbrücke<br />

10178 Berlin (Mitte)<br />

Telefon: 84712373 – 1<br />

Fax:84712373 – 9<br />

E- mail: post@ddr-museum.de<br />

Internet: www.ddr-museum.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo, Di, Mi, Do, Fr, So:<br />

10:00 – 20:00 Uhr<br />

Sa: 10:00 –22:00 Uhr<br />

Anfahrt:<br />

Bus: Haltestelle: Lustgarten,<br />

Linien: 100, 200. Bemerkungen:<br />

Buslinien rollstuhlgeeignet.<br />

Entfernung zur Einrichtung ca.<br />

200 m<br />

S-Bahn: Bahnhof: S Hackescher<br />

Markt, Linien: S5, S7, S9, S75<br />

Entfernung zur Einrichtung ca.<br />

400 m<br />

Tram: Haltestelle: Spandauer<br />

Str./Marienkirche, Linien: M4,<br />

M5, M6. Bemerkungen: Linien<br />

verkehren im 24h-Betrieb, einige<br />

Fahrten nicht rollstuhlgeeignet.<br />

Entfernung zur Einrichtung ca.<br />

200 m<br />

Rollstuhlfahrer müssten sich<br />

bitte telefonisch anmelden.<br />

Ausführliche Infos:<br />

www.mobidat.net<br />

Oder rufen sie uns an:<br />

Tel.: 030/ 74 777 115<br />

Mobidat – Informationsdienst<br />

bei Albatros e.V. zur Barrierefreiheit<br />

öffentlich zugänglicher<br />

Gebäude in Berlin<br />

Langhansstraße 64, 13086 Berlin<br />

(Mo – Fr 9 bis 16 Uhr)<br />

Tel: 030 – 74 77 71 - 15<br />

FAX: 030 – 74 77 71 - 20<br />

www.mobidat.net<br />

E-Mail: kontakt@mobidat.net<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.:<br />

– Ihre Interessenvertretung in Berlin! –

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